Neues von der Ybbstalbahn

  • Zitat

    Hier kommen dann 2 Radwege oder wie?


    Nein. Dort, wo man den Bagger beim Vernichten der Bahntrasse sieht, soll künftig die Trasse der B 22 verlaufen. Zwischen Gstadt und Ybbsitz gibt es bereits durchgehend einen Radweg.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Zitat

    Dort, wo man den Bagger beim Vernichten der Bahntrasse sieht, soll künftig die Trasse der B 22 verlaufen.



    Missmutig inspizierten Bahnkämpfer die Schienendemontage - Fotos: KURIER/Wolfgang Atzenhofer

    Helle Aufregung um Bahn: Schienen abgetragen 

    Bagger und Lkw fuhren am Dienstag im Kleinen Ybbstal auf.

    Dienstag Mittag fuhren im Kleinen Ybbstal Bagger und Lkw auf. Weil auf der Teilstrecke der Ybbstalbahn zwischen Gstadt und Ybbsitz die Schienen demontiert wurden, läuteten bei den Bahnfreunden die Alarmglocken. Die aufgelassene Bahn muss auf einer Strecke von einem Kilometer der Umlegung der B 121*) weichen.

    Mit einem friedlichen Protestmarsch trafen sich gestern Ybbstalbahnbefürworter bei der Baustelle. Groß war der Unmut bei Siegfried Nykodem vom Dampfzug-Club 598 oder dem Bahnmuseumsbetreiber Herbert Marko aus Ybbsitz. Kritisiert wird unter den Bahnaktivisten auch das Motiv für den Neubau des viel frequentierten Straßenstücks. Ein Bauernhof wird mit dem neuen Stück umfahren, somit muss der Landwirt seine Rinder nicht mehr über die Bundesstraße auf die Weide treiben. „Das ist sündteuer und eine Jahrhundert alte Bahn wird dafür geopfert“, beklagen die Kritiker.

    Sie konfrontierten den Ybbsitzer Bürgermeister Josef Hofmacher, ÖVP, mit den Vorwürfen. Der versuchte die Gemüter zu beruhigen. Neben dem neuen Straßenstück bleibt ein sechs Meter breites Infrastukturband frei, auf dem künftig auch wieder Schienen verlegt werden könnten. „Der Ausbau der Straße ist notwendig. Es gibt Setzungen und Engstellen, die extrem gefährlich für Lkw sind“, sagte Hofmacher. Die abgebauten Schienen werden für alle Fälle von der Gemeinde Ybbsitz aufbewahrt.

    Ärger löste die Aktion auch bei NÖ Grün-Chefin Madeleine Petrovic aus: „Anderswo werden Öffis und Bahn ausgebaut, in NÖ zerstört sie die ÖVP.“

    (kurier) Erstellt am 18.07.2013, 10:23

    Quelle: KURIER

    *) Soll richtig LB 22 - Grestner Straße heißen

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Zitat

    Missmutig inspizierten Bahnkämpfer die Schienendemontage


    Tja, soll'n's! 'was anderes können's eh nicht! Ich hätte die Polizei geholt und alle wegen Besitzstörung angezeigt.

  • Dieses Projekt wurde ja schon vor Jahrzehnten entwickelt, um die beiden Bahnübergänge über die B22 auflassen zu können. Durch die Verschwenkung der B22 ist es nämlich möglich, dass diese von Gstadt bis kurz vor Ybbsitz immer rechts der Bahntrasse bleibt.

    Eigentlich ist das Projekt also mit Auflassung der Bahn obsolet. Die paar Küh' machen's ja wirklich nicht notwendig.

