[Gmunden] Traunseebahn in Richtung Stadtzentrum verlängert

  • Das Murauer ist eh ganz okay. Mit "steirische Biere" meinte ich ohnehin die beiden Großen aus der Heineken-Brau Union-Einheitsbier-Liga. Das Schladminger gehört ja leider auch dort dazu. Zipfer zwar auch, aber das hat sich noch seine Eigenständigkeit bewahrt.

    Bei den guten OÖ Bieren hast Du das Schlägler Bier vergessen. Das gibts leider nur selten, aber wenn ich es wo bekomme, dann ist es auch schon getrunken. Allerdings nur das Schlägler Kristall. Das Urquell ist nicht meins. Beim Grieskirchner teile ich Deinen Geschmack auch nicht, beim Freistädter hingegen schon.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Von den großen Steirern ist das Puntigamer echt fein.
    Zipfer vom Fass ist o.k.; aus der Flasche nicht zum trinken.
    Schlögl ist fein, Frankenmarkt o.k., Eggenberger ist auch fein.
    Murauer und Schladminger mag ich sehr.
    Piestinger schmeckt mir nicht mehr, seit es vom Villacher übernommen wurde.
    Aber Hainfelder ist nach wie vor super.

  • Es tut sich wieder was in Sachen Verlängerung der Gmundner Straßenbahn. Der Obmann des Vereins "Pro Gmundner Straßenbahn" postete gestern auf Facebook folgende Meldung:

    Zitat

    RegioTram Gmunden: es wird ernst! Die Gemeinden an der Strecke, insbesondere die Stadtgemeinde Gmunden, wurden vom Land Oberösterreich aufgefordert, bis Ende Februar definitiv zu entscheiden, ob sie das Projekt unterstützten. Zur Erleichterung der Meinungsbildung hat der Verein "Pro Gmundner Straßenbahn" ein informatives Papier zusammengestellt.
    Die Diskussion ist eröffnet !!


    Das oben angesprochene "informative Papier" kann hier nachgelesen werden. Link "FAQs zur Durchbindung" anklicken!

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Zitat

    RegioTram Gmunden: es wird ernst! Die Gemeinden an der Strecke, insbesondere die Stadtgemeinde Gmunden, wurden vom Land Oberösterreich aufgefordert, bis Ende Februar definitiv zu entscheiden, ob sie das Projekt unterstützten.


    Lostage für Straßenbahnverlängerung - Gmunden muss sich jetzt entscheiden

    GMUNDEN. In den kommenden Wochen fällt die Entscheidung, ob die Gmundner Straßenbahn überlebt. Genauer: Ob die 600 Meter lange Schienenlücke zwischen Straßenbahn und Traunseebahn geschlossen werden kann.

    Die Landesregierung hat die Stadtgemeinde Gmunden aufgefordert, sich bis Ende Februar zu entscheiden. Denn die Zeit drängt: Die alten Triebfahrzeuge von Stern & Hafferl können nur noch bis 2015 fahren. Dann entsprechen die Schienen-Oldtimer nicht mehr den EU-Bestimmungen, weil sie nicht behindertengerecht sind.

    Die Ausschreibung für den Kauf moderner Garnituren müsste aber bereits jetzt passieren. „Wir brauchen drei Fahrzeuge mehr, wenn wir die Strecke durchbinden“, sagt Günter Neumann, Geschäftsführer der Stern & Hafferl Verkehrs GmbH. Die Landesregierung will deshalb Ende Februar ihre Beteiligung am Schienenausbau beschließen. Bekanntlich übernimmt das Land 80 Prozent der Gesamtkosten.

