Gedenk- und Bedenktage, Jubiläen etc.

  • Zu dem in Antwort 938 geschilderten, vor 100 Jahren am 1. Oktober 1918 vorgefallenen Unfall in der schwedischen Ortschaft Getå in der Gemeinde Norrköping wird ergänzt, dass am 1. Oktober 2018 im Andenken an den Unfall vor 100 Jahren ein Sonderzug mit der Zugnummer 55422 (der Unglückszug hatte die Zugnummer 422) geführt wurde. Bespannt war er mit der Dampflok F1200, die vor 100 Jahren den Unglückszug geführt hatte und die im Eisenbahnmuseum Gävle in betriebsfähigem Zustand aufbewahrt wird. Der Zug bestand aus sieben, von der Eisenbahngesellschaft Nässjö entliehenen Reisezugwagen, einem Generatorwagen und einem Güterwagen mit Wassertank als Wasserreserve. Am Zugschluss fungierte die ebenfalls konservierte E-Lok Ra 846 als Angstlok. Die Benützung des Sonderzuges war den Nachkommen der Todesopfer des Unfalles vorbehalten. An der Unglücksstelle hielt der Zug an und nach einer Minute der Stille erfolgte ein langes Pfeifsignal der Lok zur Erinnerung an den Unfall.

    Quelle: TR EU-Heft Nr. 276, S. 63.

    Zur Erinnerung: Der Unfall von Getå ist das schwerste Unglück in der Geschichte der schwedischen Eisenbahnen.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Vor 115 Jahren:

    23. 12. 1903: [Lower Tyrone Township, Bundesstaat Pennsylvania, USA] Ein Güterzug der New York, Chicago and St. LouisRailroad ist an diesem Abend auf der Strecke westwärts nach New Castle, Pennsylvania, unterwegs. Er hat unter anderem Holz in Form ganzer Baumstämme von 18 Metern Länge geladen, die auf Rungenwagen transportiert werden und in Friendship, Maryland, verladen worden waren.
    Der Duquesne Limited-Express der Baltimore and Ohio Railroad ist mit etwa 150 Reisenden und einer Geschwindigkeit von knapp 100 km/h in östlicher Richtung auf derselben Strecke von Pittsburgh nach New York unterwegs. Eine ganze Anzahl von Reisenden will dort auf ein Schiff nach Großbritannien umsteigen. Der Zug wird von einer Lokomotive der Atlantic-Klasse gezogen. Ihr folgen sechs Wagen: Ein Gepäckwagen mit Raucherabteil, zwei Reisezugwagen, zwei Pullmanwagen und ein Speisewagen.
    Unfallhergang
    Nach 19 Uhr 30 durchfährt der Güterzug südlich der Ortschaft Lower Tyrone Township im Fayette County eine enge Kurve. Vermutlich durch die Fliehkraft brechen die Rungen mindestens eines Wagens und die dort geladenen Baumstämme fallen in das Gleis der Gegenrichtung, ohne dass das vom Zugpersonal bemerkt wird.
    Gegen 19 Uhr 45 durchfährt der Duquesne Limited-Express die Kurve. Der Lokomotivführer sieht dadurch das Hindernis so spät, dass er kaum noch bremsen kann. Die Lokomotive kippt um, fällt zwischen die Gleise und reißt noch 150 Meter Gleisbett auf, bevor sie auf der Seite zu liegen kommt. Der Schlepptender fliegt in die Luft, über die Lokomotive. Der folgende Gepäck-/Raucherwagen rutscht an der Lokomotive entlang, wird dabei von der auf der Seite liegenden Lokomotive aufgeschlitzt und bricht deren Dampfdom ab, der auf Fensterhöhe in den Wagen ragt. Der entweichende Dampf verbrüht nahezu alle Reisenden in diesem sehr stark besetzten Wagen tödlich. Ein anderer Wagen stürzt in den Youghiogheny River.
    Auf der anderen Seite des Youghiogheny River verläuft die Pittsburg and Lake Erie Railroad. Ein dortiger Mitarbeiter in einem Stellwerk sieht den Unfall und schlägt Alarm. Dem schwer verletzten Gepäckschaffner des Duquesne Limited gelingt es noch, dem nachfolgenden Zug
    entgegenzulaufen, mit Streichhölzern seinen Mantel anzuzünden und dadurch den nachfolgenden Zug zu warnen, der gerade noch vor der Unfallstelle anhalten kann. Ein Hilfszug trifft gegen 21 Uhr ein.
    Opferbilanz: 64 Tote, 68 Verletzte.

    Vor 85 Jahren:

    23. 12. 1933: [Lagny-Pomponne, Frankreich] Der rd. 1 Std. verspätete Schnellzug 25a Paris - Strasbourg fährt am Vorabend zum Hl. Abend ca. 1,5 km vor dem Bahnhof Lagny-Pomponne ungebremst mit rd. 100 km/h auf den vor einem Blocksignal haltenden und sich gerade wieder in Bewegung setzenden, ca. zweistündig verspäteten Schnellzug 55 Paris - Nancy auf. Dabei werden die letzten fünf Waggons des Zuges 55 bis zur Unkenntlichkeit zerstört. Alle Todesopfer dieses Unfalles befinden sich in diesen Waggons, während im Strasbourg-Schnellzug kein einziges Todesopfer zu beklagen ist. Auch die Lokmannschaft des auffahrenden Zuges überlebt und der Lokführer muss, bewacht von zwei Polizeibeamten, neben der Lokomotive ausharren und zuschauen, wie man die Toten auf einem Feld neben den Gleisen in Reihen auflegt. (Seelische Grausamkeit nennt man so was, glaub' ich, Anm.) Zum Zeitpunkt des Unfalles herrscht dichter Nebel. Der Unfall ruft angesichts der bevorstehenden Weihnachtsfeiertage großes mediales Echo hervor und die Nachrichtensendungen berichten darüber laufend.
    Der Prozess gegen den Lokführer beginnt ein Jahr später im Dezember 1934 und endet im Jänner 1935 mit einer Überraschung: Sowohl der Lokführer als auch einige Beamte der Bahngesellschaft werden freigesprochen! Obwohl der Lokführer zugibt, trotz schlechter Sicht mit hoher Geschwindigkeit gefahren zu sein und ihm auch nachgewiesen wird, zumindest an einem Halt zeigenden Hauptsignal und an zwei Vorsicht zeigenden Vorsignalen vorbeigefahren zu sein, kann seitens des Gerichtes nicht ausgeschlossen werden, dass nicht auch das automatische Signalsystem versagt hat. Im Zweifel erfolgt daher ein Freispruch. Grund für die gerichtliche Entscheidung ist die Tatsache, dass das während des 1. Weltkrieg installierte automatische Signalsystem sehr unzuverlässig war.
    Der Unfall ist das schwerste Eisenbahn-Unglück in Frankreich zu Friedenszeiten.
    Opferbilanz: 204 Tote, ca. 118 Verletzte.

    Vor 80 Jahren:

    19. Dezember 1938: [Barbacena, Bundesstaat Minas Gerais, Brasilien] Zusammenstoß eines Güter- und eines Personenzuges bei Barbacena. Die hölzernen Personenwagen werden zertrümmert und fangen Feuer.
    Opferbilanz: Mindestens 82 Tote.

    25. Dezember 1938: [Chișinău, Sowjetunion, heute Moldawien] In der Nähe von Chișinău stoßen in einem Schneesturm zwei Personenzüge zusammen.
    Opferbilanz: 93 Tote, 340 Verletzte.

