Vor 175 Jahren:
07. 07. 1839: [im heutigen Tschechien] Der Unfall verläuft zwar relativ harmlos, ist aber angesichts der Umstände trotzdem schildernswert. An diesem Tag findet die festliche Eröffnung der Bahnstrecke Lundenburg (Břeclav) - Brünn statt, weshalb auch drei Festzüge von Wien nach Brünn und retour im damals üblichen Zeitabstand unterwegs sind. Bei der Rückfahrt wird die Lok des zweiten Festzuges untauglich und muss auf freier Strecke vom Lokpersonal repariert werden. Dem Lokführer des dritten Festzuges, ein Engländer namens John Williams, macht seine Lok mit dem Namen "Gigant" ebenfalls Schwierigkeiten, indem sie nicht die volle Leistung bringt. Der Lokführer muss daher ebenfalls auf freier Strecke anhalten, um ein paar Schrauben nachzuziehen. Doppelt peinlich, weil es sich erstens um einen Eröffnungszug handelt und zweitens, weil entlang der Strecke zahlreiche Schaulustige den Zügen zujubeln. Als die Lok wieder ihre volle Leistung bringt, versucht John Williams, überall dort, wo es die Strecke zulässt, die Verspätung aufzuholen. Bei Vranovice vergisst er dabei auf den Sicherheitsabstand zu achten, worauf sein Zug auf den zweiten Eröffnungszug auffährt. Dabei werden zwei Personenwagen des zweiten Eröffnungszuges zertrümmert sowie die Lok "Gigant" und der erstgereihte Wagen des dritten Eröffnungszuges leicht beschädigt.
Opferbilanz: 60 Verletzte.
Vor 110 Jahren:
03. 07. 1904: [USA] In Litchfield (Bundesstaat Illinois) entgleist ein Personenzug auf einer auf Grund eines Sabotageaktes beschädigten Weiche.
Opferbilanz: 24 Tote.
Vor 70 Jahren:
06. 07. 1944: [USA] Bei High Cliff (Bundesstaat Tennessee) stürzen die Lokomotive und fünf Waggons eines Truppentransportzuges über eine 15 m hohe Böschung in einen Bach. Unfallursache: Entgleisung auf Grund überhöhter Geschwindigkeit (ca. 70 km/h anstatt der erlaubten 55 km/h) in einem kurvenreichen Streckenabschnitt sowie auf Grund einer Gleiserweiterung im Bereich der Entgleisungstelle im Ausmaß von ca. 1,5 cm.
Opferbilanz: 35 Tote, 98 Verletzte.
Vor 60 Jahren:
3. 7. 1954: [Frankreich] Ca. 10 km nördlich von Tournon stoßen ein von Lyon nach Nimes fahrender Dieseltriebzug und ein Güterzug frontal zusammen. Unfallursache: Obwohl der tagsüber wegen Bauarbeiten eingleisig abgewickelte Betrieb bereits beendet ist, leitet ein Weichenwärter irrtümlich einen der beiden Züge auf das falsche Gleis. Der Weichenwärter wird inhaftiert.
Opferbilanz: 33 Tote.
Quellen: Katastrophen auf Schienen von Peter Semmens, Transpress Verlag, Stuttgart 1996 und Eisenbahnunfälle in Europa von Erich Preuß, Transpress Verlag, Berlin 1991.