Eine Modulanlage entsteht...

  • Hallo zusammen,

    neben einigen Fahrzeugmodellen entsteht derzeit bei mir der erste (Bahnhofs-) Teil einer Modulanlage. Es gibt dafür kein konkretes Vorbild, für weitere Details bitte ich noch um etwas Geduld. Nur so viel: In Österreich ist die Strecke nicht angesiedelt... ;D

    Nachdem jetzt der Modulkasten für den ersten Teil des Bahnhofs fertig ist (insgesamt werden es wohl 3 Teile werden), geht es an den Gleisbau. Als Gleissystem kommt jenes von Weller zum Einsatz. Dabei hab ich mich dafür entschieden, die Schwellenroste selbst zu gießen.

    Die Formen liegen dafür (wie auf der Website von Weller beschrieben) auf einer Granitplatte. Sie wurden erst einmal gründlich geölt und nachdem das Öl eingezogen war mit Talkum schön ausgepudert.

    Anschließend wurde das PU-Harz angemischt und in die Formen gegossen. Da es sehr dünnflüssig ist, verteilt es sich ansich selbst recht gut. Das überflüssige Harz wurde abgezogen und nachdem das Harz fester wurde, legte ich noch eine leicht geölte Plexiglasplatte auf die Form, damit das ganze gerade wird.

    Nach dem Entformen sieht das ganze so aus (oben: gerade aus der Form genommen, unten: überflüssiges Harz entfernt und Schwellenrost mit Cif abgewaschen.)

    Entgegen der Anleitung von Weller habe ich mir das Einfärben des Harzes erspart, da meine Schwellen ohnehin mit der Farbe "Schwellengrau" von RST lackiert werden. Dies ist auch der nächste Schritt. Nachdem diese Lackschicht getrocknet ist, wird alles bis auf die Kleineisen abgeklebt und mit der Farbe "Rost dunkel" nochmals lackiert. Zuletzt bin ich mit "Rost hell" nochmals über den gesamten Schwellenrost drübergegangen.

    Die Schienenprofile "Code 70" von RST sind ansich brüniert. Auch dort bin ich nochmal großzügig mit Rostfarbe drübergegangen.

    Die Schienenprofile passen, obwohl lt. Herrn Weller nicht vorgesehen, perfekt in die Schienenstühle der Schwellenroste. Ich habe sie mithilfe des "UHU schnellfest", den ich auf die Stege zwischen den einzelnen Schwellen gab, eingeklebt. Ein Bild eines fertigen 15m-Joches gibt's morgen. Weichen werden ebenfalls noch folgen, allerdings wohl erst nachdem die E45 fertig ist, was in den nächsten Tagen soweit sein dürfte.

  • Hallo 1012.001,

    fesch, fesch, daß sich endlich jemand über die wellerschen Weichen und Schienenkonstrukte drübertraut und auch hier berichtet ;) !

    Ein ehemaliger User mit einem Erzbergdampfer-Nick hat zwar des öfteren hier im Forum von den Weller-Produkten geschwärmt, mehr ist aber nie gekommen. Dürfte wohl eher nur das Verströmen von heißer Luft gewesen sein.

    Ich für meinen Teil würde mich jedenfalls sehr darüber freuen, auch zukünftig hier im Forum von Deinen Erfahrungen mit den wellerschen Produkten zu hören und sehe diesbezüglichen Berichten mit großem Interesse entgegen :) 8:).

    mfg
    1042erfreak

  • Wie versprochen gibt es heute das Bild eines fertigen 15m-Joches. Der Schwellenrost wurde dazu auf 172mm gekürzt.

    Und da das ganze ja auf einer Modulanlage verbaut werden soll, hab ich auch das erste Modul einmal fotografiert. Die Korkbettung liegt schon teilweise, demnächst wird die Bettung fertiggestellt und dann gehts mit den Gleisen weiter. Nachdem nun aber der Motor für die 2020 eingetroffen ist, haben die beiden Fahrzeuge erstmal Vorrang.

  • Mein Dank gilt 1012 001, dass er sich die Mühe macht, den Bau seiner Modulanlage fotografisch zu dokumentieren und uns daran teilhaben zu lassen. Ich warte mit Interesse auf Deine dokumentierten Arbeitsfortschritte.

    dr. bahnsinn

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Auch von mir einmal ein großes DANKE dass du überhaupt bereit dazu bist, deine Arbeiten uns hier auch öffentlich zu präsentieren.

