[Gmunden] Traunseebahn in Richtung Stadtzentrum verlängert

  • Ein bengalisches Feuer kündigt den großen Moment an und knapp vor 12:00 Uhr mittags ist es so weit: Der mit Werbefolien beklebte und mit einem Blumenstrauß geschmückte Tw 127 durchfährt als erster offizieller Zug das Trauntor, um die Prominenz für die Jungfernfahrt aufzunehmen:

    Derselbe Triebwagen ca. dreieinhalb Stunden später im Planbetrieb auf der neuen Traunbrücke auf dem Weg vom Bahnhof nach Neuhub, wo heute die Einschubzüge wendeten. Der Tw war wegen der Prominenz bewirtschaft, wobei die Bewirtschaftung auch während des Planbetriebes aufrecht blieb:


    Fotos: dr. bahnsinn, aufgenommen am 1. 9. 2018

    Demnächst gibt es noch mehr Fotos!

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Demnächst gibt es noch mehr Fotos!

    Etwas verspätet mein Bericht von der (verregneten) Eröffnung der „Traunseetram“ (ex „SRT“) am vergangenen Samstag. Wie der Großteil der Leser mittlerweile mitbekommen haben wird, ist aus der bisherigen SRT die Traunseetram geworden und ich werde in diesem Bericht auch diese Bezeichnung verwenden.

    Auf dem Straßenbahnabschnitt zwischen dem Bahnhof und dem Franz Josef-Platz verkehrten am Samstagvormittag im Viertelstundentakt mit Kreuzung in der Hst. Tennisplatz das älteste, im Einsatzbestand befindliche Fahrzeug, der 1952 gebaute Tw GM 10 und das jüngste St&H-Fahrzeug, der 2017 gelieferte Tw 131.

    Der Tw 131 bei der Wende in der (Noch-)Endstelle Franz Josef-Platz. In ca. 2 Stunden wird sie nur mehr als Haltestelle in Richtung Vorchdorf dienen:

    Der Tw GM 10, überquert vom Bahnhof kommend den Franz Josef-Platz:

    Der mit Gmundner Milch-Werbung versehene Tw 10 ist sehr gut besetzt:

    Dem Tw GM 10 bleiben nur noch wenige Fahrten zwischen dem Bahnhof und dem Franz Josef-Platz vv. Dann ist für den Tw 10 in Gmunden für immer Schluss, er wird umgehend auf der Schiene nach Vorchdorf überstellt werden, von wo er dann gemeinsam mit dem GM 9 für seine Übersiedlung nach Wuppertal vorbereitet wird, wo beide Tw als Ersatzteilspender enden werden. Darüber wurde hier bereits berichtet:

    Bei Schönwetter wäre hier ein Sitzplatz wahrscheinlich rar gewesen, aber angesichts des Dauerregens ist es nicht verwunderlich, dass vor der Hauptbühne am Rathausplatz gähnende Leere herrscht. Stattdessen wird das gastronomische Angebot in den Festzelten intensiv genutzt:

    Der für den Festakt bestimmte und mit Blumensträußen geschmückte Tw 127 wartet in der Kammerhofgasse vor dem Trauntor auf seinen Auftritt:

    Von den Politikern und Ehrengästen auf der Festbühne vor dem Trauntor ist vor lauter Schirmen nicht viel zu sehen. Der Herr mit dem Regenbogenschirm scheint von den Politikerreden jedenfalls schon genug zu haben:

    Nach der ökumenischen Segnung von Traunbrücke und Traunseetram hat der Tw 127 kurz vor 12:00 Uhr seinen Auftritt und fährt als erster offizieller Zug, begleitet von bengalischem Feuer mit enormer Rauchentwicklung, durch das Trauntor:

    Beim Halt vor der Festbühne hat es, bedingt durch den Rauch den Anschein, als würde der Tfzf. eine Schnellbremsung hinlegen:

    Nach der Mittagspause fahren meine Begleiter und ich von der Hst. Franz Josef-Platz nach Neuhub und zurück. Während wir auf unseren Zug warten, fährt ein Tw aus der erst vor ca. 2 Stunden eröffneten Hst. Franz Josef-Platz Richtung Bahnhof aus. Für das „Winkschaden“-Auto bitte ich um Entschuldigung:

    Um 14:38 Uhr fährt der Tw 131 nach Neuhub, in der Hst.-Trennwand schön gespiegelt, in die Hst. Franz Josef-Platz ein. An diesem Nachmittag wird zwischen dem Bahnhof und Neuhub im Viertelstunden-Takt gefahren. Die Zugkreuzungen finden in der Hst. Tennisplatz, im neuen zweigleisigen Abschnitt in der Innenstadt sowie in den Hst. Engelhof und Gschwandt-Rabesberg statt:

    Bei der Rückfahrt habe ich Gelegenheit, trotz des Dauerregens, ein paar Fotos vom Führerstand aus zu machen. Vor uns liegt die Hst. Gschwandt-Rabesberg, wo wir die planmäßige Zugkreuzung abwarten:

    Kurz vor der Hst. Engelhof Ich vermute, dass die Ankündigungstafel "Hauptschalter aus" die Trennstelle zwischen der 600 V-Straßenbahn- und der 750 V-Streckenfahrleitung ankündigt:

    Die Hst. wurde in letzter Zeit zu einer Kreuzungsstation umgebaut und präsentiert sich nun in neuem Gewand. Bis vor wenigen Tagen wurde an den Weichen noch gearbeitet:

    Bekanntlich werden die auf der Traunseetram verbleibenden Altfahrzeuge GM 100 (Bj. 1898), GM 5 (Bj. 1911) und GM 8 (Bj. 1961) in der in Engelhof befindlichen Fahrzeughalle untergebracht und werden vom Verein Pro Gmundner Straßenbahn betreut werden. Der Verein wird aller Voraussicht nach auch die alte Straßenbahnremise, die für die Tramlink nicht geeignet ist, übernehmen. Bei der Ausfahrt aus Engelhof ist ganz rechts das Zufahrtsgleis zur Halle zu sehen:

    Zwischen Engelhof und dem Seebahnhof verlief dereinst das Dreischienengleis. Nach der Ek mit dem Lembergweg geht es steil bergab. Der Zug befindet sich gerade auf Höhe der Hst. Lembergweg:

    An der bisherigen Endstelle Klosterplatz (seit Dezember 2014) steige ich aus, um entlang der Neubaustrecke bis zum Rathausplatz zu spazieren. Der Tw 128 fährt auf dem Weg nach Vorchdorf von der Traunbrücke kommend in die Hst. Klosterplatz ein. In der Zwischenzeit hat es weitgehend zu regnen aufgehört:

    Der Tw 131 verlässt den Klosterplatz in Richtung Traunbrücke und Bahnhof:

    In der Arkade des Hauses neben der Traunbrücke weist eine Informationstafel darauf hin, dass die Pferdeeisenbahn Gmunden – Linz schon im Jahr 1836 an dieser Stelle über die Traun fuhr:

    Blick auf den wolkenverhangenen Traunsee mit dem 146 Jahre alten Dampfschiff "Gisela", gebaut 1872 in der Ruston-Werft in Floridsdorf. Im Hintergrund Schloss Ort. „Orth“ heißt es nur in der Fernsehserie:

    Das Trauntor mit dem Stadtwappen und dem Hinweis, dass die Stadt Gmunden bereits seit dem Jahr 1278 das Stadtrecht besitzt. Knapp rechts davon der Turm und das Dach der Spitalskirche. Links neben dem Trauntor die mittlerweile verwaiste Festbühne:

    Tw 127 verlässt das Trauntor in Richtung Neuhub:

    Die Neubaustrecke im Bereich der Hst. Rathausplatz mit Blickrichtung in die Kammerhofgasse und zum Trauntor:

