20. bis 30. 6. 2017: Ausstellung " Die Floridsdorfer Hochbahn: 100 Jahre Italienerschleife"

  • Welche Feierlichkeiten sollten das sein? Seit 2012 ist gemäß der Eisenbahnschutzvorschrift (und dem Eisenbahngesetz) das Betreten von Bahnanlagen grundsätzlich verboten, es sei denn, es liegt eine Erlaubniskarte vor, die jedoch nur nach einer nachweislichen Einschulung ausgestellt wird. Also würden irgendwelche Bahnsteige oder Bahnhofshallen überbleiben... ...nicht wirklich prickelnd. Da kann man gleich ins Bewohner-Zentrum pilgern, wobei das Interesse der Schleife in der Öffentlichkeit endenwollend ist.

    Aus der Anweisung zur DV V3 § 3 (21) und ZSB 10 Erlaubniskarten und Zustimmungserklärung für das Betreten von Bahnanlagen (Gz: BL-STA-00004-000009/2-1)
    ...
    2. Erlaubniskarte
    Die Erlaubniskarte berechtigt zum Betreten von nicht öffentlich zugänglichen Bahnanlagen der ÖBB-Infrastruktur AG, soweit dies zur Ausübung der Tätigkeit erforderlich ist.

    Die Ausgabe einer Erlaubniskarte im Sinne der Verordnung der Eisenbahnschutzvorschrift EisbSV § 4 Abs. 1 darf nur an Personen erfolgen, welche die für Eisenbahnbedienstete erforderlichen Ausbildungen für das Betreten von Gefahrenräumen nachweislich abgeschlossen haben.
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    Zur besseren Erkennbarkeit ist eine geeignete, der Bestimmung des § 102 Abs. 10 des Kraftfahrgesetzes 1967, BGBl. Nr. 267, zuletzt geändert durch das Bundesgesetz BGBl. I Nr. 116/2010, entsprechende Warnkleidung mit weiß
    retroreflektierenden Streifen zu tragen.
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    Einmal editiert, zuletzt von westbahn (19. Juni 2017 um 21:37)

  • Also würden irgendwelche Bahnsteige oder Bahnhofshallen überbleiben... ...nicht wirklich prickelnd.

    Die Wiedereröffnung der Floridsdorfer Hochbahn fand am 29. Mai 1999 statt, wobei der Festakt am Franz Jonas-Platz (mit Gerald Pichowetz als einer der Ehrengäste) abgehalten wurde. Es wäre nichts dabei, es wieder so zu halten, mit anschließendem Festzug in Dreiecksfahrt Floridsdorf - Leopoldau - Jedlersdorf - Floridsdorf. Niemand muss eine Bahnanlage betreten oder sonst irgendwas tun, was mit den eisenbahngesetzlichen Bestimmungen nicht in Einklang stünde. Das Aussteigen und der Aufenthalt auf dem Bahnsteig während des Stürzens des Zuges in Leopoldau und Jedlersdorf ist ja nicht verboten, da sie öffentlich zugänglich sind. Oder man stürzt den Zug auf einem bahnsteiglosen Gleis und hält die Türen verschlossen. Wozu also die Aufregung?

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Ich weiß zwar nicht genau, weswegen du mir irgendeine Aufregung unterstellst, die überhaupt nicht vorhanden ist, aber egal...

    1999 gab es noch keine "geteilten" ÖBBs! Da hat der Steuerzahler, ganz gleich, wie viel und warum einfach bezahlen müssen. Da wurden geschrottete Unfallloks als Arbeitsplatzerhaltungsmaßnahmen über Jahre wieder aufgebaut - heute undenkbar.

    Heute sind die ÖBBs geteilt. Jeder Handgriff, jede Schraube, jede noch so kleine Dienstleistung (verschieben, kuppeln, Halte in Bahnhöfen, Trassen, Personal, Loks- und Wagen bereitstellen/abstellen/reinigen, Stromverbrauch...) ist bei der jeweiligen Tochterfirma zu bezahlen! Welchen Anreiz sollte es demnach für ÖBB-PV, Infra oder sonst wem haben, all dies "auf die Beine zu stellen", wenn es im Endeffekt keinerlei Geld einbringt? Wie viele "Tage der offenen Türen" gab es denn seit der Zerspaltung? Genau Null! Und genau das ist der springende Punkt! Die ÖBBs brauchen nicht zu versuchen, ihr Image "aufzupolieren", schon gar nicht mit solchen Veranstaltungen, weil dadurch keine einzige Person mehr mit der Bahn fahren würde. Der, der mit der Bahn fahren muss, der fährt damit, alle Anderen verzichten darauf, weil' s nur Umstände macht, lange dauert, unbequem ist und mit hoher Wahrscheinlich mit Zeitverzögerungen/Verspätungen/Zugausfällen verbunden ist - ein Blick in den Streckenunterbrechungsthread reicht.

