[Gmunden] Traunseebahn in Richtung Stadtzentrum verlängert

  • Leider habe ich nur einen aktuellen (08/2016) Trend zur Hand, aufgrund der zwei Leserkommentare kann ich schließen, dass der Bericht wohl in 06/2016 zu finden ist. Einer der beiden Leserkommentare entstammt der Feder von LR Mag. G. Steinkellner (Nachzulesen auf Seite 128). Er leitet den Text mit

    Zitat

    Sowohl die FPÖ Oberösterreich als auch ich selbst sind von Anfang an gegen das Projekt der StadtRegioTram Gmunden aufgetreten.


    ein. In diesem Thread wurde doch gerätselt wie er und die FPÖ OÖ dazu stehen und es konnte doch nichts gefunden werden? Jetzt wissen wir es.
    Im weiteren geht er darauf ein, dass es eine demokratische Entscheidung des Landtages und der Landesregierung war, bereits Verträge bestehen und er somit folgen muss. Zum Abschluss gibt es noch ein:

    Zitat

    Die Behauptung, dass ich im Jänner "grünes Licht" für dieses Projekt gegeben hätte, ist nicht richtig. Es wurden lediglich der Landesregierung der momentane Stand der Dinge und die voraussichtliche weitere Vorgangsweise zur Kenntnis gebracht.

    Vielleicht hat ja noch jemand den Trend 06/2016 zur Hand?

  • Zitat

    Vielleicht hat ja noch jemand den Trend 06/2016 zur Hand?


    Ich habe im Netz leider den Trend-Artikel auch nicht gefunden. Dafür aber einen Artikel, in dem die Wiener Verkehrspolitik der Grünen kritisiert wird. Siehe hier.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • "SRT-Bau einstellen wäre billiger als weiterbauen"

    03. März 2016 - 00:04 Uhr - Gary Sperrer

    GMUNDEN. Gmundner FPÖ-Gemeinderatsabgeordneter Günther Colli argumentiert seine Gegnerschaft zur Stadt-Regio-Tram.

    Die im Bau befindliche Durchbindung der Gmundner Straßenbahn zur Vorchdorfer Bahn – die Stadt-Regio-Tram (SRT) – gilt bei Befürwortern als Jahrhundertchance für den öffentlichen Verkehr, für Gegner ist sie Steuergeld-Verschwendung und sinnlos, eine Gefahr für die alten Gmundner Innenstadthäuser und Geschäfte. Der Gmundner FP-Gemeinderatsmandatar Günther Colli hat sich intensiv mit der Problematik und möglichen Zukunft der Straßenbahn auseinandergesetzt. Aus seiner Gegnerschaft macht er keinen Hehl, und er argumentiert seine Einstellung mit deutlichen Worten.

    OÖNachrichten: Herr Colli, was haben Sie gegen die Stadt-Regio-Tram?

    Günther Colli: Als die Gemeinde – ÖVP, SPÖ und Grüne gegen die Stimmen der FPÖ – sich 2013 für die Durchbindung entschieden hat, war man nicht bereit, Alternativen zu überlegen. Das hatte der Rechnungshof gefordert: Alternativen und Vergleichsrechnungen. Das ist nie gemacht worden, weil aufgrund des Einflusses von Stern & Hafferl niemand Interesse hatte, Alternativen wie Busse anzudenken. Es gibt ein Gutachten der ÖBB bzw. des Bundesrechnungshofes, in dem steht, dass die Anschaffung von Bahnen zehnmal so teuer ist wie Busse und im Betrieb doppelt so teuer. Daher kostet uns das nachher um 3,3 Millionen Euro pro Jahr mehr, als uns jetzt die Straßenbahn und die Vorchdorfer Bahn kosten. Stern & Hafferl hat einen Vertrag bis 2030. Wenn man das hochrechnet – 3,3 mal 15 –, sind das grob 50 Millionen Euro. Daher ist es belanglos, zu welchem Zeitpunkt wir den Bau der Durchbindung stoppen, weil wir uns dann immer noch eine Menge Geld ersparen. Der Nachteil eines schienengebundenen Fahrzeugs ist auch, dass wir die Fahrgäste nicht flexibel an ihre Wunschziele bringen können.

    Aber es gibt doch eine Potenzialanalyse, wonach die Durchbindung die Fahrgastzahlen erhöhen würde.

