Seite zum fertiggestellten Wiener Hauptbahnhof

  • Zitat

    Mikunda, der via Rolltreppe aus der Tiefgarage kommt, sucht also den Markuslöwen, erblickt ihn neben dem Haupteingang und meint: „Schade, dass er hier so versteckt steht. Eigentlich ist der Löwe ein Symbol dafür, was man aus dem Hauptbahnhof hätte machen können.“ Immerhin stehe der Steinlöwe, der 1873 für den Südbahnhof gebaut wurde, für die Sehnsucht nach dem Süden. „Die Leute mögen den Löwen. Er stand schon in der k. u. k. Zeit für die Anbindung ans Meer, für Venedig und den Sehnsuchtort Süden.“ Er findet es schade, dass man ihn nicht prominenter platziert und die symbolische Bedeutung hervorgehoben hat.


    Was wäre prominenter als ein Platz neben dem HAUPTeingang? Es reisen dort nur ein marginaler Bruchteil der Reisenden mit dem Auto an und man kann nunmal nicht zu jedem den zig Eingänge einen Löwen stellen.

  • Letzte Arbeiten am Hauptbahnhof

    Mit dem Fahrplanwechsel am 13. Dezember kommen auch alle Fernzüge aus dem Westen am Hauptbahnhof an. Damit der Vollbetrieb pünktlich aufgenommen werden kann, wird in den nächsten Tagen noch auf Hochdruck gearbeitet.*)

    So sind beispielsweise die Gleisanlagen an der Ostseite derzeit noch provisorisch mit den weiterführenden Gleisen der Ostbahn verbunden. Der betreffende Abschnitt befindet sich zwischen dem Hauptbahnhof und der Gudrunstraße. Er wird fertiggestellt und mit Fahrplanwechsel den Betrieb aufnehmen.

    Zum selben Zeitpunkt eröffnet auch ein rund 1,5 Kilometer langer Tunnelabschnitt entlang der Arsenalstraße. Dadurch könne ein kurzes Umsteigen direkt am Bahnsteig angeboten werden, so die ÖBB am Montag. Denn so sei es möglich, dass zwei Züge aus einer Richtung auf dem Bahnsteig zeitgleich einfahren.

    Teilbetrieb seit 2012

    Die Umwandlung des ehemaligen Südbahnhofs zum Hauptbahnhof mit dem prägnanten Rautendach als Wahrzeichen dauerte sechs Jahre: 2009 ist der Südbahnhof geschlossen worden. Es folgten der Abbruch und anschließend der Bau des neuen Hauptbahnhofs auf dem Areal beim Wiedner Gürtel. 2012 nahm der Hauptbahnhof für Schnellbahnen bzw. Regionalzüge den Teilbetrieb auf, 2014 fuhren auch die ersten Fernzüge von Süden, Osten und Norden ein.

    Mit 13. Dezember werden nun auch die aus dem Westen kommenden Fernverkehrszüge am Bahnhof Meidling und schließlich am Hauptbahnhof halten. Es werden nicht weniger als 1.105 Züge und 120.000 Passagiere täglich erwartet. Der neue Hauptbahnhof dient dann somit als Durchgangsbahnhof, der die Verkehrswege nach Norden, Süden, Osten und Westen an einer Station bündelt.

    Die Vorteile für die Kunden lägen in neu geschaffenen Verbindungen, warben die ÖBB. So sei fast jedes angebotene Fernverkehrsreiseziel über den Hauptbahnhof mit maximal einmal umsteigen erreichbar, hieß es weiters. Auch die Erreichbarkeit des Flughafens Wien-Schwechat werde verbessert.

    Mehr Effizienz bei technischen Arbeiten

    Die ÖBB versprechen sich außerdem auch mehr Effizienz im Betrieb. Statt drei vollwertigen Produktions- und Technikstandorten würden die Arbeiten zum Beispiel künftig von den Technischen Services am Matzleinsdorfer Platz erledigt werden. Lange Überstellfahrten für den Fernverkehr etwa vom Westbahnhof durch das gesamte Stadtgebiet entfallen. Die Kosten für den Bahnhofsbau betrugen rund eine Milliarde Euro. Er sei pünktlich und ohne Kostenüberschreitung fertig geworden, hieß es.

