[DE] Friesenbrücke durch karibisches Seeschiff schwer beschädigt

  • Friesenbrücke: Meyer Werft will Fähre einsetzen

    Stand: 07.04.2017 17:28 Uhr

    Gut 16 Monaten ist es nun her, dass der Frachter "Emsmoon" die Friesenbrücke bei Weener (Landkreis Leer) rammte und sie völlig zerstörte. Seitdem wird diskutiert: Neubau oder Reparatur? Welche Investition in Millionenhöhe sind am sinnvollsten? Die Bahn, die die Brücke betreibt, ist für eine Reparatur. Die Papenburger Meyer Werft, die regelmäßig ihre Ozeanriesen auf der Ems überführt, setzt sich für einen Neubau ein. Die Anwohner, die die Friesenbrücke seit jeher als Pendler nutzten, sind frustriert. Doch nun kommt Bewegung in die Sache: Die Meyer Werft will gemeinsam mit dem Schifffahrtsunternehmen Schulte & Bruns eine Fähre zwischen Weener und Westoverledingen einrichten - als Überbrückung.

    Konkreter Betrieb muss noch geplant werden

    Beide Unternehmen kündigten am Freitag an, eine gemeinsame Firma gründen zu wollen. Die Fähre soll Fußgänger und Radfahrer transportieren können. Ein Fährschiff für diesen Zweck sei bereits gefunden worden. Auch Vorverträge seien schon geschlossen worden. "Die technischen Details bezüglich der Anlegestellen werden derzeit vom Papenburger Ingenieurbüro Grote und dem Bauunternehmen Bunte geklärt", heißt es in einer Mitteilung. Der Fahrplan und der konkrete Betrieb müssten noch geplant werden.

    Start im Frühsommer?

    Noch in diesem Frühsommer soll es losgehen. Doch bis dahin müssten noch offene Fragen geklärt werden, schreibt die Meyer Werft. Die beiden Unternehmen stehen nach eigenen Angaben in "enger Abstimmung mit den zuständigen Behörden". Der Einsatz einer Fähre an der Stelle, an der bis zum Unfall im Dezember 2015 Züge Menschen über die Ems brachten, "beinhaltet gleichzeitig auch die Hoffnung auf eine zeitnahe Entscheidung für eine zukunftsorientierte Brückenkonstruktion der Friesenbrücke, die der Region und den regionalen Betrieben Entwicklungschancen bietet", heißt es weiter. "Die Brücke wurde 1926 für Schiffe gebaut, die es damals noch nicht gab. Sie jetzt wieder so aufzubauen, für Schiffe, die es schon jetzt und erst recht in Zukunft nicht mehr gibt, wäre keine akzeptable Lösung", erklärte Werft-Chef Tim Meyer.

    Weener Bürgermeister: "Sehr gute Lösung"

    Lob für einen möglichen Fähr-Einsatz kommt von Westoverledingens Bürgermeister Theo Douwes (parteilos): Man freue sich, dass die Meyer Werft die Planung und Finanzierung einer Fähre übernehmen will. "Bis eine Fähre fahren kann, sind sicherlich noch einige klärende Gespräche mit Genehmigungsbehörden zu führen und auch die Abläufe vor Ort zu konkretisieren." Auch Ludwig Sonnenberg, Bürgermeister von Weener (parteilos), spricht von einer sehr guten Lösung.

    http://www.ndr.de/nachrichten/ni…bruecke274.html

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Schön langsam habe ich das Gefühl die Meyer Werft spielt auf Zeit. Immerhin ist aktuell keine Brücke im Weg. Wenn man das Geld für die Fähre in eine neue Brücke investiert hätte?

  • Schön langsam habe ich das Gefühl die Meyer Werft spielt auf Zeit. Immerhin ist aktuell keine Brücke im Weg. Wenn man das Geld für die Fähre in eine neue Brücke investiert hätte?

    ...müsste man immer noch auf eine neue Brücke warten, die Fähre hingegen ist rasch installiert.

    .

  • Wären sie bereit etwas zu zahlen, dann glaube ich, dass es 1,5 Jahre nach dem Unfall schon eine Brücke geben würde.


    Die Meyer-Werft spielt auf dem Klavier: "Wer in wirtschaftlich schwachen Regionen Arbeitsplätze schafft bzw. erhält, schafft an." Siehe dazu das Zitat aus Wikipedia:

    Zitat

    Die Meyer Werft hatte im Jahre 2016 etwa 3300 Beschäftigte. Das Durchschnittsalter der Beschäftigten lag bei 38 Jahren.[15] Zusammen mit den zahlreichen Beschäftigten in den Zulieferbetrieben ist das Unternehmen ein äußerst wichtiger Wirtschaftsfaktor im nördlichen Emsland und südlichen Ostfriesland


    Die Meyer-Werft-Manager haben so alle Trümpfe in der Hand, nach dem Motto: Die Regionen Emsland und Ostfriesland sowie das Bundesland Niedersachsen sollen gefälligst Geld zwecks Sicherung des Werftstandortes in die Hand nehmen.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Stand: 26.05.2017 19:30 Uhr

    Friesenbrücke in Weener soll neu gebaut werden
    In der langwierigen Diskussion um die Zukunft der zerstörten Friesenbrücke in Weener (Landkreis Leer) zeichnet sich eine Lösung ab. Staatssekretär Enak Ferlemann (CDU) gab am Freitag auf einer Pressekonferenz bekannt, dass das Bundesverkehrsministerium einen Neubau unterstützen will. Die Kosten hierfür sollen 50 Millionen Euro betragen Das sind rund 20 Millionen Euro mehr als für eine Reparatur der defekten Brücke veranschlagt worden war. Der Bund sei bereit, die Mehrkosten zu übernehmen, so Ferlemann. Voraussetzung dafür sei, dass der Haushaltsausschuss des Bundestages Ende Juni seine Zustimmung gibt.

    Neubau der Friesenbrücke mit Geld vom Bund
    Niedersachsen 18.00 Uhr - 26.05.2017 18:00 Uhr Autor/in: Bernd Reiser Das Bundesverkehrsministerium will den Neubau der defekten Friesenbrücke in Weener unterstützen. Die Brücke war vor etwa eineinhalb Jahren bei einem Schiffsunfall zerstört worden.

    Baubeginn nicht vor 2020
    Die betroffenen Gemeinden forderte der Staatssekretär auf, schnellstmöglich ein sogenanntes Ausbauverlangen zu formulieren. "Bevor ein Planfeststellungsverfahren beginnen kann, muss man eine Begründung haben, warum die Brücke gebraucht wird", sagte Ferlemann NDR 1 Niedersachsen. "Wenn die Gründe stichhaltig sind, kann das Verfahren beginnen." Doch selbst wenn der Haushaltsauschuss danach grünes Licht gibt, wird es noch lange dauern, bis die ersten Bagger anrollen. Aufgrund der Planungen und Vorbereitungen werde sich vor 2020 noch keine Schaufel bewegen, sagte Ferlemann. Mit einer Fertigstellung der Brücke sei frühestens 2024 zu rechnen.

    Einsatz von Fähre noch unklar
    Bis die Friesenbrücke wieder genutzt werden kann, will die Meyer Werft einen Fährservice anbieten. Wann der Betrieb aufgenommen werden kann, ist aber noch unklar, da es bislang weder Anleger noch eine Baugenehmigung gibt.

    Zugverkehr seit Havarie unterbrochen
    Die Friesenbrücke ist seit Dezember 2015 außer Betrieb. Damals hatte der Frachter "Emsmoon" wegen eines Missverständnisses im Funkverkehr die geschlossene Brücke gerammt. Seitdem müssen Pendler einen bis zu 25 Kilometer langen Umweg fahren. Außerdem ist der Zugverkehr zwischen Leer und dem niederländischen Groningen unterbrochen.
    http://www.ndr.de/nachrichten/ni…bruecke278.html

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Der Fährverkehr macht aber auch nur dann Sinn, wenn die Bahn auf beiden Seiten bis zur Fähre zufährt.

    Sollte das der Fall sein, müsste man endlich einmal die Inselbahn von Borkum besuchen und dabei über Groningen (NL) anreisen.

  • Bundesverkehrsministerium: Entscheidung zur Friesenbrücke erwartet 
    10.08.2017

    Enak Ferlemann (CDU), Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, hat für den 28.08.2017 alle Beteiligte bezüglich der Wiederherstellung der Friesenbrücke über die Ems zum Runden Tisch geladen.

    Es sind dies Landespolitiker wie Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD), Bundestagsabgeordnete aus den Wahlkreisen der Region, Kommunalpolitiker, Vertreter der Provinz Groningen sowie Vertreter der Deutschen Bahn und den Chef der Meyer-Werft, Bernard Meyer. Dies schreibt die Neue Osnabrücker Zeitung. Ferlemann will erreichen, dass sich alle Beteiligte auf den Neubau einer Drehbrücke statt der Wiederherstellung der Klappbrücke einigen. Zudem soll die Finanzierung der zusätzlichen 15 bis 20 Mio. EUR fixiert werden. Die Kommunen haben dem Bundesverkehrsministerium mit einem Ausbauverlangen die Möglichkeit eines kurzfristigen Antrages an den Haushaltsausschuss des Bundestages zur Mittelfreigabe gegeben. (cm)
    Eurailpress

    dr. bahnsinn - der Forendoktor