Neues aus dem Waldviertel

  • In der aktuellen Gmünder Ausgabe der NÖN wurde aus einem Leserbrief ein - für das Landesmedium ungewohnt kritischer - Artikel über die bereits zuvor in diesem Thread angedeutete Taktik der NÖVOG, durch Reduktion der Zuglänge vollere Züge vorzutäuschen veröffentlicht:


    Dazu erschien 'nur' 2 Wochen nachher, ebenfalls in der NÖN, folgender Antwortartikel der NÖVOG:

  • 950.000 Euro für Gleissanierung

    09.10.2014, 10:18

    „Einsteigen und Kraft tanken“ lautet das Motto der Waldviertelbahn. Damit auf der Strecke der Schmalspurbahn auch in Zukunft das Fahrerlebnis seinem Motto gerecht wird, ist es wichtig die Gleise entlang der Strecke zwischen Gmünd und Litschau zu sanieren.


    Verkehrslandesrat Karl Wilfing und Dienststellenleiter Herbert Frantes unterwegs
    auf der Strecke zwischen Gmünd und Litschau. © NÖVOG/Chaloupek

    „Die Waldviertelbahn ist ein wesentlicher Faktor für den Tourismus in der Region“, betont Verkehrslandesrat Karl Wilfing bekannt.

    „Wertschöpfung steigern und Arbeitsplätze schaffen“

    „Unser Ziel ist, die Wertschöpfung zu steigern und Arbeitsplätze zu schaffen. Dazu braucht es aber auch entsprechende Investitionen, damit wir unsere Bahn erfolgreich führen können“, hält Wilfing fest. „Das neue Betriebszentrum war ein wesentlicher Baustein. Nun folgt ein weiterer: wir investieren rund 950.000 Euro in die Sanierung der Gleise der Waldviertelbahn.“

    Seit 29. September werden die Gleise zwischen Breitensee und Neu Nagelberg abgetragen. Danach erfolgen diese Arbeiten auch auf dem Teilstück zwischen Brand und Gopprechts. Dieser Arbeitsschritt ist notwendig, um den oberen Teil des alten Schotterbettes teilweise zu entfernen und neu herzustellen.

    Fix: Zwei Eisenbahnkreuzungen werden saniert

    Die Sanierung der Gleisanlage betrifft gesamt rund 4,5 Kilometer der Linie der Waldviertelbahn zwischen Gmünd und Litschau. „Durch diese Maßnahme kann die Trassenführung optimiert werden. Die anschließende Neuverlegung der Gleise*) und deren Sanierung sollen bis Ende März 2015 abgeschlossen sein. Im Rahmen dieses Arbeitsschrittes werden die alten Gleise ersetzt“, erklärt Dienststellenleiter Herbert Frantes.

    Auch die Sanierung von zwei Eisenbahnkreuzungen ist bereits fix geplant. Die eine befindet sich beim Grenzübergang Neu Nagelberg und die andere zwischen Harruck und Heinrichs.

    „Nur durch regelmäßige Investitionen kann eine lange Lebensdauer der Bahnstrecke erzielt werden. Die Waldviertelbahn hat Geschichte und soll auch noch für die nächsten Generationen erhalten bleiben“, so NÖVOG-Geschäftsführer Gerhard Stindl.

    Quelle: NÖN

    *) genauer gesagt, der aus dem Ybbstal herangekarrten Gleisjoche.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Dazu passend aus einem etwas anderen Blickwinkel der im Zeitungsartikel platzierte Bagger :D

    Sehr weit hat sich der Gleisabbau noch nicht in Richtung Breitensee durchgekämpft - viel mehr als 500 Meter von der EK mit der Straße zum Grenzübergang ist er noch nicht gekommen. Naja, der Herr Landesrat kann sich ja auch nicht zu weit vom niederösterreichischen Straßennetz entfernen -8)

  • Mittlerweile sind wieder 6 Wochen verstrichen, aber die Bauarbeiten auf dem Litschauer Ast gehen dank des erfreulich günstigen Wetters mit Riesenschritten ihrer Vollendung entgegen. Laut Betriebsleiter Gmünd sollen noch vor Ende November das Einschottern und erste Stopfarbeiten erfolgen, im Frühjahr vor der Saisoneröffnung sind die finalen Stopfarbeiten geplant:

    Hier ein Blick vom Bahnhof Neunagelberg in Richtung Breitensee-Gmünd auf das verlegte und bereits verschweißte Gleis

    Mit der Gleisneulage ist das ehemalige Ladegleis (3) in Neunagelberg Geschichte, die Weichen 1 und 51 wurden ausgebaut und an Ort und Stelle verschrottet - eine Folge der Sparmaßnahmen der Landesbahn.

    Der zweite Bauabschnitt ist durch seine relative Unzugänglichkeit gekennzeichnet - als Lagerplatz für das Abraummaterial wurde die ehemalige Halte- und Ladestelle Brand (km 15.4) eingerichtet, während die ehemalige HuLst Gopprechts (km 19) für das "Neumaterial" Verwendung findet.

