Siemens hat die Lösung ;-)

  • Na, wer hätte das wohl gedacht? Eine große Bank mit angeschlossener Elektrowerkstatt hat soeben die Lösung für eines der großen Probleme der Jetztzeit gefunden - und läßt uns auch daran teilhaben:

    Allerdings stellen sich mir bei dem vorgeschlagenen Lösungsweg eine Vielzahl Fragen, von denen sich einige in einer einzigen Feststellung zusammenfassen lassen:
    so ein System gibt's doch schon längere Zeit - oder etwa nicht? :thumbup:

  • Jein. Fahrzeuge welche bei solch hohen Geschwindigkeiten sich in das Netz einklinken können sind mir bis jetzt nicht bekannt. Ob das auf den durchschnittlichen Distanzen in Amerika relevant ist, wage ich zu bezweifeln.

  • http://orf.at/stories/2346041/2346040/

    Bis zum Jahr 2030, so die ehrgeizigen Pläne der schwedischen Regierung, soll der Güterverkehr des Landes unabhängig von fossilen Brennstoffen sein. Im Gegensatz zu anderen Ländern sieht man zum Transport auf der Straße aber kaum Alternativen. Man setzt vielmehr auf E-Autobahnen mit per Oberleitung betriebenen Lkws. Diese sind nun erstmals auf einer öffentlichen Straße unterwegs.

    Als Teststrecke wurde ein Teilstück der Autobahn E16 nördlich von Stockholm gewählt, auf dem Infrastrukturministerin Anna Johannson und Energieminister Ibrahim Baylan am Mittwoch den Startschuss für das Pilotprojekt gaben. Nach Angaben des am Projekt beteiligten Nutzfahrzeugherstellers Scania handelt es sich um den weltweit ersten elektrifizierten Highway.

    Doppelte Effizienz versprochen

    Bei den Testfahrzeugen handelt es sich um Diesel-Hybridfahrzeuge, die für ein von Siemens entwickeltes Oberleitungssystem adaptiert wurden. Bis zu einer Geschwindigkeit von 90 km/h ist nach Angaben der Projektentwickler ein Antrieb via Oberleitung möglich - geht der Kontakt zur Stromversorgung verloren, startet ein Dieselmotor.

    Laut dem Chefentwickler der zuständigen Siemens-Sparte Mobility, Roland Edel, ist der E-Highway doppelt so effizient wie ein Verbrennungsmotor. „Das bedeutet nicht nur eine Halbierung des Energieverbrauchs, sondern auch eine Verringerung der lokalen Luftverschmutzung“, zitierte das Branchenportal Transport Eder.

    Dass Schweden im Gegensatz zu anderen Ländern - in Medien wird als Beispiel der erst kürzlich eröffnete Schweizer Gotthard-Basistunnel genannt - nicht auf einen Verlagerung des Lkw-Verkehrs auf die Schiene setzt, hat nach Angaben der schwedischen Verkehrsbehörde Trafikverket handfeste Gründe.

    Der Verkehr ist in Schweden für ein Drittel des CO2-Ausstoßes verantwortlich - rund die Hälfte davon stammt vom Güterverkehr.

    „Nur ein begrenzter Teil ist verlagerbar“, so Trafikverket-Chefstratege Anders Berndtsson, dem zufolge in Schweden auch weiterhin der größte Teil des Gütertransports auf der Straße erfolgen wird. Erklärtes Ziel sei eine „Entkarbonisierung“ der Straße. In einer auf zwei Jahre ausgelegten Testphase soll nun geklärt werden, inwieweit sich das Scania-Siemens-System für eine dauerhafte kommerzielle Nutzung eignet.