    Es wurde schon 2012 kritisiert, dass die Potenzialanalyse, die als Basis für die Berechtigung des Baus genommen wird, mit falschen Zahlen arbeitet. Denn niemand wird behaupten, dass Stern & Hafferl nicht weiß, wie viele Fahrgäste sie befördern. Dass die Fahrgastzahlen falsch sind, das kann jeder nachprüfen, indem er sich hinsetzt und einen Tag lang zählt. Die Potenzialanalyse ist auch in einem zweiten Punkt falsch, weil sie die Schüler nicht richtig berücksichtigt, denn die Schüler fahren in Summe ein halbes Jahr lang nicht und lassen sich auch nicht vermehren. Es gibt keine Provinzstadt auf der ganzen Welt mit 13.000 Einwohnern, die sich so eine Bahn leistet.

    Sie haben zuvor die Kosten erwähnt. Das Land Oberösterreich beteiligt sich daran in großzügigem Maße.

    In den Förderrichtlinien des Landes steht, dass das Land nur Dinge fördern soll, wenn die für das Land günstigste Lösung gewählt wird. Das ist aber hier nicht der Fall.

    Würden Sie eine Einstellung der Bauarbeiten befürworten?

    Ich sage: Jeder Tag früher, an dem der Bau eingestellt wird, ist gescheiter. Die Geschichte ist an der Grenze der Kriminalität, weil die Förderungen mit falschen Zahlen erschlichen worden sind. Wenn ich Bürgermeister wäre in Gmunden oder wenn ich Landesrat in Linz wäre, und ich habe das Projekt auf dem Tisch liegen, von dem ich weiß, es gibt nur Ärger und Probleme, dann hole ich mir die besten Berater von weit weg. Aber nicht die, die seit zehn oder 15 Jahren das Projekt betreiben. Der Herr Holzer und der Herr Hölzl sitzen im Kontrollausschuss der Stadt-Regio-Tram. Landesrat Steinkellner und Bürgermeister Krapf holen sich aber diese Herren wieder als Berater. Man kann doch nicht die fragen, die zehn Jahre lang für dieses Projekt gearbeitet haben. Keiner der Herren Sageder, Köppl, Krapf, Entholzer, Steinkellner und Landeshauptmann Pühringer wird aber sagen können, er hätte nichts gewusst. Durch unzählige Briefe und Mails wurden sie von mir immer und immer wieder informiert, in der Hoffnung, dass sich etwas ändert. Was hätte man nicht alles bei einer besseren Planung und vielleicht ohne SRT mit dem vielen Geld für Gmunden machen können?

    Und dass wir uns in fünf Jahren wieder unterhalten und erkennen, dass die SRT doch ein Erfolg geworden ist – daran glauben Sie nicht?

    Würde ich in Linz oder Wien leben, wäre ich ein glühender Befürworter einer Straßenbahn. So habe ich aber für Gmunden weder die Hoffnung noch den Glauben, dass etwas Vernünftiges daraus wird. Am ehesten glaube und fürchte ich, dass in fünf Jahren nach Fertigstellung die Bahn eingestellt wird.

    Quelle: OÖN

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Am Beispiel dieses interviewten FP-Dolms zeigt sich halt wieder die Qualität (ober-)österreichischer Nationalistenpolitiker: jedes Volk wählt die Politiker, die es letztendlich verdient ;(

  • Zitat

    Das ist nie gemacht worden, weil aufgrund des Einflusses von Stern & Hafferl niemand Interesse hatte, Alternativen wie Busse anzudenken. Es gibt ein Gutachten der ÖBB bzw. des Bundesrechnungshofes, in dem steht, dass die Anschaffung von Bahnen zehnmal so teuer ist wie Busse und im Betrieb doppelt so teuer.


    Ihm ist aber schon bewusst, dass Stern&Hafferl auch Busse hat?

    Keine Ahnung welcher "Gutachter der ÖBB" oder Bunderrechnungshof das geschrieben haben soll, aber ich hoffe es steht ein wenig mehr in dem Gutachten. Denn die Anschaffung einer Straßenbahn (~3 Mio) mit einer Lebensdauer von ~ 30 Jahren, mit der eines Busses (300.000) mit einer Lebensdauer von ~10 Jahre zu vergleichen, wäre schon ziemlich schwach. Bei einem von der FPÖ gewünschten Elektrobus [1] vermutlich blind das Doppelte und das bei einer noch kürzeren Lebensdauer (Akkus).

    Zitat

    Der Nachteil eines schienengebundenen Fahrzeugs ist auch, dass wir die Fahrgäste nicht flexibel an ihre Wunschziele bringen können.


    Ich kenne keinen Fall, in dem das ein Bus langfristig geschafft hat.

    [1] http://www.nachrichten.at/oberoesterreic…r;art71,1650803

  • Keine Ahnung welcher "Gutachter der ÖBB" oder Bunderrechnungshof das geschrieben haben soll, aber ich hoffe es steht ein wenig mehr in dem Gutachten. Denn die Anschaffung einer Straßenbahn (~3 Mio) mit einer Lebensdauer von ~ 30 Jahren, mit der eines Busses (300.000) mit einer Lebensdauer von ~10 Jahre zu vergleichen, wäre schon ziemlich schwach. Bei einem von der FPÖ gewünschten Elektrobus [1] vermutlich blind das Doppelte und das bei einer noch kürzeren Lebensdauer (Akkus).


    Na, für den Artikel dürfte nicht einmal der Praktikant/die Praktikantin ein Pseudorechercherl gemacht haben, das dürft' schlicht und einfach auf dem blauen Parteitags- und Biertischmist vor sich hin gewuchert sein, bis es groß genug war, dass einer der Dolme verstanden zu haben glaubte, worum's geht 8o Geh bitte, glaubst Du tatsächlich, dass diese Nulpen auch nur ansatzweise verstünden, was der Begriff 'Lebensdauer' abseits der eigenen Partei"karriere" noch bedeuten könnte? Deren betriebswissenschaftliches Wissen beschränkt sich doch darauf, wie man Honorarnoten stellt, auch ohne zu wissen, wofür oder für was sie eine "Leistung erbracht" hätten.

    Allerdings würde ich die Lebensdauer eines Busses bei halbwegs vernünftiger Auslastung/Verwendung eher mit 5 Jahren ansetzen, was ja auch der realen Abschreibedauer entspricht. Bei mit Akkumulatoren versehenen Bussen (Elektro- oder hybrider Antrieb) dürften die Kosten für Akkumulatoren/Batterien unter Betriebskosten subsummiert werden, da Akkus ziemlich sicher als Verbrauchsgegenstand zu werten wären, und damit keinen direkten Einfluß auf die Lebenszeit hätten.

    Ich glaube außerdem, dass heutige Tramwaygarnituren, vollgestopft mit Obsoleszenz zumindest begünstigender, wenn nicht sogar beschleunigender Elektronik, keine 25 oder 30 Jahre verwendbar bleiben werden, ohne tiefgreifende mid-life-refurbishment-Maßnahmen. Die Zeiten der 50-65 Jahre andauernden Lebenszyklen von Triebfahrzeugen sind endgültig vorbei. Dies muß dazu nicht einmal ein großer Nachteil sein, da gerade die Langlebigkeit ein nicht unwesentlicher Verhinderer von Innovationseinführungen im Bahnbereich war und ist.

  • Bei der Lebensdauer der Busse habe ich den oft in Gutachten genutzten Wert genommen, reale liegen mir leider keine vor.

    Wie hat es ein Mitarbeiter eines namhaften Schienenfahrzeugherstellers nett ausgedrückt: Wenn nach 30 Jahren das Fahrwerk keine Risse hat und am Ende ist, wurde es überdimensioniert.

  • Thomas Bernhard wäre zufrieden: Verein spendete für die Straßenbahn-Durchbindung eine Weiche

    04. März 2016 - 00:04 Uhr

    GMUNDEN. Seit gestern wird die Weiche verlegt, ab 22. März fährt die Gmundner Tramway zum Franz-Josef-Platz.

    Mit Beginn des Frühlings kann die Straßenbahn wieder bis zu ihrer (vorläufigen) Endhaltestelle am Franz-Josef-Platz fahren. Gestern wurde die Weiche angeliefert, die auf Höhe der Konditorei Baumgartner eingebaut wird.

    Bei der Weiche handelt es sich um ein Geschenk des Vereins "Pro Gmundner Straßenbahn". Dieser wurde 1989 gegründet, als die kürzeste Straßenbahnlinie der Welt von der Schließung bedroht war. Thomas Bernhard schickte damals einen Leserbrief an die Salzkammergut-Zeitung, in dem er sich für die "Erhaltung der Straßenbahn und ihrer Weiterführung" einsetzte. Denkbar war damals allerdings nur die Erweiterung zum Rathausplatz. Später sollte sich herausstellen, dass der Leserbrief der letzte Text war, den der weltberühmte Schriftsteller vor seinem Tod veröffentlichte.

    Auch der Straßenbahnverein kämpfte nicht nur für die Rettung der Straßenbahn, sondern für ihre Vollendung durch die Anbindung an die Traunseebahn – so wie ursprünglich geplant.

