Mzb-Betriebszentrum Laubenbachmühle

  • Schlecht schaut es ja nicht aus, was sie da machen (find ich halt), aber Laubenbachmühle ist halt eindeutig der falsche Standort für sowas.Ein Bahnhof, in der Mitte der Strecke, rund herum nix los, wo alle in der Früh mit dem Auto hinfahren müssen. Sehr g'scheit.
    Und die ursprüngliche Aufgabe des Bahnhofs (wie Vorspannbeigabe für die Bergstrecke) gibt's ja mit den Triebwagen auch nicht mehr.

  • Zitat

    N.N. (ev. örtl. Bauleiter)


    Fies. Auf allen Pressefotos auf denen ich zuletzt drauf war, wurde ich namentlich genannt. Obwohl ich sicher nicht so wichtig bin wie ein Bauleiter eines regionalen Bauprojekt.

    Wir sind ja nur zum Plaudern hier.

  • Die Mariazellerbahn wächst in den Himmel

    Michael Simoner, 23. Juli 2012, 17:43

    Nachdem Niederösterreich fast alle Nebenbahnen zugesperrt hat, ist die Mariazellerbahn zum Prestigeprojekt geworden. In die Schmalspur werden 117 Mio. Euro investiert. Im Dirndltal entsteht der neue Zentralbahnhof.

    Laubenbachmühle - Je enger das Pielachtal in Niederösterreich wird, desto öfter muss sich die Mariazellerbahn winden. Im Herzen des Dirndltals - so haben Touristiker die Region nach den Früchten der Kornelkirsche getauft - liegt die kleine Siedlung Laubenbachmühle. Und hier herrscht derzeit großer Bahnhof, denn der Wendepunkt der Mariazellerbahn zwischen Berg- und Talfahrt wird zu einem riesigen Betriebszentrum samt Remise und Werkstatt ausgebaut.

    Schon der Rohbau des Architekten Hannes Zieser mit der mächtigen Holzdachkonstruktion stellt den mehr als 100 Jahre alten, bei Fotografen sehr beliebten Bahnhof von Laubenbachmühle in den Schatten. 20 Millionen Euro lässt sich die Niederösterreichische Verkehrsorganisationsgesellschaft (Növog) den Neubau kosten, insgesamt werden 117 Millionen Euro in die Modernisierung der 85 Kilometer langen Schmalspurbahn zwischen St. Pölten und Mariazell gesteckt - was auch den Zorn jener Gemeinden nährt, die entlang jener 21 Nebenbahnen liegen, die die Növog 2010 sofort nach Übernahme vom Bund eingestellt hatte.

    Prestigeobjekt ist längst Chefsache

    Doch das blaugelbe Prestigeobjekt im Mostviertel ist längst Chefsache. Vor kurzem freute sich Landeshauptmann Erwin Pröll (VP), mitteilen zu dürfen, dass die Mariazellerbahn auch "Herzstück der Landesausstellung 2015 sein wird". Die dreigeteilte Schau Eroberung der Alpen - Natur & Technik wird in Laubenbachmühle, in Wienerbruck und im Scheibbser Schloss Neubruck stattfinden. Kurt Farasin, Geschäftsführer der NÖ-Landesausstellungen, stellt sich eine "rollende Schau wie in einem Universum-Film" vor.

    Bis dahin sollen auf der traditionsreichen Bahn auch schon die neuen Niederflurgarnituren und Panoramawagen verkehren, die bei der Schweizer Stadler Bussnang AG bestellt wurden. Allein diese "Himmelstreppe" genannten Triebwagen kosten der Növog 65 Millionen Euro. Mitte Dezember wird das erste, in Goldfarbe gehaltene Gefährt angeliefert.

    In aller Eile muss deshalb auch noch die Strecke mit ihren 21 Tunneln adaptiert werden. Nicht nur die Oberleitungen der Elektrozüge brauchen ein Lifting, auch die Beleuchtung in den Tunneln muss auf EU-Standard gebracht werden.

    Da die neuen Garnituren höher als die alten sind, könnte außerdem die lichte Höhe Probleme bereiten. Möglicherweise muss in einigen Tunneln der Fels bearbeitet werden. Der Gösingtunnel ist mit 2369 Metern Länge nicht nur der längste von insgesamt 21 Tunneln, in der Röhre liegt auch der Scheitelpunkt der Mariazellerbahn bei 891,6 Metern Seehöhe.

    Einen Graben weiter, in Obergrafendorf im Traisental, träumt man davon, dass die Növog vielleicht auch für die Wiederbelebung des vor zwei Jahren stillgelegten Zweigs Richtung Mank (früher bis Wieselburg, ganz früher bis Gresten) etwas springen lässt. Die Strecke war nie elektrifiziert, könnte aber zur Hausstrecke einer Erlebnisbahn mit der in Obergrafendorf stationierten Dampflock Mh.6 und anderen historischen Zügen werden.

    Obergrafendorfs Bürgermeister Rainer Handlfinger (SP) hat eine Machbarkeitsstudie über einen Bahnaktivpark in Auftrag gegeben. Gemeinsam mit Wirtschaftstreibenden aus der Region würde sich sogar ein Team finden, das der Növog das Unkrautjäten im mittlerweile überwucherten Schienenbett der sogenannten Krumpe abnimmt.

    Die Növog will sich freilich noch nicht festlegen. Man stehe aber für alle Diskussionen zur Verfügung, heißt es auf Anfrage des Standard.

    Umstrittene Verträge

    Für massive politische Kritik sorgen die Kooperationsverträge, die die Növog mit 37 Gemeinden entlang von fünf noch in Betrieb befindlichen Bahnstrecken in Niederösterreich geschlossen hat. Demnach müssen die Orte für die Pflege der Bahnhöfe, die eigentlich dem Land gehören, aufkommen. Dazu gehören Müllentsorgung, Putzen der WC-Anlagen, Blumengießen sowie die Schneeräumung im Winter. SP und FP sprechen von " Knebelverträgen", die Növog hingegen von einem "Schulterschluss". Faktum ist, dass an vielen unbesetzten Bahnhöfen die Klos gar nicht aufgesperrt werden.

    Der alte Bahnhof Laubenbachmühle hingegen trotzt dem wachsenden Megakonkurrenten an seiner Seite mit Gepflegtheit und Gelassenheit. Der Stationsvorsteher mit den blonden Dreadlocks gibt höchstpersönlich Auskunft über etwaige Verspätungen - noch. (Michael Simoner, DER STANDARD, 24.7.2012)

    Quelle: Der Standard

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Gestern Abend hatte ich dienstlich in Puchenstuben zu tun und ich nutzte die Möglichkeit, wieder einmal in Laubenbachmühle vorbeizuschauen, um den Baufortschrift an der neuen Bahn-Protzburg zu begutachten.
    Zuerst fuhr ich nach Winterbach und nutzte die letzten Sonnenstrahlen, um die Baustelle von oben abzulichten. Das erste Foto zeigt die Gesamtansicht, das zweite Foto die umfangreichen Gleisanlagen auf der mariazeller Seite des Bahnhofes.

    Nachdem es bereits auf Dreiviertelsechs zuging, wartete ich gleich auf den "Dirndltaler" REX 6814, der um 17:44 in Winterbach eintreffen sollte, was er fast pünktlich in Form des 4090 003 auch tat. Die obigen Fotos von der Baustelle habe ich von der Ek aus aufgenommen, das folgende Foto mit dem 4090 eine Kehre tiefer von der Sitzgruppe am linken Fotorand aus.

    Drei Minuten später kommt der 4090 wieder vorbei, aber halt eine Etage tiefer.

    Ich setzte mich ins Auto, um den REX 6814 am Bahnhof Laubenbachmühle in Empfang zu nehmen und um die Kreuzung mit dem R 6815 zu fotografieren. Da der Zug zwischen Winterbach und Laubenbachmühle eine Planfahrzeit von 15 Minuten hat, blieb mir genug Zeit, um in Laubenbachmühle ein paar Fotos von der Baustelle und vom alten Bahnhof zu machen.
    Blick vom derzeitigen Bahnsteig auf das Betriebszentrum. Nachdem es am Bahnsteig keine elektrischen Beleuchtungskörper gibt, müssen Gasleuchten zur Bahnsteigerhellung herhalten.

