Neues von der Ybbstalbahn

  • Umso besser, das dieses Konzept auch weiter greift und es nicht nur um die Radfahrer geht. Dennoch werden, so wie im Pinzgau, die Radfahrer eine gewichtige Gruppe sein, die aber mit der Mariazeller Bahn rein gar nix anfangen können.

    Jedenfalls kann ich nur wiederholen: mehr Aktivitäten sind keine Konkurenz, sondern Belebung. Und es ist sicher nicht so, dass die Wiener oder Linzer Ausflügler, wenn die Ybbstalbahn nicht fährt, deshalb einmal mehr im Jahr mit der Mariazeller Bahn fahren.

    Und Urlauber, die von weiter her kommen, brauchen sowieso mehr als eine Attraktion, damit sie überhaupt kommen.

  • Ich bin überzeugt, dass die Niederländer, die extra wegen der Himmelstreppe angereist sind (siehe hier) und von denen dieses Zitat

    Zitat

    Die Strecke ist einfach traumhaft und die neuen Züge sehr gemütlich“, ist Helga van Honk seit 1999 mit dem Mariazellerbahn-Virus infiziert.


    stammt, auch der Ybbstalbahn einen Besuch abgestattet hätten, wenn es sie noch gäbe.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • 150 Demonstranten wollten „wieder die Ybbstalbahn“

    WAIDHOFEN. Heftige Kritik bei Kundgebung an Landes- und Regionalpolitiker.


    Für 150 Kundgebungsteilnehmer ist der letzte Zug der Ybbstalbahn trotz Streckenstilllegung nicht abgefahren. Bild: feh

    Der Protestzug ließ auch gehörig Dampf ab. Während Bahnbefürworter Christian Böhmer ins Megaphon den Sprechgesang „Wir wollen wieder, wir wollen wieder Ybbstalbahn“ anstimmte, wurden andere Redner bei der Kundgebung für eine Wiederinbetriebnahme der Schmalspurbahn noch deutlicher. „Wir lassen uns von den Bürgermeistern nicht mehr betrügen“, schwor ein Mitstreiter die 150 Kundgebungsteilnehmer Freitagabend auf dem Oberen Stadtplatz ein.

    Zu voreilig und auf Geheiß der VP-dominierten Landespolitik haben die Bürgermeister des Tales eingewilligt, die stillgelegte Bahntrasse zwischen Waidhofen-Gstadt und Göstling/Ybbs einem Radweg zu opfern, lautete der Grundtenor der Eisenbahnfreunde. Der Ybbsitzer Gemeinderat der Grünen, Gottfried Lettner, legt noch ein Schäufelchen nach. Er reicht beim Land NÖ. eine Aufsichtsbeschwerde gegen Bürgermeister Josef Hofmarcher (VP) ein. Dieser hat im Alleingang für 24.000 Euro Kosten veranlasst, dass die Geleise der Ybbstalbahn bereits abmontiert wurden, damit eine Straße verlegt werden kann. Heute soll der dafür noch ausstehende Gemeinderatsbeschluss nachgeholt werden. Für Lettner hatte keineswegs solche Dringlichkeit bestanden, dass der Bürgermeister eigenmächtig handeln hätte müssen: „Diese Vorgangsweise ist unserer Meinung nach gegen die gesetzlichen Vorschriften.“

    Für den Wiener Symphoniker Martin Ortner, der in Ybbsitz beheimatet ist und der einer der vier Organisatoren der Kundgebung war, ist die Zeit gekommen, die Namen hinter der durchgepeitschten Streckenstilllegung zu nennen. In einem Bänkellied bezeichnete er LH-Stv. Wolfgang Sobotka als „den Zerstörer“: „Sobotka hat uns hängen lassen, das pfeift a jedes Vogerl von der Gassn“. Fett bekam in dem bitterbösen Volkslied auch SP-Landtagsabgeordneter Helmut Schagerl ab, während dessen Waidhofner Genossen die Forderung auf eine Reaktivierung der Bahn voll unterstützten. Mit einer Tourismusbahn würden Tausende Gäste ins Ybbstal kommen, forderte Ortner die Signale wieder auf grün.

    Auf dem Rednerpult wechselten sich ein Landtagsabgeordneter der FP mit Waidhofens „Piraten“, FUFU-Listenchef Martin Dowalil und die Niederösterreich-Kandidatin des „Team Stronach“, Dagmar Puschacher ab. Letztere, die mit einer Gruppe Gleichgesinnter in roten Polohemden an der Demo teilnahm, versprach: „Wir werden dem Frank davon berichten.“

    Quelle: OÖN

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Neben der Bahn radeln

    10.09.2013 | 00:00 |

    YBBSTAL / Gespräche zwischen Ybbstal-Touristik & Mobilität Projektträgergesellschaft (YTM) und Lokalpolitik zu Kombinationslösung. YTM enttäuscht. Hanger: Lassen prüfen.

