Neues von der Ybbstalbahn

  • Fotos von der abgesteckten Trasse sagen eh nicht viel. Da ist das Wesentliche nur sehr schwer erkennbar, nämlich die Höhenlage der Strasse / des Infrastrukturstreifens im Vergleich zur Höhenlage der alten Bahntrasse.

    Wobei sich diese gleiche Höhenlage eh von selber ergibt, man kann also gar nicht aus und baut mit dem sogenannten Infrastrukturstreifen automatisch eine neue , von der Höhenentwicklung brauchbare Bahntrasse mit. Es sei denn man gräbt vorsätzlich ein Loch oder schüttet genauso vorsätzlich einen Hügel auf. Aber selbst der liesse sich relativ einfach planieren.

  • Ab dieser EK (http://osm.org/go/0JiGX1wEt--?m=) wird die Straße im Westen auf der Bahntrasse verlaufen, ich habe Zweifel, dass zwischen kleiner Ybbs und Bundesstraße ein Infrastrukturstreifen frei bleiben kann, der breit genug für eine Bahn ist.

    Bezüglich der Lage der Straße vermute ich, dass sie auf "bahnniveau" gelegt wird, immerhin ist sie auf der EK auf selber Höhe und macht dort aktuell nur "sinnlose" Höhenmeter und ist nach dem Bauernhof nur marginal höher. Alles andere wäre nur mit viel Anschütten möglich.


    PS: Es wurden keine Schüttkegeln (keine Ahnung wie dies im Fachjargon heißt) markiert.

  • Der Infrastrukturstreifen liegt auch nicht auf der Flussseite, sondern auf der "Bergseite" der Strasse, sodass wenn darauf eine Bahnlinie errichtet würde, die EKs weg wären!

    Ist ja die Chuzpe an dem Projekt: das wird schon seit Jahrzehnten gewälzt, um die Bahnübergänge wegzukriegen. Und jetzt wo es verwirklicht wird, gibt's keine Bahn mehr.

    Absurdistan bis zum geht-nicht-mehr.

    ____________________
    Edit: was die Höhenentwicklung der Strassentrasse anbelangt, bestätigst Du meine Überlegung, dass es gar nicht anders geht als der Bahntrasse zu folgen. Dass also der Infrastrukturstreifen zwangsläufig ein bahntaugliches Gefälle aufweist.

    Einmal editiert, zuletzt von grubenhunt (30. September 2013 um 23:18)

  • Zitat

    Hanger dürfte das zweite ÖVP-Mandat in seinem Wahlkreis ergattert haben.


    Der Ybbstalbahn-Einstellungsfan Andreas Hanger hat es tatsächlich ins Parlament geschafft. Siehe hier.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Elektroeisenbahn für das Ybbstal

    30.09.2013 | 13:17 |

    YBBSTAL / Piaty und Ortner wollen Kombination aus Elektrobahn und Dampfzügen auf der Strecke zwischen Ybbsitz und Waidhofen.

    Von Andreas Kössl

    Auch wenn das Grün derzeit schon ordentlich zwischen den verwaisten Schienensträngen sprießt: Über die Ybbstalbahn ist wohl noch lange kein Gras gewachsen. Nachdem erst Anfang September rund 150 Bahnfreunde in Waidhofen für die Wiederinstallierung der Lokalbahn auf die Straße gegangen waren, machte sich vergangenen Dienstag eine straßentaugliche Ausgabe der Ybbstalbahn auf, um auf den Straßen auf die Einstellung der Lokalbahn aufmerksam zu machen.

    Zudem ging, ebenfalls vergangene Woche, eine Aussendung des Vereins Pro Ybbstalbahn an alle Haushalte. Darin ließ man die Einstellung der Schmalspurbahn Revue passieren und legte ein heftiges Plädoyer für das Konzept der Ybbstal Touristik und Mobilität – Projektträgergesellschaft (YTM) ab, welches eine Kombination aus Tourismusbahn und Radweg für das Tal vorsieht. Die NÖN berichtete.

    Nun lassen auch die Bahnfreunde Karl Piaty und Martin Ortner mit einer innovativen Idee für die Ybbstalbahn-Strecke aufhorchen. Der Waidhofner Zuckerbäcker und der Wiener Symphoniker aus Ybbsitz wollen die Strecke zwischen Gstadt und Ybbsitz mittels „zukunftsorientierter Technik“ reanimieren. So sollen zwischen Ybbsitz und Waidhofen künftig akkubetriebene Schienenfahrzeuge verkehren – zwischen Waidhofen und Gstadt im Regulärbetrieb, zwischen Gstadt und Ybbsitz als Tourismusbahn. Gespeist sollen diese Akkuwaggons aus regionalen Wasserkraftwerken und Photovoltaikanlagen werden. Entwickeln soll sie die HTL Waidhofen.

    Geht es nach Piaty und Ortner, soll die Strecke auch für Dampfsonderfahrten genutzt werden. Der Club 598 würde dafür Dampflok und Waggons kostenlos zur Verfügung stellen und den Betrieb mittels ehrenamtlicher Mitarbeiter regeln. Zusätzlich soll unter dem Motto „Alles unter Dampf“ am Bahnhof Ybbsitz ein Eisenbahnmuseum installiert werden, wobei der Club 598 einen Teil der Investitionen übernehmen würde. Club-598-Obmann Siegfried Nykodem bestätigt ein derartiges Ansinnen.

    Da die Strecke Gstadt – Ybbsitz nicht in den nach der Landtagswahl im Frühling begonnenen „Lunzer Gesprächen“ thematisiert worden sei, seien auch die dortigen Ergebnisse nicht für diese Strecke anwendbar, meint Piaty. „Zwischen Ybbsitz und Waidhofen gibt es ja schon lange sowohl Rad als auch Bahn in voller Länge.“ In der Verlegung der Straße zwischen Ederlehen und dem Sportplatz Ybbsitz sieht Piaty kein Problem. Straße und Bahn seien hier nebeneinander möglich. „Dieses Beispiel der Elektromobilität könnte im wahrsten Sinne des Wortes bahnbrechend für Europa werden“, ist der umtriebige Zuckerbäcker überzeugt.

    Zahlreiche Politiker auf Bundes- und Landesebene sowie die Bürgermeister und Gemeinderäte der Endbahnhof-Gemeinden seien laut Piaty von den Plänen in Kenntnis gesetzt worden – darunter auch Landeshauptmann Erwin Pröll, Landeshauptmann-Stellvertreter Sobotka, der Ybbsitzer Bürgermeister Hofmarcher und Nationalratskandidat Hanger.

    „Ich bin grundsätzlich immer offen für innovative Konzepte. Sie müssen aber umsetzbar sein“, sagt der Ybbsitzer Gemeinderat Andreas Hanger. Mit dem Projekt von Piaty und Ortner habe er sich noch nicht näher befasst. Er werde dies aber gerne noch nachholen.

    Baubeginn für Radweg erst im Frühjahr 2014

    „Grundsätzlich bin ich der Letzte, der sich gegen ein zukunftsweisendes Projekt stellt“, sagt der Ybbsitzer Bürgermeister Josef Hofmarcher, auf die Pläne angesprochen, und fügt hinzu: „Wenn ein genehmigungsreifes Projekt vorliegen würde.“ Genau das sei aber nicht der Fall, so der Ortschef, der die Uneinigkeit der Bahnfreunde bekrittelt. Von allen Seiten würden Papiere und Vorschläge eintrudeln. „Dieser Haufen soll sich einmal ordentlich formieren und dann aus einem Munde sprechen“, so Hofmarcher.*)

    „Das ist nicht mein Zuständigkeitsbereich“, antwortet Landeshauptmann-Stellvertreter Wolfgang Sobotka auf Nachfrage der NÖN. Die Pläne von Piaty und Ortner habe er an Verkehrslandesrat Karl Wilfing weitergereicht. Grundsätzlich werde der öffentliche Verkehr vom Land NÖ aber sehr hoch geschätzt, so Sobotka. Das Budget dafür sei zuletzt verdreifacht worden. Eine touristische Lokalbahn mache aber nur dort Sinn, wo auch Leute damit fahren.

    Wenig abgewinnen können die Proponenten der YTM einer alleinigen Reaktivierung der Ybbstalbahn-Strecke zwischen Ybbsitz und Gstadt. Für sie gilt nach wie vor eine Kombination aus Bahn und Radweg zwischen Waidhofen und Hollenstein als Ideallösung.

