729er Umbau

  • Hallo,

    dachte mir ich fange einen neuen Thread an, um nicht in den Fahrwerksbau weiter zu schreiben. Hier nun mein erster Rahmen den ich heute erstellt habe. Als Rahmenmaterial kam 1mm Messing zur Verwendung. Bin für jede Anregung dankbar.


    Grüße,
    Wolfgang

  • @ mucho

    für einen Fahrwerks(selbstbau)profi vielleicht eine "blöde" Frage, ich als Fahrwerksanfänger erlaube mir aber trotzdem, diese Frage zu stellen (auch um eine etwaige modellbauerische Bildungslücke zu schließen):

    Im Bild mit dem entstehdnen 78er-Rahmen sieht man dort, wo Du die Achsausnehmungen eingebohrt hast, ich nenne es einmal "rundliche Ausnehmungen" bzw. Erhöhungen.
    Hast Du da die beiden Rahmenwangen mit Rundmessing verstärkt/verbunden, oder welchen Zweck hat diese Konstruktion sonst ??

    Herzlichen Dank im Voraus für die Antwort ;)

    mfg
    1042erfreak

  • @1042erfreak

    ich denke du meinst die "Scheiben" bei den Achsbohrungen, die sind dafür da, dass das Rad einen Abstand bekommt vom Rahmen. Bei den Achsen ist die Innenseite plan, sprich die Innenseite der Lauffläche = Nabe, ohne diesen Abstand würde die innere Seite der Lauffläche den Rahmen berühren und einen Kurzschluss verursachen.
    Übrigens bin ich auch noch Anfänger, dies ist mein erster Rahmen,

    Grüße,
    mucho

  • Zitat von mucho


    ich denke du meinst die "Scheiben" bei den Achsbohrungen, die sind dafür da, dass das Rad einen Abstand bekommt vom Rahmen. Bei den Achsen ist die Innenseite plan, sprich die Innenseite der Lauffläche = Nabe, ohne diesen Abstand würde die innere Seite der Lauffläche den Rahmen berühren und einen Kurzschluss verursachen.

    Merci für die Info, warum ich da nicht selber draufgekommen bin ;) ??
    Ist ja eh irgendwie logisch, daß die Spurkränze der Räder wegen Kurzschlußgefahr nicht den Messingrahmen berühren sollten, weshalb man halt "Distanzscheiben" braucht. Warum ich da nicht selber draufgekommen bin,
    kopfschüttel ???

    Hast Du als "Distanzscheiben" einfache Messingbeilagscheiben aufgelötet oder was anders verwendet ?

    mfg
    1042erfreak

  • @mucho
    Nachdem ja bei so manchem interessanten Modellbauprojekt momentan "Hitzeferien" sind, wollte ich mich nach dem gegenwärtigen Bauzustand Deines 78er/729er-Projektes erkundigen.

    Interessieren würde mich auch, ob Du die Lötungen am Messingrahmen mit einem normalen elektrischen Lötkolben (ich glaub man nennt dies Kaltlötung) oder mittels Flamme (heißgelötet) hast.
    Hatte nämlich diesbezüglich vor einiger Zeit eine Diskussion mit einem Eisenbahnfreund, der felsenfest davon überzeugt ist, daß nur eine Heißlötung mittels Flamme dauerhaft feste und auch belastbare Verbindungen von Messingblechen ermöglichen kann.
    Als Beispiel mußten (wieder einmal) die alten Gerard-Messingbausätze herhalten, die offenbar nur mittels Flamme halbwegs exakt gelötet werden konnten, was ich so allerdings bezweifle, da meiner Ansicht nach auch mit einem Kleinstlötkolben durchaus saubere Lötergebnisse von Messingmodellen zu erzielen sind.

    Würde mich über entsprechende Rückmeldungen und Tipps freuen.

    mfg
    1042erfreak

  • Hi,
    man unterscheidet beim Löten zwischen Weichlöten (bis 450°C) und Hartlöten (ab 450°C).
    Der Vorteil am Löten mit Flamme ist die größere Wärmeleistung auf einen bestimmten Punkt, d.h. es dauert nicht so lange bis die zu verbindenden Teile die notwendige Hitze erreicht haben. Dadurch lösen sich zuvor gelötete Verbindungen nicht so leicht.
    Eine feste und dauerhafte verbindung von Messingblechen ist auch mit einem elektrischen Lötkölben möglich, nur muss er eine entsprechend hohe Leistung haben.
    Für kleinere Elektronikarbeiten reichen z.B. 25 Watt, für größere arbeiten benötigt man um die 50 Watt. Für Blecharbeiten und große Lötarbeiten (z.B. an Kupferschinen in der Elektrotechnik) gint es Hammerlötkolben mit einer Leistung von ~200W bis über 600W.
    Für kleinere Teile, speziell an Bausätzen würde ich allerdings trotzdem das Löten mit Flamme bevorzugen, da die elektrischen Lötkolben mit hoher leistung doch recht groß sind und sich dadurch benachbarte Teile wieder lösen könnten.

    LG
    Peter

  • @1012.001

    MERCI für die sachlich sehr fundierte Auskunft ;)

    Laienhaft nachgefragt:
    Besteht beim Löten mit der Flamme aber nicht doch die latente Gefahr, daß man beispielsweise dünne Messingbleche (wie etwa die hier bereits zitierten Gerard-Bausätze) relativ schnell aufgrund der doch sehr rasch aufgebauten hohen Temperaturen quasi "ausglüht" und sie deshalb unbrauchbar werden ??

    mfg
    1042erfreak

    Einmal editiert, zuletzt von 1042erfreak (5. August 2008 um 20:49)

  • Die Gefahr bei dünnen Blechen besteht, wenn man zu lange lötet. Mit Flamme kann man aber recht zügig löten, sodass da normalerweise nichts passieren sollte. Wenn man das Metall aber zu lang erhitzt kann es beim Flammlöten sogar zum Schmelzen des Messings kommen (Schmelzpunkt von Messing ca. 900°C)

    Ich würde das Löten mit Flamme nicht gleich an einem teuren Bausatz ausprobieren, sondern eher an Messingresten, da kann nicht viel kaputt gehen.

    LG
    Peter