    Weil das jetzt passiert, hat der Verein seine Rücklagen aufgelöst und unterstützt das Projekt mit 200.000 Euro. Darin enthalten sind auch die Kosten für die Weiche.

    Diese wird bis zum 21. März eingebaut. Danach kann die Tramway wie bisher zum Franz-Josef-Platz fahren. Das Abzweigen auf die andere Straßenseite, um zur neuen seeseitigen Haltestelle zu fahren, ist vorerst nicht möglich, weil es noch keine Oberleitung gibt.

    Ob die Straßenbahn die neue Haltestelle anfahren soll, so lange die Durchbindung nicht komplett ist, wird derzeit heftig diskutiert. "Es gibt für beide Varianten triftige Argumente", sagt Christa Holzinger, Sprecherin von Stern & Hafferl.

    Die seeseitige Haltestelle wäre moderner und attraktiver – auch zum Umsteigen auf Autobusse. Allerdings müssten die Garnituren dafür die Straße queren.

    Quelle: OÖN

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Bauarbeiten im Zentrum von Gmunden setzten die alten Gebäude in Bewegung

    15. April 2016 - 04:37 Uhr - Edmund Brandner

    GMUNDEN. Es kam zu Setzungen und Fassadenrissen, laut Experten besteht aber keinerlei Gefahr.

    In mehreren Häusern an der Baustelle für die Stadt-Regio-Tram bildeten sich in den vergangenen Tagen Risse und Fassadenschäden. Betroffen ist unter anderem das Stadttheater, wo eine Tür sich plötzlich nicht mehr öffnen ließ.

    Die Verantwortlichen hatten nicht damit gerechnet, sehen jetzt aber auch keinen Grund zur Besorgnis. "Die Häuser in der Gmundner Innenstadt stehen auf einem sehr feinkörnigen Boden, der bei mechanischen Belastungen zu Setzungen neigt", sagt der mit der Überwachung beauftragte Geologe Andreas Bammer. Der mit der Baustelle beschäftigte Prüfstatiker Franz Zach ergänzt: "Die Setzungen liegen im Schnitt bei 5,5 Millimeter und haben nur zu oberflächlichen Schäden geführt. Sie gefährden die Standfestigkeit der Gebäude in keiner Weise." Auch der Wert der Immobilie werde dadurch nicht negativ beeinflusst.

    Keine richtigen Fundamente

    Im Rathaus wusste man, dass die Arbeiten in der Theatergasse schwierig werden würden. Die Sanierung der veralteten Leitungen und der Kanalisation war in diesem Bereich gerade deshalb jahrelang hinausgeschoben worden. Auch die Kritiker der Stadt-Regio-Tram warnten stets vor Komplikationen.

    Die historischen Gebäude in Ufernähe haben nur rudimentäre Fundamente und keine Keller, viele wurden vor Jahrhunderten auf Piloten errichtet. Deshalb entschloss man sich bereits bei der Planung der Stadt-Regio-Tram, mit Hilfe eines aufwändigen "Düsenstrahlverfahrens" Zementinjektionen unter die Gebäude zu pressen. Genau bei diesen Arbeiten entstanden jetzt die Risse.

    Im Bereich des Franz-Josef-Platzes kam es bei der gleichen Arbeit zu keinen Schäden. "Die Tatsache, dass in der Theatergasse fünfstöckige Gebäude sind, deutlich näher an den Häusern gearbeitet wurde und die Bodenverhältnisse sehr schwierig sind, führte zu den Setzungen", sagt Johannes Zauner von der ausführenden Firma Keller Grundbau.

    Der Auftraggeber Stern & Hafferl Verkehr versichert, dass alle durch die Bauarbeiten an den Gebäuden aufgetretenen Schäden beseitigt werden. Im Zuge eines Beweissicherungsverfahrens wurden die Gebäude vor Baubeginn genau analysiert und untersucht, sodass entstandene Schäden leicht feststellbar sind. "Für die Schadensregulierung gibt es entsprechende Versicherungen. Etwaige durch die Bauarbeiten verursachte Schäden werden schnell und unbürokratisch beseitigt," verspricht Günter Neumann, Geschäftsführer von Stern & Hafferl Verkehr.

    Quelle: OÖN

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • 5 stöckige Häuser mit rudimentären Fundament auf feinkörnigen Boden? 8|

    Da die Leitungen und Kanalisation weitaus tiefere Schächte brauchen, war es wohl unumgänglich...