    Es gibt also eine sinnlosigkeit mehr im Ybbstalbahntheater, wo es deren eh schon genug gibt:

    * Ein Radweg, der ohne Bahn komplett sinnlos ist
    * 3 Millionen, die angeblich Lunz - Göstling reserviert sind, aber dort nicht gebraucht werden (zumindest nicht zu 100%)
    * der kaputteste Streckenteil (eben Lunz - Göstling) wird erhalten, der niegelnagelneue Streckenteil Gstadt - Hollenstein wird abgerissen
    * Die ÖGLB wird regelrecht gezwungen Lunz - Göstling zu bedienen und muss dafür die weit interessantere Strecke über den Pfaffenschlag fahrplanmâssig vernachläassigen
    * In Waidhofen gibt's eine 5km lange "Citybahn", deren Fixkosten (Werkstatt etc.) auch nicht viel höher ist, als sie es bei betrieb der ganzen Ybbstalbahn wäre.
    * Und jetzt auch noch eine Strassenverlegung, die ohne Bahn komplett sinnlos ist

  • Voriges Jahr war ich im Oberpinzgau auf Urlaub.

    Natürlich sind wir zu den Krimmler Fällen, also mit der Bahn bis zum Endbahnhof und dann mit dem Bus weiter.

    Der Zug hatte auch einen Radtransportwagen (es war der Nationalparkzug am Samstag) und es waren etwa gleich viele Räder unterwegs wir hier im Film. Der Bus zu den Wasserfällen hatte einen Radanhähnger, der blieb.... LEER!

    was mir nix ausmachte, weil er eh getreten voll mit Nichtradfahrern war.

  • Protest gegen Abriss

    23.07.2013 | 00:00 |

    Widerstand | Bahnfreunde üben Kritik an Abbau des Gleiskörpers in Ybbsitz. Vorwurf: Unsachgemäße Demontage. Konzepte für Teilabschnitt würden vorliegen.

    Von Andreas Kössl

    YBBSTAL / Die Nachricht vom Abriss der Bahngleise der aufgelassenen Ybbstalbahn in Ybbsitz schlug unter den Bahnfreunden vergangene Woche wie eine Bombe ein. Bereits am Dienstag gingen die Wogen in diversen Internetforen hoch. Kurzerhand wurde für Mittwoch eine Protestveranstaltung organisiert. So traf sich um 10 Uhr eine Hand voll Bahnaktivisten zur „Baustellenbesichtigung“ bei der Haltestelle Ederlehen, um daraufhin zu Bürgermeister Josef Hofmarcher zu marschieren. Darunter befanden sich der Obmann des Club 598 Siegfried Nykodem, der Ybbsitzer Grün-Mandatar Zoltan Abfalter sowie der Ybbsitzer FPÖ-Mandatar Heinz Gabriel und Bahnenthusiast Herbert Marko.

    Rund zwei Stunden habe das Gespräch mit dem Ybbsitzer Ortschef gedauert, berichtet Grün-Gemeinderat Zoltan Abfalter. Dabei seien im Wesentlichen zwei Punkte geklärt worden. Zum einen sei die Kritik, dass die Demontage der Gleise nicht so erfolge wie vereinbart, thematisiert worden. Hier habe man von Bürgermeister Josef Hofmarcher die Zusage erhalten, dass er sich um eine ordnungsgemäße Demontage und Lagerung des Schienenkörpers kümmern werde, sodass man diesen bei Bedarf wiederverwenden könne.

    Hofmarcher: Bedingung tragfähiges Konzept

    Zum anderen wurde eine allfällige Reaktivierung der Ybbstalbahn zwischen Ybbsitz und Gstadt diskutiert. Der Bürgermeister habe sich dazu positiv geäußert, falls es ein realisierbares Projekt gebe, so Abfalter. Der Bürgermeister habe weiters zugesichert, den Gleiskörper fünf Jahre lang beim ASZ aufzubewahren. Gebe es in dieser Zeit kein tragfähiges Projekt, werde man die Gleise entsorgen.