    Teststrecke auch in Kalifornien

    Das schwedische E-Autobahn-Projekt wird auch im Ausland mit großen Interesse verfolgt. Das deutsche Umweltministerium etwa betrachtet Oberleitung-Hybrid-Lkws bereits als Option für den in Deutschland bis 2050 angestrebten treibhausneutralen Güterverkehr. Erste per Oberleitung angetriebene Lkws könnten schon bald zwischen den Häfen von Los Angeles und Long Beach im US-Bundesstaat Kalifornien unterwegs sein. Im Rahmen einer Kooperation von Siemens mit Volvo wird dort ebenfalls eine Teststrecke betrieben. Anders als in Schweden sollen O-Lkws dort nicht nur auf zwei Fahrspuren, sondern dank aufladbarer Akkus auch ohne Kontakt zur Oberleitung elektrisch fahren.

  • Zitat

    Bis zu einer Geschwindigkeit von 90 km/h ist nach Angaben der Projektentwickler ein Antrieb via Oberleitung möglich - geht der Kontakt zur Stromversorgung verloren, startet ein Dieselmotor.


    Welcher LKW darf schneller als 90? Und wenn tatsächlich sofort nach dem Kontaktverlust mit der Oberleitung der Dieselmotor anspringt, frage ich mich, was an dem LKW "hybrid" ist. Solange er am Netz hängt, sollte doch die Batterie voll sein und für kurze Unterbrechungen reichen.

  • Vor allem die Rettungsorganisationen werden sich freuen. Rettungshubschrauber-Einsätze können sie sich abschminken.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • An das habe ich noch nicht gedacht. Bei einer 3-spurigen Autobahn sollte eine Landung aber vielleicht doch machbar sein.

    Ist nicht Möglich. Aus meiner Zeit im Rettungsdienst weiß ich, dass eine Hubschrauber-Komplettlandung eine Freifläche von 60x20m benötigt...

  • Der ein oder andere Pilot hat sich schon in engere "Schluchten" gewagt. Bei 10,2 m Rotorduchmesser (EC135) würde ich sagen +2 Meter Abstand pro Seite. Bei Sperre der Gegenfahrbahn braucht man dann ca. 2 Meter Abstand + 5 Meter zur Rotorachse + 1 Meter (2 Meter Kufenabstand). Rückgerechnet bedeutet das: 0,75m Randfahrbahn, 2x3,5 m Fahrbahn fehlen noch 0,25 m von der Fahrspur mit Oberleitung, das sollte möglich sein. Beim in der Schweiz und Deutschland häufiger eingesetzten EC145 mit etwas größeren Rotor und breiteren Kufen siehts da schon schlechter aus.

  • Nein, es macht sehr wohl einen Unterschied aus, ob du in der Höhe bleibst, (Flug mit Winden- oder Taubergung) oder Landest, da du näher beim Boden bist, und somit die Luftverwirbelungen entsprechend Schärfer ausfallen. Wenn also so ein Hubschrauber einer Leitung so Nahekommt, wie in deinem Rechenbeispiel, kannst du dir sicher sein, dass die Fahrleitung nur durch den Sog der Rotoren abgerissen wird, und unkontrolliert herumwirbelt, abgesehen davon kann es bei jedem Landevorgang zu einem leichten Verschwenken des Hubschraubers durch Thermiken, Strömungen, etc. kommen und wie weit ist dann die Fahrleitung entfernt, denn 1m kann da schnell zu wenig sein... Die 20x60m für die jetzt eingesetzten EC 135 müssen frei bleiben, sonst landet nicht einmal der tollkühnste RTH-Pilot.

  • Bundesumweltministerium: Zwei E-Highway-Teststrecken

    18.07.2016

    Auf deutschen Autobahnen sollen zwei Versuchsstrecken für Oberleitungs-Lkw eingerichtet werden.

    Dies teilte das Bundesumweltministerium (BMUB) auf Anfrage des Verkehrsbriefs mit. Schon im Herbst 2016 sollen danach die Planungs- und Genehmigungsverfahren dafür starten. Um welche Abschnitte es sich handelt, wollte der Sprecher nicht sagen. Das BMUB hatte zu Projektvorschlägen für E-Highway-Praxistests aufgefordert und drei Konzepte bis Ende Februar 2016 eingereicht bekommen, von denen zwei bewilligt wurden. (cm)

    Quelle: Eurailpress

    dr. bahnsinn - der Forendoktor