[Gmunden] Traunseebahn in Richtung Stadtzentrum verlängert

  • Heimliche Testfahrt der Stadt-Regio-Tram in Gmunden

    GMUNDEN. Erstmals fuhr eine Zuggarnitur bis zum Klosterplatz. Die OÖNachrichten waren exklusiv dabei und zeigen die Fahrt im Video.

    Still und heimlich wurde Dienstagabend in Gmunden Eisenbahngeschichte geschrieben: Erstmals fuhr eine Zuggarnitur vom Verkehrsunternehmen Stern & Hafferl auf der neuen Schmalspurstrecke in die Innenstadt hinein, wo in den vergangenen Monaten die Haltestelle „Klosterplatz“ entstand.

    Bei der ersten Fahrt wurden unter anderem die Weichen und der korrekte Abstand zwischen Bahnsteigkante und dem Niederflurwagen überprüft. Günter Neumann, Geschäftsführer von Stern & Hafferl, war hochzufrieden mit der Laufruhe der Garnituren. Straßenbahngegner in Gmunden prognostizieren Schäden an den historischen Gebäuden in der Innenstadt durch Erschütterungen beim Fahrbetrieb. „Die Dämpfung funktioniert aber perfekt“, so Neumann. „Sanfter geht es gar nicht.“

    Die Streckenverlängerung der von Vorchdorf kommenden Traunseebahn ist die erste Etappe der historischen Bahndurchbindung in Gmunden, die eigentlich bereits vor 100 Jahren verwirklicht werden sollte. Bis 2017 dauert die zweite Bauetappe. Danach ist die 700-Meter-Lücken geschlossen , und die Gmundner Straßenbahn endlich mit der Traunseebahn verschmolzen. „Stadt-Regio-Tram“ heißt die Linie dann, und sie wird vom ÖBB-Bahnhof in Gmunden im Stundentakt bis Vorchdorf fahren.

    Die Streckenverlängerung bis zum Klosterplatz geht am kommenden Wochenende offiziell in Betrieb. Ab 9 Uhr findet bei der neuen Haltestelle ein Festakt statt, bei dem neben Eisenbahnfreaks aus ganz Oberösterreich auch SP-Verkehrslandesrat Reinhold Entholzer erwartet wird.

    Quelle: OÖN. Hier geht es zum Video.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Zitat

    Ab 9 Uhr findet bei der neuen Haltestelle ein Festakt statt, bei dem neben Eisenbahnfreaks aus ganz Oberösterreich auch SP-Verkehrslandesrat Reinhold Entholzer erwartet wird.

    Interessierte Einheimische sind wohl nicht erwünscht. :P

  • Die Stadt-Regio-Tram ist im Gmundner Stadtzentrum angekommen

    GMUNDEN. In der Traunseemetropole wurde die Bahnhaltestelle Klosterplatz eröffnet und damit der erste Schritt der Durchbindung abgeschlossen.

    Nach mehr als 100 Jahren Wartezeit ist es so weit: In Gmunden wurde das erste Teilstück der Straßenbahndurchbindung für den Verkehr freigegeben. Hunderte Schaulustige verfolgten Samstagvormittag gespannt, wie die erste Garnitur von Vorchdorf kommend in der neuen Haltestelle „Klosterplatz“ einfuhr. Die Stadt-Regio-Tram ist damit erstmals im Stadtzentrum angekommen.

    In Gmunden wird das Jahrhundertprojekt nicht von allen begrüßt. Skeptiker befürchten Schäden an Hausfassaden und kritisieren die Kosten des Projekts. In Summe wird die Durchbindung 30 Millionen Euro kosten, darin sind aber eine neue Traunbrücke sowie die Erneuerung des Kanalsystems in der Innenstadt eingeschlossen.

    Da die Verantwortlichen der Bevölkerung jetzt ein erstes Ergebnis präsentieren können, geht VP-Bürgermeister Stefan Krapf davon aus, dass die Kritik leiser wird. „Das ist ein großer Tag in der Geschichte unserer Stadt“, sagt er. „Die Stadt-Regio-Tram stärkt den Schulstandort Gmunden, sie unterstützt die Wirtschaft in der Innenstadt, trägt zur Verkehrsberuhigung bei und ist auch ökologisch sinnvoll.“ Auch SP-Verkehrslandesrat Reinhold Entholzer ist überzeugt, dass die Stadt-Regio-Tram in einigen Jahren nicht mehr wegzudenken ist. „Wer in die Zukunft gehen will, muss nach vorne blicken“, sagte er bei der Eröffnung. „Gmunden macht das mit diesem Projekt vorbildlich.“

    Am Klosterplatz wurde anlässlich der Haltestelleneröffnung eine „Zeitkapsel“ im Erdreich versenkt. Es handelt sich um einen Stahlzylinder, indem die Projektbefürworter und –gegner ihre Argumente der Nachwelt hinterlassen.

    Die Lücke auf der Schienenroute durch die Stadt beträgt seit heute nur mehr rund 500 Meter. Nächstes Jahr beginnen die Verlängerungsarbeiten auf der anderen Stadtseite bei der Straßenbahn, danach kommt der Brückenschlag über die Traun. 2017 sollen die beiden Schmalspurlinien endgültig verschmolzen sein. Die Bahnlinie von Stern & Hafferl führt dann vom ÖBB-Bahnhof in Gmunden bis Vorchdorf. So, wie es die Planer schon vor mehr als 100 Jahren vorsahen – damals kam der erste Weltkrieg dazwischen.

    Video von der Eröffnungsfahrt

    Quelle: OÖN

    PS.: Für mich etwas irritierend ist in den Postings die Aggressivität der Tram-Kritiker. So positiv angekommen scheint Regiotram bei einem Teil der Bevölkerung noch nicht zu sein.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Das gleiche unwürdige Gerangel um Zuständigkeit, Verantwortung und Finanzierung wie bei der Linzer Eisenbahnbrücke. Nur halt etwas weniger wichtig. Am Ende verliert so oder so die Eisenbahn, das war bis jetzt noch immer so, vor allem, wenn so Betonschädl wie der Hiesl das Sagen haben.

    Verwirrspiel um alte Güterbahnstrecke zwischen Oberweis und Gmunden

    GSCHWANDT. Gmundner Ostumfahrung unterbricht die Bahnlinie – Brücke wird vorerst nicht gebaut.

    Seit 1836 fahren hier Züge nach Gmunden: anfangs Pferdegespanne, später ÖBB-Personenzüge und heute nur noch Güterzüge. Aber wie lange noch? Bild: ebra

    Die Arbeiten an der Gmundner Ostumfahrung im Gemeindegebiet von Gschwandt schreiten zügig voran (wir berichteten). Die 2015 fertiggestellte Straße zerschneidet aber eine Eisenbahnlinie: Auf der Trasse der alten Pferdeeisenbahn verläuft die ÖBB-Güterstrecke zwischen Lambach und Gmunden.

    120 Waggons pro Jahr

    Bis Laakirchen ist die Linie dank der Papierfabriken bestens ausgelastet. Weiter als bis Oberweis fahren dagegen nur noch wenige Züge. Sie haben eine einzige Lieferadresse: 120 Waggons pro Jahr versorgen den Sanitärkeramikhersteller ÖSPAG mit rund 3000 Tonnen Ton aus Deutschland.

    Weil die Strecke für die ÖBB wirtschaftlich nicht interessant ist, gibt der Konzern sie jetzt ab. Über Inserate werden Interessenten gesucht. Aus der Verkehrsabteilung des Landes ist zu hören, dass die Landesregierung die Nebenlinie übernehmen könnte.

    Was allerdings nichts daran ändert, dass die Gleise dem Straßenprojekt im Weg stehen und in absehbarer Zukunft demontiert werden müssen. Laut ÖBB kommt es deshalb von April bis Juni 2015 zu einer Streckenunterbrechung. Was bedeuten würde, dass danach wieder gefahren werden kann. Und das geht nur, wenn eine Brücke errichtet wird. Doch davon ist keine Rede.

    Offenbar sind sich VP und SP auf Landesebene nicht einig, wie es weitergehen soll. VP-Straßenbaulandesrat Franz Hiesl sieht keine Zukunft für die Strecke zwischen Oberweis und Gmunden*). Im Büro von Verkehrslandesrat Reinhold Entholzer denkt man hingegen darüber nach, der Strecke in absehbarer Zeit neues Leben einzuhauchen – in Form einer Stadt-Regio-Tram zwischen Laakirchen und Gmunden. Die Brücke würde man freilich erst errichten, wenn dieses Projekt spruchreif ist.

    Will heißen: Die Güterbahnstrecke wird vorerst wohl sterben.

    Eisenbahnfreunde in Gmunden sind alarmiert. "Die Zerstörung dieses Gmundner Bahnanschlusses wäre eine Tragödie", sagt der pensionierte Lehrer Franz Pucher. "Nicht nur, weil diese Strecke eine lange Tradition hat. Sie trägt auch dazu bei, den Güterverkehr auf der Straße zu vermeiden."

    Der ÖSPAG-Mutterkonzern Laufen Bathrooms AG in Wilhelmsburg (NÖ) verfolgt die Entwicklung ebenfalls aufmerksam. "Wir können unsere Rohstoffe theoretisch auch per Lkw nach Gmunden transportieren", sagt Laufen-Managerin Regine Perina. "Nur würden wir langsam gerne wissen, was die Verantwortlichen wirklich vorhaben."

    Lokalbahn Lambach – Gmunden

    Die Lokalbahnlinie von Lambach über Laakirchen nach Gmunden entstand 1859 auf einem Teilstück der vormaligen Pferdeeisenbahntrasse. Von der 25 Kilometer langen Strecke ist nur der Abschnitt Lambach – Stadl-Paura elektrifiziert.
    Ursprünglich betrieben die ÖBB die Bahnlinie sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr. 1988 wurde der Personenverkehr jedoch eingestellt, und inzwischen endet die Normalspurstrecke in Gmunden-Engelhof. Im Güterverkehr bedient die Strecke heute vor allem die Papierfabriken in Steyrermühl und Laakirchen sowie eine Kiesgrube in Roitham. Nach Gmunden (ÖSPAG-Werk) fahren nur noch ein paar Güterzüge pro Woche.

    *) Nona. Es wäre sensationell, würde der oberste und engagierteste OÖ. Straßenbetonierer was anders sagen.

    Quelle: OÖN

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Zitat

    Der ÖSPAG-Mutterkonzern Laufen Bathrooms AG in Wilhelmsburg (NÖ) verfolgt die Entwicklung ebenfalls aufmerksam. "Wir können unsere Rohstoffe theoretisch auch per Lkw nach Gmunden transportieren", sagt Laufen-Managerin Regine Perina. "Nur würden wir langsam gerne wissen, was die Verantwortlichen wirklich vorhaben."


    Ich fürchte die Anlieferung von Ton per Bahn ist so oder so vorbei. Ich fürchte, dass man für diese 120 Wagen kein 3-Schienen-Gleis baut.

    Zitat

    . Laut ÖBB kommt es deshalb von April bis Juni 2015 zu einer Streckenunterbrechung.


    Das muss die ÖBB angeben, ansonsten würden sie eine Strecke ohne entsprechenden Titel einstellen. Ich vermute wenn überhaupt ein langes Rechtsverfahren mit dem Ergebnis: Jetzt ist sie eh schon weg mit einem Fingerklopfer für die Behörden: Das dürft ihr aber nicht noch einmal tun.

  • Stadt-Regio-Tram: Rathaus bindet Betroffene ein

    GMUNDEN. VP-Bürgermeister Stefan Krapf lädt Geschäftsbetreibern und Straßenbahnkritikern zu einer Klausur im Frühjahr.

    Der Fahrplan für die Straßenbahndurchbindung in Gmunden steht zwar bereits. Dennoch möchten die Verantwortlichen nicht über die Sorgen von betroffenen Geschäftsbetreibern und Straßenbahnkritikern drüberfahren. Zu diesem Zweck lädt VP-Bürgermeister Stefan Krapf zu einer Klausur im Frühjahr.

    Dabei geht es zum einen um einen Informationsaustausch. Vor allem aber sollen dort Begleitmaßnahmen entwickelt werden, um die negativen Auswirkungen der Großbaustelle möglichst gering zu halten. "Uns muss klar sein, dass manche Geschäftstreibende existenzielle Ängste haben", so Krapf. "Wir müssen rechtzeitig bestmögliche Lösungen entwickeln. Von der Parkplatzsituation über die Verkehrsregelungen bis hin zu Maßnahmen, mit denen wir die Betroffenen unterstützen können."

    Eingebunden sind Vertreter von Stern & Hafferl, der Stadtgemeinde, der Polizei und vor allem der Kaufleute in der Innenstadt.

    Quelle: OÖN

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Stadt-Regio-Tram: Gmunden bereitet sich auf schwierige eineinhalb Jahre vor

    GMUNDEN. Auf großes Publikumsinteresse stieß Dienstag eine Informationsveranstaltung in der Wirtschaftskammer Gmunden.

