Neues aus dem Waldviertel

  • Mich freut es zwar sehr, dass in die Bahn investiert wird. Aber von den 10,5 Mio€ kommen gerade einmal 2 Mio der Streckenerhaltung zu gute, der Rest geht wieder in einen Prunkbau, wo zumindest ich zweifel habe, dass es in dem Ausmaß notwendig wäre gesteckt.


    Was die Verteilung der Geldmittel zwischen Streckenerhaltung und Neubau des Tourismusbahnhofes in Gmünd anbelangt, gebe ich Dir Recht, dass da ein massives Ungleichgewicht zugunsten des Bahnhofes besteht. Aber um einen "Prunkbau" handelt es sich definitiv nicht. Ich habe da eine Entwurfsskizze des Gmünder Architekten Macho in Erinnerung, auf der das Bahnhofsgebäude eher einer waldviertler Lagerhaus-Filiale gleicht als einem architektonisch anspruchsvollen Gebäude. Sollte Machos Planung realisiert werden, dann kann von einem Prunkbau keine Rede sein.
    Aber vielleicht weiß unser Waldviertel-Korrespondent Alois ein wenig mehr darüber.....

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Prunkbau war vielleicht ein wenig übertrieben. Es sollte ausdrücken, dass das Interesse daran größer ist, ein "Vorzeigeobjekt" zu haben, mit welchen man werben kann, als eine Verbesserung des Betriebs.

  • Prunkbau war vielleicht ein wenig übertrieben. Es sollte ausdrücken, dass das Interesse daran größer ist, ein "Vorzeigeobjekt" zu haben, mit welchen man werben kann, als eine Verbesserung des Betriebs.


    Das ist nicht neu. Auch ÖBB und DB (siehe die Schlagzeile "500 Millionen für schönere Bahnhöfe" in diesem Thread) stecken sehr viel Geld in die Modernisierung ihrer Bahnhöfe, frei nach dem Motto, dass die Verpackung mehr versprechen soll, als der Inhalt bieten kann. :D

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Nur dass die 500 millionen für >schönere< Bahnhöfe auch für Benutzerfreundlichere ausgegeben wird.

    Rolltreppen, Lifte, Rampen... ein paar Jahre mit einem Sprössling im Kinderwagen und Du weisst, was Barrierefreiheit wert ist!

  • Was die Verteilung der Geldmittel zwischen Streckenerhaltung und Neubau des Tourismusbahnhofes in Gmünd anbelangt, gebe ich Dir Recht, dass da ein massives Ungleichgewicht zugunsten des Bahnhofes besteht. Aber um einen "Prunkbau" handelt es sich definitiv nicht. Ich habe da eine Entwurfsskizze des Gmünder Architekten Macho in Erinnerung, auf der das Bahnhofsgebäude eher einer waldviertler Lagerhaus-Filiale gleicht als einem architektonisch anspruchsvollen Gebäude. Sollte Machos Planung realisiert werden, dann kann von einem Prunkbau keine Rede sein.
    Aber vielleicht weiß unser Waldviertel-Korrespondent Alois ein wenig mehr darüber.....


    Aber bitte sehr!
    Ich danke dr. bahnsinn für seinen Hinweis auf die raiffeisen'sche Sakralbaukunst. Hatte ja ganz vergessen, daß ich schon immer etwas für die Spezies der Agrarkathedralen übrig hatte :D

    Von den ursprünglich kolportierten 23 Millionen EUR für die Waldviertler Schmalspurbahnen (Aussage Stindl 2010 in Litschau anläßlich Saisoneröffnung 2010) für den Zeitraum bis 2023 sollten meiner Erinnerung nach rund 13 Mio. für die Streckeninstandhaltung und der Rest, also 10 Mio., für bauliche und betriebliche Maßnahmen Verwendung finden.

    Aus diesen Zahlen wäre also ersichtlich, daß jährlich bis 2023 1 Mio. EUR in die Gleisinfrastruktur gebuttert werden sollte (was meinen Beobachtungen nach bis jetzt in etwa passen würde), und der Rest für den Betrieb (als Ergänzung für nicht ausreichende Einnahmen) und den Bau der WvB-kathedrale vorgesehen waren. Ob das nach Ablauf des angegebenen Zeitraums auch tatsächlich noch so ist, werden wir also erst in etwa 10 Jahren wissen.

  • Wie mir aus Gmünd aus dem NÖVOG-Umfeld berichtet wurde, schreiten die Arbeiten auf dem Gelände des Schmalspurbahnhofs fort: am vergangenen Freitag waren Nachmittags vom ehemaligen Bahnsteig 21 nur mehr die Reste einer intensiven Behandlung mittels Preßlufthammer zu erkennen.

    Der Gleisabschnitt von Schönau bei Litschau in Richtung Gopprechts wurde einmalig durchgestopft und ist - bei eingeschränkter Geschwindigkeit - befahrbar. Die um Ostern noch in Litschau abgestellten Fahrzeuge sind mittlerweile abgezogen worden.

    Vom Südast, auf dem vor Steinbach ebenfalls eine Gleisneulage erfolgt(e), berichtet die Fama, daß wegen Schadhaftigkeit der 2095 (angeblich soll derzeit nur ein Fahrzeug dieser Reihe in Gmünd vorhanden sein) zum Schottern ein Triebwagen 5090 Verwendung finden mußte (was ich allerdings nicht verifizieren konnte).

    Auf dem durch den Schmalspurbahnverein betriebenen Heidenreichsteiner Ast verkehrten von Donnerstag bis Samstag mehrere Schotterzüge.

  • Der aktuelle Status der Arbeiten auf mehreren Baustellen der Waldviertler Schmalspurbahnen kann hier nachgelesen werden.

    Beachtenswert erscheint mir dieses von dort ausgeborgte Bild :D :

    Es zeigt die (temporäre) Anbindung des Heizhausbereichs an den Rest des Waldviertler Schmalspurnetzes.

  • Starten die dort 2014 wieder den Regelbetrieb??


    Wenn Du damit meinen solltest, daß ein 365/24/7-Betrieb (jemals) wieder auf der Schmalen stattfinden wird, muß ich Dich enttäuschen.

    Mit Ende 2013 muß meinen Informationen nach die NÖVÖG das Heizhausgelände geräumt haben, da ÖBB Immobilien GmbH das Gelände verscherbelnäußern will. Bis dahin sollte also der Neubau fertig sein - dann wird auch die mit Schranken gesicherte EK Geschichte sein. Irgendwo auf diesen Seiten habe ich einmal einen Scan eines Schemas hineingestellt, aus dem eine zweigleisige Abfahrts-und Abstellhalle sowie eine kleine Werkstätte ersichtlich waren. Keine Ahnung, ob dies nur künstlerische Freiheit oder doch Realität darstellte.

    In 2013 gibt es ein Provisorium, im Rahmen dessen das Schmalspurheizhaus weiterhin benutzt wird (dort sind derzeit praktisch alle Fahrzeuge hinterstellt), und das auf den verlinkten Seiten abgebildete Bahnsteigkonstrukt. Erste Fahrt sollte am 1. Mai nach Groß Gerungs stattfinden, ab dann jeden Samstag/Sonn- und Feiertag; die erste Fahrt nach Litschau sollte am Pfingstsonntag kommen. Fahrplandetails finden sich auf der NÖVOG-Seite.

    Einmal editiert, zuletzt von Alois (22. April 2013 um 17:21)