Die Donauuferbahn im Wechselbad ihrer Geschichte

  • Natürlich nicht. Aber diese permanente Vernichtung bestehender Infrastruktur, wo noch dazu mit den notwendigen Investitionen gegen die Bahn argumentiert wird, während offenbar an anderer Stelle Kosten keine Rolle spielen, nervt in diesem (Bundes)Land einfach.

    stillgelegt.

  • TIPS : Verkehrsbelastung durch Bahn-Einstellung

    Vor 43 Minuten

    BEZIRK. Die Einstellung der Donauuferbahn nimmt immer groteskere Züge an: Während der Abschnitt von Emmersdorf bis Weitenegg wieder für Bauzüge befahrbar gemacht wurde, müssen tausende Tonnen Gleisschotter per LKW durch die Ortszentren von Persenbeug und Ybbs gebracht werden.

    Die NÖVOG sanierte seit Februar einige Gleisabschnitte der touristischen Wachaubahn zwischen Spitz und Emmersdorf. Für die Transporte von altem Gleisschotter und Altschwellen wurden die vier Kilometer zwischen Emmersdorf und Weitenegg wieder befahrbar gemacht. Nun ist von der fast 110 Kilometer langen Donauuferbahn, die einst Krems mit St. Valentin verbunden hatte, nur mehr der Streckenabschnitt von Weitenegg bis Weins nicht befahrbar. Dieser eingestellte Streckenabschnitt, wegen dem die durchgehende Verbindung zwischen Linz und Wien nun zerstört wird, ist also nur mehr 21 Kilometer lang.
    LKW durch Ortszentren und 120 Kilometer Umweg

    Für die Baustelle in der Wachau bestellte die NÖVOG 5200 Tonnen neuen Gleisschotter bei der Loja in Gottsdorf. Umständlicherweise konnte das Gestein nicht über den direkten, 30 Kilometer kurzen Weg nach Schwallenbach gebracht werden, weil das Mittelstück eingestellt ist. Daher musste der Schotter mit fast 450 LKW-Fahrten durch die Zentren von Persenbeug und Ybbs zum Bahnhof Kemmelbach gebracht werden, von wo aus die Schotterzüge über St. Pölten und Tulln Richtung Wachau fuhren – ein mehr als 120 Kilometer langer Umweg. „Für das große Schotterwerk konnten konkrete positive Pläne zum Rückkehr zum Bahntransport bis dato nicht verwirklicht werden, weil das Land auf dem lebensfremden Standpunkt steht, dass das Unternehmen oder die Gemeinden die Verkehrsinfrastruktur selbst zahlen sollten. Daher donnern nach wie vor etwa 75 LKW täglich über Persenbeug, was für die Anwohner nicht lustig ist, Straßen ruiniert und auch nicht der immer wieder beschworenen Verlagerung des Gütertransports auf die Schiene entspricht“, ärgert sich Josef Baum von der Initiative Verkehrswende NÖ. Auch eine geplante Materialseilbahn über die Donau zur Westbahn scheint unrealistisch.

    Maßnahmen und die offizielle Linie

    Trotz dieser Umstände begannen am Montag in Krummnußbaum die Abrissarbeiten der Gleise bei den Bahnübergängen. Von offizieller Seite hörte man in Mobilitätsfragen unlängst: „So wie Niederösterreich schon in Fragen der erneuerbaren Energie einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leistet, werden wir das auch in Fragen der Mobilität tun. Wir werden uns aktiv in die Diskussion einbringen und dort Schritte setzen, wo wir selbst zuständig sind“, so der neue Mobilitäts-Landesrat für Niederösterreich, Ludwig Schleritzko (ÖVP). Die durchgehende Erhaltung und Ertüchtigung der Donauuferbahn für weniger als 20 Millionen Euro wäre ein kleiner Beitrag dazu. Vor allem wenn man bedenkt, dass für Straßenprojekte hunderte Millionen ausgegeben werden. Allein die Umfahrung Zwettl kostete 155 Millionen Euro.

    Einmal editiert, zuletzt von grubenhunt (21. April 2018 um 14:28)

  • Am Bahnhof Weitenegg türmen sich jetzt die alten Holzschwellen, aber auch Betonschwellen sind noch haufenweise vorhanden:
    Mauli, 22.4.18 Mauli, 22.4.18
    Mauli, 22.4.18

    Auch die Mechanik einer Rückfallweiche lies sich finden:
    Mauli, 22.4.18

    Sowohl am Haupt-, als auch am Ladegleis sind definitiv Schienenfahrzeuge unterwegs gewesen.

    Hier ein Foto vom Streckengleis am Westkopf von Weitenegg, kurz vor der Westseite der Ladegleisweiche: Mauli, 22.4.18

  • Es gibt einen Bericht zur Donauuferbahn in der Melker Bezirksausgabe der NÖN:

    Mir scheint, hier war der Hr. Baum etwas zu optimistisch. Bin ja gespannt, welch "Pulver" er da noch "verschießen" möchte, wenn man bereits am Abbauen ist.

    stillgelegt.

  • Noch einmal: Eine bescheidmäßig aufgelassene Eisenbahnstrecke (§29 EisbG) kann nicht(!) irgendwie wieder "zum Leben erweckt" werden, zumal die Konzession mit dem Feststellungsbescheid erloschen ist. Außerdem ist Herr Baum keine Partei im Verfahren und somit hat er keinerlei Rechte.

  • Naja, bei dem Zustand der Strecke. Und so weit mir bekannt ist, hat man in NÖ beschlossen, nur dann Neubauten (und das wäre rechtlich ein Neubau) von Eisenbahnstrecken zu genehmigen, wenn es keine niveaugleichen EK gibt. Also strenger als TSI vorschreibt, dort gilt dies erst ab 160km/h.