    Anlässlich der bevorstehenden Hauptbahnhof-Vollinbetriebnahme gibt es für Bahnfahrer auch ein spezielles Angebot - in Form von Aktionstickets ab 9 Euro. Diese gelten für den Zeitraum zwischen 7. Jänner 2016 und 17. März 2016. Ausgenommen davon sind der 29. und 30. Jänner sowie der 6. Februar. Das Kontingent ist allerdings auf 50.000 Tickets beschränkt, die ab sofort im Vorverkauf erhältlich sind.

    Westbahn fährt weiter Westbahnhof an

    Der Westbahnhof soll ob der Umstellung nicht in der Bedeutungslosigkeit verschwinden. Über ihn wird künftig der Pendlerverkehr abgewickelt, das heißt die Regionalzüge aus dem Westen werden dort halten. Ebenfalls treu bleibt der Station die Westbahn, wie das Unternehmen in einer Aussendung am Montag versicherte. Mit dem Fahrplanwechsel würde es bis zu 19 Abfahrten oder Ankünfte pro Tag geben.

    Quelle: ORF Wien

    *) Leidtragende sind die Fahrgäste der S 80, die während der Bauarbeiten zwischen dem Hauptbahnhof und Simmering eingestellt ist. Ersatzbeförderungen werden laut Ersatfahrplan nicht angeboten. Es wird lediglich auf die Möglichkeit, mit der U3 bis Landstraße und von dort mit den Zügen der S-Bahn-Stammstrecke bis Hauptbahnhof oder Meidling zu fahren, verwiesen. Richtung Stadlau ist das nicht so schlimm, denn da besteht die Möglichkeit, mit den Bratislava-REX bis Simmering zu fahren (REX an zur Minute xx:27, S 80 ab zur Minute xx:32), aber Richtung Süden schauts traurig aus.
    Dazu kommt, dass auch die aus Marchegg kommenden R in der Haltestelle Haidestraße bis zu 5 Minuten verhalten werden, um die REX nach Bratislava passieren zu lassen, da in Simmering das andere Gleis durch die S 80-Züge, welche die Wende abwarten, belegt ist. Es wäre ein Dienst am Kunden, die S 80-Züge während der Wendezeit (von der Minute xx:59 bis Minute xx:32) in Erdbergerlände zu hinterstellen und zur Abfahrt wieder zuzuführen. Das würde zwar ca. 2 Minuten Abgangsverspätung bedeuten, diese wäre aber angesichts der sehr moderaten Fahrzeiten der S 80 spätestens in Stadlau schon wieder aufgeholt. Aber solche Lösungen würden Nachdenken erfordern und das ist halt nicht immer gefragt.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Sechs Jahre bis zur Fertigstellung

    Mit der Umstellung auf den neuen Fahrplan wird der Wiener Hauptbahnhof endgültig zum Verkehrsknotenpunkt für den Schienenverkehr. Die ÖBB führen damit den gesamten Fernverkehr über den Hauptbahnhof sowie den Bahnhof Meidling, statt wie bisher auch über den Westbahnhof. Dieser wird künftig Ziel für den Pendlerverkehr aus dem Westen.

    Die aus dem Westen kommenden Fernverkehrszüge halten nun zuerst am Bahnhof Meidling und schließlich am Hauptbahnhof. Täglich sollen mindestens 1.105 Züge den Hauptbahnhof ansteuern, rund 120.000 Passagiere werden erwartet. Der neue Hauptbahnhof dient dann als Durchgangsbahnhof, der die Verkehrswege nach Norden, Süden, Osten und Westen an einer Station bündelt.

    Zahlreiche Änderungen in Fahrplänen

    Reisende sollen vor allem von den neu geschaffenen Verbindungen profitieren, so die ÖBB. Fast jedes angebotene Fernverkehrsreiseziel sei über den Hauptbahnhof mit maximal einmal Umsteigen erreichbar. Fünf überdachte Inselsteige mit zehn Bahnsteigen sind unter dem prägnanten Rautendach untergebracht. Auch die Erreichbarkeit des Flughafen Wien-Schwechat wurde verbessert.