    Voraussetzung ist allerdings, dass Gmunden die restlichen 20 Prozent aufbringt. „Das wären bis zu sechs Millionen Euro“, sagt SP-Mobilitätsstadtrat Wolfgang Sageder. Die Stadtgemeinde hatte gehofft, auch das Verkehrsministerium würde sich an den Kosten beteilige, holte sich zuletzt aber eine Abfuhr. Deshalb pilgern Sageder und VP-Stadtrat Gerhard Meingast in den nächsten Tagen nach Wien und versuchen stattdessen Gelder beim Umwelt- und beim Finanzministerium loseisen zu können.

    Diskutiert wird auch über eine Finanzierungsbeteiligung durch die Gemeinden Gschwandt, Kirchham und Vorchdorf, die von der Durchbindung ebenfalls profitieren würden. Keiner dieser Orte kann sich die Millioneninvestition leisten, aber man hofft, das Geld über Bedarfszuweisungen wiederum von der Landesregierung erbitten zu können. Gelder aus Linz könnte es auch für den notwendigen Neubau der Traunbrücke geben, die sich in Landesbesitz befindet.

    Ball liegt bei der VP Gmunden

    Bleibt die Frage, was der Stadt Gmunden die Straßenbahnverlängerung selbst wert ist. Offiziell gibt es eine klare politische Mehrheit für das Projekt. Mit Ausnahme der Freiheitlichen bekennen sich die Parteien klar zur Straßenbahnverlängerung. Die Volkspartei hat den historischen Lückenschluss im Wahlkampf sogar versprochen. Doch innerhalb der Partei gibt es wenig Bereitschaft, dafür den Schuldenstand der Stadt um weitere sechs Millionen zu erhöhen. „Wir sind klar für die Durchbindung – aber nicht um jeden Preis“, sagt Stadtrat Meingast*). Wo die Schmerzgrenze liegt, will er freilich nicht verraten. Diese Frage dürfte in den kommenden Wochen intensiv diskutiert werden.

    Für Wolfgang Sageder ist eines klar: „Halbentschlossen werden wir das Projekt nicht stemmen. Wenn Gmunden von Land und Bund finanzielle Unterstützung für das Projekt möchte, muss es entschlossen auftreten.“ Aus Sicht Sageders haben die nächsten Wochen deshalb historische Bedeutung. „Wir haben eine Riesenchance. Wir könnten aber auch unsere Straßenbahn zu Grabe tragen.“

    Bürger appellieren an die Stadtpolitik

    Die Gmundner Bevölkerung wurde im Vorjahr eingeladen, Ideen für die Zukunft der Stadt zu entwickeln („Vision Gmunden“). Eines der entwickelten Projekte sah die Durchbindung der Bahnlinie („RegioTram“) und Verkehrsberuhigungsmaßnahmen vor. Sogenannte „Hütergruppen“ sollten in weiterer Folge die Verwirklichung der Ideen vorantreiben.

    Donnerstag appellierte die „Hütergruppe Regiotram“ an die Stadtgemeinde, die „einmalige Chance“ des Schienenprojekts jetzt zu nutzen. „Gmunden steht vor einer Jahrhundert-Entscheidung“, sagt ihr Sprecher, der Verkehrsplaner Helmut Koch. „Wir erwarten, dass die Stadt dieses Zukunftsprojekt umsetzt!“ Das Angebot der Landesregierung, 80 Prozent der Investitionskosten zu übernehmen, sei „sensationell“.

    Drei Fragen an Günter Neumann

    Aus Sicht des Geschäftsführers der Stern & Hafferl Verkehrs GmbH droht nicht nur das Ende der Straßenbahn, wenn die Durchbindung scheitert. Er denkt auch über den Abzug seines Unternehmens aus Gmunden nach.

    Warum muss die Entscheidung über die Straßenbahnverlängerung jetzt fallen?
    Ab 2015 müssen unsere Fahrzeuge laut EU-Bestimmungen behindertengerecht sein. Aber auch ohne dieses Gesetz haben die Triebwagen das Ende ihrer Lebensdauer erreicht, speziell die Straßenbahngarnituren. Die Ausschreibung für neue Triebwagen müsste jetzt erfolgen.