    Der 5090 011 für die Früh-HVZ ist vorm bzw. im Lokschuppen abgestellt. Der Wasserkran wurde seines charakteristischen Bierfasses, das als Tropfenfänger diente, beraubt.

    Damals (16. 03. 2011) war die Wasserkran-Welt samt Bierfass noch in Ordnung!

    Welches Schicksal wird dem Bahnhofsgebäude nach Eröffnung der Himmelstreppen-Garage wohl blühen? Nachdem er unter Denkmalschutz steht, wird er ja erhalten bleiben. Wohnungen? Personal-Übernachtungszimmer? Wie auch immer: In seiner Schlichtheit ist er einfach schön. Ob man das von der Protzburg daneben auch einmal sagen wird, sei dahingestellt.

    Um 18:00 trudelt der sehr mäßig besetzte Dirndltaler ein. Vom R 6815, der bereits um 17:58 eintreffen sollte, fehlt noch jede Spur.

    Was mir beim 4090 003 aufgefallen ist: die beschlagenen oder blinden Fenster (siehe Foto). Wenn sie beschlagen waren, was ich leider nicht überprüft habe, ist das am Abend eines schönen Sommertages bei teilweise offenen Fenstern schon komisch. Wenn sie bereits blind sein sollten, dann sollten sie schnellstmöglich getauscht werden, weil blinde Fenster bei einer hochkarätigen Bergstrecke mit fantastischen Ausblicken sind blinde Fenster alles andere als ein Touristenservice.

    Warum es kein Foto vom R 6815 gibt? Die Anfrage bei der Stationsaufsicht erbrachte die Auskunft einer rd. zehnminütigen Verspätung des R 6815. Nachdem ich um 18:15 in Puchenstuben sein musste, verließ ich um 18:05 den Bahnhof Laubenbachmühle.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Der User westbahn hat mich freundlicherweise darüber informiert, dass die NÖVOG das alte Bahnhofsgebäude weder als Wohnhaus noch als Mitarbeiter-Unterkunft nutzen, sondern darin die NÖVOG-Betriebsleitzentrale einrichten wird. Ich war der Meinung, diese würde man in das neue Gebäude einbauen.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • ..., dass die NÖVOG das alte Bahnhofsgebäude weder als Wohnhaus noch als Mitarbeiter-Unterkunft nutzen, sondern darin die NÖVOG-Betriebsleitzentrale einrichten wird.


    Ja, darum können ja auch leider die NÖVOG-Mitarbeiter unter der Woche dort nicht übernachten, sondern werden tagtäglich an die 2-3 Stunden je Richtung pendeln müssen. Im Sommer mag das ja noch auszuhalten sein, aber bei Winterverhältnissen könnte das spannend werden, wenn die MzB selbst eingeschneit und ohne Mitarbeiter vor Ort ist und die NÖ Landesstraßenmeisterei selbst mit dem Straßenräumen nicht nachkommt.

    Wird das seitens der NÖVOG-GF und der Landespolitik auch berücksichtigt? AFAIK hat man aus St Pölten immer den Wiener Zentralismus als Übel der Bahn (also den ÖBB-Konzerntöchtern) ausgemacht - sollte nun mit anderen Maßstäben gemessen werden, wo sich's jetzt um die Landesbahn handelt?

  • Zitat

    Ja, darum können ja auch leider die NÖVOG-Mitarbeiter unter der Woche dort nicht übernachten, sondern werden tagtäglich an die 2-3 Stunden je Richtung pendeln müssen


    Laut Aussage eines früheren ÖBB- und nunmehrigen NÖVOG-Mitarbeiters, der das Glück hat, ein Einheimischer zu sein, ist die Nachfrage nach Privatzimmern rund um den Standort Laubenbachmühle sprunghaft gestiegen.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Noch mal, wird wer gezwungen nicht in Laube zu wohnen oder gar einen Job bei der NÖVOG anzunehmen?

    Komisch, dass hier so ein Bahö daraus gemacht wird, was aber sonst bei vielen Arbeitstellen akzeptiert wird.

    Wir sind ja nur zum Plaudern hier.