    Von Andreas Kössl

    Ein rund 100-seitiges Tourismus-Konzept für das Ybbstal hat die Ybbstal-Touristik & Mobilität Projektträgergesellschaft (YTM) erarbeitet. Dessen Herzstück ist die Wiederinstallierung der Ybbstalbahn zwischen Gstadt und Hollenstein in Kombination mit einem neben der Bahn geführten Radweg. 14 Millionen Euro soll ein derartiger Radweg kosten. 20.000 Fahrgäste und eine regionale Wertschöpfung zwischen rund 500.000 und 1,2 Millionen Euro im Jahr werden erwartet. Die NÖN berichtete.

    Businessplan sieht zehn neuen Arbeitsplätze vor

    Am 19. August führten Proponenten der Projektträgergesellschaft Gespräche mit Eisenstraße-Obmann und ÖVP-Nationalratswahl-Kandidat Andreas Hanger und dem Radwegverein-Obmann Martin Ploderer in der Sache, wobei auch ein Businessplan vorgelegt wurde. Das Ergebnis des Gesprächs fiel aus Sicht der YTM ernüchternd aus. Obwohl der Businessplan die Schaffung von zehn neuen Arbeitsplätzen vorsehe und bei Einbindung des Radwegvereins in die YTM eine Vorsteuerabzugsfähigkeit gegeben sei, wodurch es zu einer gravierenden Kostenersparnis käme, sei dem Konzept wenig Interesse entgegengebracht worden, heißt es vonseiten der YTM.

    Eine vertiefende Erörterung habe keinen Sinn gemacht, da seitens des Radwegvereins gefordert werde, Baugründe für einen alternativen Radweg müssten gekauft und dürften nicht gepachtet werden.*) Dies sei jedoch unerfüllbar. YTM-Mitglied Dietmar Fellner, Handelsdelegierter in Moskau, zeigt sich enttäuscht: „Es tut mir weh, dass man bei den Regionalpolitikern nicht durchkommt. Mit dem Geld, das für den Radweg verwendet werden soll, könnte man so viel mehr rausholen.“

    „Eine Pacht auf zehn bis zwanzig Jahre ist viel zu kurz“

    Man werde sich das YTM-Konzept noch genauer anschauen, sagt Eisenstraße-Obmann An dreas Hanger dazu. Die Plausibilität des Businessplans und die Finanzierung werden geprüft. Derzeit sei noch nicht schlüssig, woher die zusätzlichen Mittel zur Realisierung des alternativen Radwegs kommen sollen. Zum geforderten Erwerb der Grundstücke meint Hanger: „Wenn eine nachhaltige Lösung erzielt werden kann, die die gleichen Rechte wie Eigentum bringt, kann man darüber reden. Eine Pacht auf zehn bis zwanzig Jahre ist aber viel zu kurz.“

    *) Diese Behauptung ist für mich nicht nachvollziehbar. In den Flächenwidmungsplänen der Gemeinden ist die Bahntrasse als 6 m breites privates Verkehrsband (Vp = Verkehrsfläche privat) gewidmet. Die restlichen Flächen des ehemaligen Eisenbahngutes sind mit Ausnahme allfälliger Bannwaldflächen als sogenannte Freihalteflächen (Gfrei) gewidmet, mit dem Hintergrund, dass sie für allenfalls andere, den Radweg ergänzende Aktivitäten herangezogen werden können, z. B. Rast- oder Aussichtsplatz, Zugang zu einem Badeplatz an der Ybbs, etc. Die Notwendigkeit, Flächen außerhalb der Widmungen Vp und Gfrei für den Radweg beanspruchen zu müssen, ergibt sich wahrscheinlich sehr selten.

    Quelle: NÖN

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Ich vermute hier, es geht wohl auch um den Abschnitt um Hohenlehen, wo der Wanderweg eingezäunt wurde (und nur auf politischen Druck überhaupt ein Durchgangstor für Wanderer nachgerüstet wurde).

  • DIe NÖN geben sich in letzter Zeit überahupt sehr aufgeschlossen gegenüber der Bahn:

    Mit Bahn und Rad durchs Ybbstal

    Andreas Kössl über den „Spaziergang“ der Bahnfreunde für die Ybbstalbahn.


