Gedenk- und Bedenktage, Jubiläen etc.

  • Vor 25 Jahren:

    03. 07. 1994: [Baku, Aserbaidschan] In der U-Bahn von Baku wird ein Bombenanschlag verübt. Hintergrund sollen armenisch-aserbaidschanische Rivalitäten gewesen sein.
    Opferbilanz: 13 Tote, 58 Verletzte.

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  • Am 1. Juli wurden zwei kurze Teilstrecken der Berninabahn 110 Jahre alt, denn am 1. Juli 1909 wurden das 2 km lange Teilstück St. Moritz - Celerina sowie das 6,6 km lange Teilstück Bernina Suot (früher Berninahäuser) (km 15,7 ab St. Moritz) - Ospizio Bernina (km 22,3) eröffnet. Der durchgehende elektrische Verkehr auf der Berninabahn wurde ein Jahr später am 5. Juli 1910 mit der Eröffnung der Teilstrecke Ospizio Bernina - Poschiavo aufgenommen.
    Quelle: Gebirgsbahnen Europas von Ascanio Schneider, Orell Füssli Verlag, Zürich 1982, S. 195ff.

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  • Vor 180 Jahren:

    07. 07. 1839: [Vranovice/Branowitz, Mähren] Der Unfall verläuft zwar relativ harmlos, ist aber angesichts der Umstände trotzdem schildernswert. An diesem Tag findet die festliche Eröffnung der Bahnstrecke Lundenburg (Břeclav) - Brünn statt, weshalb auch drei Festzüge von Wien nach Brünn und retour im damals üblichen Zeitabstand unterwegs sind. Bei der Rückfahrt wird die Lok des zweiten Festzuges untauglich und muss auf freier Strecke vom Lokpersonal repariert werden. Dem Lokführer des dritten Festzuges, ein Engländer namens John Williams, macht seine Lok mit dem Namen "Gigant" ebenfalls Schwierigkeiten, indem sie nicht die volle Leistung bringt. Der Lokführer muss daher ebenfalls auf freier Strecke anhalten, um ein paar Schrauben nachzuziehen. Doppelt peinlich, weil es sich erstens um einen Eröffnungszug handelt und zweitens, weil entlang der Strecke zahlreiche Schaulustige den Zügen zujubeln. Als die Lok wieder ihre volle Leistung bringt, versucht John Williams, überall dort, wo es die Strecke zulässt, die Verspätung aufzuholen. Bei Vranovice vergisst er dabei auf den Sicherheitsabstand zu achten, worauf sein Zug auf den zweiten Eröffnungszug auffährt. Dabei werden zwei Personenwagen des zweiten Eröffnungszuges zertrümmert sowie die Lok "Gigant" und der erstgereihte Wagen des dritten Eröffnungszuges leicht beschädigt.
    Opferbilanz: 60 Verletzte.

    Vor 130 Jahren:

    07. 07. 1889: [Röhrmoos, Bayern] Beim Eisenbahnunfall von Röhrmoos gerät im Bahnhof Röhrmoos an der Strecke München–Ingolstadt bei einer außerplanmäßigen Kreuzung ein durchfahrender Schnellzug auf ein Stumpfgleis und stößt auf eine Gruppe abgestellter Güterwagen, da nach dem Abstellen der Güterwagen die Weiche nicht zurückgestellt wurde.
    Opferbilanz: 10 Tote, 5 Schwer- und 19 Leichtverletzte.

    Vor 80 Jahren:

    09. 07. 1939: [Peñaranda de Bracamonte, Spanien] Vielleicht durch einen Heißläufer verursacht, explodiert Sprengstoff, der in einem Güterzug transportiert wird, bei der Einfahrt des Zuges in den Bahnhof von Peñaranda de Bracamonte, Provinz Salamanca, genau in dem Moment, als der Zug an einer Güterhalle vorbeifährt, in der ebenfalls Sprengstoff und Munition gelagert ist.
    Opferbilanz: Über 100 Tote, über 1.500 Verletzte.

    Vor 75 Jahren:

    06. 07. 1944: [High Cliff, Bundesstaat Tennessee, USA] Bei High Cliff stürzen die Lokomotive und fünf Waggons eines Truppentransportzuges über eine 15 m hohe Böschung in einen Bach. Unfallursache: Entgleisung auf Grund überhöhter Geschwindigkeit (ca. 70 km/h anstatt der erlaubten 55 km/h) in einem kurvenreichen Streckenabschnitt sowie auf Grund einer Gleiserweiterung im Bereich der Entgleisungstelle im Ausmaß von ca. 1,5 cm.
    Opferbilanz: 35 Tote, 98 Verletzte.

    Quellen: Katastrophen auf Schienen von Peter Semmens, Transpress Verlag, Stuttgart 1996; Eisenbahnunfälle in Europa von Erich Preuß, Transpress Verlag, Berlin 1991; Wikipedia - Liste schwerer Unfälle im Schienenverkehr.

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  • Am 5. 7. 1909 erfolgte die durchgehende Inbetriebnahme der Tauernbahn. Der Teilabschnitt Schwarzach-St. Veit - Badgastein war bereits am 20. 9. 1905 eröffnet worden.
    Baubeginn für die 80,9 km lange Strecke bis Spittal/Drau war im Oktober 1901.
    Die ersten Planungen gab es bereits im Jahr 1880. Fast 20 veschiedene Linienführungen wurden projektiert und teilweise auch im Gelände abgesteckt, bis sich letztendlich die Variante durch das Gasteiner Tal durchsetzte, erstens war sie die kürzeste Variante, zweitens wies sie auch den kürzesten Scheiteltunnel auf.
    Quelle: Gebirgsbahnen Europas von Ascanio Schneider, Orell Füssli Verlag, Zürich 1982, S. 232 ff.

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  • Wie man hier sehen kann, wurden auch schon vor 50 Jahren Verschubsignale überfahren:

    Vor 50 Jahren:

    11. 07. 1969: [Station Landstraße, Wien] Bei diesem Unfall handelt es sich um den ersten schweren Unfall im Bereich der Wiener Schnellbahn. Bei einer Umstellfahrt im damaligen Bahnhof Landstraße überfährt die Schnellbahngarnitur 4030.218 um 04:36 Uhr ein "Verschubverbot" zeigendes Verschubsignal und stößt mit dem durchfahrenden, aus der 1042.049 bestehenden Lokzug frontal zusammen. Das erste Foto unten zeigt den ziemlich ramponierten 4030.218 bei den Aufräumarbeiten an der Unfallstelle. Das zweite Foto zeigt die ebenfalls arg in Mitleidenschaft gezogene 1042.049, nachdem sie von der 52.3683 ins Freie gezogen worden war. Der Tfzf. der 1042er konnte rechtzeitig abspringen:


    Quelle und Fotos: BiB 13 - Unfälle und Schadensfälle, Verlag Pospischil Wien 1980, S. 19 und 20.

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  • Vor 135 Jahren:

    16. 07. 1884: [Penistone, Grafschaft South Yorkshire, Großbritannien] Ein Schnellzug der Manchester, Sheffield and Lincolnshire Railway (MS&LR) ist auf der Woodhead Line vom Bahnhof Manchester London Road (heute: Manchester Piccadilly Station) um 12:30 Uhr zum Londoner Bahnhof King’s Cross abgefahren, wo er um 17:20 Uhr ankommen soll. Er führt als Anschluss zu abendlichen Schiffsabfahrten auch Kurswagen zum Bahnhof Grimsby Docks mit. Der Zug ist mit einer Saugluftbremse nach dem System Smith (Smith's brake) ausgerüstet. Diese funktioniert noch nicht automatisch, nach dem Prinzip, dass die Bremsen sich anlegen, wenn Luft in das Bremssystem strömt, dass also bei einem Riss der Bremsleitung automatisch eine Vollbremsung erfolgt. Vielmehr muss der Lokomotivführer aktiv den Unterdruck herstellen, damit die Bremsen sich anlegen.
    Etwa 3 km vor dem Bahnhof Penistone durchläuft die Strecke eine Kurve von 800 m Radius bei einem Gefälle von 8 ‰. Sie führt dort zugleich über die Bullhouse Bridge, auf die die Strecke von beiden Seiten mit einem Bahndamm zuführt.
    Unfallhergang
    Nach dem Verlassen des Woodhead Tunnel, eines Scheiteltunnels, nimmt der Zug in der Abwärtsfahrt auf den Bahnhof Penistone Geschwindigkeit auf. Etwa 3 km vor dem Bahnhof, gegen 13:00 Uhr, im Bereich des auf die Bullhouse Bridge zuführenden Bahndamms, bricht die Achse eines Radsatzes der Dampflokomotive in ihrer rechten Lagerung, als der Zug etwa 80-95 km/h schnell gewesen sein soll. Vermutlich handelte es sich um Materialermüdung, obwohl die Achse erst 82.000 km Leistung erbracht hat. Der Lokomotivführer bemerkt das am Lauf der Lokomotive sofort und leitet eine Schnellbremsung ein. Die beiden nun voneinander gelösten Räder verkeilen sich und drücken dabei die Schienen auseinander. In dieser Spurerweiterung entgleisen die folgenden Wagen, wobei die Kupplung zwischen dem zweiten und dritten Wagen bricht. Das unterbricht auch die Bremsleitung, was dazu führt, dass der abgerissene Zugteil nicht mehr
    bremsen kann. Während Lokomotive, Schlepptender und der ihm unmittelbar folgende gedeckte Güterwagen zum Pferdetransport im Gleis bleiben und etwa 190 m nach der Brücke zum Stehen kommen, wird der folgende, entgleisende Zug in der Kurve nach außen getragen und stürzt vom Bahndamm.
    Opferbilanz: 24 Tote, ca. 50 Verletzte.

    Vor 100 Jahren:

    11. 07: 1919: [Lokalbahn Wien-Baden, Österreich] Ein von Baden nach Wien verkehrender Triebwagen der elektrischen Lokalbahn Wien–Baden gerät in Brand. Durch die Stichflammen werden zwölf Fahrgäste schwer verletzt.

    Vor 50 Jahren:

    14. 07. 1969: [Jajpur Road, Bundesstaat Orissa, Indien] Im dem Personenzug Nr. 398 von Asansol nach Puri reist eine große Zahl von Hindu-Pilgern zu einer Feier im Jagannath-Tempel von Puri, einem der bedeutendsten vishnuitischen Tempel Indiens. Zu dem Fest werden eine Million Gläubige erwartet. Der von einer Diesellokomotive gezogene Güterzug Nr. D 513 befährt das gleiche Gleis hinter dem Personenzug. Dabei fährt er im Bahnhof von Jajpur Road auf den stehenden Personenzug auf. Nach der offiziellen Version haben in dem Bereich, in dem der Unfall geschah, Eingriffe betriebsfremder Personen in die Signalanlagen der Bahn stattgefunden, die den Streckenblock absicherten. Offiziell wird als Unfallursache deshalb ein Attentat angenommen.
    Opferbilanz: 85 Tote, 130 Verletzte.

    Vor 35 Jahren:

    14. 7. 1984: [Divaca, Jugoslawien, heute Slowenien] Der Lokführer eines Güterzuges ignoriert das Halt zeigende Einfahrsignal des Bahnhofes Divaca und fährt mit ca. 65 km/h auf den im Bahnhof haltenden Schnellzug aus Belgrad mit Zugteilen zu den Adriahäfen Koper und Pula auf. Auf Grund der Urlaubszeit befinden sich ca. 1400 Fahrgäste in den 14 Waggons des Schnellzuges. Durch den Aufprall werden die letzten drei Waggons des Schnellzuges zerstört und 16 Waggons des Güterzuges schwer beschädigt. Der Lokführer des Güterzuges, der das Unglück überlebt, gibt an, sich aus Übermüdung nicht mehr erinnern zu können, was die Signale bei der Einfahrt in den Bahnhof anzeigten, da er bereits seit über 14 Stunden im Dienst und seine Ablöse nicht erschienen war. Der Lokführer wird daraufhin in Haft genommen.
    Opferbilanz: 31 Tote, 33 Verletzte.

    Quellen: Katastrophen auf Schienen von Peter Semmens, Transpress-Verlag, Stuttgart, 1996; Eisenbahnunfälle in Europa von Erich Preuß, Transpress-Verlag, Berlin 1991; Wikipedia - Liste schwerer Unfälle im Schienenverkehr.

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  • Am 21. Juli 1929 wurde im Beisein des spanischen Königs Alfonso XIII. und dem französischen Präsidenten Gaston Doumerguedie die östliche, von Toulouse über La Tour de Carol - Puigcerdá - Ripoll nach Barcelona führende und insgesamt 222 km lange Pyrenäentransversale eröffnet, die auch heute noch existiert. Die eingleisige Strecke ist auf französischer Seite bis Puigcerdá seit Anbeginn mit 1500 V = elektrifiziert. Die maximale Steigung liegt bei 40 Promille und der minimale Kurvenradius liegt bei 200 m, Faktoren, die die Leistungsfähigkeit der Strecke sehr einschränken. Der Scheitelpunkt der Strecke mit 1.567 m Seehöhe befindet sich beim Südportal des Scheiteltunnel de Puymorens (5.410 m). Zwischen den Grenzbahnhöfen La Tour de Carol (SNCF) und Puigcerdá (RENFE) liegt ein Dreischienengleis, sodass bis in den Grenzbahnhof der jeweils anderen Bahnverwaltung gefahren werden kann. Der Normalspurverkehr zwischen La Tour de Carol und Puigcerdá ist laut Wikipedia aber eingestellt.

    Der französische Abschnitt (163 km lang) weist 17 Tunnel mit 13,6 km Gesamtlänge auf, darunter auch den Kehrtunnel Tunnel hélicoidal de Saillens (1.752 m). Auf spanischer Seite gibt es 59 Tunnel (darunter den Túnel de Tosas mit 3.904 m) mit 12,0 km Gesamtlänge. Der spanische Abschnitt der Bahnlinie ist mit 3000 V = elektrifiziert.
    In La Tour de Carol befindet sich auch der Endpunkt der Cerdagne Linie (Le Petit Train Jaune).
    Die mittel- bis langfristige Zukunft der durchgehenden Transpyrenäenlinie ist leider genausowenig gesichert wie die des kleinen gelben Pyrenäenzuges.
    Quelle: Gebirgsbahnen Europas von Ascanio Schneider, Orell Füssli Verlag, Zürich 1982, S. 48ff.

    Zur Orientierung: Eisenbahnkarten Frankreich und Iberische Halbinsel von Boris Chomenko

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  • Vor 65 Jahren:

    24. 07. 1954: [Abenheim, Bundesland Rheinland-Pfalz, BRD] Ein Omnibus wird an einem unbeschrankten Bahnübergang der Bahnstrecke Worms–Gundheim zwischen Herrnsheim und Abenheim von einem Zug erfasst. Der Bus ist im Rahmen eines Betriebsausflugs der Hochheimer Möbelfirma Schramm & Möller an den Eiswoog*) unterwegs, als er sich einem technisch ungesicherten Bahnübergang zwischen Herrnsheim und Abenheim nähert, während gleichzeitig auf der Bahnstrecke der P 3912, gezogen von der Dampflokomotive 74 850 des Bundesbahn-Betriebswerks Worms, auf den Bahnübergang zufährt. Etwa 60 m vor dem Übergang rufen die Fahrgäste dem Fahrer noch zu, dass der Zug komme. Statt zu bremsen, gibt dieser aber Gas und versucht, noch vor dem Zug den Bahnübergang zu queren. Nach Zeugenaussagen überholt er dazu bereits vor dem Übergang wartende Verkehrsteilnehmer, unter anderem ein Kraftfahrzeug, ein Motorrad und mehrere Fahrräder. Der Tachometer des Busses zeigt nach dem Unfall noch 69 km/h. Der Lokomotivführer leitet eine Schnellbremsung ein, was aber nicht ausreicht, um den Zusammenstoß noch zu verhindern. Der Bus wird erfasst und völlig zertrümmert.
    Opferbilanz: 25 Tote, 6 Verletzte. Lokführer und Heizer erleiden einen Schock.

    *) Stausee im nördlichen Pfälzerwald

    Quelle: Wikipedia - Eisenbahnunfälle in Deutschland.

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  • Vor 10 Jahren:

    29. 06. 2009: [Viareggio, Italien] Der Güterzug Nr. 50325 der Trenitalia ist auf der Bahnstrecke Pisa–Genua von Trecate nach Gricignano di Aversa unterwegs. Der Zug wird von der Lokomotive E.655.175 gezogen und besteht aus 14 Kesselwagen der GATX, die zum Teil bei der Polnischen Staatsbahn (PKP) und zum Teil bei der Deutschen Bahn eingestellt sind. Der Einsteller ist für den Unterhalt der Eisenbahnwagen zuständig.
    Unfallhergang: Um 23:48 Uhr entgleist der erste Wagen des Zuges, einer der Güterwagen, die bei der Deutschen Bahn eingestellt sind, bei der Einfahrt in den Bahnhof von Viareggio. Die Entgleisungsstelle befindet sich auf einem geraden Stück Gleis, ohne Weiche. Ursache ist ein Riss in einem Rad, der bei einer vorangegangenen Revision übersehen wurde. Der Wagen schlägt gegen die Bahnsteigkante und kippt, ebenso wie die folgenden vier Wagen, nach links. Dabei wird der Tank mit Flüssiggas aufgerissen. Die beiden darauf folgenden Wagen entgleisen ebenfalls, ohne umzukippen, die letzten sieben Wagen bleiben im Gleis. Der Zug kommt nach 500 Metern, 200 Meter hinter dem Bahnsteigende, zum Stehen. Das Flüssiggas strömt aus, auch in das dem Bahnhof benachbarte Stadtviertel, und entzündet sich.
    Folgen: Der Brand verursacht schwere Zerstörungen an Eisenbahninfrastruktur und Gebäuden in der Umgebung. Etwa 1.000 Menschen müssen ihre Häuser und Wohnungen verlassen. Zwei Häuser stürzen ein. Große Teile von Viareggio werden beschädigt, 100 Menschen wurden obdachlos. Die beiden Lokomotivführer entkommen mit leichten Verletzungen.
    Aufarbeitung: Die Europäische Eisenbahnagentur arbeitet nach dem Unfall gesamteuropäisch auftretende Probleme mit Achsen von Eisenbahnfahrzeugen auf und veröffentlicht dazu einen Bericht. Am 13. November 2013 beginnt in Lucca ein Prozess gegen 33 Angeklagte. Die Anklage umfasst das Herbeiführen eines Eisenbahnunfalls und mehrfache fahrlässige Tötung. Das Urteil wurde am 31. Januar 2017 verkündet. Das Gericht kommt zu der Ansicht, dass der Riss in dem Rad bei der Revision hätte festgestellt werden müssen. Daraufhin verurteilt es 24 Angeklagte, davon sechs deutsche Mitarbeiter des Güterwagenunternehmens GATX Rail Europe, zu Haftstrafen zwischen acht und neun Jahren. Der ehemalige Manager der Rete Ferroviaria Italiana und der für die Instandhaltung der Eisenbahninfrastruktur Zuständige erhalten je sieben Jahre Haft, der damals für die Logistik Verantwortliche sieben Jahre und sechs Monate. GATX wuid darüber hinaus zu einer Geldstrafe von 480.000 Euro verurteilt. Acht Angeklagte werden freigesprochen. Die Staatsanwaltschaft hat weit höhere Strafen verlangt. Dieses erstinstanzliche Urteil ist noch nicht rechtskräftig und wird mit einem Revisionsverfahren angefochten werden. Revisionsverfahren ziehen sich bei umfangreichen Strafprozessen in Italien auch schon mal so lange hin, dass Haftstrafen verjähren.
    Opferbilanz: 32 Tote, 27 Verletzte.

    Quelle: Wikipedia - Zugunglück von Viareggio

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  • Vor 45 Jahren:

    24. 07. 1974: [Baden, NÖ.] Das Durchdrücken einer NIOGAS*)-Erdgasleitung durch den Bahndamm bei Baden führt zu einer Gleisverwerfung, die von den Mitarbeitern der ausführenden Baufirma nicht bemerkt wird. Um 11:39 Uhr entgleist an dieser Stelle der D 252 Athen - Wien, wobei der 4. Waggon und fünf weitere Waggons entgleisen und einer der Waggons über die 7m hohe Böschung stürzt.
    Opferbilanz: 27 Verletzte.
    Foto: Archiv Spurkranz

    Quelle: BiB-Band 13 Unfälle und Schadensfälle, Verlag Pospischil, Wien 1980.

    *) Heute EVN-Gas

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