Da viele Modellbahner keine Modellbahnanlage haben, sondern noch darüber nachdenken eine zu bauen, würde ich es interessant finden, hier Konzepte vorzustellen und zu diskutieren.
Ich möchte den Anfang machen mit einem Konzept für eine etwas kleinere Anlage nach einem konkreten Vorbild einer österreichischen Nebenbahn.
Hüttenberg in H0 - Eisenbahnbetrieb zum Kärntner Erzberg
Meine maßgeblichen Randbedingungen bzw. Ziele waren dabei:
- am Vorbild angelehnte Umsetzung (hier: Bahnhof Hüttenberg)
- vorbildorientierte Zugbildung (hier: kurze Personenzüge, mittellange Erzzüge)
- eher bergige (wildromantische) Landschaft
- Einsatz der alten Erzbergwagen ohne deswegen gleich eine Armada an 97ern zu benötigen
- "passable" Gleislängen und nicht allzu enge Radien (hier: Rmin = 500mm, Lmax=1900mm)
- möglichst wenig Platzbedarf bei halbwegs aufgelockerter Darstellung (hier: Eckanlage mit 4x2,2m)
- Fahrbetrieb mit Fokus auf Rangierbewegungen, Entkuppeln von Waggons manuell durch Entkuppelstangen (wie bei Modulanlagen)
- Beschränkung auf eher wenige Fahrzeuge, alle gesupert und teilweise selbstgebaut (im Sinne "Qualität statt Quantität").
- "Überschaubarer" Bauaufwand
- Anlage in Segmente zerleg- und transportierbar
Hinsichtlich Fahrzeuge habe ich in der Epoche III geplant: Rh. 52, 57, 86, 93, DT1, VT70, die alten Erzwagen, kkStB-Dienstwagen, div. kkStB-2achser, 2-achsige Spantenwagen, div. Güterwagen sowie für den Versschub in Hüttenberg einen alten C-Außenrahmen-Dampfer. Bedingt durch die Vorbildwahl kann zumindest in Ep. III die zweifelhafte Optik von maßstäblich langen Reisezugwagen auf relativ engen Radien vermieden werden.
Die Gebäude sollen nach Originalplänen selbst gebaut werden, die Landschaft in Modul- bzw. Dioramenqualität entstehen. Alles in allem also genug zu tun.
Was mir an diesem Konzept noch nicht ganz passte:
- Ungünstige Zugänglichkeit zu den Gleisanlagen im Bahnhof durch die im Vordergrund angeordneten Gebäude, außerdem gehen dadurch schöne Fotomotive (Lok vor dem Bahnhofsgebäude, Güterwagen vor dem Güterschuppen, usw.) verloren - allerdings wollte ich den Charakter des Vorbildes ins Modell herüberbringen
- Zu wenig Gleisanschlüsse um mehr Verschub zu bekommen (habe ich in einem späteren Konzept weiterentwickelt, benötigt jedoch dann mehr Platz)
- Möglicherweise insgesamt etwas zu "fad"
Fazit: Das Konzept wurde nicht realisiert, weil ich weiterhin keinen verfügbaren Raum habe und nur theoretischer Anlagenbesitzer bin. In der Zwischenzeit tendiere ich allerdings doch eher zu einem etwas größeren Projekt im klassischen Stil (durchgehende Hauptbahn mit abzweigender Nebenbahn).
Ich bitte um eure Meinungen
Jürgen