Vor 85 Jahren:
25. 08. 1929: [Deutschland] Der Unfall des D 23 von Paris-Gare du Nord nach Warschau ist dem Umstand zu verdanken, dass im Bahnhof Düren an der Strecke Aachen - Köln anstelle des urlaubenden Fahrdienstleiters ein Personalsachbearbeiter den Fahrdienstleitungsdienst versieht und als Telegrafist ersatzweise ein Stellwerksmitarbeiter arbeitet. Auf Grund von Bauarbeiten auf der Strecke erhält der Ersatzfahrdienstleiter die Anweisung, den D 23 im Bahnhof Buir auf das Überholgleis zu leiten und gibt dem Ersatztelegrafisten den Auftrag, eine entsprechende Betriebsanweisung für den Lokführer auszufertigen. Der Telegrafist schreibt jedoch einfach die Betriebsanweisung für den zuletzt abgefahrenen Eilzug ab, die die Anweisung erhält, zwischen den Bahnhöfen Buir und Sindorf im Bereich einer Baustelle nur 30 km/h zu fahren. Der Ersatzfahrdienstleiter liest die unzutreffende Betriebsanweisung gar nicht, sondern unterschreibt sie einfach, gibt sie dem Zugführer, der sie an den Lokführer weiterreicht.
Als der D 23 das Einfahrvorsignal des Bahnhofes Buir erreicht, zeigt das Einfahrvorsignal "Fahrt frei zu erwarten". Eine Anzeige für die zu erwartende Fahrt in die Ablenkung gibt es zu dieser Zeit noch nicht. Zu allem Überfluss ist beim Einfahrsignal der zweite Flügel, der die Fahrt in die Ablenkung korrekt anzeigt, für den Lokführer für mehrere Sekunden durch ein Brückengeländer verdeckt. Als der Lokführer die in Ablenkung stehende Weiche bemerkt, leitet er sofort eine Notbremsung ein, trotzdem fährt der Zug mit ca. 100 km/h in die Ablenkung. Die Lok entgleist und überschlägt sich seitwärts, die folgenden acht Waggons entgleisen ebenfalls und schießen zum Teil an der Lok vorbei, drei Waggons bohren sich in eine Böschung. Die letzten fünf Waggons bleiben im Gleis.
Infolge des Unfalls werden die Verzeichnisse über vorübergehende Langsamfahrstellen (La) und das dreibegriffige Vorsignal eingeführt. Im Bahnhof Buir wird die Aufstellung der Signale geändert.
Opferbilanz: 14 Tote, 43 Schwerverletzte, ca. 60 Leichtverletzte.
Vor 35 Jahren:
21. 08. 1979: [Thailand] Ein Pendlerzug von Thonburi nach Nakhon Pathom stößt mit einem Güterzug von Bangsue nach Padang Besar zusammen, weil der Lokführer des Güterzugs übermüdet ist. Dabei kippt ein Reisezugwagen um und rutscht eine Böschung hinunter. Dies ist der schwerste Eisenbahnunfall in der Geschichte Thailands .
Opferbilanz: 54 Tote, ca. 200 Verletzte.
Quellen: Katastrophen auf Schienen von Peter Semmens, Transpress Verlag, Stuttgart 1996 und Wikipedia.