Gedenk- und Bedenktage, Jubiläen etc.

  • Vor 105 Jahren: Als Kaiser Karl ins Exil fuhr

    Am Samstag jährt sich zum 105. Mal, dass der letzte Kaiser, Karl, mit seiner Familie das Land endgültig verlassen hat. Mit einem Sonderzug fuhr er vom Bahnhof Kopfstetten (Bezirk Gänserndorf) ins Schweizer Exil.

    Nur knapp zwei Jahre lang war Karl der Kaiser eines einst mächtigen Reiches: Im November 1918 war der Erste Weltkrieg verloren, die Habsburgermonarchie zerfiel, die Republik wurde ausgerufen. Karl weigerte sich, als Kaiser abzudanken. Mit seiner Familie zog er sich ins Schloss Eckartsau zurück, nicht weit von Wien und Pressburg entfernt. Karl wartete ab - und hoffte auf eine politische Entwicklung, die ihn wieder auf den Thron bringt, in Österreich oder in Ungarn.
    Christian Rapp: „Eine Bedrohung für die Republik“
    Christian Rapp, Wissenschaftlicher Leiter des Hauses der Geschichte im Museum Niederösterreich in St. Pölten: „Er war für diese junge Republik eine latente Bedrohung. Heute würden wir sagen, er wurde überschätzt, aber damals haben die Menschen das sehr ernst genommen. Die Regierung hat ihm angeboten, entweder nun wirklich abzudanken, wie das Kaiser Wilhelm in Deutschland gemacht hat, und auf jeden Anspruch und auf alle Rechte zu verzichten oder das Land zu verlassen.“
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    In Kopfstetten bestieg die kaiserliche Familie in den Abendstunden des 23. März 1919 den Zug, der sie in ihr Schweizer Exil brachte. Foto: Öbf/Archiv

    Der 31-jährige Karl verbrachte mit seiner Frau Zita und den Kindern den Winter 1918/19 in Eckartsau. Es waren Monate des Abwartens, denn es war jene Zeit, in der der Kontinent Europa politisch neu geordnet wurde. Karl wurde aber zu einer unwägbaren Größe in diesem Spiel der Machtverteilung, überschätzt und schwer greifbar.
    Eine Ära ging zu Ende
    „Er war wankelmütig, hatte wenig Charisma und auch keine großen Visionen. Es hat ihm auch der Mut zu wirklich großen Entscheidungen gefehlt, das hat man schon während des Ersten Weltkrieges gesehen. Mit ihm wäre wahrscheinlich, auch wenn er länger gelebt hätte, kein Staat zu machen gewesen“, so der Historiker Christian Rapp. Die Republik Deutschösterreich wollte klare Verhältnisse, auch die Engländer betrieben aus strategischen Überlegungen die Ausreise des ehemaligen Kaisers.
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    Heute gibt es keine Züge mehr in Kopfstetten, und nichts erinnert daran, dass hier nach fast 650 Jahren die Ära der Habsburger zu Ende ging. Foto: ORF/Reinhard Linke

    Sonntag, der 23. März 1919: In der Schlosskapelle von Eckartsau erklingt zum letzten Mal die ehemalige Kaiserhymne „Gott erhalte“, dann geht es zum letzten Mittagsmahl im kleinen Kreis. Elisabeth Sandfort, die Schlossmanagerin von Eckartsau: „Es gab Fritattensuppe, verschiedenes Wild mit Gemüse und zum Nachtisch wurde Weichselschnitte mit Kaffee gereicht - also wirklich relativ bescheiden für eine kaiserliche Familie.“ Am Abend fuhr vom nahen Bahnhof Kopfstetten der Sonderzug ab, Karl und seine Familie traten die Reise ins Exil in die Schweiz an. Nach fast 650 Jahren ist die Ära der Habsburger zu Ende.

    ORF NÖ

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Danke für das Einstellen !