    Vielleicht hab ichs überlesen, wie groß werden/sind die einzelnen Modulteile? Und meine Fragen dazu: aus welchem Holz und in welcher Preisklasse ca?
    Wär nett wenn ich das wüsste bevor ich selbst irgendetwas plane :P

  • Die Größe der Module ist ca 1,5x0,5m, der Bahnhof (ist jetzt einmal der Größte geplante) wird aus 3 Modulen bestehen (+1 zusätzliches f. Lokschuppen).
    Die Module sind gebaut aus normalen 3-Schicht-Platten, die hab ich mir zuschneiden lassen im 12. Bezirk (http://www.fabianholz.at), da ist meiner Erfahrung nach die Qualität besser als beim Baumarkt. Anschließend wurden die Module mit Kunstharzlack gestrichen, außen braun, innen hellgrau.

    Kosten fürs Holz: ca. 40€ für ein Modul

    Es freut mich, dass es positiv aufgenommen wird, wenn ich meine Projekte hier dokumentiere, für mich ist's ein zusätzlicher Ansporn g'scheit zu arbeiten, man will ja keinen Mist vorzeigen :P (ich hoffe es gelingt mir auch ;D)

  • Und es geht weiter mit den Gleisen, genauer gesagt mit dem elektrischen Anschluss). (Diesmal wars nur ein kleiner Arbeitsschritt, in einer Arbeitspause bei der E45)
    Es wurden 2 der Stege zwischen den Schwellen mit einer Trennscheibe herausgeschnitten und die Schienenprofile an dieser Stelle blank gemacht. An diesen beiden blanken Stellen wurden nun Litzen (0,5mm²) für die Stromversorgung angelötet. Man hätte es theoretisch auch seitlich machen können, nur würde man dann die Drähte im eingebauten Zustand sehen. So sieht man später nichts.
    Da hier keine metallenen Schienenlaschen verwendet werden, wie man sie von den Großserienherstellern kennt, muss das bei jedem 15m-Joch gemacht werden.
    Ein Vorteil dabei ist auch, dass man relativ einfach die Abschnitte für die Besetztmeldung bekommt.

    Einmal editiert, zuletzt von 1012.001 (8. Mai 2011 um 21:53)

  • Zitat von 1012.001


    Da hier keine metallenen Schienenlaschen verwendet werden, wie man sie von den Großserienherstellern kennt, muss das bei jedem 15m-Joch gemacht werden.

    Gehen die Metallaschen bei diesen Gleisen nicht oder willst du sie aus optischen Gründen nicht einbauen?
    Ist ja etwas umständlich, wenn du jedes Stück Gleis einzeln anspeisen musst. Ich mein weniger umständlich in der Durchführung als umständlich im Aufbau, kommt ja ein Kabelsalat dabei raus denk ich mir mal, oder?

    Zitat

    Ein Vorteil dabei ist auch, dass man relativ einfach die Abschnitte für die Besetztmeldung bekommt.

    Ja, das ist wirklich ein Vorteil. In Ottakring - als Beispiel für Gleisbesetztmeldung - habens Kontakte in den Gleisen, die über Magnete an den Loks betätigt werden. Sowas ersparst du dir (einerseits den Einbau von solchen sichtbaren Kontakten und andrerseits die Verkabelung derselben ersparst dir auch, und Magneten brauchst auch keine auf den Loks)
    Oder?

  • Solche Laschen, wie man sie von den Industriegleisen kennt, gibt es mWn nicht für Code 70 Profil. Außerdem halte ich es für kontraproduktiv, seine Gleise mit einem besonders niedrigem Profil selbst zu bauen, Fahrzeuge mit RP25-FineScale-Radsätzen auszustatten und dann sichtbare Gleislaschen wie bei Industriegleisen zu verwenden... Ich werde da höchstwahrscheinlich auf vorbildgetreue Laschen zurückgreifen, die im Modell aus Kunststoff gefertigt werden. Aber dazu später mehr.

    Umständlich ist es mMn nicht wirklich, man muss halt überlegt arbeiten, um den Kabelsalat vernünftig zu ordnen, gut sind hierbei sicher verschiedene Farben bei den Leitungen.

    Sichtbare Reed-Kontakte kommen für mich überhaupt nicht in Frage, die benötige ich hier auch nicht. Das würde aber auch auf der ottakrínger Anlage funktionieren. Durch das Wegfallen der Reed-Kontakte benötige ich klarerweise auch keine Magneten.