Der Streckenunterbrechungs-Thread


  • Also daran habe ich jetzt Zweifel. Ich war selbst bei dem Wetter unterwegs, aber ich wüsste nicht, wo es eine Stelle gäbe, an der sich eine derart hohe Schneewechte bilden könnte.


    Der Kurier berichtet in einer Schneechaos-Nachbetrachtung u. a. auch über Schneeprobleme am Hauptbahnhof. Da ist auch von 2 m hohen Schneewechten die Rede:

    Kritik am Hauptbahnhof

    Letztes Update am 10.02.2015, 21:26

    Während in Wien am Dienstag Politik- und ÖBB-Spitzen den neuen Cityjet-Zug im Klimakanal vorführten, um die Winterstandfestigkeit zu beweisen, wurde unter Bahninsidern über die Probleme im Zugverkehr diskutiert. Der Wiener Hauptbahnhof zeigte sich offenbar als nicht winterfest (siehe Bild). Die vielen Weichen konnten von den 400 ÖBB-Mitarbeitern trotz Überstunden nicht alle geräumt werden. Während der Bahnhof mit Zügen immer voller wurde, gab es zu wenige Gleise, die nicht wegen Eis und Schnee gesperrt waren. Teilweise türmten sich die Schneewechten zwei Meter hoch. Auf der Westbahnstrecke fielen vier von fünf Zügen aus, der Fernverkehr über die Südbahn wurde bis in den Abend nur bis Wiener Neustadt geführt. Teilweise mussten Railjets als Bummelzüge fungieren, um Gestrandete aufzunehmen, die Hochgeschwindigkeitszüge wurden teils über Schnellbahnstrecken nach Wien gelotst.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Noch einmal eine Schneechaos-Nachbetrachtung, diesmal in der Presse:

    ÖBB: Kapitulation vor dem Sturm

    Der Stillstand auf Schienen hat zu Wochenbeginn in Ostösterreich tausende Fahrgäste verärgert. Trotz Vorbereitungen der ÖBB. Und: Es kann jederzeit wieder passieren.

    10.02.2015 | 18:00 | von Andreas Wetz (Die Presse)

    Wien. „First time you have snow in Austria? :) Greetings from Norway.“ Als am späten Montagnachmittag große Teile des ostösterreichischen Bahnverkehrs im Schneesturm zum Erliegen kamen, war der Eintrag von Ivar Nordløkken im Facebook-Profil der ÖBB einer von wenigen, die nicht gleich derb daherkamen. Der Spott, den die Bahn seither über sich ergehen lassen muss, ist beißend. Wenige Zentimeter Schnee und Wind sind offenbar dazu in der Lage, eine der größten Infrastrukturen des Landes binnen Stunden außer Betrieb zu setzen. Hat, wie viele nun meinen, tatsächlich das Krisenmanagement versagt? Und verläuft, wie andere behaupten, die Abwicklung des Betriebs bei schwierigen Wetterbedingungen ausgerechnet in Österreich schlechter als in anderen Ländern?

    Vorweg: An mangelnder Vorbereitung kann es nicht gelegen haben. Für die ÖBB ist die Wetterprognose insbesondere im Winter ein Faktor, der von Tag zu Tag neu bewertet wird. Und auch für den Montag hatte man – insbesondere in Ostösterreich – Vorkehrungen getroffen. 400 Mitarbeiter waren zur Schneeräumung eingeteilt, genauso alle Pflüge, die verfügbar sind. Und trotzdem ging ab Mittag auf den Schienen immer weniger, bis schließlich die so wichtige Weststrecke zwischen Wien und St. Pölten fast vollständig vom Netz ging. Wie war das möglich?

    Weichenheizung wirkungslos

    Das Problem war nicht der Schnee selbst. Die 5, 10 oder 15 Zentimeter, die in der Region niedergingen, bringen Züge nicht zum Stehen. In Kombination mit dem stürmischen Wind jedoch brachte er Räumtrupps und ÖBB-Technik an die Grenzen des Leistbaren. Bis zu zwei Meter hoch waren die Wächten, die der Sturm an exponierten Orten über Gleisen und Weichen auftürmte. Von den geräumten Bahnsteigen aus war das nicht zu sehen. Als dann keine Züge kamen oder abfuhren, stieg der Ärger.

    Besonders stark hat sich das Phänomen auf den 5,5 Kilometern zwischen Wien-Hütteldorf und dem Westbahnhof bemerkbar gemacht. Auf dem Abschnitt kommen regionale, nationale und internationale Züge zusammen, müssen sich jedoch, bevor sie den Westbahnhof, einen Kopfbahnhof, anfahren, auf eine große Anzahl von Gleisen auffächern. Diese Vielzahl von Gleisen und Weichen war wegen des starken Windes und der durch ihn bedingten Verwehungen trotz der Sonderschichten der Räummannschaften nicht dauerhaft freizuhalten. Die Arbeit war buchstäblich ein Kampf gegen die Natur, der bereits am frühen Nachmittag verloren ging. Zu diesem Zeitpunkt musste die Einsatzleitung erkennen, dass dauerhaft nur ein bis zwei Gleisstränge freigehalten werden konnten. Bei den anderen machte der Wind die getane Arbeit binnen Minuten wieder zunichte. Selbst die „Turbo-Tasten“ der Weichenheizungen, Bahntechniker sagen auch Flugschnee-Taste dazu, zeigte bei diesen Wetterbedingungen keine Wirkung mehr.

    Zu wenig Gleise verfügbar

    Also traf in der Verkehrsleitzentrale ein mehrköpfiger, aus den unterschiedlichsten Abteilungen bestehender Stab die Entscheidung, die Weststrecke durchgängig nur noch mit Railjets zu befahren. Die Grundlage für diese Entscheidung war, dass zwischen Hütteldorf und Westbahnhof zu wenig Gleise zur Verfügung standen. Daher mussten die meisten anderen Züge nach Wien in St. Pölten umdrehen bzw. fuhren in Wien gar nicht erst ab. Neben den Railjets gab es nur für die private Westbahn Ausnahmen.

    Wie massiv die Einschnitte waren, ist erst dann zu erkennen, wenn man sich die Bedeutung des Zugverkehrs für die gesamte Region vor Augen führt. Knapp zwei Drittel der täglich 1,3 Mio. ÖBB-Fahrgäste werden in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland gezählt. 100 Züge fielen am Montag vollständig aus, 300 weitere – vor allem jene östlich von Wien – zumindest teilweise.

    Obwohl auch der Bahn-Konzern der Meinung ist, in Wahrheit unverschuldet zum Stillstand gebracht worden zu sein, beschrieb ein Unternehmenssprecher am Dienstag die Stimmung im Unternehmen mit „zerknirscht“. Immerhin sei die Allwettertauglichkeit der Bahn ansonsten nämlich eines der besten Argumente gegenüber dem Straßenverkehr. „Aber am Montag waren wir machtlos.“

    ("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.02.2015)

    Quelle: http://diepresse.com/home/panorama/…n-vor-dem-Sturm

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Ivar Nordløkken


    Hmmm - ob dieser Name nicht gar ein Spitzname (neudeutsch: nickname) ist? 'Lökken' bedeutet im Norwegischen 'Schleife', also hat hier ein Herr Ivar* Nordschleife sich über die ÖBB-Anstrengungen lustig gemacht :D

    *) wobei der Vorname Ivar natürlich auch sofort Assoziationen zu IKEA wachruft

  • Zumindest in Oslo gibt es (lt. Telefonbuch) tatsächlich einen Ivar Nordløkken.

    Ein Notfallkonzept "Westbahnhof nicht erreichbar" gibt es wohl noch immer nicht. Oder hat Meidling tatsächlich keine Kapazitäten?

  • Aufgrund einer Weichenstörung sind zwischen Wien Erzherzog-Karl-Straße und Wien Hausfeldstraße keine Fahrten möglich. Rechnen Sie bitte mit Unregelmäßigkeiten und Verspätungen. An der Behebung der Störung wird gearbeitet. ÖBB-Fahrkarten werden in diesem Bereich auf den Wiener Linien (U2) anerkannt.
    Die REX-Züge 2520, 2522 sowie 2521und 2523 werden über Gänserndorf umgeleitet, die Halte zwischen Wien Stadlau und Marchegg entfallen.

    Quelle: ÖBB-Streckeninfo

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Das mag jetzt klingen, als würde ich mich nach Streckenunterbrechungen sehnen, aber die Umleitung über die Nordbahn sollte auch mal tagsüber stattfinden, damit man eine Chance auf ein Bilddokumentation hat.

  • R2305 ist in Wien Hbf S-Bahn eingegangen. Derzeit eingleisiger Betrieb in dem Bereich und 10-15 Min Verspätung.

    Scotty hat derzeit aktuell keine Informationen, das TFZ am Zug konnte ich im Vorbeifahren nun auch nicht erkennen.

    stillgelegt.

  • Aufgrund einer Betriebsstörung ist die Strecke zw. St.Nikola-Struden und Sarmingstein unterbrochen. An einer Behebung der Störung wird gearbeitet. Rechnen Sie bitte mit Unregelmäßigkeiten und Verspätungen. Ein Schienenersatzverkehr ist zw. St.Nikola-Struden und Sarmingstein eingerichtet.

    Quelle: ÖBB-Streckeninfo

    PS.: Womöglich haben sich vom Mautturm in Sarmingstein wieder ein paar Steine gelockert und sind auf die Bahntrasse gefallen. Mir schwant da nichts Gutes.

    PPS.: Auf der wegen eines Verkehrsunfalles zwischen Göpfritz/W. und Allentsteig unterbrochenen FJB wurde vor Kurzem der Betrieb wieder aufgenommen.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Womöglich haben sich vom Mautturm in Sarmingstein wieder ein paar Steine gelockert und sind auf die Bahntrasse gefallen. Mir schwant da nichts Gutes.


    Meine Befürchtungen scheinen sich bewahrheitet zu haben:

    Zitat

    Aufgrund von Bauarbeiten nach einem Felssturz ist die Strecke zw. St.Nikola-Struden und Sarmingstein vsl. bis 01.03.2015, Betriebsschluss unterbrochen. Rechnen Sie bitte mit Unregelmäßigkeiten und Verspätungen.Ein Schienenersatzverkehr ist zw. St.Nikola-Struden und Sarmingstein eingerichtet.

    Quelle: ÖBB-Streckeninfo

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Aufgrund eines Oberleitungsschadens sind zw. St.Martin-Sittich und Steindorf/Ossiacher See keine Fahrten möglich. Rechnen Sie bitte mit Unregelmäßigkeiten und Verspätungen. An der Behebung des Schadens wird gearbeitet. Ein Schienenersatzverkehr wird eingerichtet.

    Quelle: ÖBB-Streckeninfo

    dr. bahnsinn - der Forendoktor