    Vor 65 Jahren:

    24. 12. 1953: [Walouru, Neuseeland] Auslöser dieses Unfalles ist der Ausbruch des 2950 m hohen Vulkans Mount Ruapehu bei Walouru. Der Ausbruch verursacht eine Schlamm- und Geröll-Lawine, die eine Eisenbahnbrücke bei Walouru kurz vor der Ankunft eines Schnellzuges wegreißt. Obwohl ein Postbeamter dem Zug entgegenläuft und den Lokführer mit einer Taschenlampe zu warnen versucht, stürzen die Lok und sechs Waggons in den Fluss. Die Wassermassen sind so gewaltig, dass einer der Waggons über 8 km mitgerissen wird. Mehrere Tote werden in einer Entfernung von 48 km aus dem Wasser gezogen.
    Opferbilanz: 151 Tote

    24. 12. 1953: [Šakvice/Schakwitz, Tschechoslowakei, heute Tschechien] Vor dem Bahnhof Šakvice an der Strecke Břeclav/Lundenburg
    - Brno/Brünn fährt der Schnellzug Praha - Bratislava mit rd. 90 km/h auf einen vor dem Einfahrsignal wartenden Personenzug auf, wobei alle Waggons des Personenzuges zerstört werden. Vor dem Unfall hat der Lokführer des Schnellzuges drei Halt zeigende Blocksignale
    ignoriert. Unfallursache: Das Lokpersonal war eingeschlafen!
    Opferbilanz: 133 Tote

    Vor 55 Jahren:

    24. 12. 1963: [Szolnok, Ungarn] Zusammenstoss zweier Züge in der Nähe von Szolnok. Der Schuld tragende Lokführer wird zu 11 Jahren Gefängnis verurteilt.
    Opferbilanz: 45 Tote.

    Vor 50 Jahren:

    22. 12. 1968: [Nähe Budapest] 32 km östlich von Budapest stoßen ein Reisezug und ein Güterzug zusammen, dabei werden die ersten drei Reisewagen schwer beschädigt.
    Opferbilanz: 43 Tote.

    Quellen: Peter Semmens, Katastrophen auf Schienen, Transpress Verlag, Stuttgart 1996Erich Preuß, Eisenbahnunfälle in Europa, Transpress Verlag, Berlin 1991 und Wikipedia - Liste schwerer Unfälle im Schienenverkehr.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Vor 35 Jahren:

    31. 12. 1983: [Lyon, Marseille, Frankreich] In der Silvesternacht 1983 explodiert in einem TGV südlich von Lyon ein Sprengsatz, außerdem im Bahnhof Marseille-St-Charles. Für beide Anschläge wird der Terrorist Carlos verantwortlich gemacht.
    Opferbilanz: 4 Tote.

    Quelle: Wikipedia - Liste von Anschlägen im Schienenverkehr.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Vor 85 Jahren:

    08. 01. 1934: [Kyoto, Japan] Dieser Unfall hat nur indirekt mit der Eisenbahn zu tun. Am Bahnhof von Kyoto wurde eine Marinetruppen-Einheit von eine schier unübersehbaren Menschenmenge verabschiedet. dabei kam es zu einem so großen Gedränge, dass zahlreiche menschen von der Bahnsteigkante auf die Gleise fielen und von den nachdrängenden Menschen erdrückt wurden.
    Opferbilanz: Ca. 70 Tote, 60 - 70 Verletzte.

    Vor 75 Jahren:

    03. 01. 1944: [Torre del Bierzo, Spanien] Der Nachtschnellzug von Madrid nach A Coruña hat am Abend des 2. Januar 1944 um 20 Uhr 30 seinen Ausgangsbahnhof verlassen. Der Zug wird von zwei Dampflokomotiven der Baureihe 240 F gezogen und besteht aus 12 Wagen, die alle aus Stahlrahmen mit hölzernem Aufbau bestehen und eine Gasbeleuchtung haben. Bei einem Zwischenhalt in Astorga hat der Zug bereits zwei Stunden Verspätung und Probleme mit den Bremsen, die dort erneut kontrolliert werden. Später muss eine der Lokomotiven wegen eines Heißläufers aus dem Zugverband genommen werden. Der Zug hat nun drei Stunden Verspätung. Die Probleme mit den Bremsen
    bestehen weiter, auch als der Zug bei Branuelas durch erhebliches Gefälle fährt. Trotzdem entscheiden die Verantwortlichen, den Zug
    weiterfahren zu lassen.
    Unfallhergang
    Planmäßig sollte der Zug in Albares halten. Aber obwohl auch alle Handbremsen angezogen sind und der Lokfüher die Bremsen mit dem
    Sandstreuer unterstützt, kann der Zug im starken Gefälle nicht mehr zum Halten gebracht werden. Der Fahrdienstleiter von Albares informiert sofort den Bahnhof Torre del Bierzo von dem Zwischenfall. Dort ist gerade eine Rangierlokomotive mit drei Wagen streckenabwärts geschickt worden. Hinter dem Bahnhof befindet sich der Tunnel Nr. 20.
    Das Personal des Bahnhofs Torre del Bierzo versucht noch, Bahnschwellen auf die Gleise zu legen, was aber keinen Einfluss auf den Schnellzug hat, der die Station mit angezogenen, aber wirkungslosen Bremsen durch- und in den Tunnel Nr. 20 hinein fährt. Dort trifft er von hinten auf den rangierenden Zug auf, dessen zwei letzte Wagen sich noch im Tunnel befinden. Die Wagen des rangierenden Zuges werden beim Aufprall zertrümmert, ebenso die ersten sechs Wagen des Schnellzugs. Die Holzwagen fangen sofort Feuer, das sich am Gas der Beleuchtung entzündet. Außerdem zerstört der Unfall die neben dem Gleis verlaufenden Signalleitungen.
    Die gleiche Strecke befährt bergwärts ein Güterzug, der in 27 Güterwagen Kohle transportiert. Aufgrund der durch den Unfall zerstörten
    Signalleitungen zeigt das für ihn verbindliche Signal vermeintlich „Fahrt frei“. Der Lokomotivführer des Güterzugs fährt in den Tunnel Nr.
    21 ein, ohne etwas von den vor ihm liegenden verunglückten Zügen zu ahnen. Der unverletzte Lokomotivführer des rangierenden Zuges läuft ihm noch entgegen und versucht ihn zu warnen. Der Güterzug kann aber seine Geschwindigkeit nur noch verringern, den Aufprall auf die beiden verunglückten Züge aber nicht mehr verhindern. Der Lokomotivführer des rangierenden Zuges und vier Eisenbahner des Güterzuges sterben dabei.
    Folgen und Opferbilanz
    Der Brand der Trümmer dauert zwei Tage an und macht Hilfe nahezu unmöglich. Ebenso können anschließend die meisten Opfer nicht mehr
    identifiziert werden.
    Die strikte Pressezensur unter dem Regime des Diktators Francisco Franco unterdrückt das wahre Ausmaß der Katastrophe. Die offiziell genannte Zahl der Toten beträgt 78. Da es nur Schätzungen dazu gibt, wie viele Menschen sich in den Zügen bei dem Unfall aufhielten und die Unterlagen zu dem Unfall nach dem Ende der Diktatur nicht mehr aufzufinden waren, wird die genaue Zahl der Toten nicht mehr ermittelt werden können. Heutige Schätzungen benennen 200-250 Tote. Es können aber auch mehr als 500 gewesen sein.

    Vor 55 Jahren:

    04. 01. 1964: {Belgrad, Jugoslawien] Ein Vorortzug fährt in Belgrad auf einen stehenden Personenzug auf.
    Opferbilanz: 66 Tote, 200 Verletzte.

    Vor 40 Jahren:

    09. 01. 1979: [Ankara, Türkei] In der Nähe von Ankara fährt ein Vorortezug auf einen anderen auf. Dabei geraten die Waggons des vorderen Zuges in Brand.
    Opferbilanz: 30 Tote, ca. 100 Verletzte.