    Parallel zu den Umstellungen bei der Bahn gibt es Änderungen beim Fahrplan im Verkehrsverbund Ost-Region (VOR). Durch eine bessere Abstimmung der Fahrzeiten im Halbstundentakt, vor allem für Pendler, sollen die Umsteigezeiten unter anderem im Regionalverkehr im Wiener Einzugsgebiet verbessert werden. Auch im Regionalbusverkehr wurden neue Linien und Strecken eingeführt.

    Die Arbeiterkammer sieht allerdings gerade für Pendler noch einigen Nachbesserungsbedarf, vor allem nach 20.00 Uhr und am Samstag sowie auf der ausgelasteten Südstrecke. Die Grünen kritisierten am Freitag, dass der Bahnhof zu knapp dimensioniert sei und Pendler künftig längere Wege und Wartezeiten in Kauf nehmen müssten. Die ÖBB wiesen die Kritik zurück: Vier von fünf Fahrgästen würden von der Umstellung profitieren.

    Für Bahnfahrer ändert sich ab Sonntag einiges: Der neue Hauptbahnhof in Wien wird mit dem neuen Fahrplan der ÖBB auch die neue Drehscheibe für den Zugverkehr in Österreich.

    Westbahnhof wird Ziel für Pendler

    Der Westbahnhof soll nicht in der Bedeutungslosigkeit verschwinden. Über ihn wird künftig der Pendlerverkehr abgewickelt, dass heißt, die Regionalzüge aus dem Westen werden dort halten. Ebenfalls treu bleibt dem Bahnhof die Westbahn, wie das private Unternehmen versicherte. Mit dem Fahrplanwechsel soll es bis zu 19 Abfahrten oder Ankünfte pro Tag geben.

    Die ÖBB versprechen sich zudem mehr Effizienz im Betrieb. Statt drei vollwertigen Produktions- und Technikstandorten sollen laut ÖBB die Arbeiten zum Beispiel künftig von den Technischen Services am Matzleinsdorfer Platz erledigt werden. Lange Überstellfahrten für den Fernverkehr etwa vom Westbahnhof durch das gesamte Stadtgebiet würden damit entfallen.

    Die Kosten für den Bau des Hauptbahnhofs betrugen laut Angaben rund eine Milliarde Euro. Er sei pünktlich und ohne Kostenüberschreitung fertig geworden, hieß es. Er umfasst laut ÖBB rund 109 Hektar, das entspreche der Fläche des achten Wiener Gemeindebezirks.

    Spatenstich für Umbau bereits 2007

    Sechs Jahre dauerte die vollständige Umwandlung des ehemaligen Südbahnhofs in den neuen Hauptbahnhof. Der in den 1950er Jahren erbaute und in der Endphase vernachlässigte Südbahnhof wurde 2009 geschlossen, Einrichtungsgegenstände wurden verkauft, und Österreichs bis dahin größter Bahnhof wurde schließlich abgerissen. Im Südbahnhof als Kopfbahnhof wurden beim Neubau in den 1950ern einst Ostbahn und Südbahn in einem Bahnhofsgebäude zusammengeführt.

    Der Spatenstich für den Umbau zum Hauptbahnhof erfolgte bereits im Juni 2007, 2010 wurde schließlich begonnen. Im Dezember 2012 fuhren die ersten Schnellbahnen und Regionalzüge über den Hauptbahnhof, im Dezember 2014 folgten die ersten Fernzüge Richtung Süden (Italien, Slowenien, Graz oder Villach), Osten (Budapest) und Norden (Brünn, Prag, Warschau). Mit der Umstellung kommen nun auch die Züge aus dem Westen hinzu.

    Komplett neues Stadtviertel entsteht

    Parallel zu den für die Bahnfahrer auf den ersten Blick ersichtlichen Umbauten wurde im Hintergrund bei der Infrastruktur ebenfalls viel verändert. So wurden die Gleisanlagen an der Ostseite mit den weiterführenden Gleisen der Ostbahn verbunden, die ebenso wie der rund 1,5 Kilometer lange Tunnelabschnitt entlang der Arsenalstraße mit der Fahrplanumstellung den Betrieb aufnehmen. Rund 100 Kilometer Gleis, ca. 300 Weichen und kilometerlange Lärmschutzwände wurden dabei unter anderem verbaut.

    Rund um den Hauptbahnhof entsteht zudem bis 2025 ein komplett neues Stadtviertel mit rund 5.000 Wohnungen, etwa 500.000 Quadratmetern Bürofläche, zahlreichen Geschäften, einem Bildungscampus mit Kindergarten und Schulen sowie dem sieben Hektar großen Helmut-Zilk-Park. Unter anderem die ÖBB haben im Sonnwendviertel ihr Hauptquartier aufgeschlagen, die Erste Group zieht ebenfalls dorthin. Auch Hotels sind geplant beziehungsweise bereits gebaut. Im Bahnhof selbst gibt es - wie auch am Westbahnhof - zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten.

    Quelle: ORF Wien

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Wiener Hauptbahnhof im Vollbetrieb: Problemloser Auftakt

    Der erste Montag nach der Fahrplanumstellung verlief ohne nennenswerte Schwierigkeiten.

    Pia Seiser und Natascha Marakovits

    14.12.2015, 15:52

    ÖBB-Mitarbeiter in gelben Westen verteilen Info-Material, Fahrgäste laufen die Rolltreppen hinauf, andere versuchen sich mithilfe der Anzeigetafel zurechtzufinden. Seit Sonntag gilt der neue Fahrplan – für viele Pendler eine große Umstellung.

    Schon im Vorhinein sorgte die Umstellung für heftige Diskussionen. Längere Anfahrtswege, gestrichene Züge und überfüllte Öffis waren die häufigsten Kritikpunkte. "Davon kann keine Rede sein. Es hat am Montag keinerlei Probleme gegeben", meinte ÖBB-Sprecher Christopher Seif auf KURIER-Anfrage. Im Gegenteil. Man habe versucht, ein optimales Angebot für den Großteil der Kunden zu schaffen – und dies sei gelungen.

    Auch die Befürchtung, dass durch die Umstellung die U6 und U1 aus allen Nähten platzen würden, hat sich laut Wiener Linien als völlig falsch herausgestellt. "Die Intervalle der U6 betragen zu Stoßzeiten zweieinhalb Minuten", erklärt Sprecher Dominik Gries. Pendler, die nun die U6 benützen, wären mit dieser auch schon vor der Umstellung gefahren.

    Wie sich die Fahrplanumstellung in der Praxis auf die Pendler auswirkt, möchte die Arbeiterkammer mit einer Pendlerbefragung erheben. "Wir haben sie am vergangenen Donnerstag online gestellt. Die Leuten melden sich bereits per eMail", sagt Thomas Hader von der Arbeiterkammer. Hauptprobleme seien längere Anfahrtswege und das Wegfallen einiger Verbindungen. Die Befragung läuft bis Ende Jänner.

    Quelle: KURIER

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Hallo Forengemeinde!
    Am neuen Wiener Hauptbahnhof gibt es Wagenstandsanzeiger auf Bildschirmen, die nur die aktuellen Züge anzeigen.
    Mein Problem:
    Wir (4 Personen) fahren demnächst mit dem RJ 660, der um 6 Uhr 30 abfährt, nach Innsbruck. Da wir uns Platzkarten besorgt haben, wüssten wir gerne, in welchem Sektor unser Wagen stehen wird. Gibt es eine Möglichkeit den Wagenstandsanzeiger über´s Internet o. ä. abzufragen? Der Kollege am Info-Schalter konnte mir jedenfalls nicht weiterhelfen.
    Am "alten" Westbahnhof, war es zwar nicht elektronisch, aber man konnte sich zu jeder Zeit vor Ort informieren.
    Hat jemand eine Idee?
    lg Norbert

  • Neue Radstation am Hauptbahnhof

    Die neue Radstation am Hauptbahnhof ist heute präsentiert worden. Ab Freitag gibt es nicht nur einen rund um die Uhr geöffneten, gesicherten Abstellplatz, sondern auch eine Werkstatt und einen Shop. Zudem werden Fahrradmechaniker ausgebildet.

    Die Radstation besteht aus drei Teilen: Einer großen Station am Vorplatz des Bahnhofs sowie zwei kleinere Radgaragen im östlichen Teil des Bahnhofs. Speziell für die Fahrgäste der Züge soll der das Verleihservice, die Fahrradabstellplätze sowie eine Fahrradwerkstatt für kleinere Reparaturen gedacht sein.

    Ab Freitag werden 760 gesicherte und überdachte Fahrradabstellplätze angeboten. In Planung sind weitere Angebote, etwa geführte Radtouren, eine Self-Service-Station für Reparaturen, ein Fahrradbotendienst und eine Ausweitung des Radverleihs.

    Ausbildung zum Fahrradmechaniker

    Jährlich sollen 96 Personen in der Radstation zum Fahrradmechaniker ausgebildet werden. In der Fahrradgarage, im Verleih, im Shop und in der Werkstatt sollen Menschen eingesetzt werden, die lange Zeit arbeitslos waren. „Auch asylberechtigten Menschen soll die Möglichkeit zur Qualifikation gegeben werden. Unser Ziel ist, diesen Menschen beim Schritt in eine nachhaltige Beschäftigung am Arbeitsmarkt zu helfen“, so Mario Moser, Geschäftsführer von Trendwerk.

    Das Arbeitsmarktservice Wien (AMS) übernimmt heuer mit 900.000 Euro einen Großteil der Kosten für Beschäftigte und Sachaufwand sowie die Anfangsinvestitionen in die Radstation. Ab dem nächsten Jahr soll der Förderbedarf kleiner werden. „Wir halten es für sinnnvoll, dass Menschen auf konkreten Arbeitsplätzen etwas erproben können, um dann am Arbeitsmarkt in ähnlichen Bereichen tatsächlich einen Arbeitsplatz zu finden“, meinte Petra Draxl, Leiterin des Arbeitsmarktservice Wien.

    TV-Hinweis: „Wien heute“, 30.3.2016, 19.00 Uhr, ORF2 und danach online unter tvthek.ORF.at.

    Quelle: ORF Wien

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Hauptbahnhof: Kaufleute trotz Änderungen frustriert 

    Die ÖBB haben mit Pflanzen, Bänken und Beleuchtung auf die Kritik der Unternehmer reagiert.
    22.08.2017, 06:00 Anna-Maria Bauer

    Leere Geschäftslokale. Frustrierte Unternehmer. Und immer mehr Lokalschließungen. Bereits vor einem halben Jahr hat der KURIER die Missstände im Einkaufszentrum des Hauptbahnhofs thematisiert.
    Nun haben die ÖBB reagiert. Seit Kurzem stehen im ersten Untergeschoß zwei sechs Meter hohe Bäume (Ficus Allii), deren Kronen bis ins Erdgeschoß reichen und deren Stämme von hölzernen Sitzgelegenheiten umrundet sind. "Die Bäume sollen für noch mehr Wohlbefinden der Reisenden und Geschäftskunden sorgen", meinte ÖBB-Pressesprecher Roman Hahslinger unlängst gegenüber der APA. Auch eine neue Beleuchtung sei installiert worden.
    Beim KURIER-Lokalaugenschein Montagmittag zeigen sich viele Unternehmer von den Neuerungen wenig beeindruckt. "Es hat sich in den vergangenen Monaten nichts geändert. Und diese Maßnahmen werden wohl auch nichts bewirken", gibt sich die Geschäftsführerin des Blumenladens "Flower Square" resigniert.
    Die neuen Lampen leuchten aktuell gar nicht – weil ihr Licht zu grell war. "Peinlich" nennt Unternehmer Mario Brumat vom Lokal "La Punta" die Aktion.
    Gerichtsverfahren
    Am 6. September findet für Brumat die nächste Anhörung in der Causa Hauptbahnhof beim Bezirksgericht statt. Gegen ihn läuft eine Räumungsklage, weil er die Zahlungen eingestellt hat.
    Gibt es diesmal keine Einigung, will Brumat auf Schadenersatz klagen. 500.000 Euro Verlust habe er bestimmt schon gemacht.
    Fehlende Frequenz, kein Ambiente, kaum Sitzplätze, keine Werbung. Das waren die Hauptgründe, weshalb er sich geweigert hat, dem Einkaufscenter weiter Geld zu überweisen. 120.000 Besucher täglich seien ihm versprochen worden. Deshalb seien auch Sitzplätze vor dem Lokal untersagt, weil sie die Menschen behindern würden. "Aber sehen Sie sich doch um, alles leer", sagt Brumat und zeigt in die großteils leeren Geschäftslokale.
    Mario Brumat ist auch nicht der einzige Pächter, der mit den ÖBB bzw. dem Bahnhofs-Management im Clinch liegt. Insgesamt sechs Gerichtsverfahren sind derzeit anhängig.
    Die ÖBB sprechen weiter von mehr als 100.000 Besuchern täglich. Auch das Argument mit der nicht vorhandenen Werbung wollen sie nicht gelten lassen. Der Pressesprecher verweist auf Marketingaktionen, wie die Surf Days oder Gutschein-Verteilaktion.
    Beliebtester Bahnhof
    Doch nicht alle Unternehmer haben mit dem Standort Probleme. Beim Leberkas-Pepi, der erst im April eingezogen ist, ist man mit dem Geschäft "eigentlich ganz zufrieden".
    Bei der Drogeriekette Müller kann man ebenfalls nicht klagen . Einzig eine Apotheke sei notwendig. Derzeit müsse man viele Kunden dafür um zehn Ecken schicken.Zumindest der Bahnhof scheint bei den Fahrgästen übrigens gut anzukommen. Laut VCÖ ist er der beliebteste Österreichs.