    Die seit 29. September in Litschau temporär stationierte 2095.05 (nunmehr als NÖVOG V5 bezeichnet, aber mit ÖBB-Flügelrad! :D ) kommt für den Antransport der vorbereiteten Gleisroste (nahezu alle mit Betonschwellen) vom Lager- und Verladeplatz auf dem Gelände der ehemaligen Ladestelle Gopprechts zum Einsatz. Die Lok ist im Freien abgestellt (anscheinend kann oder will sich die NÖVOG die Miete des der Stadtgemeinde Litschau gehörenden Heizhauses nicht leisten)

    Alle Photos stammen vom 7. November und wurden mit freundlicher Genehmigung des Waldviertler Schmalspurbahnvereins verwendet

  • Am ersten Adventwochenende verkehrten zwischen Gmünd und Weitra 5 Zugpaare anläßlich des Weitraer Advents. Interessanterweise war auf der NÖVOG-Seite zwar mehrfach die Angabe "zwischen 10.00 und 18.45" zu finden, allerdings keine Abfahrtszeiten. Skurril genug, daß auf Scotty die "Konkurrenz" herhalten mußte, die Fahrpläne aufzuzeigen. Nicht, daß es die Landesbahn nicht gewußt hätte, wann ihre Züge fahren, da ich nachträglich sogar Anzeigen in den lokalen Printmedien fand, die die Abfahrtszeiten angeben konnten. :D

    Im Gegensatz zu den Vorjahren, als die Wagengarnitur mit Loks 'eingepackt' wurde (von Gmünd mit Dampflok, zurück mit 2095), womit kurze Wendezeiten möglich waren, wurde 2014 die (Dampf-) Lok eingespart, dafür aber die mit 15 Minuten ein wenig knapp kalkulierten Wendezeiten beibehalten - was in Weitra nicht weiter erwähnenswert ist, aber in Gmünd zu nennenswerten Problemen mit dem Einhalten des Fahrplans führte. Dies allerdings nur am Samstag 29.11., weil am Sonntag aus nicht erklärlichen Gründen die Tw VT8 und 13 in Doppelgarnitur fuhren. Ob die Fahrgastfrequenzen wieder die der Vorjahre erreichten, konnte ich mangels Zeit nicht prüfen. Am Samstag Nachmittag war zumindest der Parkplatz nur gut zur Hälfte gefüllt.

    Die untaugliche 2095.007 wird nicht, wie seitens NÖVOG-GF vorgesehen, gleich verschrottet, sondern in Gmünd ihrer brauchbaren Teile beraubt werden, um Ersatzteile für V5 und V12 zu erhalten. Die Lok ist auf dem Kohlegleis abgestellt. Unter dem Flugdach vor der Tankstelle ist der seit einigen Monaten in Gmünd befindliche Tw 5090.011 noch in ÖBB-Farbgebung abgestellt, etwaige Arbeiten an diesem Fahrzeug sind nicht ersichtlich.

    Auf dem Nordast konnte in der vergangenen Woche der neu verlegte Abschnitt zwischen Breitensee und Neunagelberg gänzlich geschottert worden, die noch nicht gestopfte Lage ist laut Signaltafeln bereits für Vmax 25 frei zu befahren. Zwischen Brand und Gopprechts fehlen vor der EK in Brand noch etwa 50 Meter Gleis, die am 1.12. noch verlegt werden sollten. Ob sich angesichts der Wetterprognose mit Schneefall ab 1.12. der geplante Einsatz der Stopfmaschine noch ausgehen wird, bleibt abzuwarten. Das Einschottern wird mithilfe der beiden dreiachsigen, bislang in Altnagelberg hinterstellten Schotterwagen erfolgen, die am 29.11. vor der Halttafel vor der EK vor der HuLst Brand abgestellt waren.

    Die nach Litschau ausstationierte 2095.05 (V5) war noch ebendort abgestellt, die beiden WW/s zum Gleisrosttransport standen in Gopprechts.

  • Die alten Fahrzeuge haben wohl keine lange Lebensdauer bei der NÖVOG. Von der WVB zur MZB überstellt, dann dort wohl schadhaft geworden und dann defekt ins Waldviertel retour.
    Wie lange die Bahn noch überlebt, wenn man immer wieder auf die 5090 zurückgreift? Die sind weder Fisch (modern) noch Fleisch (historisch).

  • Die alten Fahrzeuge haben wohl keine lange Lebensdauer bei der NÖVOG. Von der WVB zur MZB überstellt, dann dort wohl schadhaft geworden und dann defekt ins Waldviertel retour.
    Wie lange die Bahn noch überlebt, wenn man immer wieder auf die 5090 zurückgreift? Die sind weder Fisch (modern) noch Fleisch (historisch).


    Die 2095er sind ja nicht mehr ganz die Jüngsten, sondern im Schnitt deutlich über 50 Jahre alt. :)

    Aber auch die 5090er sind mittlerweile keine Newcomer mehr - bald auch schon 30 Jahre auf dem Buckel. :D

    Jetzt könnt' ma sagen, Gott sei Dank, weil moderneres Glump mit viel Elektronik wird keine 20 Jahre ohne größere Umbauten alt werden. -8) Aber das verstehen die Landesbahnbeamten in der Direktion offensichtlich nicht. Ihre Mitarbeiter an der Front sind da wesentlich besser drauf, haben aber nichts zu sagen ("wär' ja noch schöner" hör' ich da jetzt aus St. Pölten Riemerplatz schallen).