    Was ein tragfähiges Projekt sei, darüber gingen die Meinungen freilich auseinander. Während für Bürgermeister Josef Hofmarcher bis dato nichts Derartiges vorgelegt wurde, sei ein solches, laut Club-598-Obmann Siegfried Nykodem, längst vorhanden. „Es gibt bereits ein touristisches Konzept des Club 598 für die komplette Strecke, darunter fällt auch dieser Abschnitt“, so Nykodem und spart nicht mit Kritik: „Die Bürgermeister der Region haben in ihrer Kurzsichtigkeit und Unfähigkeit das Kulturerbe Ybbstalbahn vernichtet.“

    Das Abtragen der Schienen sei vollkommen dilettantisch erfolgt, ärgert sich der Obmann des Club 598. Statt die Schienen herauszureißen, hätte der Gleiskörper felderweise samt den Schwellen abgetragen gehört. Nykodem fordert: „Die Schienen sollen liegen bleiben.“ Zumindest habe Bürgermeister Josef Hofmarcher bei dem Gespräch vergangen Mittwoch ein „kleines Bekenntnis zum Tourismus und zur Ybbstalbahn“ abgeliefert.

    Enttäuscht über den Abriss des Gleiskörpers zeigt sich auch Erwin Krexhammer von der „Ybbstal Touristik & Mobilität Projektträgergesellschaft“. „Die Schienen wurden unsachgemäß zerschnitten. Was sich da abspielt, ist widerlich.“

    Auch im Konzept seiner Initiative sei die Reaktivierung der Ybbstalbahn im Kleinen Ybbstal enthalten, sagt Krexhammer. Sogar ein Regelverkehr wäre hier sinnvoll. Mit nur einem Triebwagen könne man im Stundentakt zwischen Waidhofen und Ybbsitz verkehren, was auch von der Siedlungsstruktur her sinnvoll wäre. Das Schienenmaterial in diesem Abschnitt sei aber für den Bahnbetrieb nicht mehr geeignet, da es aus den Jahren 1899 bis 1920/30 stamme. Deshalb seien hier auch höhere Investitionen notwendig.

    Krexhammer hält weiters fest, dass es der „Ybbstal Touristik & Mobilität Projektträgergesellschaft“ im Unterschied zum Club 598 im Oberen Ybbstal um keine bloße Nostalgiebahn, sondern um eine Tourismusbahn gehe. Die Studie über das touristische Entwicklungspotenzial des Ybbstals unter Einbeziehung der Bahn, die bei der Salzburger Fachhochschule Puch-Urstein in Auftrag gegeben wurde, liegt bereits vor. Details dazu wurden nicht verraten. Erst im September soll sie der Öffentlichkeit präsentiert werden.

    Trassenband

    In einer Grundsatzvereinbarung hat sich der „Gemeindeverband Ybbstalradweg“ dazu verpflichtet, ein Trassenband mit einer Breite von sechs Metern zu erhalten. Dieses darf aber sehrwohl anders genutzt werden, wie etwa für den geplanten Ybbstalradweg, der auf Teilen der Bahntrasse geführt werden soll.

    Quelle: NÖN

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Straße statt Schienen

    23.07.2013 | 00:00 |

    Protest | In Ybbsitz wurden die ersten Gleise der aufgelassenen Ybbstalbahn entfernt. Der Grund: Zwischen dem Sportplatz und Ederlehen wird ab September die Straße verlegt.


    Foto: NÖN

    Von Andreas Kössl

    YBBSTAL I / Mitte Februar 2012 trudelte der Feststellungsbescheid der Eisenbahnbehörde über die Auflassung der Ybbstalbahn bei der NÖVOG und den Ybbstalgemeinden ein. Damit ist die traditionsträchtige Schmalspurbahn seit bereits über einem Jahr de facto Geschichte.

    Während die Vorarbeiten zur Realisierung des geplanten Ybbstalradwegs von Waidhofen nach Lunz am See voranschritten und zuletzt eine mögliche Kombination aus Bahn und Radweg neuerlich diskutiert und wieder verworfen wurde, blieben die Schienen der Ybbstalbahn die ganze Zeit über unangetastet.

