RegioJet bald in Österreich (Dez 2017)

  • Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2017 wird RegioJet 4 Umläufe Wien - Breclav - Brünn - Prag und retour anbieten. Österreichischer Partner ist dabei die GKB (auch exklusiver Partner für etwaige Erweiterungen).
    Quelle: http://www.railwaygazette.com/news/news/euro…ian-market.html

    Damit muss der eh schon nicht allzu große Markt auf der Relation Wien - Tschechien noch zwischen zwei aufgeteilt werden. Ob die ÖBB mit ihrem Angebot zurückfährt? Seitdem es bis auf den Nachtzug keine Direktverbindung Wien - Dresden (Berlin) mehr gibt, kann es einem schon ziemlich egal sein, wie man nach Prag kommt.

    Einerseits fährt sich da die Republik Österreich selbst ins Geschäft (ÖBB und GKB sind ja im Staatsbesitz), anderseits wird es wohl interessant, ob diese Konkurrenzsituation auch auf den Nahverkehr umgelegt wird. Verständlich wäre es, wenn die ÖBB bei einer allfälligen öffentlichen Ausschreibung der steiermärkischen Linien auch in Konkurrenz tritt.


    PS: Damit ist der 15-Minuten-Takt der Schnellbahn auf der Nordbahn wohl endgültig gestorben.
    PPS: Wie es dann mit der Zugbezeichnung weitergeht? In Tschechien kämpft ja RegioJet um die Bezeichnicht RJ. In Österreich ist wohl eindeutig die ÖBB im Vortiel.

    2 Mal editiert, zuletzt von KFNB X (27. April 2017 um 19:14)

  • Zitat


    PS: Damit ist der 15-Minuten-Takt der Schnellbahn auf der Nordbahn wohl endgültig gestorben.

    Wenn der Regiojet in Breclav, Hohenau und Gänserndorf hält, kann mir die Schnellbahn gestohlen bleiben...

  • Ich glaube nicht, dass sich Hohenau rechnen würde. So ein Halt kostet ja doch einiges (Energie, IBE).
    Und 4 Züge am Tag können die Überlastungsprobleme der Schnellbahn nicht beheben.

  • ein Halt kostet ja doch einiges (Energie, IBE).
    Und 4 Züge am Tag können die Überlastungsprobleme der Schnellbahn nicht beheben.

    Ich denke dabei auch eher an den Hohenauer, der nach Brünn will, und der derzeit mit hoher Wahrscheinlichkleit über Wien Hbf. fahren muss...

  • Im gestrigen Standard war auch ein Artikel drüber:

    Die tschechische Regiojet, deren Partner die Graz-Köflacher Bahn ist, fährt ab Dezember zwischen Wien und Prag gegen die ÖBB an Wien – Wer auf der Fahrt von Wien nach Prag lieber in klassischen Reisezugwagen sitzt statt in den relativ eng bestuhlten Railjets von ÖBB und Tschechischer Staatsbahn (CD), hat dazu ab 10. Dezember Gelegenheit: Der tschechische Fernbus- und Zugbetreiber Regiojet geht mit dem Wechsel zum Winterfahrplan 2018 mit Schnellzugverbindungen zwischen Wien und Prag an den Start. - http://derstandard.at/2000056820233/…OeBB-Konkurrenz

    Weiter gehts da:
    http://derstandard.at/2000056820233/…OeBB-Konkurrenz

  • Ein klassischer Ungerboeck ...
    Von anderer Seite hört man, dass nur die Trasse bestellt wird und das noch gar nicht so fix sei.


    Zitat aus dem Ungerboeck-Artikel:

    Zitat

    In Österreich wird dem Vernehmen nach noch mit der ÖBB-Infrastruktur über Garagen, Start- und Wendeplatz verhandelt.


