06. 08. 2012 um 03:00 Uhr: Umstellung auf Rechtsverkehr in der Ostregion

  • Zur Erinnerung für alle, die morgen Früh mit Bahn oder S-Bahn in der Ostregion zur Arbeit müssen: Ab 03:00 Uhr wird rechts gefahren!

    Und noch etwas: Morgen wird der neue Hauptbahnhof erstmals probeweise von Zügen befahren. Siehe hier.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Guten Morgen!

    Die ersten Züge waren schon am Wochenende durch den HBF unterwegs ...!

    LG

  • ÖBB-Umstellung: Kaum Probleme mit dem Rechtsverkehr

    Michael Schwendinger, 6. August 2012, 17:32

    Seit Montag gilt auf acht Bahnstrecken in der Ostregion Rechtsverkehr. Die ÖBB informierte im Vorfeld, die Umstellung verlief meist ohne Zwischenfälle. Nur zur Stoßzeit herrschte mitunter Verwirrung

    Wien - Bahnhof Meidling, Montag um die Mittagszeit. Es herrscht geschäftiges Treiben. Dass auf den Geleisen gerade Revolutionäres im Gange ist, registrieren die meisten Fahrgäste nur am Rande. "Umstellung auf Rechtsfahren" geben ein ÖBB-Infoplakat sowie digitale Info-Screens Auskunft über die Tatsache, dass die Österreichischen Bundesbahnen AG (ÖBB) auch in der Ostregion ab sofort rechts statt links fährt. Nur auf der Südbahnstrecke wird es noch ein wenig länger dauern.

    Die Umstellung kostet rund 16 Millionen Euro, 80 Bahnhöfe sind beteiligt. Als Grund gibt die ÖBB sicherheitstechnische Nachteile des Linksverkehrs sowie die optimale Eingliederung mehrerer Neubaustrecken und des zukünftigen Hauptbahnhofs an. Durch den Hauptbahnhof fuhren am Montag erstmals Züge durch - bis zum Fahrplanwechsel Ende 2012 jedoch ohne Halt.

    "Keinerlei Probleme"

    "Die Umstellung war uns schon länger bekannt und macht uns keinerlei Probleme", sagen mehrere Fahrgäste auf Nachfrage des STANDARD. Die Gründe der Umstellung kennen die meisten nicht genau. Nur ein älterer Herr brilliert mit historischer Sachkenntnis: "Weil die Engländer ursprünglich unser Schienennetz konstruiert haben." Das heimische Schienennetz ist seit dem 19. Jahrhundert zweigeteilt: Während in den frühen Eisenbahntagen englische Ingenieure die Südbahn auf Linksverkehr ausgelebt*) haben, fährt man auf der West- und Ostbahn traditionell auf der rechten Seite.

    Das Schalterpersonal berichtete am Montag nur von wenigen Klagen. "Die Pendler wissen es eh schon länger, und die Touristen müssen sowieso nachfragen", meint ein ÖBB-Bediensteter. Auch bei der S-Bahn-Haltestelle Südbahnhof lassen die in neongelbe Westen gekleideten Info-Bediensteten wissen: "Alles kein Problem". Unterstützt werden sie hier, nebst den im gesamten Wiener Linienverkehr geschalteten Lautsprecherdurchsagen, von Bodenmarkierungen, welche auf die Umstellung hinweisen. Auch alle befragten Passagiere nehmen's gelassen. "A bissl desorientiert" ist eine Dame, gewusst hat sie von der Umstellung aber schon länger.

    Verwirrung in den Stoßzeiten

    Von hektisch ihren Bahnsteig suchenden Passagieren, vor allem zu den Stoßzeiten, berichten dagegen die zwei jungen ÖBB-Info-Mitarbeiterinnen in Meidling: "Es herrscht schon Verwirrung." Auch der Blick auf den Informationsmonitor bewahrt offenbar nicht immer vor der Wahl des falschen Bahnsteigs.

    Die Frauen berichten auch, dass viele Passagiere die Info-Flyer ablehnten, die seit letztem Donnerstag verteilt werden. Viele hielten die Info-Broschüren wohl für Werbematerial und lehnten dankend ab: " Genau die Leute kommen dann und schimpfen, dass nirgends etwas steht." (Michael Schwendinger, DER STANDARD, 7.8.2012)

    Hää? Sollte wohl "ausgelegt heißen.

    Quelle: Der Standard

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Meine Erfahrungen mit der Umstellung:

    Ich wollte am Montag eine kleine Eröffnungsrunde drehen:
    Wien Mitte - Wien Meidling - Wiener Neustadt - Durchfahrt Zentralbahnhof - Wien Simmering und mit der U Bahn zurück nach Wien Mitte.
    Ich bin gescheitert!

    Wien Mitte: 29 667 hatte ab Wien Mitte etwa +4, das hat sich bis Meidling auf +7 ausgedehnt.
    In Wien Mitte standen zwei junge Frauen, die als Ansprechpartner dienten; es war vorblidlich beschriftet - sogar am Boden!
    Wien Meidling: Die Bahnsteige 1 & 2 und 3 & 4 haben ihre Aufgaben getauscht, ebenso am dritten Bahnsteig die Gleise 5 und 6, am hintersten Bahnsteig scheint alles gleich geblieben zu sein.
    Auch hier stehen einige junge Frauen mit Warnwesten herum.
    Im Wesentlich hat sich der gesamte Verkehr auf die "Normalverspätung" so um die 5' eingependelt.

    Erst nachdem 2251 ausgefahren ist (!!!) erfolgt die erste Mitteilung, dass sich die Abfahrt von 2719 "aus betrieblichen Gründen" um 7 bis 10' verspäten wird.
    Vorher fährt 2351, wieder mit etwa +5.

    Etwa 13' nach der Planabfahrtszeit wird 2719 bereitgestellt; mit + 17 geht es ab.
    Das Gefühl in einem CS mit offenem Fenster zu sitzen ist mittlerweile schon ganz ungewohnt. Ebenso fühle ich mich mit fast 5 Jahrzehnten "Streckenkunde" am rechten Gleis ein wenig fremd.

    Ganz allgemein habe ich den Eindruck, dass das Hauptproblem der Fahrgäste ist, dass sie zum Aussteigen auf die falsche Seite des Zuges gehen, den richtigen Bahnsteig finden sie.

    In Liesing überholen wir eine Schnellbahn. Dann geht es recht zügig dahin. Nach dem Bussertunnel werden wir verhalten, in Baden Frachtenbahnhof überholen wir 2351.
    Hier braucht die 2016 mit ihrem doch ziemlich langen Zug einige Zeit, bis sie wieder in Schwung kommt. Vor Sollenau die nächste Bremsung; bis zur Üst Theresienfeld fahren wir jetzt am Gegengleis - irgendwie fühle ich mich da viel gewohnter. Vor der Üst wartet 29 667, wir haben ihn hier überholt.
    Gleich dahinter steht 76; mit dem hätte ich eigentlich zurückfahren wollen - GRRR, also keine Durchquerung des Hbf mit einem guten Budweiser.

    In Neustadt kommen wir mit etwa + 15 an; am Nebengleis wartet 2251 auf die Anschlußreisenden. Beide Züge fahren mit etwa +15 paralell aus.

    Zurück reise ich mit 750, der unauffällig pünktlich unterwegs ist.
    Zu meinem Budweiser komme ich in dessen Fresskiste - die Garnitur hat bereits ein Restaurant und ich muß zugeben, angenehm überrascht zu sein - da sitzt man durchaus bequem. Ansonsten ist im WR keinerlei Änderung seit Anfang April, als Do & Co die Bewirtschaftung übernahm, feststellbar. Von der für Juli angekündigten Qualitätsoffensive war nix zu merken.

    Ab Meidling gehts zurück nach Wien Mitte mit 29 764; ebenfalls pünktlich!

  • Erwin Tisch hat am Umstellungstag ein paar Fotos vom neuen Rechtsverkehr auf der Südbahn von der Straßenüberführung bei Str.-km 62, knapp vor Neunkirchen aus gemacht. Vor die Linse kamen ihm Züge mit den Loks 1116 279, Kapsch-1216 210 und MAV-470 007:

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • In Floridsdorf hat es heute früh wieder mal gestaut. Die Überstellung von eingezogenen Garnituren (Bahnsteig 1+2) funktioniert wohl nicht so richtig. Hatten dann +9.