    Dies änderte sich am Dienstag der Vorwoche, dem 16. Juli. Da rollten nämlich die Bagger im Kleinen Ybbstal an und begannen zwischen dem Sportplatz Ybbsitz und Ederlehen mit der Demontage des Gleiskörpers. Dieser befindet sich im Besitz des „Gemeindeverbands Ybbstalradweg“, welcher die Trasse samt dem Gleiskörper vor einem Jahr von der NÖVOG um einen Euro übernommen hat. Die Abtragung der ersten Schienen und Schwellen in diesem Bereich sei von der Gemeinde Ybbsitz in Vertretung des „Gemeindeverbands Ybbstalradweg“ beauftragt worden, erklärt der Ybbsitzer Bürgermeister Josef Hofmarcher. „Als Ybbsitzer Bürgermeister bin ich ja im Vorstand des Vereins vertreten.“

    Grund für die Abtragung des Gleiskörpers ist die Verlegung der Bundesstraße B22 zwischen dem Sportplatz Ybbsitz und Ederlehen. Die Straße sei baufällig, so Hofmarcher. Da die jetzige Straße das dort gelegene Bauernhaus Lehen der Familie Gspörer vom Großteil des dazugehörigen Wirtschaftsgrunds trenne, werde die Straße, anstatt sie zu sanieren, nun gleich verlegt und künftig auf der Südseite des Bauernhauses vorbeiführen.

    „Wir haben die Finanzierung gesichert und die nötigen Genehmigungen, die Straße wird jetzt umgesetzt“, so Hofmarcher. Die Arbeiten sollen Ende August starten und bis Mitte 2014 abgeschlossen sein. In einem zweiten Teilstück soll der Riessberg entschärft werden. Hier gibt es aber noch keinen Zeitplan. „Die Achse Gstadt Ybbsitz ist für uns lebensnotwendig“, so Hofmarcher.

    Schienen sollen aufbewahrt werden

    Der Ybbsitzer Ortschef hält fest, dass die Abtragung des Gleiskörpers nur zwischen dem Sportplatz und Ederlehen auf einer Strecke von rund einem Kilometer erfolgen werde. „Die restlichen Schienen bleiben liegen.“ Der abgetragene Gleiskörper werde beim Altstoffsammelzentrum Ybbsitz zwischengelagert. „Sollte es in den nächsten Jahren ein realistisches Projekt zur Reaktivierung der Bahn zwischen Ybbsitz und Gstadt geben, so wären die Schienen verfügbar“, sagt Hofmarcher. „Ich meine damit aber keine Studien, sondern ein Projekt.“

    Ein solches habe es bis jetzt nämlich nicht gegeben, so der Bürgermeister und stellt klar: „Die Strecke zwischen Gstadt und Ybbsitz ist bei den zuletzt geführten Gesprächen nicht diskutiert worden“. Weiters gibt er zu bedenken, dass eine Reaktivierung der Bahn ein neues Rechtsverfahren mit sich bringen würde, da es die Bahn de facto nicht mehr gebe.

    Kein Verständnis für die Verlegung der Bundesstraße hat der Ybbsitzer Grün-Gemeinderat Gottfried Lettner, ein vehementer Befürworter der Bahn. Dass man wegen einem Landwirt die Straße verlegt, versteht er nicht.

    Es habe dafür auch nie einen Gemeinderatsbeschluss gegeben. Man sei lediglich vom Ausschussvorsitzenden, Vizebürgermeister Anton Pechhacker, informiert worden, dass man ab September die Schienen abbauen werde. Der Beginn der Schienen-Abbauarbeiten letzte Woche sei für ihn überraschend gekommen, so Lettner, der sich gerade auf Urlaub befindet.

    Zudem seien die Schienen einfach rausgerissen und damit unbrauchbar gemacht worden. „Das ist eine Sauerei“, so der Grün-Gemeinderat zutiefst enttäuscht.

    Er gibt zu bedenken, dass der Radweg, der Gstadt mit Ybbsitz verbindet, zwischen dem Sportplatz und Ederlehen nach der Straßenverlegung nicht mehr durch die grüne Wiese, sondern neben der Bundesstraße verlaufen werde.

    Quelle: NÖN

    dr. bahnsinn - der Forendoktor