Dampflokselbstbau 133.01

  • Hallo!
    Ich bin mir sicher, dass ich höhere Ansprüche setze als andere, schließlich ist mein Erstling auch schon länger her. Ich habe meine Ansprüche aber hier schon ganz bewusst heruntergesetzt. Auch ich habe anfänglich klobige Kleinsteuerungen verwendet oder ähnliches. Diese Loks sind sogar noch existent. Es ist ja besonders schwierig für österreichische Loks vernünftige Steuerungen zu finden. Insbesondere vor 25 Jahren als ich begann, war es komplett unmöglich. Zweischienige Kreuzköpfe und Steuerungen mit äußerer Einströmung sind in den Großserien heute noch Mangelware und KMB gibt es ja nimmer. Hier hätte die 77er Steuerung mit innerer Einströmung als Basis gepasst.
    Aber soweit bin ich in meiner Kritik gar nicht gegangen. Ich habe ja gesagt: Soll sein! Das ist bei einem Erstlingswerk durchaus vertretbar. Die klobigen Teile kann man durch brünieren oder lackieren ohne weiteres kaschieren.
    Aber eine gewisse Mindestvoraussetzung sollte erfüllt werden.
    Es handelt sich tw. um ganz leicht zu vermeidende Fehler.
    Nehmen wir mal die verunglückte Rauchkammertüre. Ein Abguss einer Kleinbahn 156 wäre, wenn auch nicht genau passend, um Häuser besser gewesen. Oder man schlachtet ein Klein-Wrack.
    Man braucht keine Drehbank um passende Luftkessel, Rauchfänge und Dampfdome zu machen. Ein Handfräser oder eine Bohrmaschine und ein paar Feilen reichen.
    Das Führerhaus größenrichtig aus Blech zu schneiden ist genau dieselbe Arbeit, wie es falsch auszuschneiden.
    Das Wort „ätzen“ lässt vielen den kalten Schweiß auf der Stirne gefrieren. Besonders, wenn dann noch von Corel und Autocad die Rede ist. Man braucht kein Corel um irgendwas zu ätzen. Man schneidet das Führerhaus aus dem Blech aus, malt mit säurefestem Stift, erhältlich in jeder Papierhandlung, die Nieten auf, schützt die Rückseite mit Nagellack und schmeißt es in Eisen3Chlorid vom Conrad.
    Man kann die Leiter als lässliche Sünde, oder aber als leicht zu behebenden Makel sehen.

    Es ist durchaus möglich, mit einfachen Mitteln ansprechende Lokmodelle herstellen. Ich befürworte das sogar. Man hat schneller ein Erfolgserlebnis und verzettelt sich nicht. Sie sind dann zwar nicht 1000%ig aber auch aus der Nähe noch schön.

    Ich habe schon in meinem ersten Post betont. Es ist nicht meine Absicht irgendjemand herabzuwürdigen oder von Veröffentlichungen abzuhalten. Ich wollte nur aufzeigen das hier, meines Erachtens, eine Chance vertan wurde. Wie schon gesagt: Die Ansätze wären gut gewesen!

    Lg Walter