    Neben all diesen Plänen und Aktivitäten kursieren unter den Bahnfreunden derzeit Gerüchte, dass nach der Nationalratswahl mit dem großflächigen Abbau des Gleiskörpers der Lokalbahn begonnen werden solle. „Grundsätzlich hat der Abbau der Gleise nichts mit der Nationalratswahl zu tun“, sagt der Lunzer Bürgermeister und Radwegverbandssprecher Martin Ploderer. Dass die Gleise aber in nächster Zeit abgebaut werden, stehe fest.**) Wann dies geschehe, wisse er aber nicht. Da die Gleise der NÖVOG gehören, würde die Verkehrsgesellschaft diese wohl abbauen, wenn sie die Schienen für andere Strecken brauche.

    Was den Ybbstalradweg angeht, so sei das Projekt technisch abgeschlossen und liege derzeit bei der Bezirkshauptmannschaft Amstetten. Heuer werde aber wohl kaum mehr mit dem Radwegbau begonnen werden können, meint Ploderer. Ein Baubeginn im Frühjahr 2014 sei realistisch.

    *) Die Bahn-Befürworter als "Haufen" zu bezeichnen, spricht nicht gerade für eine tragbare Gesprächsbasis zwischen Bahn-Gegnern und Befürwortern. :(
    **) Gerüchteweise hätte mit dem Abbau bereits gestern in Hollenstein begonnen werden sollen. Das konnte mir von einem Ybbstalinsider bisher nicht bestätigt werden.

    Quelle: NÖN

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Da die Gleise der NÖVOG gehören, würde die Verkehrsgesellschaft diese wohl abbauen, wenn sie die Schienen für andere Strecken brauche.

    Ich wüsste nicht, wo 150km 24kg-Profil gebraucht werden könnten.

    Zu Bgm. Hofmarcher: er muss ja einen "Haufen" oder sonst wen als verantwortlich bezeichnen, den wirklichen Verantwortlichen für die Blockade kann er ja nicht gut nennen, der hat ja das Geld für die Strasse locker gemacht.

    Und was die "genehmigungsreifen" Projekte anbelangt: na, vielleicht sollten da doch die politischen Institutionen (Gemeinde, Land) nicht nur bl*d zuschauen, sondern auch unterstützend mitwirken.

    Aber das Museum hätt' er sicher gern in Ybbsitz, oder?

    :) :)

  • Zitat

    Ich wüsste nicht, wo 150km 24kg-Profil gebraucht werden könnten.

    Große Teile kann man nicht mehr gebrauchen, aber besonders im Bereich Opponitz - Hollenstein liegt recht massives Material mit Betonschwellen.

  • Zitat

    Aber das Museum hätt' er sicher gern in Ybbsitz, oder?


    Natürlich hätte er das gerne, obwohl es im ehemaligen Gütermagazin eh ein kleines Museum gibt. Aber ein richtiges Ybbstalbahn-Museum unter Einbeziehung des unter Denkmalschutz stehenden Bahnhofsgebäudes und des Lokschuppens, das hätte schon was. Die beiden Objekte dürfen eh nicht abgerissen werden, was läge also näher, als sie für ein Museum zu nützen? Und der Club 598 könnte seine Maschine im Lokschuppen abstellen, wenn man ihn nur ließe. Ist alles nur eine Frage des Wollens.
    Das alles ließe sich schön in einem Package auf den Markt bringen: Zuganreise mit kostenlosem Fahrradtransport, Besuch des Eisenbahnmuseums, anschließend Mittagessen in einem der Ybbsitzer Gasthäuser, am Nachmittag Besuch des Fahrngruber-Hammers mit Schauschmieden (erreichbar zu Fuß über die Schmiedemeile oder per Fahrrad), anschließend alternativ Wanderung entlang des Prollingbaches durch die Noth (für die Fußgänger) bzw. Fahrradtour in die Schwarzois entlang der Schwarzen Ois zur Wallfahrtskirche Maria Seesal. Am Abend Rückfahrt ab Ybbsitz entweder mit dem Zug oder alternativ entlang der Bahn mit dem Rad auf dem schon bestehenden Radweg.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor