So wurde auch der kleine Einschnitt vor dem Gr. Sarmingsteiner Tunnel und dem wegen seiner Baufälligkeit berüchtigten Mautturm, dessen Denkmal-Unterschutzstellung gerade läuft, freigeschnitten, wodurch der Mautturm jetzt auch von Westseite schön zu sehen ist. Hinter der Einschnittböschung ist das imposante Westportal des Gr. Sarmingsteiner Tunnels zu sehen. Der Mautturm ist bis zu seiner Sanierung nicht zugänglich:
Foto: dr. bahnsinn, aufgenommen am 28. 7. 2015
Mautturm: Vom Abbruch-Kandidaten zum neuen Ausflugsziel im Strudengau
Bernhard Leitner - 15. März 2018 - 03:26 Uhr
SANKT NIKOLA AN DER DONAU. Fünf Jahre nach dem drohenden Abriss wird der Mautturm touristisch nutzbar gemacht.
Der Mautturm Sarmingstein ermöglicht einen traumhaften Ausblick über das Donautal im Strudengau. Bild: lebe
"Der Schock war anfangs groß. Aber es ist dann ein Ruck durch den Ort gegangen. Die Menschen haben sich vorgenommen, dass der Turm gerettet werden soll", erinnert sich Markus Pöcksteiner an jene Wochen des Jahres 2013, als der historische Mautturm von Sarmingstein auf die unterliegende Bundesstraße zu stürzen drohte. Ein Abriss aus Sicherheitsgründen konnte mit vereinten Kräften verhindert werden. Mehr noch: Fünf Jahre später wurde in der Bevölkerung ausreichend Geld gesammelt, dass der Turm nun saniert, beleuchtet und touristisch genutzt werden soll.
Vergangene Woche hat das Projektauswahl-Gremium der LEADER-Region Perg-Strudengau grünes Licht für die touristische Attraktivierung des Turms gegeben. Das aus dem 15. Jahrhundert stammende Bauwerk erhält eine Beleuchtung, außerdem wird ein sicherer Aufgang zum Turm errichtet und eine Beschilderung angebracht. Diese Arbeiten werden voraussichtlich im zweiten Halbjahr erfolgen. Touristisch ergibt dieses Projekt durchaus Sinn: Der Turm liegt schließlich sowohl direkt am Donausteig-Wanderweg als auch am beliebten Verschönerungsweg der Ortschaft Sarmingstein. "Für unsere Bewohner ist das eine gern genutzte Sonntagsrunde", sagt St. Nikolas Bürgermeister Nikolaus Prinz.
Bereits im April soll es an die Restauierung des Mautturms gehen. Federführend dabei ist der "Historische Verein Sarmingstein" mit seinem Obmann Markus Pöcksteiner. Sämtliche Arbeiten werden in Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt durchgeführt. Bei der Finanzierung der Restaurierung hat der Verein einiges an Kreativität entwickelt. Pöcksteiner: "Wir haben eine Sammlung mit zwölf historischen Ansichten Sarmingsteins – größtenteils Stiche und Lithografien – vom Jahr 1511 bis herauf in die Gegenwart zusammengestellt." Von den 100 aufgelegten Exemplaren wurden bereits 95 verkauft. 20.000 Euro wurden dabei vom Verein eingenommen. Geld, mit dem man nun an die Sanierung des Mautturms gehen kann.
Insgesamt wurden in der Sitzung des Auswahl-Gremiums 13 neue LEADER-Projekte beschlossen. Neben dem Mautturm Sarmingstein finden sich darunter auch die barrierefreie Adaptierung des Altbaus im Förderzentrum Waldhausen, die Einrichtung eines Klub-Kinos im Ortszentrum von St. Georgen an der Gusen, die Innnenausstattung des Vereinsstadls St. Thomas am Blasenstein, eine Boots-Anlegestelle am Mauthausener Donauufer und die nächste Staffel des erfolgreichen Unternehmens-Entwicklungsprogramms für regionale Betriebe.
OÖN