Brenner: Zwei LOMO-Loks gegen RoLa - drei Verletzte

  • Zitat

    .... der von einem Bahnboller nicht aufgehalten werden konnte


    "Prellbock" ist ja in der Tat ein garstiges Wort. Mit "Prell" assoziiert man "prellen", ist gleich "übervorteilen" oder "linken" und "Bock" wird mit "geiler Bock" assoziiert. Es ist daher nur recht und billig, dass dieses Unwort durch die Neu-Schöpfung "Bahnboller" ersetzt wird. :D

    PS.: In ein paar Jahren wird der Bahnboller bereits im Duden stehen. Wetten dagegen werden schon jetzt angenommen.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor


  • Ein 24-jähriger Tfzf. Ist wohl noch nicht so lang im Geschäft. Ist aber keine Entschuldigung für ihn und seine für ab heute gültige, wohl nicht sehr rosige Dienstbeschreibung wird ihn ohnehin sein Tfzf.-Leben lang begleiten.

    Mit einer Vollbremsung das Tfz. zu sichern war beinahe die erste Lektion in der Ausbildung. Selbst auf der Dampflok wurde so das Entrollen verhindert.

  • Brenner: Zug wird geborgen

    Bei einem Unfall mit einem Zug der Rollenden Landstraße (RoLa) sind auf dem Brenner drei Personen leicht verletzt worden. Zwei Lokomotiven waren talwärts gerollt und gegen den RoLa-Zug geprallt. Am Dienstag soll ein Kran den Zug bergen.

    Für die Bergung am Dienstag ist ein 120 Tonnen schwerer Schienenkran angefordert worden. 30 bis 40 Arbeiter werden an der Bergung beteiligt sein. Rene Zumtobel von den ÖBB sagt, die Schwierigkeit sei, bei den beengten Verhältnissen den Kran parallel zu den Gleisen aufzubauen. Auch die Fahrleitung müsse abgebaut werden damit der Kran mit seinem Schwenkarm zum Einsatz kommen könne. Während der Bergung müssten auch immer wieder die Schienen und Schwellen repariert werden, damit das Fahrzeug abgeschleppt werden könne.

    Millionen-Schaden erwartet

    Ziel sei es, bis Dienstagabend alle Fahrzeuge wieder aufzugleisen. Erst dann könne man sehen, wie groß der Schaden an Fahrzeugen und Infrastruktur sei. Zumtobel befürchtet, dass der Schaden „in die Millionen“ gehen könnte.

    Unfallkommission eingerichtet

    Eine Unfallkommission des Verkehrsministeriums werde sich mit dem Ereignis befassen, so Zumtobel. Es sei eine besondere Situation, da die Loks auf italienischer Seite abgestellt waren. Es sei Glück gewesen, dass die Weichen so gestellt waren und die beiden Lokomotiven auf einen Begleitwagen aufgefahren sind, so Zumtobel. Denn wenn ein Fahrzeug entrollt, habe man keine Möglichkeit mehr, es anzuhalten.

    Schaulustige sollen nicht zu nahe kommen

    Durch die Arbeiten soll es zu keinen Behinderungen im Personenverkehr und bei der ROLA kommen. Auf Grund der beengten Platzverhältnisse werden etwaige Schaulustige gebeten, die Bergung wenn dann aus der Distanz mitzuverfolgen, so Zumtobel.

    Loks machten sich selbständig

    Die beiden Loks der privaten Gesellschaft Lokomotion waren laut ÖBB-Sprecher Rene Zumtobel am Montag kurz vor 6.00 Uhr aus dem italienischen Bereich des Bahnhofs Brenner auf österreichisches Gebiet gerollt und dort gegen einen abgestellten Zug der Rollenden Landstraße geprallt. Daraufhin stürzte das Triebfahrzeug am Zugsende des RoLa-Zuges über das Ende des Stumpfgleises einige Meter in die Tiefe.

    Lokführer wollte von einer in die andere Lok wechseln

    Gegenstand der Erhebungen wird sein, warum sich die beiden Lokomotiven des privaten Betreibers selbstständig gemacht hatten. Fest steht bisher nur, dass die Loks wegrollten, als der 24-jährige Lokführer bei einem Rangiermanöver von einer in die andere Lok wechseln wollte. Der Lokführer versuchte noch auf die Lok aufzuspringen, kam dabei aber im Schnee zu Sturz und verletzte sich dabei.

    Bei den Verletzten handelt es sich um den 24-jährigen deutscher Lokführer von Lokomotion, den 35-jährigen Lokführer der ÖBB-Lok aus Ungarn und um eine 48-jährige deutsche Mitarbeiterin im Liegewagen der Rollenden Landstraße.

    Der Betrieb der Rollenden Landstraße musste nach dem Unfall bis Montagmittag eingestellt werden, ansonsten war die Bahnstrecke nach einer kurzen Unterbrechung wieder befahrbar.

    Geisterloks am Brenner kein Einzelfall*)

    Auslöser für das Unglück waren zwei Triebfahrzeuge der privaten Firma Lokomotion. Deren Betriebsleiter Niels Jäger zeigte sich erleichtert, dass nicht noch Schlimmeres passiert ist, die Lokomotiven hätten auch weiter kommen können, dann wäre der Schaden sicher größer gewesen. So etwas komme aber nur sehr selten vor, sagt Jäger. In den zehn Jahren in denen er am Brenner sei, „war es insgesamt vielleicht zwei Mal“.

    Gewerkschafter sieht Organisationsversagen

    Die Aussagen des Betriebsleiters des privaten Betreibers Lokomotion, der sich erleichtert gezeigt habe, dass beim aktuellen Eisenbahnunfall am Brenner in Tirol nicht mehr passiert sei, seien „äußerst bedenklich“, kritisiert Roman Hebenstreit, Vorsitzender der Sektion Verkehr in der Gewerkschaft vida und Vorsitzender des ÖBB-Konzernbetriebsrats.

    Sicherheitsbestimmungen seien zur Unfallvermeidung da und müssten auf Punkt und Beistrich eingehalten werden. Wie von der Gewerkschaft gefordert, sei deshalb auch eine Selbstkontrolle der Unternehmen durch selbstbezahlte Gutachter dringend abzustellen. Das müsse durch eine unabhängige Behörde erfolgen, bekräftigt Hebenstreit.

    Dass diese Vorfälle jedoch, wie vom Lokomotion-Betriebsleiter angesprochen, jedoch nur selten vorkämen, sei bereits ein Unfall zu viel, so Hebenstreit. Hier sei ein klares Organisationsversagen festzustellen. Im Eisenbahngesetz sei nämlich klar festgelegt, dass in derartigen Fällen entsprechende Vorbeugemaßnahmen zu treffen sind, um ein Wiederholen zu verhindern.

    *) Es wird hier immer in sehr allgemeiner Form davon geschrieben, dass das Entrollen von Tfz. am Brenner schon mehrfach vorgekommen sei, es werden allerdings keine konkreten Vorkommnisse genannt. Ich kann mich in der letzten Zeit auch an keinen derartigen Vorfall am Brenner erinnern. Weiß hier wer was Genaueres?

    Quelle: ORF Tirol

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Wieso darf man nicht sagen, dass man froh ist, dass nicht mehr passiert ist? Braucht man einen Schwerverletzten oder einen Toten oder wie? Natürlich darf soetwas nicht passieren, wenns aber doch mal passiert, dann wird man wohl noch froh sein dürfen, dass es "nur" leicht Verletzte gibt. :thumbdown:

    Zur Lokomotion-Beteiligung: Wundert mich nicht, wenn man bedenkt, wie stark Lokomotion am Brenner vertreten ist. Es ist ja auch nichts besonderes, wenn die ÖBB bei einem Vorfall beteiligt ist.

    Und wieso es zu dem Vorfall kam, wird man sowieso erst nach den Untersuchungen wissen, hat der Tfzf etwas vergessen, gab es ein technisches Gebrechen, man weiß es nicht. Alles Spekulationen.

  • Zitat

    Es sei Glück gewesen, dass die Weichen so gestellt waren und die beiden Lokomotiven auf einen Begleitwagen aufgefahren sind, so Zumtobel.

    Glück? Ich dachte diese Schutzstellungen sind Absicht (außer natürlich es ist eine Fahrstraße gestellt), aber da kann man sich ja irren.

  • Zitat

    Ich dachte diese Schutzstellungen sind Absicht

    Früher gab es Schutzweichen das ist aber schon lange her.

  • Ist zwar auch schon wieder ein paar Jährchen her, aber bei meinen letzten Informationen zum elektronischen Stellwerk war definitiv noch vom Flankenschutz die Rede und ich kann mir nur schwer vorstellen, dass man diesen abschaffen durfte.

  • Ist zwar auch schon wieder ein paar Jährchen her, aber bei meinen letzten Informationen zum elektronischen Stellwerk war definitiv noch vom Flankenschutz die Rede und ich kann mir nur schwer vorstellen, dass man diesen abschaffen durfte.


    Ich schließe mich dieser Ansicht an.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Wenn sich ein "Österreich"-Journalist über ein Eisenbahn-Thema hermacht, dann ist ein journalistisches Schmankerl garantiert. Ich möchte Euch dieses, aus der gestrigen Printausgabe entnommene Highlight nicht vorenthalten:


    Quelle: Österreich-Printausgabe vom 11. 02. 2014, S. 8.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor


  • Ein 24-jähriger Tfzf. Ist wohl noch nicht so lang im Geschäft. Ist aber keine Entschuldigung für ihn und seine für ab heute gültige, wohl nicht sehr rosige Dienstbeschreibung wird ihn ohnehin sein Tfzf.-Leben lang begleiten.

    Ich kenne sehrwohl TFZF (mehrere) die jünger sind als 24 und genau wissen was sie auf den Schienen machen!!! Und was sagt schon das Alter über REIFFE aus? Nix lieber Dr Bahnsinn..
    Es gibt 40 Jährige die saudumm sind und viel Mist machen und genauso 20 jährige.,..