    Das war die ehemalige Bahnlinie nach Engelhartstetten. Die bin ich damals noch mit dem 5047 mitgefahren. Da gab es sogar eine Leistung von Wien Ost bis Engelhardstetten durchgehend zum Fahrzeugaustausch.


    Da hab ich doch glatt etwas gefunden !

    Alles 2001 aufgenommen, der Endbahnhof Engelhartstetten.




    Und zu guter Letzt das Zusammentreffen von 2143 018 mit den 3 Schlierenwagen aus Wien Ost und dem 5047 089 nach Engelhartstetten im Abzweigbahnhof Siebenbrunn- Leopoldsdorf.


    Viele Grüße

    2143 030

  • Fortsetzung Nr. 776 der Eisenbahnunfall-Gedenktage

    Vor 90 Jahren:

    22. 03. 1934: [Berninabahn, Kanton Graubünden, Schweiz] In Bernina-Suot erfasst eine Grundlawine einen Dienstzug der RhB bei einer Räumfahrt. Die beiden Bahnmitarbeiter im von einem Triebwagen geschobenen Spurpflug finden den Tod.

    Vor 75 Jahren:

    24. 03. 1949: [Bhf. Oiching, Freistaat Bayern, BRD] Bei Dunkelheit verwechselt der Lokführer eines Güterzuges ein Signal und wähnt sich bereits auf dem Durchfahrtsgleis, obwohl sich der Zug noch auf dem Überholgleis befindet. Über die Schutzweiche fährt der Zug auf das Stumpfgleis und über das Gleisende. Die Lok und etwa 20 Wagen stürzen über mehrere Meter über eine Böschung in den Fluss Amper.

    Vor 50 Jahren:

    24. 03 1974: [Tauernbahn zwischen Angertal und Bad Gastein, Salzburg]

    Quelle: Zeitschrift Eisenbahn, Heft 5/1974, S. 76.

    26. 03. 1974: [Choindez, Kanton Jura, Schweiz] Während der Schnellzug "Hispania" Cerbère–Genf–Basel–Hamburg in Choindez eine Weiche passiert, wird durch das Umstellen der Weiche unter dem fahrenden Zug das erste Drehgestell des DB-Speisewagens auf das linke und das zweite auf das rechte Streckengleis der Doppelspur gelenkt. Der Speisewagen rollt so einen Kilometer auf beiden Gleisen weiter und passiert den kurzen doppelspurigen Tunnel Choindez I. Bei den beiden parallel verlaufenden einspurigen Tunnel Choindez II und III prallt der Speisewagen gegen den Felsen zwischen den beiden Tunnelportalen. Das Bezirksgericht Moutier verurteilt den zum Unfallzeitpunkt diensthabenden Betriebsdisponenten wegen fahrlässiger Tötung, fahrlässiger Körperverletzung und Störung des Eisenbahnverkehrs zu vier Monate bedingter Haft. Der Schaden inklusive Ersatzverkehr und Bergung des total zerstörten, fast neuen Speisewagens beträgt über eine Million Franken.
    Opferbilanz: 3 Tote (der Koch und zwei Fahrgäste des Speisewagens), 27 Verletzte.
    Das untenstehende Foto zeigt das Ende der fast 1 km langen Zweiwegefahrt des DB-Speisewagens am Tunnelportal des Tunnels Choindez III. Der fast neue Speisewagen WRmz 61 80 88-73 319 wurde geknickt und erlitt dadurch Totalschaden.
    Unfall%20Choindez.jpgFoto: Keystone, aus dem EÖ-Heft 4/2019, S. 194.

    27. 03. 1974: [Lourenco Marques, Mozambique] In der Nähe von Lourenco Marques stoßen ein Reisezug und ein mit Erdölprodukten beladener Güterzug frontal zusammen, wobei sich in Brand geratenes Erdöl über die Reisezugwagen ergießt. Durch die Hitzeentwicklung können die Rettungsarbeiten erst mit stundenlanger Verzögerung beginnen.
    Opferbilanz: 60 Tote.

    Vor 30 Jahren:

    21. 03. 1994: [Däniken, Kanton Solothurn, Schweiz] Ein Schienenkran schlitzt bei Däniken sieben Wagen des vorbeifahrenden Schnellzuges Brig–Romanshorn auf Fensterhöhe seitlich auf.
    Opferbilanz: 9 Tote, 21 Verletzte.

    Vor 15 Jahren.

    26. 03. 2009: [Bhf. Kritzendorf, untere FJB, NÖ.] Im Bahnhof Kritzendorf an der Franz-Josefs-Bahn fährt ein geschobener vierteiliger Wendezug einem Kohle-Ganzzug in die Flanke. Durch die Kollision stürzen die letzten drei Wagen des Güterzugs um, der Steuerwagen entgleist. 12 Personen werden verletzt. Unfallursache: Der Triebfahrzeugführer im Steuerwagen des CityShuttles überfährt ein Halt zeigendes Ausfahrsignal. Der Steuerwagen ist mit der Zugsicherung Indusi I 60 ausgerüstet. Die modernere Zugsicherung PZB 90 mit dem restriktiven Modus hätte die Kollision verhindern können.

    Quelle: Screenshot Wikipedia. Fotos: EÖ-Heft 5/2009, S. 257 bzw. dr. bahnsinn, aufgenommen am 26. 3. 2009.

    Vor 10 Jahren:

    24. 03. 2014: [Bhf. La Grande Paroisse, Frankreich] Im Bhf. La Grande Paroisse südöstlich von Paris an der Strecke nach Dijon entgleist ein aus Holcim-Zementwagen bestehender Güterzug der DB Schenker-Tochter Euro Cargo Rail. Ursache für die Entgleisung ist vermutlich eine durch marode Holzschwellen verursachte Spurerweiterung:

    Quelle: EÖ-Heft 5/2014, S. 244.

    24. 03. 2014: [Metro Chicago, USA] Am internationalen Flughafen von Chicago fährt ein Metro-Zug gegen den Gleisabschluss, überquert den Bahnsteig und landet auf der Rolltreppe. Wie durch ein Wunder gibt es keine Todesopfer, aber 32 Verletzte im Zug.

    Quelle: EÖ-Heft 5/2014, S.246f.

    Quellen (sofern nicht gesondert angegeben): Katastrophen auf Schienen von Peter Semmens, Transpress Verlag, Stuttgart 1996; Wikipedia - Liste schwerer Unfälle im Schienenverkehr.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Guten Abend Dr. Bahnsinn !

    Könntest Du meine Bilder aus Engelhartstetten wo anders hin verschieben oder sind sie hier bei dem Beitrag richtig ? Ich denke halt, die gehen irgendwie unter.....


    Viele Grüße

    2143 030

  • Nachtrag zur Fortsetzung Nr. 776

    Vor 45 Jahren:

    21. 03. 1979: [Westbahn bei Blindenmarkt, NÖ.]

    Quelle: Zeitschrift Eisenbahn, Heft 5/1979, S. 93.

    Vor 20 Jahren:

    20. 03. 2004: [Bahnstrecke Milano - Domodossola bei Stresa, Italien] Der letzte Wagen des EN Roma - Paris entgleist in den frühen Morgenstunden bei Stresa und kollidiert mit dem entgegenkommenden EN Paris - Roma. Unfallursache: Umstellen einer Weiche unter dem fahrenden Zug durch den Fahrdienstleiter.
    Opferbilanz: 1 Tote, 45 Verletzte.

    Quelle: EÖ-Heft 5/2004, S. 222. Foto: Keystone.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Fortsetzung Nr. 776 der Eisenbahnunfall-Gedenktage

    Vor 90 Jahren:

    22. 03. 1934: [Berninabahn, Kanton Graubünden, Schweiz] In Bernina-Suot erfasst eine Grundlawine einen Dienstzug der RhB bei einer Räumfahrt. Die beiden Bahnmitarbeiter im von einem Triebwagen geschobenen Spurpflug finden den Tod.