    KURIER

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Völliges Rauchverbot am Hauptbahnhof

    Die ÖBB haben den Wiener Hauptbahnhof nun zu Österreichs erstem, völlig rauchfreien Hauptbahnhof mit Fernverkehr gemacht. Es gibt nun nicht einmal mehr spezielle Raucherzonen.

    Komplett rauchfrei in Wien ist auch der Praterstern, allerdings ist das kein überregionaler Bahnhof.*) **) Am Hauptbahnhof gab es seit der Eröffnung im Oktober 2014 auf den Bahnsteigen vereinzelt noch Aschenbecher, die eigentlich nur zum Ausdämpfen von Zigaretten dienen sollten. Diese „Ausdämpfvorrichtungen wurden jedoch wieder entfernt, da sie von Kunden missbräuchlich als Raucherzone verwendet wurden“, so ÖBB-Sprecher Roman Hahslinger.
    Rauchen sonst nur in speziellen Zonen erlaubt
    Aschenbecher, die aber lediglich dem Ausdämpfen der Zigaretten dienen, gibt es auch bei den Eingängen des Bahnhofs. Prinzipiell gilt auf allen heimischen Bahnhöfen und auch in den dortigen Wartebereichen ohnedies ein generelles Rauchverbot. Rauchen ist nur in den speziellen Zonen mit Bodenmarkierung auf den Bahnsteigen erlaubt.
    Dadurch wollen die ÖBB auch verhindern, dass Zigarettenstummel auf die Gleise geworfen oder am Bahnsteig liegen bleiben. Das rigorose Rauchverbot am Wiener Hauptbahnhof „funktioniert sehr gut“, betonte Hahslinger. „Die Verschmutzungen halten sich in einem sehr überschaubarem Maß.“
    Testbetrieb mit „Dienstmännern“
    „Wie nehmen mir ihm denn?“ - die Frage aus dem Hans-Moser-Sketch „Der Dienstmann“, später mit Paul Hörbiger verfilmt, könnte auf dem Wiener Hauptbahnhof wieder zu hören sein: Die ÖBB haben einen Testbetrieb mit Kofferträgern gestartet.
    Seit Juni werden die Ticketautomaten der ÖBB auf eine neue Benutzeroberfläche umgestellt, bis Jahresende soll das auf allen rund 1.000 Automaten erfolgt sein. Seit August ist die neue Oberfläche auch in Wien und Niederösterreich verfügbar.

    ORF Wien
    *) Aber nicht mehr lang.
    **) Aber ab Fahrplanwechsel 2019/20 wieder. :D

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Das hat ja gefühlt eeewig gedauert?! Warum jetzt erst? ?(

    You, who are indifferent to the misery of others, it is not fitting that they should call you a human being. ~ Saadi Shirazi