Vor 75 Jahren:
26. 11. 1939: [Nieder Wöllstedt, Reichsbahndirektion Frankfurt/Main] Der P 772 stößt mit dem G 5811 zusammen. Unfallursache: Der Lokführer des Güterzuges erhält vom Fahrdienstleiter den Auftrag, seinen Zug Richtung Ausfahrsignal vorzuziehen. Dabei überfährt er aus nicht bekannten Gründen das Ausfahrsignal und gerät in die Fahrstraße des zur gleichen Zeit einfahrenden Personenzuges.
Opferbilanz: 11 Tote, 18 Verletzte.
Vor 70 Jahren:
23. 11. 1944 [Wiesau, ehem. Deutsches Reich] Der mit 400 Häftlingen aus dem KZ Flossenbürg beladene Güterzug 6395 stößt in der Nähe von Wiesau mit einem anderen Zug zusammen. Die Häftlinge sollen in das KZ-Nebenlager Leitmeritz zur Zwangsarbeit in einer geheimen Rüstungsfabrik gebracht werden (Tarnname Elsabe). Gegen die Kälte sind die Böden der Häftlings-Güterwagen mit Stroh bedeckt und in den Wagen befinden sich Kanonenöfen – bei den von außen fest verschlossenen umstürzenden Waggons eine tödliche Falle. Bisher ist kein KZ-Häftling aus dem Transport bekannt, der das Kriegsende überlebt hat und von dem Unglück berichten kann. Erst im Jahr 2012 wird nach fast 70 Jahren die geheime Transportliste des Zugs entdeckt.
Opferbilanz: 57 Tote (52 Häftlinge, 4 SS-Wachmänner, 1 Reichsbahnangehöriger[Lokheizer]), zahlreiche Verletzte.
24. 11. 1944: [Barwałd Średni, ehem. Deutsches Reich] Um ca. 15:15–15:20 Uhr stößt in Barwałd Średni bei Wadowice ein deutscher Militärzug mit Versorgung für die Ostfront mit einem Schnellzug aus Zakopane nach Krakau, frontal zusammen. Der Schnellzug war kurzfristig auf die stark durch Nachschubtransporte für die Ostfront ausgelastete Strecke Kalwaria Zebrzydowska–Skawina umgeleitet worden, weil auf dem parallelen Abschnitt Skawina–Spytkowice–Oświęcim, der auch als Anschluss zum KZ Auschwitz dient, eine Eisenbahnbrücke zwischen Kalwaria Zebrzydowska und Skawina von Partisanen gesprengt worden war.
Opferbilanz: Über 130 Tote, 100 - 200 Verletzte.
Vor 30 Jahren:
23. 11. 1984: [Byculla, Indien] Während der Fahrt durch den Bahnhof Byculla in der Nähe Bombays, heute Mumbai, entgleist ein überfüllter Pendlerzug. Sieben Waggons sprigen aus den Schienen, vier von ihnen stürzen um.
Opferbilanz: 25 Tote, 47 Verletzte.
Quellen: Katastrophen auf Schienen von Peter Semmens, Transpress Verlag, Stuttgart 1996 und Wikipedia.