    Ist die Durchbindung aus unternehmerischer Sicht zu rechtfertigen?
    Die Fahrgastzahlen der Straßenbahn und der Traunseebahn sind in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Eine Zusammenlegung würde diese Zahlen aber vervielfachen. Die Strecke wäre ja ungleich attraktiver.

    Was passiert mit der Straßenbahn, wenn die Zusammenlegung nicht kommt?
    Der Kauf neuer Fahrzeuge lässt sich für diese kurze Strecke nicht rechtfertigen. Wir müssten unsere Straßenbahn dann aufgeben. Das hieße aber auch, dass unser Gmundner Standort und die damit verbundenen Arbeitsplätze hier in Frage stehen. Eferding oder Vorchdorf wären dann besser geeignete Orte, weil wir dort dann größere Standorte haben als in Gmunden. Kaum jemand weiß das, aber Stern & Hafferl ließ sich 1894 wegen der Straßenbahn in Gmunden nieder.

    *) Eine Förderung seitens des Landes in Höhe von 80% in eine zukunftsweisende Investition in den ÖV in einer verkehrsstaugeplagten Stadt eventuell nicht annehmen zu wollen, zeigt schon sehr deutlich die Bretter vorm Kopf der Stadt-ÖVPler. So eine Chance gibt es nur jetzt und dann nie wieder. Aber zukunftsweisende Entscheidungen zu treffen war noch nie die Stärke der meisten lokalen ÖVP-Politiker.

    Quelle: OÖN

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Zitat

    Aber zukunftsweisende Entscheidungen zu treffen war noch nie die Stärke der meisten lokalen ÖVP-Politiker.


    Der Preis der Nichtverlängerung ist wohl noch viel höher, als die 6 Mio. € für die Verlängerung. Weil ich bezweifle, dass sich Gmunden ein Abwandern des StH-Konzerns (700 MItarbeiter) leisten kann.

    Wir sind ja nur zum Plaudern hier.

  • Zitat

    ......ich bezweifle, dass sich Gmunden ein Abwandern des StH-Konzerns (700 MItarbeiter) leisten kann.


    Und ich glaube, dass Günther Neumann da nur ein wenig mit der gelben Karte wachelt, aber nicht wirklich daran denkt, Gmunden mit Sack und Pack zu verlassen, da es innerhalb des St&H-Versorgungsbereiches doch sehr zentral liegt.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Gmunden bangt um sein rollendes Wahrzeichen

    GMUNDEN. Wenn der 600 Meter lange Lückenschluss zur Traunseebahn nicht gelingt, droht der kürzesten Tramwaylinie der Welt die Stillegung.

    Bis Ende Februar muss sich die Stadtgemeinde Gmunden entscheiden: Entweder sie verlängert die Straßenbahnlinie um 600 Meter und verknüpft sie mit der Traunseebahnlinie. Oder die alte Tramway steht vor dem Aus.

    Grund: Die museumsreifen Triebwagen stehen vor dem Ende und entsprechen spätestens 2016 nicht mehr den EU-Bestimmungen. Die Ausschreibung für neue Fahrzeuge durch die Landesregierung müsste deshalb jetzt erfolgen. Doch neue Fahrzeuge zahlen sich für eine 2,3 Kilometer lange Strecke nicht aus, heißt es in Linz. Neue Triebwagen gibt es nur, wenn die Verknüpfung von Straßenbahn und Traunseebahn erfolgt – so wie es vor 100 Jahren geplant gewesen wäre. Damals verhinderte der Erste Weltkrieg den Lückenschluss.

    Laut Experten würde die Straßenbahnverlängerung die Fahrgastzahlen (die seit Jahren steigen) auf mehr als 630.000 pro Jahr verdoppeln und auch die Traunseebahn attraktivieren. Deshalb wäre die Landesregierung bereit, 80 Prozent der Investitionskosten von bis zu 30 Millionen Euro zu übernehmen. Rund sechs Millionen Euro müsste Gmunden bezahlen.

    „Das ist eine historische Chance“, sagt SP-Mobilitätsstadtrat Wolfgang Sageder. „Die Traunbrücke muss ohnehin erneuert werden, und auch die Straße durch Gmunden steht vor der Generalsanierung.“ Ähnlich sieht es VP-Vizebürgermeister Gottfried Schrabacher, der den urlaubenden VP-Bürgermeister Heinz Köppl in diesen Tagen vertritt. „Es wäre ein Riesenfehler, nicht noch alles zu versuchen.“

    Schrabacher und seine VP zaudern dennoch. Denn sechs Millionen Euro kann die Stadt nur über (weitere) Kredite aufbringen, und das wollen die Verantwortlichen nicht. Deshalb wird jetzt hektisch versucht, über andere Kanäle noch Geld aufzutreiben: über das Umweltministerium, das Finanzministerium – und vielleicht auch über die Gemeindereferate der Landesregierung. „Alle Gemeinden entlang der Traunseebahnlinie würden ja von der Investition profitieren“, so Schrabacher. „Das ist nicht nur ein Gmundner Projekt.“

    Am 14. Februar muss der Gemeinderat in einer Sondersitzung die endgültige Entscheidung treffen. Gelingt es nicht, bis dahin noch Gelder aufzutreiben, wird es eine traurige Sitzung. Historisch wird sie in jedem Fall.

    Vor 24 Jahren drohte schon einmal das Ende

    Bereits einmal stand die Gmundner Straßenbahn kurz vor ihrem Ende. Im Jänner 1989 war die Betreibergesellschaft Stern & Hafferl nicht mehr in der Lage, den jährlichen Abgang von 1,8 Millionen Schilling (131.000 Euro) zu tragen und kündigte die Einstellung der Linie an.

    Während die Stadtgemeinde zögerte, die Abgänge zu übernehmen, wurden 6000 Unterschriften für die Erhaltung der Linie gesammelt und der Verein Pro Gmundner Straßenbahn gegründet. Unterstützt wurde die Bewegung von Thomas Bernhard, der einen Leserbrief an die Salzkammergut-Zeitung schrieb. Das Schriftstück gilt heute als der letzte veröffentlichte Text des weltberühmten Autors, der kurz darauf verstarb.

    Die Gmundner Bim hingegen überlebte damals, die Abgänge teilen jetzt sich die Stadt Gmunden und die Landesregierung. Die jährlichen Fahrgastzahlen konnten von 270.000 auf mittlerweile 316.000 gesteigert werden.

    Quelle: OÖN

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • „Gerade diese Straßenbahn ist eines der markantesten Wahrzeichen
    der Stadt und ich benütze sie regelmäßig mit dem größten Vergnügen...

    ich bin der Meinung, dass die Straßenbahn wieder bis zum Rathausplatz
    geführt werden sollte; das wäre nicht nur für die Gmundner selbst,
    sondern für alle, die diese Stadt aufsuchen, die Wiedergewinnung
    eines schon so viele Jahre vermissten Vorteils als Augenweide.

    Mit der Erhaltung der Straßenbahn und ihrer Weiterführung
    bis zum Rathausplatz wäre Gmunden nicht nur seiner Zeit gemäß,
    sondern dazu auch noch weit voraus.“

    (Ausschnitt aus Thomas Bernhards Leserbrief erschienen am 12.1.89, also fast auf den Tag genau vor 24 Jahren, in der Salzkammergut-Zeitung,)
    Quelle

  • Die lokale OÖ-Ausgabe des Kurier berichtet über die entscheidende (?) Sitzung der Gmundner ÖVP am kommenden Freitag und stellt hinterschwellig auch die Rute "Einstellung der Straßenbahn" ins gutbürgerliche Fenster: