Güterzug-Umfahrung (GZU) St. Pölten

  • Eigentlich ist es ein "Anti"-Erwin Denkmal, denn er hat es lange verhindert, da er die Angst hatte, dass der FV damit St.Pölten umfährt. Dies ging so weit, dass man keine Chance mehr für die Umfahrung sah (obwohl die beiden Knoten schon errichtet waren!) und die Gleisanlage im Bahnhof St.Pölten umplanen musste, um die Güterzüge durch den Bahnhof zu schleusen. Wie hoch die Kosten dafür waren, will man vermutlich gar nicht wissen.
    Bei der ursprünglichen Planung wäre sie dringen notwendig gewesen, bei der jetzt teureren gebauten Variante wäre der Bahnhof ein ziemliches Nadelöhr gewesen, somit unterm Strich: notwendig & sinnvoll.

  • So skurril das Ganze klingt, der Hödl hat recht. Würde die A1 heute dort neu gebaut, hätte sie natürlich auch Lärmschutzwände - egal wie weit die nächste Siedlung entfernt ist. Würde es die Bahn schon länger geben, bräuchte sie auch keine LSW. Wenn aber neu gebaut wird, sind die derzeit gültigen strengen Grenzwerte entscheidend.


    Die Sache mag zwar rein rechtlich korrekt sein, aber ein Schildbürgerstreich bleibt es trotzdem. Mir ist schon bewusst, dass es nicht leicht ist, zwei Bauträger unter einen Hut zu bringen, aber die örtliche Situation schreit geradezu nach einer gemeinsamen Lösung mit einer gemeinsamen LSW südlich der Autobahn. Ich bin mir sicher, dass kurz über lang der Ruf nach einer LSW südlich der A 1 laut werden wird, dem man spätestens vor den nächsten anstehenden Wahlen aus politischem Kalkül nachgeben wird. Die daraufhin in den Medien erscheinenden Berichte über die dann sinnlose LSW zwischen Bahn- und Autobahn-Trasse sehe ich heute schon vor meinem geistigen Auge.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Je weiter die LSW weg ist, desto schwieriger ist es den Lärm einzudemmen. Somit hätte eine südlich der Autobahn stehende LSW kaum Auswirkungen auf die Emissionen eines Zuges. Da müsste man schon einen 10 Meter hohen Erdwall errrichten (was allemal schöner gewesen wäre).

    Vielleicht erweist sich die LSW nochmal als nützlich und hält einen PKW davon ab, in den Gleisbereich zu kommen. :D

  • Zitat

    Vielleicht erweist sich die LSW nochmal als nützlich und hält einen PKW davon ab, in den Gleisbereich zu kommen.


    Ziemlich viel Aufwand für den doch eher unwahrscheinlichen Fall, dass dies eintrifft. :D

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Oder dumme Personen, die übers Gleis rennen müssen... über eine LSW klettert sichs nicht so leicht... :D

  • Zu Besuch in der „Güterzugumfahrung“

    Güterzüge sollten nach den ursprünglichen Plänen nicht mehr durch St. Pölten donnern, sondern südlich die Landeshauptstadt umfahren. Nach einer mehrjährigen Bauunterbrechung*) nimmt das Projekt Güterzugumfahrung jetzt Formen an.

    Jahrelang wurde hier gebohrt und gesprengt. Das Ergebnis ist eine 3,5 Kilometer lange Röhre, die am Samstag völlig gefahrlos durchschlendert werden konnte. Fast 500.000 Kubikmeter Material, davon viel Schlier wurden aus dem Tunnel geschafft. In Zukunft sollen hier die Güterzüge in einem großen Bogen um St. Pölten herumgeführt werden.

    Zu Fuß durch den Tunnel: „Sehr interessant“

    Die Messungen waren so genau, dass der Durchbruch auf bis zu zwei Zentimeter genau gelungen ist. Ein Ort des Staunens über das, was moderne Technik kann. „Es ist sehr interessant. Man erfährt, wie ein solcher Tunnel gebaut wird. Es ist wirklich sehr interessant“, sagt Elke Heiss aus Gerersdorf.

    „Man muss sich ja ein bisschen informieren, was die Technik, die moderne Tunnelbautechnik, mit sich bringt“, so die Beweggründe von Ernst Mühlberger aus Linz, sich einen Blick in den Tunnel zu verschaffen. „Wie so etwas aussieht, wenn man selber durchgeht und nicht nur im Zug durchfährt, dass man sich das genauer anschauen kann, wie die Wand da aufgebaut ist und wie das alles funktioniert“, sagt Stefan Jakl aus St. Pölten.

    Umfahrung soll 2017 eröffnet werden


    Aus einer Höhe von 50 Metern werden die Dimensionen der Baustelle noch deutlicher. Die Umfahrung kostet insgesamt 850 Millionen Euro. Foto: ORF

    „Die Güterzugumfahrung oder Lückenschluss St.Pölten-Loosdorf, wie es jetzt heißt, ist also das letzte Teilstück der Westbahn zwischen Wien und Linz, wo die Viergleisigkeit hergestellt wird. Und maßgeblich ist, dass wir hier dann mit dem viergleisigen Ausbau der Westbahn die Kapazitäten zur Verfügung stellen können, die wir für die künftigen prognostizierten Verkehre brauchen“, erklärt Projektleiter Reinhold Hödl. Geplantes Eröffnungsjahr für die Umfahrung von St. Pölten ist 2017

    *) Die GZU könnte längst fertig sein, hätte nicht im Jahr 2000 der glücklose FPÖ-Kurzzeitminister Michael Schmid (kann sich noch wer an ihn erinnern?), ein bekennender Bahn-Ignorant einen Baustopp verhängt. Schmid begründete damals den Baustopp damit, dass die GZU angesichts der schwindenden Bedeutung der Eisenbahn nur hinausgeschmissenes Geld sei. Schmid trat noch im November 2000 von seinem Amt zurück und hinterließ einen Scherbenhaufen: Eskalierender Streit mit den Tiroler Transitgegnern, Verurteiluing durch den EU-Gerichtshof wegen der Brennermaut, erster ÖBB-Streik seit 35 Jahren und laufende Scharmützel mit LH Pröll wegen des Semmering-Basistunnels. Eine beachtliche Leistung für etwas mehr als ein halbes Jahr Verkehrsminister. Nachfolgerin von Schmid wurde die ebenso glücklose und unfähige Monika Forstinger.

    Quelle: ORF NÖ

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Der Bau flackerte 2002 wieder kurzzeitig auf, die letzte Einstellung erfolgte somit erst 2 Jahre später. In der Gerüchteküche hieß es immer, dass es auf Druck der NÖ-Landesregierung geschah, obs stimmt?

  • Der Bau flackerte 2002 wieder kurzzeitig auf, die letzte Einstellung erfolgte somit erst 2 Jahre später. In der Gerüchteküche hieß es immer, dass es auf Druck der NÖ-Landesregierung geschah, obs stimmt?

    Nach meinen Informationen war das ein Revanchefoul des Verkehrsministers Schmidt für das Pröll'sche Nein zum Semmeringtunnel.