    Quellen: Katastrophen auf Schienen von Peter Semmens, Transpress verlag, Stuttgart 1996 und Wikipedia - Liste schwerer Unfälle im Schienenverkehr.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Vor 110 Jahren:

    15. 01. 1909: [Dotsero, Bundesstaat Colorado, USA] Bei Dotsero östlich des Glenwood Canyon stoßen zwei Reisezüge frontal zusammen. Unfallursache ist das Fehlverhalten einer Lokmannschaft, die einen planmäßigen Kreuzungsaufenthalt mit dem Gegenzug nicht abwartet.
    Opferbilanz: 20 Tote.

    Vor 100 Jahren:

    12. 01. 1919: [South Byron, Bundesstaat New York, USA] In South Byron überfährt ein Reisezug ein Halt zeigendes Signal und fährt auf einen im Bahnhof stehenden Zug auf.
    Opferbilanz: 22 Tote.

    Vor 80 Jahren:

    12. 01. 1939: [Hazaribagh, Bundesstaat Bihar, Indien] Bei Hazaribagh entgleist der "Dehra Dun-Express, wobei Waggons umstürzen und Feuer fangen. Unfallursache: Sabotage durch Entfernen eines 10 m langen Schienenstückes. Während die Lok die Lücke ohne zu entgleisen,
    überwindet, entgleisen die nachfolgenden Personenwaggons.
    Opferbilanz: 21 Tote, 71 Verletzte.

    Vor 30 Jahren:

    15. 01. 1989: [Tongi, Bangladesh] In Tongi stoßen ein nach Chittagong fahrender Schnellzug und ein nach Dhaka fahrender Postzug frontal zusammen. Beide Züge sind heillos überbesetzt und und auch die Waggondächer sind voll besetzt. Die Zahl der Reisenden wird auf ca. 2.000 geschätzt. Ein Großteil der Reisenden des Schnellzuges sind Moslems auf einer Pilgerfahrt bzw. Büroangestellte auf dem Weg in die Arbeit in Dhaka. Mehrere Waggons entgleisen und fallen eine Böschung hinunter in ein Reisfeld. Unfallursache ist die Fehlbedienung des neu installierten Signalsystems durch das Bahnhofspersonal.
    Opferbilanz: Mindestens 130 Tote, ca. 1.000 Verletze. Andere Quellen geben über 170 Tote und ca. 400 Verletzte an.

    Quellen: Katastrophen auf Schienen von Peter Semmens, Transpress Verlag, Stuttgart 1996 und Wikipedia - Liste schwerer Unfälle und Liste von Anschlägen im Schienenverkehr.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Vor 65 Jahren:

    11./12. 01. 1954: Eine Lawinenkatastrophe sucht in der Nacht vom 11. auf den 12. 01. 1954 den an der Arlberg-Westrampe gelegenen Bahnhof Dalaas heim. Bereits am Vortag gehen nach heftigen Schneefällen 15 Lawinen auf die Arlbergstrecke nieder. Knapp nach Mitternacht am 12. 01. trifft eine weitere Lawine den Bahnhof Dalaas, in dem der E 632 Bregenz - Wien mit der 1020.42 auf Grund der abgegangenen Lawinen eingeschlossen ist. Die Lawine trifft den Zug mit voller Wucht, die 1020.42 wird vor das Empfangsgebäude geschleudert und von den Schneemassen begraben. Der erste Waggon wird auf einen Hang geschleudert, der zweite landet auf der Güterrampe. Glück im Unglück ist, dass die vor dem Empfangsgebäude liegende Lok wie ein Bollwerk wirkt und das Empfangsgebäude dadurch vor massiven Schäden bewahrt wird.
    Opferbilanz im Bahnhof Dalaas: 10 Tote. Insgesamt waren damals in Vorarlberg durch die zahlreichen Lawinen 31 Todesofer zu beklagen,
    darunter 10 Touristen.

    Foto: Walter Gnaiger, Vorarlberger Landesbibliothek



    Die Situation im Bahnhof Dalaas nach dem Lawinenabgang. Grafik: Eisenbahnunfälle in Europa von Erich Preuß, Berlin 1991, S. 25.

    Quellen: Die Gebirgsbahnen Europas von Ascanio Schneider, Orell Füssli Verlag, Zürich 1982, S. 221; Eisenbahnunfälle in Europa von Erich Preuß, Transpress Verlag, Berlin 1991, S. 25; Vorarlberger Landesbibliothek.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Vor 100 Jahren:

    22. 01. 1919: [Toul, Frankreich] Zwischen Toul und Neufchâteau stoßen bei Mauvages zwei Züge frontal zusammen.
    Opferbilanz: 20 Tote, 40 Verletzte.

    Vor 75 Jahren:

    18. 01. 1944 [Müncheberg (Mark), Deutsches Reich] Aus dem Bahnhof Müncheberg (Mark) erhält der Personenzug P 360 Ausfahrt. Nach 100 Metern hält der Zug noch einmal an, weil der Lokomotivführer der Dampflokomotive noch Wasser nachfüllen will. Das entgeht dem Fahrdienstleiter. In gleicher Richtung ist der D 52 unterwegs, der sich mit 40 Minuten Verspätung nähert.
    Der Fahrdienstleiter erteilt dem D 52 Einfahrt in den Bahnhof Müncheberg. Das Zustimmungsfeld des Bahnhofsblockes bestätigt scheinbar die Entscheidung. Es gilt aber noch für den noch nicht ausgefahrenen P 360. Ein Weichenwärter erkennt die Situation und will der Einfahrt widersprechen. Jedoch bereits Sekunden später fährt der D 52 in voller Fahrt auf den noch stehenden Personenzug auf. Die Lokomotive des Schnellzuges und fünf Wagen des Personenzuges, auf die sie trifft, werden zerstört.
    Opferbilanz: 56 Tote, 159 Verletzte.

    20. 01. 1944: [Porta Westfalica, Deutsches Reich], Auffahrunfall im Bahnhof Porta Westfalica. Die beiden voll besetzten, in den Unfall involvierten Züge sind Schnellzüge. Der D 3 ist von Köln nach Berlin unterwegs, der DmW 103 (Schnellzug mit Wehrmachtsteil) von Aachen nach Berlin. Sie sollen fahrplanmäßig im Abstand von 11 Minuten verkehren. Gegen 18 Uhr fahren sie von Bielefeld aus im Abstand in Richtung Hannover ab. Beide Züge haben aber erhebliche Verspätung. Einen Halt im Bahnhof Porta Westfalica sieht der Fahrplan nicht vor. Um 18 Uhr 38 passiert der D 3 das Einfahrsignal des Bahnhofs Porta Westfalica . Dort wird dann aber die Notbremse gezogen und damit
    eine Zwangsbremsung veranlasst. Wer die Notbremse zog und warum das geschah, kann niemals aufgeklärt werden. Der Zug kommt östlich der Ausfahrt des Bahnhofs in Höhe des Hotels Großer Kurfürst zum Stehen. Der Fahrdienstleiter des Bahnhofs Porta Westfalica sollte eigentlich abwarten, bis der D 3 sich jenseits des Ausfahrsignals des Bahnhofs befindet, bevor er dem folgenden Zug die Einfahrt in den Bahnhof gewährt. Genau das aber tut er nicht. Noch während er sich einen Überblick zu verschaffen sucht, wird ihm der nachfolgende DmW 103 gemeldet. Ohne nachzudenken stellt er das Einfahrtssignal auf „Fahrt“ und gibt damit die Einfahrt in den Bahnhof für den folgenden Zug frei. Dadurch fährt der DmW 103 um 18 Uhr 51 auf den stehenden D 3 auf. Lokomotive, Gepäckwagen und fünf Personenwagen des aufprallenden DmW 103 und die beiden letzten Wagen des haltenden D 3 werden in die Luft geschleudert, ein Teil der Wagen fängt
    Feuer. Einer der Waggons begräbt ein kleines Haus unter sich.
    Opferbilanz: 79 Tote, 64 Verletzte. Andere Quellen sprechen von 53 Toten und 62 Verletzten.

    Vor 65 Jahren:

    21. 01. 1954: [Jhampir, Pakistan] Der Postzug Lahore - Karachi, in dem sich auch der pakistanische Außenminister befindet, stößt zwischen den Bahnhöfen Jhampir und Braudabad mit einem entgleisten Kesselwaggon zusammen, worauf Feuer ausbricht, das auf den Postzug und den danebenstehenden Güterzug übergreift.
    Opferbilanz: ca. 60 Tote.

    Quellen: Katastrophen auf Schienen von Peter Semmens, Transpress Verlag Stuttgart 1996 und Wikipedia - Liste schwerer Unfälle im Schienenverkehr.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Vor 65 Jahren:

    31. 01. 1954: [Suwon, Südkorea] Zwischen den Bahnhöfen Suwon und Osan, ca. 30 km südlich von Seoul stößt ein Reisezug mit einem leeren Waggon zusammen.
    Opferbilanz: 57 Tote, über 100 Verletzte.

    Vor 40 Jahren:

    26. 01. 1979: [Chuadunga, Bangladesh] Ca. 320 km westlich von Dacca entgleist bei Chuadunga ein voll besetzter Zug.
    Opferbilanz: Über 70 Tote, über 200 Verletzte.

    Quelle: Katastrophen auf Schienen von Peter Semmens, Transpress Verlag, Stuttgart 1996.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Vor 15 Jahren:

    06. 02. 2004: [Moskau, Russland] Beim Anschlag auf eine vollbesetzte U-Bahn in Moskau werden 39 Menschen getötet und mehr als 100 weitere verletzt.

    Quelle: Wikipedia - Liste von Anschlägen im Schienenverkehr.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • 65 Jahre Cadibona-Linie (Turin - )San Giuseppe di Cairo - Altare - Savona.

    Am 7. 2. 1954 wurde die als Cadibona-Linie bezeichnete Verlängerung der seit 1923 bestehenden 6 km langen Stichbahn San Giuseppe di Cairo - Altare nach Savona an der Ligurischen Küste in Betrieb genommen.

    Der Bau der Cadibona-Linie war notwendig geworden, da ein zweigleisiger Ausbau der seit 1874 bestehenden Sella-Linie zwischen San Giuseppe di Cairo und Savona über Sella auf Grund der naturräumlichen Verhältnisse nicht möglich war. Die Zunahme des Güterverkehrs zwischem dem Mittelmeerhafen Savona und dem Piemont erforderte jedoch dringend Ausbaumaßnahmen. Zunächst behalf man sich mit zwei 20 km langen Güter-Schwebebahnen, mit denen täglich rd. 7000 t Kohle (= ca. 350 Güterwaggons) vom Hafen Savona über die Steilrampe nach San Siuseppe d. C. befördert werden konnten. Als auch die Schwebebahnen nicht mehr ausreichten, schritt man nach 1945 zur Verlängerung der bestehenden Stichbahn von Altare nach Savona, sodass seit nunmehr 60 Jahren zwei getrennte eingleisige Bahnlinien San Giuseppe di Cairo und Savona miteinander verbinden.

    Streckendaten:

    Länge: 23 km zwischen S. Giuseppe d. C. (Seehöhe 343 m) und Savona (Seehöhe 9 m)
    Scheitelpunkt: 396 m
    Max. Steigung: 32,88 Promille
    Anzahl der Tunnels: 28, darunter der Altare-Tunnel (1452 m) und der Santuario-Kehrtunnel (2063 m), Gesamtlänge: 8037 m.
    Min. Kurvenradius: 400 m
    Elektrische Traktion: 3 kV DC


    Der Unterbau der Cadibona-Linie ist doppelspurig ausgelegt.

    Quelle: Gebirgsbahnen Europas von Ascanio Schneider, Orell Füssli Verlag, Zürich 1982, S. 106f.

    Zur Orientierung:
    Ausschnirr aus http://www.bueker.net

    dr. bahnsinn - der Forendoktor