    Bahn- und Autofreunde trafen vergangenen Freitag in der Waidhofner Innenstadt aufeinander. Schließlich ging der „Spaziergang“ zur Rettung der Ybbstalbahn am Freitag gleichzeitig mit dem Boby-Car-Race der Sportunion am Freisingerberg über die Bühne. Auch wenn sich mancher Bahnfreund im Vorfeld über diese Gleichzeitigkeit beklagt hat, geschadet hat es nicht. So mancher Bobby-Car-Aficionado „verirrte“ sich dann doch zur Kundgebung am Oberen Stadtplatz.

    Gezeigt hat der Protestzug, dass sich nicht bloß die „üblichen Verdächtigen“ den Erhalt der Ybbstalbahn wünschen, sondern auch genügend „einfache Bürger“ mit der Lokalbahn durch das wunderschöne Ybbstal fahren wollen.

    Auch wenn es schon reichlich spät ist, man sollte sich nochmals gut überlegen, ob man die Ybbstalbahn wirklich demontiert oder nicht doch auf eine Kombination aus Bahn und Radweg setzen sollte. Das wäre nicht nur ökologisch, sondern möglicherweise langfristig auch wirtschaftlich die nachhaltigere Lösung. Ein vielversprechendes Konzept läge vor. Höchste Zeit, politische Querelen hintanzustellen und die Zukunft der Region ins Auge zu fassen.


    Quelle: NÖN, 10.09.13

  • Lettner: Beschwerde!

    16.09.2013 | 11:31 |

    Bahn / Grün-Gemeinderat Gottfried Lettner wendet sich mit einer Aufsichtsbeschwerde gegen Bürgermeister Hofmarcher an das Land NÖ.

    YBBSITZ / Es dreht sich um mehrere hundert Meter Schienenstränge, die einen Keil zwischen die Ybbsitzer Parteien treiben. Die Schienen, die im Juli ohne Gemeinderatsbeschluss nur auf Anweisung des Bürgermeisters entfernt wurden, sorgen für dicke Luft im Gemeinderat. Während Zoltan Abfalter (Grüne) noch die Bewertung der Landespartei der Grünen abwarten will, zeigt sich Fraktionskollege Gottfried Lettner unnachgiebig: „Die Aufsichtsbeschwerde kommt ungeachtet der Einschätzung des Landtagsklubs.“ Bürgermeister Hofmarcher zeigt sich indessen unbeeindruckt: „Ich habe in der letzten Sitzung den Gemeinderat über diese Arbeit informiert. Ich habe im Sommer die Entfernung der Schienen von der gesetzlich bereits aufgelassenen Strecke angeordnet, um wirtschaftliche Nachteile für die Gemeinde sowie Nachteile bei der baulichen Umsetzung zu vermeiden“, argumentiert Hofmarcher. „Denn erst nach Entfernung der Schienen waren Ausschreibung und Auftragsvergabe möglich“, so der Ortschef. Nur so könnten heuer noch 400.000 Euro auf der neuen Straße, die der ehemaligen Bahntrasse folgt, verbaut werden. „Ein Aufschub wäre angesichts des nahenden Winters unverantwortlich gewesen. Außerdem kann man ein Straßenbaubudget nicht ins nächste Jahr mitnehmen“, gibt Vizebürgermeister Anton Pechhacker dem Ortschef Schützenhilfe. Lettner hält entgegen: „Es wäre möglich gewesen in dieser Frage im Sommer einen Sondergemeinderat einzuberufen, um die Schritte zu beschließen.“

    Quelle: NÖN

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Wie ich soeben aus berufenem Mund erfahren habe, wurde in Ybbsitz in jenem Bereich, wo auf Geheiß des Bürgermeisters vor etwas mehr als zwei Monaten die Schienen entfernt wurden, vor ca. eineinhalb Wochen mit der Verlegung der LB 22 auf die ehemalige Bahntrasse begonnen. Damit ist Dank der Weitsicht der lokalen und regionalen VP-Politiker der Ybbsitzer Ast der YTB endgültig Geschichte.
    BTW: Weder Bgm. Hofmarcher noch Hans-Dampf-in-allen-Gassen-Hanger hat ihre Haltung zur Ybbstalbahn wahlmäßig geschadet. Die ÖVP hat in Ybbsitz dazugewonnen, die SPÖ verloren und Hanger dürfte das zweite ÖVP-Mandat in seinem Wahlkreis ergattert haben.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Damit ist Dank der Weitsicht der lokalen und regionalen VP-Politiker der Ybbsitzer Ast der YTB endgültig Geschichte.

    Nun, um das beurteilen zu können, müssten wir die Pläne von der Umfahrung samt ominösem "Infrastrukturstreifen" haben.

    Die Schienen liegen ja im Ybbsitzer Recycling-Hof und harren dort...