  • Ich hatte schon das Vergnügen auf einer 2095 zu arbeiten. Mit einem guten Dreher, einem Elektriker mit ein wenig Pneumatikkentnissen und den entsprechenden Ersatzteilen (gab es zumindest vor der Übernahme durch die NÖVOG zu genüge), fährt eine 2095 beinahe ewig. In der Regel gehen nicht alle Maschinen gleichzeitig ein, schon gar nicht im Alter von >50 Jahren.

  • Die letzten Gleislücken auf der NÖVOG-Strecke nach Litschau wurden in der Woche nach dem 8. Dezember geschlossen, die Neulagen dürften nahezu vollständig geschottert sein, und zumindest der Abschnitt vor der Station Neunagelberg war bereits mit der Stopfmaschine behandelt.

    Die V5 stand am Wochenende 12.-14.12. auf dem Ladegleis Altnagelberg abgestellt, zusammen mit den zwei dreiachsigen beladenen Schotterwagen. Sieht aus, wie wenn bis Weihnachten die Strecke nach Litschau vollständig hergerichtet wäre. Laut dem auf der ÖBB-Seite abrufbaren Fahrplanbild 802 wurde eine Fahrzeit von 25 Minuten für Gmünd-Altnagelberg vorgesehen (2014: 27-28 Minuten, davor seit ÖBB-Zeiten 35 Minuten). Gesamtfahrzeit bis Litschau ab 2015 60 Minuten, verkürzt von 65 Minuten in 2014 und 75-80 Minuten davor. Der Aufenthalt in Altnagelberg wurde auf 5-8 Minuten verlängert, was die Wasseraufnahme bei den Dampfzügen deutlich weniger stressig machen dürfte. Die bisher um 12.30 erfolgte Rückfahrt von Litschau an Sonntagen wird auf 13 Uhr zurückverlegt, womit der Fahrplan etwas übersichtlicher wird. Die Abfahrt des zweiten sonntäglichen Zugs von Gmünd wird um 14.30 erfolgen, was noch immer keinen direkten Anschluß von der FJB (an 14.47 von Wien) erlaubt.

    Die bislang im Juli und August werktäglich verkehrenden Triebwagenfahrten nach und von Litschau sind in 2015 zwischen 6. Juli und 12. September unterwegs, was angesichts der touristischen Nachfrage auf jeden Fall sinnvoll erscheint. Erstaunlich nur, dass die Fahrten des Schmalspurbahnvereins von/nach Heidenreichstein mit 6. September enden - auf die beiden Tage (Mittwoch und Samstag) käm's auch nicht mehr an, da der WSV ja am 13.9. ohnehin fährt.

  • Die letzte Fahrt des Jahres 2014 sowie zugleich die erste des Neuen Jahres führten die Dampflok Mh1 an der Zugspitze und eine Diesellok Rh. 2095 am Zugschluss am Silvesterabend von Gmünd nach Abschlag-Fassldorf und zurück als Sonderzug für ein Reisebüro. Auf der Rückfahrt erfolgte ein längerer Aufenthalt der Zweiachser-Garnitur in Weitra, wo die Fahrgäste den Jahreswechsel mit Feuerwerk erleben konnten. Wie praktisch immer üblich, war diese Fahrt seit mehreren Tagen vor dem Jahresende ausgebucht. Es verwundert nicht wirklich, dass sich die NÖVOG die Arbeit des Bewerbens und Verkaufens einer derartigen Attraktion gar nicht antun mag, wenn es 'nützliche Idioten' gibt, die die Beinarbeit erledigen, sodass den Landesbahnern nur mehr das Kassieren für eine Beförderungsleistung zu tun bleibt. -8)

    Bereits am 7. Jänner 2015 kam der von Hannes Zellhofer abgebildete VT8 als Sonderzug nach Weitra und verbrachte die Wendezeit bis zur Rückfahrt nach Gmünd auf dem dortigen Stumpfgleis 2a, wie im folgenden Bild ersichtlich:

    Gegen Ende Jänner verlagerte sich das Geschehen vom Süd- auf den Nordast. Zur Vorbereitung für geplante Fahrten des Waldviertler Schmalspurbahn Vereins am Samstag 31. Jänner und eine Sonderfahrt am 1. Februar fand am Freitag 30.1. von Heidenreichstein aus eine Streckenkontrollfahrt statt, wobei erstmalig der gerade in Aufarbeitung befindliche Klimaschneepflug 98 505 (ein ehemaliger Gmünder) vor der 2091.09 und dem als Mannschaftswagen genutzten Vierachser 3244 die gesamte Strecke befuhr. Mit Ausnahme einiger kleiner Verwehungen hatte der Pflug allerdings nichts zu tun. Ein Bild davon fand sich in der vorwöchigen Ausgabe der NÖN Gmünd.