    Aber: Wenn du, KFNB X oder der Bezirk, indem sich die Schleife befindet, eine tolle Sonderfahrt organisieren wollt, kein Problem! Die Bahn organisiert alles, ganz sicher! Nur eben gegen (viel) Kohle, und die rückt eben keiner 'raus, oder? Da karrt man halt lieber die Fotos, die vom 01.12.2016 - 29.01.2017 im Bezirksmuseum Floridsdorf zum selben Thema zu sehen waren, in's Bewohner-Zentrum Ruthnergasse (wo man von ganz netten Menschen umgeben ist) und kann sagen, "dass man eh 'was getan hat".

    Einmal editiert, zuletzt von westbahn (20. Juni 2017 um 08:15)

  • Wie viele "Tage der offenen Türen" gab es denn seit der Zerspaltung? Genau Null!

    Ich empfehle dir noch ein Mal nachzuzählen. Auf die Schnelle habe ich alleine 2010 Linz und 2012 Linz und Jedlersdorf gefunden.

    elchen Anreiz sollte es demnach für ÖBB-PV, Infra oder sonst wem haben, all dies "auf die Beine zu stellen", wenn es im Endeffekt keinerlei Geld einbringt?

    Kann man jetzt über jede Werbemaßnahme behaupten.

  • Zitat von KFNB X

    Auf die Schnelle habe ich alleine 2010 Linz und 2012 Linz und Jedlersdorf gefunden.

    ...und dann kamen die Eisenbahnschutzvorschriften!

    Zitat von KFNB X

    Kann man jetzt über jede Werbemaßnahme behaupten.

    Es ist schon ein gewaltiger Unterschied, ob ich Werbung für die neuen Nightjets mache oder ein Grätzl-Fest für eine unbedeutende Gleisverbindung steigen lasse, das mir nicht nur nichts (ein)bringt (weder Geld, noch neue Fahrgäste), sondern eine ganze Menge kostet!

  • .....und mit hoher Wahrscheinlichkeit mit Zeitverzögerungen/Verspätungen/Zugausfällen verbunden ist......

    Ich war heute in Linz, zuerst mit der S-Bahn zum Hbf., dann mit dem RJ 162 weiter nach Linz. Alles pünktlich. Retour mit dem RJ 649 und wieder mit der S-Bahn. Ebenfalls pünktlich, nur die Wiener Linien ab Floridsdorf haben ausgelassen. So viel zu deinem oben zitierten ÖBB-Bashing.
    Es empfiehlt sich außerdem, ein wenig über den Tellerrand, sprich ins Ausland zu schauen bzw. dort auch mit der Bahn zu fahren. Abgesehen von der Schweiz gibt es nicht viele Bahnen, die in puncto Betriebsabwicklung mit den ÖBB mithalten können. Nur auf die ÖBB zu schimpfen zeigt nicht gerade von großer Weltsicht. Sorry.

    .....ein Blick in den Streckenunterbrechungsthread reicht.....

    .....und da kann man nachlesen, dass ein erklecklicher Teil der Unterbrechungen Ek-Unfällen und Unwetterschäden geschuldet ist.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Der, der mit der Bahn fahren muss, der fährt damit, alle Anderen verzichten darauf, weil' s nur Umstände macht, lange dauert, unbequem ist und mit hoher Wahrscheinlich mit Zeitverzögerungen/Verspätungen/Zugausfällen verbunden ist

    Die Anderen sind dann diejenigen, die anderswo im Stau stehen und während des Autostillstandes auf der A 23 oder sonstwo im Online-KURIER Folgendes lesen dürfen:

    Zitat von KURIER

    Durch einen Unfall auf der Südosttangente (A23) in Wien zwischen Laaerbergtunnel und Hanssonkurve ist es Mittwochfrüh zu einem Rückstau von etwa acht Kilometern gekommen. Wie ein ÖAMTC-Sprecher der APA mitteilte, reichte der Stau um 7.45 Uhr bereits bis zum Knoten Hirschstetten zurück.

    Tolle Alternativen.

    Quelle: KURIER

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Ich hab' da meine andere Sichtweise: Menschen, die sich mit so intellektuellen Beschäftigungen wie Lesen schwer tun, bevorzugen das stumpfsinnige Dirigieren eines motorisierten Strassenfahrzeugs. Das kann jeder Dodel und ihnen ist nicht fad dabei. Dass dabei sinnlos Zeit totgeschlagen wird, ist den Meisten eben egal.

    Was meine Vermutung bestärkt: dass mit den neuen Medien, die intellektuell nicht ganz so anspruchsvoll sind wie z.B. klassische Literatur à la Tolstois "Krieg und Frieden", nun auch ein eher wenig gebildetes Publikum mehr und mehr die Bahn als Fortbewegungsmittel entdeckt.