    Die Verantwortlichen der Stadtgemeinde informierten dabei in Anwesenheit von SP-Verkehrslandesrat Reinhold Entholzer über die nächsten Bauabschnitte der Stadt-Regio-Tram.

    Die Arbeiten beginnen im September am Franz-Josef-Platz. Dort wird sich der Schienenstrang auf zwei Spuren teilen, und auf der Seeseite entsteht eine überdachte Haltestelle (auch für Busse).

    Im Frühjahr 2016 werden die Schienen in der Kammerhofgasse verlegt, danach folgt die Theatergasse und im Herbst das Trauntor. Anfang 2017 verlagert sich die Baustelle zur Schiffslände und zur Georgstraße.

    Parallel dazu entsteht die neue Traunbrücke. Die Arbeiten dafür beginnen im Oktober dieses Jahres. Während der Bauphase wird die Brücke nur einspurig im Einbahnverkehr befahrbar sein. Der Abschluss der Brückenbauarbeiten ist für April 2017 geplant, im Mai 2017 soll die erste Stadt-Regio-Tram durch die Gmundner Innenstadt fahren.

    Zur Informationsveranstaltung waren auch Kritiker der Stadt-Regio-Tram (darunter die FP-Gemeinderatsfraktion) gekommen. Sie zeigten sich enttäuscht darüber, dass eine Diskussion über das Projekt nicht zugelassen wurde.

    Klausur mit den Anrainern

    Doch dafür ist ein anderer Rahmen vorgesehen: Auf Initiative von VP-Bürgermeister Stefan Krapf wird es im Februar eine Klausur geben, in der die Projektverantwortlichen, Politiker, Behördenvertreter und Kritiker konstruktiv darüber diskutieren, wie die Bauarbeiten für Anrainer und betroffene Geschäftstreibende möglichst schonend gestaltet werden können. "Mir ist wichtig, dass sich alle Seiten dabei einbringen können", sagt Krapf. "Es gibt 40 Betriebe entlang der Baustelle. Wir müssen sie unterstützen und ihre Sorgen ernst nehmen."

    Auch Verkehrslandesrat Entholzer zeigte Verständnis für die Verunsicherung. "Veränderungen sind immer schwierig", sagte er. "Aber der erste Bauabschnitt hat gezeigt, wie positiv das Ergebnis ist. Die Stadt-Regio-Tram fährt absolut leise durch die Traunsteinstraße, und der Klosterplatz wurde wunderschön."

    Quelle: OÖN

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • FP Gmunden ziert sich zur Teilnahme an Klausur

    17. Februar 2015 - 00:04 Uhr

    GMUNDEN. Bemühungen um eine geringe Baustellenbelastung.

    Die Baustelle zur Errichtung der Stadt-Regio-Tram wird für die Anrainer und Geschäftstreibenden in der Gmundner Innenstadt eine monatelange Belastung darstellen. Um sich darauf bestmöglich vorzubereiten und die Belastungen möglichst gering zu halten, lädt VP-Bürgermeister Stefan Krapf Betroffene und Verantwortliche nächste Woche zu einer Klausur. Auch Vertreter der politischen Fraktionen sind dazu eingeladen.

    Die FP Gmunden knüpft ihr Mitwirken allerdings an eine Bedingung: Obwohl die Errichtung der Stadt-Regio-Tram längst beschlossen ist und die Zuggarnituren bereits bestellt sind, wollen die Freiheitlichen die Veranstaltung dazu nutzen, die Sinnhaftigkeit des Projektes weiter zu diskutieren. Bekanntlich lehnen sie die Schienendurchbindung ab und schlagen Elektrobusse als Alternative vor.

    In einem offenen Brief an Krapf erklärt FP-Gemeinderat Günther Colli, seine Partei sei "fehl am Platz", wenn es bei der Klausur ausschließlich darum gehe, die Zufriedenheit der Bevölkerung zu optimieren.

    Bürgermeister Krapf hat Colli per Mail geantwortet und ihn "herzlich" zur Diskussion eingeladen. "Wir können auch über E-Busse reden", so Krapf. "Allerdings ist die Entscheidung für die Stadt-Regio-Tram gefallen. Jetzt ist es wichtig, gemeinsam das Projekt bestmöglich zu verwirklichen und auf Sorgen einzugehen." (ebra)

    Quelle: OÖN

    dr. bahnsinn - der Forendoktor