Die Donauuferbahn im Wechselbad ihrer Geschichte

  • Wenn ich mich grade nicht verhört habe, so ist offenbar grampetcargo der Betreiber......

    Jetzt ist es offiziell. Der Informationsgehalt des Artikels ist allerdings gering:

    Persenbeug: Potenzielle Betreiber für Donauuferbahn gefunden

    Die Initiative „Donauuferbahn jetzt“ um die ehemalige Staatssekretärin und Listenobfrau Christa Kranzl lud am Mittwoch in die Persenbeuger Donaurast zur Pressekonferenz.

    Von Michael Bouda. Erstellt am 04. September 2019 (14:35)
    Foto: Michael Bouda
    Präsentiert wurde dabei ein potenzieller Betreiber für die angedachte revitalisierte Donauuferbahn: das Unternehmen Crampetcargo Austria. „Ich glaube, dass das Projekt wirtschaftlich möglich und machbar ist“, sagte Crampetcargo-Geschäftsführer Friedrich Macher.

    NÖN

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Offenbar hat den Macher der Blitz getroffen. Abgesehen vom Wiederaufbau, wer soll Infrastrukturbetreiber*) sein? OstblockGrampetcargo Austria wohl - derzeit - nicht, denn dazu brauchen sie eine Sicherheitsgenehmigung, die Bescheinigung, die ein Eisenbahnverkehrsunternehmen haben muss reicht dazu nämlich nicht. Grampet-Cargo, oder wohl besser Krampen-Cargo, die haben nicht einmal Geld, um ihre Lokführer anständig zu bezahlen oder ihnen für die Nächtigung ein Hotel spendieren! Da hat man ja genau das richtige EVU für eine erfolgversprechende Wiederherstellung gefunden... Prognose: Das wird genau so ablaufen wie bei der Ybbstalbahn... Ein EVU will fahren (und kassieren), die Kosten sollen andere übernehmen.

    *) Die NÖVOGerln müssen noch viel Geld aufbringen, um die im Bescheid vorgeschriebenen Arbeiten (abzuschließen Ende dieses Jahres) durchzuführen. Da werden die kaum auf der einen Seite den Abbruch finanzieren und auf der anderen Seite den Wiederaufbau.

    4 Mal editiert, zuletzt von westbahn (4. September 2019 um 21:43)

  • Ex-Staatssekretärin will die Donauuferbahn retten

    Christa Kranzl hat einen möglichen Betreiber für die stillgelegte Strecke gefunden. Kosten: rund 11 Millionen Euro.

    40 Minuten redet Christa Kranzl über ihre neue Herzensangelegenheit. Die Gemeinderätin aus Persenbeug-Gottsdorf wünscht sich eine Revitalisierung der Donauuferbahn. Das Projekt, betont sie gleich mehrmals, habe nichts mit den Gemeinderatswahlen im Jänner zu tun, es gehe ihr vielmehr um den Klimaschutz.

    Während Kranzl ihr Vorhaben präsentiert, werden derweil die letzten Reste der Bahnstrecke abgetragen. Die Strecke, um die es geht, führt von Emmersdorf in das oberösterreichische Sarmingstein. Seit 2010 sind hier keine Züge mehr unterwegs, die ÖBB hatten damals den Betrieb eingestellt. Die Niederösterreichische Verkehrsorganisationsgesellschaft (NÖVOG) übernahm schließlich die Bahnstrecke, im Zuge einer Machbarkeitsstudie wurde aber ein Weiterbetrieb ausgeschlossen. Erhalten geblieben ist nur das Teilstück zwischen Krems und Emmersdorf.

    Nun hofft Kranzl auf ein Comeback. „Für die Region wäre das eine große Chance. Denn jene Strecken, die in Österreich revitalisiert wurden, haben sich bislang als großer Erfolg erwiesen“, betont sie.

    Betreiber gefunden

    Die ehemalige SPÖ-Staatssekretärin präsentierte am Mittwoch auch schon einen möglichen Betreiber. Friedrich Macher, Geschäftsführer der Grampetcargo Austria GmbH, gilt laut eigenen Angaben als Spezialist, wenn es um Gesamtlösungen im Bereich der Schienenlogistik geht. „Im Wiederbeleben von stillgelegten Bahnstrecken sind wir Profis“, sagt Macher. Die möglichen Kosten für ein derartiges Projekt beziffert Christa Kranzl mit rund elf Millionen Euro.

    Symbolischer Preis

    Seitens der NÖVOG wird betont, dass derzeit der gültige Auflassungsbescheid bis zum Jahresende vollzogen werde. „Daran sind wir natürlich gebunden“, betont Sprecherin Katharina Heider-Fischer. Danach könne über eine mögliche Übernahme sehr wohl gesprochen werden, vermutlich sogar um den symbolischen Preis von einem Euro. „Der neue Betreiber müsste dann aber natürlich auch seinen Rechten und Pflichten nachkommen“, so die Sprecherin. Ob es dazu kommt, bleibt offen.

    Quelle: https://kurier.at/chronik/nieder…etten/400596971

    Im Wiederbeleben von stillgelegten Bahnstrecken sind wir Profis … habe ich da etwas versäumt? Welche Strecke(n) sollte(n) das gewesen sein?

  • Pro Donauuferbahn-Kundgebung im Rahmen der Klima-Parade in Krems am kommenden Freitag, 20. 9. 2019 11:55 Uhr (Fünf vor Zwölf) - 14:00 Uhr, beim Pavillon im Stadtpark.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Während auf dem OÖ. Donauuferbahnabschnitt der Cityjet eco im Fahrgasteinsatz unterwegs ist (siehe hier die Beiträge ab Antwort #152), ist im NÖ.-Abschnitt der Oberbauabbau abgeschlossen. In Antwort #414 in diesem Thread habe ich die Abbauarbeiten mit Stand April 2019 zwischen Persenbeug und Lehen-Ebersdorf dokumentiert. Ein halbes Jahr später habe ich am vergangenen Donnerstag auch noch zwischen Weins-Isperdorf und Persenbeug vorbeigeschaut und die traurigen Überreste fotografiert. Hier meine Ausbeute.

    Ehemalige und jetzt zuasphaltierte Ek in Str.-km 58,7 im Zuge der östlichen Ortszufahrt nach Weins. Im Hintergund lässt sich der Bhf. Weins-Isperdorf erahnen, das aktuelle Ende der OÖ. Donauuferbahn. Links einer der vollen Lagerplätze der Habsburg-Lothringischen Forstverwaltung, dessen Stammholzberge noch auf Abtransport nach Lenzing warten. Derzeit verkehren keine Holzzüge, wahrscheinlich sind die Holzpreise für Käferholz zu sehr im Keller:

    Blick Richtung Krems. Im Hintergrund rechts neben der B 3 eine kleine felsige Erhebung mit einer kleinen Wegkapelle, das sogenannte "Weinser Kreuz":

    Im Jahr 2016 standen die Ek-Lichtzeichen noch und die Trasse war sogar freigeschnitten:

    Herbstlicher Blick auf die Trasse vom westlichen Portal des Persenbeuger Tunnels (345 m) aus in Richtung Westen. Hier stand dereinst das westliche ES des Bhf. Persenbeug bis 1988 (siehe Foto unten):

    Ein Foto aus der Zeit, in der noch niemand daran dachte, dass die Donauuferbahn jemals eingestellt werden könnte. Die 93.1309 verlässt am 7. 8. 1966 mit ihrem Personenzug nach St. Valentin den Persenbeuger Tunnel:

    Quelle: BiB-Band 85 - Die Bahn durch die Wachau. Verlag Pospischil Wien 1992. Foto: Peter Schmied

    Das Ostportal des Persenbeuger Tunnels ist bereits vergittert:

    Auch hier gibt es ein Foto aus besseren Tagen. Die 310.23 verlässt im Mai 1988 mit einem Sonderzug den Persenbeuger Tunnel in Richtung Krems:

    Fotoquelle: Bildband "Dampf über Europa West" von Günter feuereißen, Gondrom Verlag 1989.

    Und so schaut es aus, wenn man heute von derselben Stelle in Richtung Krems blickt:

    Ehemalige Ek in Str.-km 54,4 im Zuge der L 7274 nach Fürholz. Die Ek war durch Lichtzeichen technisch gesichert:

    Ehemalige Ek in Str.-km 54,3 im Zuge der Zufahrt zum Ortsfriedhof mit der mittlerweile irreführenden Bezeichnung "Obere Bahnzeile". Schade, dass sich Straßenbezeichnungen oft länger halten als die namensgebende Bahn. Links der Friedhof und im Hintergrund der ehemalige Bhf. Persenbeug. Davor kann man rechts neben der Bahntrasse die gebäude der ehemaligen Bahnmeisterei Persenbeug erkennen:

    "Obere Bahnzeile". Nur, wo ist die Bahn? Rechts vom "Vorrang geben"-Verkehrszeichen steht der Kilometerstein 54,3.....
    Fotos, sofern nicht anders angegeben: dr. bahnsinn, aufgenommen am 17. 10. 2019

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Tja, vielleicht erspart man dem Grampetcargo-Macher einiges an Arbeit, denn der will ja - scheinbar von ihm ernst gemeint - 400.000 bis 500.000, steigerungsfähig bis zu einer Million Jahrestonnen dort transportieren (und auch bis zu einer Million Fahrgäste im Nahverkehr - sorry, aber der hat doch mehr als ein Rad ab!!), wie er - offenbar vollgekifft *hier* verlautbart! Ich weiß daher nicht genau, in welchen Orbit der Macher lebt, Fragen zum Thema beantwortet er jedoch grundsätzlich nicht, egal wer sie stellt...