    Dieser Ungerboeck-Kommentar toppt den Artikel noch bei Weitem:

    Bahnkonkurrenz: Mehrgleisig unterwegs 

    Kommentar Luise Ungerboeck - 1. Mai 2017, 18:34

    Zwei Staatsbahnen fahren um die Wette. Die Antwort auf die Frage, was dieser Wettbewerb auf Kosten des Steuerzahlers soll, fällt differenziert aus 

    Wenn zwei Staatsbahnen um die Wette fahren, ist das meist originell. Ab Winterfahrplan will die bisher auf die Steiermark beschränkte Graz-Köflacher Bahn (GKB) mit Regiojet aus Tschechien Schnellzugverkehr von Wien nach Prag anbieten, wie ihn ÖBB und tschechische Staatsbahn CD bereits erfolgreich fahren.

    Was dieser Wettbewerb auf Kosten des Steuerzahlers soll? Die Antwort fällt differenziert aus, wenngleich der Eigentümer beider Bahnen, das Verkehrsministerium, planlos erscheinen mag. Schließlich buttert die Republik Jahr für Jahr Milliarden in Personenverkehr und Bahnausbau.

    Ergebnisminderung oder Schutz? 

    Wenn GKB und Regiojet der ÖBB-Allianz in die Parade fahren, mindert dies zweifellos das Ergebnis der ÖBB. Verwehrte das Ministerium der GKB diese Wachstumschance aber, nur um die ÖBB zu schützen, wäre das gleichermaßen übel. Denn die im Güterverkehr erfolgreiche einstige Erz- und Kohlebahn wäre auf Verlustbringer programmiert.

    Charme hätte der dritte Weg: Der Staat betraut Kleinbahnen wie GKB oder Raaberbahn mit staatlich finanzierten Pendlerzügen, denn sie haben bessere Kostenstrukturen, fahren mehr Züge um weniger Geld. Die ÖBB könnte – nach Vorbild der Schweizer SBB – die großen Achsen bedienen.

    Aber solch eine Weichenstellung würde eine Strategie voraussetzen – und die gibt es nicht. Verkehrspolitik besteht für die Bundesminister seit jeher nur aus Bahnbau und der Alimentierung des intransparenten Molochs ÖBB. (Luise Ungerboeck, 1.5.2017)

    Der Standard

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Zitat

    Denn die im Güterverkehr erfolgreiche einstige Erz- und Kohlebahn wäre auf Verlustbringer programmiert.


    Auf Anhieb versteht man den Satz aber nicht.

    Zitat

    Schließlich buttert die Republik Jahr für Jahr Milliarden in Personenverkehr und Bahnausbau.


    Ab wann fangt bei der Frau U. die Mehrzahl an? Denn es sind keine 2 Mrd, welche in den Ausbau und in die Verkehre "gebuttert" wird. Zusätzlich ist der Verkehr nach Prag kein subventionierter und vom Bahnausbau provitiert sowohl ÖBB PV als auch GKB.

    Zitat

    Der Staat betraut Kleinbahnen wie GKB oder Raaberbahn mit staatlich finanzierten Pendlerzügen, denn sie haben bessere Kostenstrukturen, fahren mehr Züge um weniger Geld.


    Wieder Mal eine der Unterstellungen der Frau U. Wäre es bei Staatsbahnen so, würde die DB in Deutschland keine Ausschreibung gewinnen.

    Zitat

    Die ÖBB könnte – nach Vorbild der Schweizer SBB – die großen Achsen bedienen.


    Und dann ist wieder der Moment erreicht, wo sie beweist, dass sie von der Materie keine Ahnung hat. Die SBB bedient nur die großen Achsen? Wieder was gelernt...

  • ich habe einmal einen Artikel im Standard von einem Standardjournalisten gelesen, dass eine online-Redaktion durchaus davon ausgeht, dass ein mangelhafter Artikel Entgegnungen in Form von Postings provoziert, die dem Artikel erst wirklich Sinn geben.

    Bei manchen Schreiberlingen scheint der Standard dieses Kalkül systematisch einzusetzen.