[RO] Ex-DSB-IC2 in Rumänien

  • Die Dänischen Staatsbahnen haben die 23, erst ab 2012 von AnsaldoBreda gelieferten zweiteiligen Dieseltriebwagen der Reihe IC2 aus dem fahrplanmäßigen Dienst genommen, nachdem sie zuletzt nur mehr zwischen Odense und Fredericia im Einsatz gewesen waren. Anlass für die Abstellung war die Tatsache, dass bei den IC2 durchschnittlich nach 2.992 gefahrenen Kilometern eine Störung aufgetreten war und dass von den 23 vorhandenen Fahrzeugen nie mehr als sieben einsatzfähig waren.
    Die ebenfalls von AnsaldoBreda stammenden IC4 schaffen immerhin durchschnittlich 4.861 km ohne Störung, während die in den 1990er-Jahren in Dänemark gebauten IC3 durchschnittlich 48.217 km durchhalten, bevor einer von ihnen schlapp macht.
    Ein weiterer Grund für die Abstellung ist, dass die IC2 aus konzeptioneller Sicht eine Fehlbeschaffung sind. Für den Fernverkehr haben sie zu wenig Kapazität und und im Nahverkehr sind ihre Betriebskosten zu hoch.
    Die DSB haben die 588 Mio. DKK (79 Mio. €) teure Anschaffung bereits abgeschrieben und es erscheint unwahrscheinlich, dass die Fahrzeuge jemals in den Betriebseinsatz zurückkehren werden.

    Nicht viel besser steht es um die ab 2005 beschafften IC4 von AnsaldoBreda. Die DSB haben mittlerweile die Fahrzeuge mit den Nummern 5606, 5607, 5612, 5613 und 5614 abgeschrieben und damit die Gesamtzahl der Flotte auf 77 Fahrzeuge reduziert. Fest steht außerdem, dass die IC4 nicht mehr das Rückgrat des dänischen IC-Verkehrs darstellen, zumal die Elektrifizierung des dänischen Hauptstreckennetzes vorangetrieben werden soll.

    Quellen: EÖ-Heft 10/2016, S. 512 und TR EU-Issue 250, Oktober 2016, S. 7.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Zitat

    Nicht viel besser steht es um die ab 2005 beschafften IC4 von AnsaldoBreda.


    Laut EÖ (4/2017, S. 191) wurde die Reihe IC 4 am 7. März mit einem Fahrverbot belegt, nachdem beim IC 4 5681 während der Fahrt zwischen Roskilde und Kopenhagen eine hydrostatische Pumpe samt Halterung und Bodenplatte aufs Gleis gefallen und in mehrere Teile zebrochen war. Da bereits zwei Wochen vorher beim IC 4 5620 im Bhf. Aarup auf der Fahrt von Fredericia nach Odense Ähnliches passierte, war ein Fahrverbot für die pannengeplagte Reihe IC 4 unumgänglich. Beim Unfall in Aarup konnte die Pumpe erst nach Anheben des hinteren Zugteils durch Hydraulikpressen geborgen werden.
    Bei der Ursachenforschung in der Werkstätte Kastrup kam ans Tageslicht, dass sich in der Vergangenheit bereits zwölf Mal Hydraulikpumpen aus der Verankerung gelöst hatten, aufs Gleis gefallen sind sie aber nur in den letzten beiden Fällen.
    Obwohl aktuell rund die Hälfte der ursprünglich 82 vorhandenen Fahrzeuge (fünf sind bereits zur Verschrottung freigegeben) wegen Untauglichkeit abgestellt ist, können die DSB nur einen Teil der Umläufe mit anderen Fahrzeugen abdecken, sodass an Werktagen rund 70 Züge ausfallen, die nur teilweise durch Autobusse ersetzt werden können. Am stärksten von den Ausfällen betroffen sind die Strecken Aarhus - Fredericia - Esbjerg und Odense - Fredericia. Die DSB bemühen sich derzeit um die Anmietung von 13 neuen zweiteiligen Coradia Lint der Nordjyske Jernbaner, da die Verkehrsübernahme in Nordjütland von den DSB erst im August erfolgen soll.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Bis das EÖ erschienen war, war es schon wieder überholt.

    Zitat

    Am 24. März 2017 beschlossen die DSB den schrittweisen Wiedereinsatz der Triebzüge ab dem 27. März. Als erster Schritt verkehrten ab diesem Tag wieder Eilzüge zwischen Aarhus und Fredericia. Ab 29. März werden die Regionalzugverbindungen zwischen Aarhus, Fredericia und Esbjerg, sowie die morgendlichen Schnellzüge ab Aarhus und Odense nach Kopenhagen wieder aufgenommen.[17] Es wurde eine temporäre Lösung geschaffen, um sicherzustellen, dass die losen Hydraulikpumpe keine Gefahr für die Sicherheit darstellen. Sie wurden mit einer Überwachung gestattet, ferner werden die Zugeinheiten häufiger überprüft.


    Seite „DSB MG“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 26. März 2017, 22:45 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?ti…oldid=163987994 (Abgerufen: 4. April 2017, 07:50 UTC)

  • Dake für die Aktualisierung. Auf die Idee, Wikipedia zu konsultieren, bin ich leider nicht gekommen. Aber die EÖ-Darstellung klingt so, als wäre es ein längerfristiges Problem. Wobei bei den Pannen-IC nicht ausgeschlossen werden kann, dass nicht demnächst wieder was passiert.
    In Anbetracht der Tatsache, dass die Mehrzahl der Fahrzeuge noch nicht einmal zehn Jahre alt ist, muss der Vorfall mit dem von einem 4020er in Wr. Neustadt zu Ostern 2016 heruntergefallenen Kompressor ein wenig relativiert werden. Schließlich sind die 4020er durchwegs über 30 Jahre alt.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Laut http://www.railwaygazette.com gibt es jetzt sogar einen (ungenannten) Käufer.

    Laut EÖ-Heft 8/2017, S. 406, besteht der Verkäufer darauf, dass weder sein Name noch ein Preis genannt werden. Gerüchteweise soll es sich um ein rumänisches Unternehmen handeln. Zunächst werden drei Fahrzeuge übernommen . Sofern es gelingt, die Zulassung zu bekommen, sollen die restlichen zwölf Garnituren folgen. Ein weiteres Exemplar kommt ins Dänische Eisenbahnmuseum in Odense.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor