Vor 75 Jahren
13. 04. 1939 [Mexiko] Zirca 300 km westlich von Mexico City stoßen ein aus Guadalajara und ein aus Laredo kommender reisezug frontal zusammen. Dabei werden zwölf Waggons ineinander geschoben und weitgehend zerstört. Die meisten Opfer sind amerikanische Touristen. Die Eisenbahn war 1937 enteignet und 1938 den Bahnangestellten übertragen worden. Ursache des Unfalls waren die Nachlässigkeit des Personals sowie mangelhafte technische Ausrüstung.
Opferbilanz: Über 25 Tote.
12. 04. 1999: [Deutschland - Wuppertal] Ein Gelenkzug der Wuppertaler Schwebebahn fährt gegen 5:45 Uhr, als der erste Zug des Tages, bei Streckenkilometer sieben in Wuppertal-Elberfeld mit einer Geschwindigkeit von rund 50 km/h in ein vorübergehend auf der Fahrschiene am Tragegerüst angebrachtes stählernes Bauteil („Kralle“). Bei diesem Aufprall reißt das erste von vier Drehgestellen vom Wagendach des Fahrzeuges, das sich darauf nach rechts neigt, entgleist und aus fast zehn Metern Höhe in die Wupper stürzt. Dabei fällt der vordere Teil des Zuges auf eine Fernwärmeleitungsbrücke, welche die Wupper an der Unglücksstelle überquert. Das am Traggerüst zunächst zurückgebliebene abgerissene Drehgestell stürzte unmittelbar darauf auf den in der Wupper liegenden Zug und durchschlägt den Wagenkasten.
Opferbilanz: 5 Tote, 47 Schwerverletzte.
12. 04. 1999: [Jugoslawien] Am 12. April 1999 passiert der Schnellzug D 393 gegen 11:40 Uhr die Morava-Brücke über die Grdelica-Schlucht. Es ist der zweite Tag des orthodoxen Osterfestes, der Zug entsprechend stark mit Fahrgästen besetzt.
Die Nato führt im Krieg gegen die Bundesrepublik Jugoslawien in diesen Tagen die Operation Allied Force durch. Ziel ist es, die Repressionen Jugoslawiens gegen den Kosovo zu beenden. Der Krieg hatte mit Angriffen auf militärische Ziele begonnen, wendet sich nun aber zunehmend gegen Industriebetriebe und Verkehrsinfrastruktur. Dabei werden vermehrt auch zivile Ziele getroffen.
Der erste Angriff auf die Morava-Brücke erfolgt aus großer Entfernung. Er soll die Brücke treffen, die der D 393 gerade befährt: Ein F-15E Strike Eagle-Kampfflugzeug der Nato beschießt die Brücke mit einer Luft-Boden-Rakete des Typs AGM-130. Die Besatzung des Flugzeugs kann beim Abschuss vermutlich nicht erkennen, dass ein Zug die Brücke befährt. Das Geschoss trifft die Brücke nicht, aber den Zug, der schwer beschädigt wird. Dieser fährt allerdings weiter. Die Besatzung des Flugzeugs erkennt, dass die Brücke nicht getroffen ist und unternimmt einen zweiten Angriff. Auch dieser trifft nicht die Brücke, sondern die Lokomotive des Zuges, weil – wie später behauptet wird – der vom ersten Angriff aufgewirbelte Staub die Sicht behindert habe. Dies sei ein „Unfall“ gewesen, was auch die entsprechenden filmischen Aufzeichnungen beweisen sollten.
Opferbilanz: 14 Tote, 16 Verletzte. Der Bahnverkehr wird in Jugoslawien daraufhin zur Gänze eingestellt.
Quellen: Katastrophen auf Schienen von Peter Semmens, Stuttgart 1991 und Wikipedia.