Güterzug-Umfahrung (GZU) St. Pölten

  • naja, das was man da an beiden Bildrändern von hinten sieht, schaut nicht grad nach Hektometertafel aus.

    ich hab mich schon beim Lesen gewundert, dass es keine Signalisation als Rückfallebene gibt.

  • Ähm, warum "von hinten"? Und es stimmt schon: Auf der GZU gibt es keine herkömmliche Signalisierung mehr - aber irgendwie müssen die Züge an den Ende ja wieder in die signalgedeckte Bestandsstrecke eingebunden werden...

  • Ich meinte die sichtbare Tafel "21,9". Somit ist man kurz vor dem Knoten Rohr (Strecke 10102) und der Umgebung nach ist das Signal von der GZU Richtung Rohr. Somit ist es das Vorsignal für das als Grenzsignal für ETCS dienende Signal.

  • ich hab mich schon beim Lesen gewundert, dass es keine Signalisation als Rückfallebene gibt.

    Als Rückfallebene wird es, da international Standardisiert, diese Signale, in Verbindung mit fernmündlich erteilten Fahrtbefehlen geben... Anders aussehende Tafeln verwendet übrigens die DB für die Kennzeichnung von Blockabschnitten auf Neubaustrecken, welche mit LZB ausgestattet wurden. (Z.B.: München-Nürnberg)

  • Als Rückfallebene wird es, da international Standardisiert, diese Signale, in Verbindung mit fernmündlich erteilten Fahrtbefehlen geben...

    Die gibt es eh schon. Die Signale, die westbahn angesprochen hat, stehen nach dem Knoten Wagram ungefähr bei Str.-km 3 sowie vor dem Knoten Rohr zwischen Radlleiten- und Bründlkapellen-Tunnel. Die Signale bei km 3 sind von der S 33 aus gut zu sehen.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Anders aussehende Tafeln verwendet übrigens die DB für die Kennzeichnung von Blockabschnitten auf Neubaustrecken, welche mit LZB ausgestattet wurden. (Z.B.: München-Nürnberg)

    Nennen sich dann Blockkennzeichen und werden ohne Signale genutzt, wenn man im Teilblockmodus fährt (ist aber so weit ich weiß nur abseits von Weichenbereichen zulässig).

    Sind beim Wienerwald-Tunnel eigentlich noch alle Blocks mit Signalen ausgestattet?

  • St. Pölten: Güterzüge lärmen weiter

    Anrainer sind sauer: Trotz der neuen Umfahrungsstrecke bleibt es am Bahnhof laut.
    Als im Dezember des Vorjahres die 24,7 Kilometer lange Güterzugumfahrung (GZU) unter dem Jubel von Politikern und ÖBB-Managern eröffnet wurde, freute sich auch Johannes Z. aus St. Pölten. Er war voller Hoffnung, dass die 731 Millionen Euro teure Strecke, die die Landeshauptstadt umfährt und knapp vor Loosdorf (Bezirk Melk) wieder in die bestehende Weststrecke mündet, ihm wieder mehr Lebensqualität bescheren würde. Doch von ruhigeren Zeiten rund um den Hauptbahnhof im Herzen der Stadt könne keine Rede sein, wie Z. in einem Brief an den KURIER berichtet.
    "Nach wie vor sorgen bis zu 150 Güterzüge pro Tag für viel Lärm am Hauptbahnhof. Das sind bis zu sechs Züge in einer Stunde. Ich frage mich, wie das trotz der Umfahrung sein kann", schreibt Johannes Z.
    Private Anbieter
    Die Erklärung dafür ist relativ einfach, wird aber Herrn Z. nicht freuen. Denn derzeit ist es so, dass vor allem Züge der Österreichischen Bundesbahnen auf der GZU unterwegs sind. Sie verfügen über das Zugbeeinflussungssystem ETCS, das für diese Strecke vorgeschrieben ist.*)
    Viele private Anbieter sind damit aber noch nicht ausgerüstet und werden es aufgrund der Kosten auf absehbare Zeit auch noch nicht sein. Damit ist klar, dass die Züge, die zum Beispiel aus unseren östlichen Nachbarländern kommen, weiterhin auf der alten Strecke unterwegs sein werden.
    "Zudem spielt der Faktor Zeit im Bereich des Güterverkehrs nicht so eine wichtige Rolle wie im Personenverkehr. Damit ist der Druck für eine Umrüstung auch nicht so groß", sagt ÖBB-Sprecher Christopher Seif.
    Mehr Kapazitäten
    Dennoch spricht man bei den ÖBB von einem erfolgreichen Start der GZU. "Der Betrieb der Neubaustrecke wird langsam hochgefahren und seit der Inbetriebnahme fahren bereits jetzt 50 Prozent weniger Güterzüge auf der Bestandsstrecke durch das Stadtgebiet", betont Seif. Ziel sei es, so viele Züge wie möglich über die neue Strecke zu führen. "Der Lückenschluss St. Pölten – Loosdorf entlastet damit das Zentrum St. Pöltens nicht nur vom Güterdurchzugsverkehr, sondern schafft auch Kapazitäten für zusätzlichen Personenverkehr."

    (kurier) Erstellt am 25.01.2018, 13:47

    KURIER

    *) Was allerdings nur bedingt stimmt, denn laut EÖ-Heft 2/2018 ist auch bei den ÖBB erst rund die Hälfte der Loks mit ETCS ausgestattet.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Güterzüge rollen weiterhin durch St. Pölten

    Die Güterzugumfahrung St. Pölten wurde im Dezember 2017 feierlich eröffnet. Einige Politiker kündigten davor an, dass die Bevölkerung vom Bahnverkehr befreit werde. Doch bis heute rollen täglich mehr als 50 Güterzüge durch die Stadt.

    Der Schienenverkehr auf der Weststrecke zwischen Salzburg und Wien steigt, sowohl beim Personen- als auch im Güterverkehr. Nach Angaben der ÖBB fahren dabei etwa 850 Güterzüge jede Woche durch St. Pölten - vorbei an Einfamilienhäusern und Wohnhäusern.*) An den zunehmenden Lärm mussten sich die Bewohner in den vergangenen Jahren gewöhnen. Durch die neue Umfahrung sollten die Güterzüge in Zukunft einen Bogen um die St. Pöltner Wohnsiedlungen machen.
    Doch nach wie vor fährt jeder zweite Güterzug durch die Stadt, und daran wird sich laut ÖBB-Sprecher Christopher Seif auch so schnell nichts ändern: „Die Umfahrung bringt eine wesentliche Entlastung des innerstädtischen Bereichs, aber es ist natürlich klar, dass immer wieder Güterzüge hereinfahren müssen, weil sie St. Pölten oder die Zulaufstrecken als Ziel- und Quellbahnhof haben.“
    Güterzügen fehlt Sicherungssystem
    Die neue Strecke ist zudem mit einem modernen Zugsicherungssystem ausgestattet. Die Lokomotive wird damit beinahe fremdgesteuert. Unfälle sollen so verhindert und kürzere Abstände zwischen den Zügen möglich werden. Nach Angaben von Seif ist das European Train Control System (ETCS) auf allen neu gebauten Strecken Standard: „Allerdings gibt es vor allem private Züge, die dieses System noch nicht haben und weiterhin durch den St. Pöltner Hauptbahnhof fahren müssen.“
    Die Umrüstung ist jedoch teuer und private Zugbetreiber haben nichts von einer sofortigen Umrüstung. Die komplette Umstellung wird deshalb noch Jahre dauern, glaubt Seif: „Selbstverständlich wüschen wir uns, dass noch mehr Güterzüge über die Umfahrung fahren.“ Langfristig will man zumindest drei Viertel aller Güterzüge auf die Umfahrung bringen, so Seif. Damit werden aber auch in Zukunft etwa 200 Güterzüge durch St. Pölten rollen und der Schienenlärm für die Anrainer - wenn auch in geringerer Form - erhalten bleiben.

    ORF NÖ
    *) Na sowas aber auch. Ist das nur in St. Pölten so oder anderswo auch?  :D

    dr. bahnsinn - der Forendoktor