    Nach einer Kaffeepause im Freundeskreis mache ich mich gegen 17:00 Uhr von der Hst. Tennisplatz aus auf den Weg zum Bahnhof, um den REX/IC 725 nach Wien zu erreichen. In der Hst. kreuzen der Tw 129 nach Vorchdorf und der Tw 128 zum Bahnhof:

    Da rauf geht’s zum Bahnhof:

    Die Tw 128 (l.) und 127 (r.) in der Endstation Bahnhof. Der Tw 127, der für den Transport der Festgäste extra mit einer Bar ausgestattet worden war, war auch nach 17:00 Uhr noch bewirtschaftet:

    Der Tw 128 verlässt den Bahnhof Richtung Vorchdorf:

    Die St & H-Endstation Bahnhof. Rechts dahinter die Gmundner Zementfabrik der Fa. Hatschek:

    Der REX 725, bespannt mit der Cobra-Lok 1116 182, kommt um 17:36 Uhr mit 6 min Verspätung. Unmittelbar vor dem Abdrücken passierte noch ein „Winkschaden“:

    Fotos: dr. bahnsinn, aufgenommen am 1. 9. 2018

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Danke für den ausführlichen Bericht, das Wetter hat die Eröffnung echt nicht verdient

    Gern geschehen. Ja, das Wetter meinte es nicht gut, aber die Kirchenvertreter (und die Festgäste) nahmen es mit Humor. Sie meinten, bei so viel Segen von oben kann die Traunseetram nur ein Erfolg werden. So gesehen hat die Traunseetram allerbeste Zukunftsaussichten.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Noch ein Nachtrag:

    LR Steinkellner erzählte in seiner Ansprache eine Anekdote über die Salzkammergut-Lokalbahn und die geht so:

    Der ehemalige Bundeskanzler Josef Klaus (1910 - 2001), der von 1949 bis 1961 LH von Salzburg war, soll nach seiner politischen Karriere gefragt worden sein, was seiner Meinung nach sein größter politischer Fehler gewesen sei und er soll darauf geantwortet haben: "Die Einstellung der Salzkammergut-Lokalbahn im Jahr 1957."

    Sollte die Anekdote ein Märchen sein, dann ist es wenigstens gut erfunden.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Wie schaut das jetzt eigentlich fahrplanmäßig aus? Gibt es noch Kurse, die "nur" vom Bahnhof in die Stadt fahren, oder fahren die alle die komplette Strecke?

    Und tariflich? Die ÖCard sollte nun ja vom Bahnhof weg gelten, oder?

  • Brauchst du einen Blindenhund, der dich zur entsprechenden Webseite führt oder schaffst du es auch alleine, ohne Mama oder Papa? Deine Fragen sind an sich in wenigen Sekunden zu beantworten.

    Es kann durchaus sein, dass der Draisinenfan mit seinen Fragen hier eine Diskussion über die Themen anstoßen wollte. Es lohnt sich, hin und wieder über die Beweggründe so mancher Beiträge nachzudenken, bevor man hier gleich jemandem übers Maul fährt.
    Noch etwas: Alte Hasen hier wirst du mit deinen Grobheiten nicht verunsichern, eher die Frischg'fangten. Bei denen probierst du es eh laufend.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Zitat

    Es lohnt sich, hin und wieder über die Beweggründe so mancher Beiträge nachzudenken,...

    Ja, das mach ich eh! Mit erschreckenden Erkenntnissen!

    Zitat

    Bei denen probierst du es eh laufend.

    Grundlos? Leerpostings, nicht schreiben können, wirre Sätze....

    Aber trotzdem interessant, wie schnell du sehr oft für Dritte Partei ergreifst (oder Fotos postest oder...)! Das könnte vielleicht bald zum Fulltime-Job werden, wenn sich noch ein paar aus der Brainless-Young-Generation anmelden! ;) :P

    3 Mal editiert, zuletzt von westbahn (8. September 2018 um 12:29)