1010.15 als ÖGEG-Werbelok

  • Die ÖGEG hat sich bei der Gestaltung der 1010.15 etwas Besonderes einfallen lassen und zwar eine Designvariante, wie sie bei einer E-Lok in Österreich bisher noch nie angewendet worden ist:


    Fotos: ÖGEG

    Hmmm. Bei der Gestaltung der Lok weiß ich nicht so recht, ob ich lachen oder weinen soll. Lachen einerseits, weil man wirklich kreativ war und sich nicht scheute, einer Lok ein Outfit zu verpassen, das dem vertrauten Anblick eines 4020 nicht unähnlich ist.
    Weinen könnte ich, weil es meiner Meinung nach die Lok nach über 50 Lebensjahren als Vertreterin einer der erfolgreichsten österreichischen Nachkriegslokomotivreihe es nicht verdient hat, als überkandidelte ÖGEG-Werbeträgerin herhalten zu müssen. Gut, es ist das gute Recht der ÖGEG, als Eigentümerin der Lok ihr dieses Outfit zu verpassen, aber ob es wirklich eine gute Wahl war, wage ich persönlich zu bezweifeln, auch wenn eine Reihe von Facebook-Usern per erhobenem Daumen bekundet, dass das Lok-Design gefällt.
    Zwei Kritikpunkte seien noch angebracht: Der ÖGEG-Pflatsch auf der Seitenfront ist eindeutig zu groß und die seitlichen Hinweise, was die ÖGEG noch zu bieten hat, sind überflüssig. Fehlen nur noch Tel.-Nummern, E-Mail-Adressen und Öffnungszeiten.......... :(

    So, weitere Meinungen zum aktuellen 1015.15-Outfit ausdrücklich erwünscht.....

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • So, weitere Meinungen zum aktuellen 1015.15-Outfit ausdrücklich erwünscht.....

    Weniger gewöhnungsbedürftig als die Joanneum-Lok. Und alle die, die jetzt im Zweierforum negativ schreiben, werden in ein paar Wochen froh sein, wenn sie mal Abwechslung vor die Linse bekommen und was anderes als die ewigen Einheitsochsen fotografieren können. War noch bei jeder Lok, egal wie kontroversiell das Design anfangs beurteilt wurde, so.

    Hat die ÖGEG nicht eh noch eine 1x10er im Valousek-Design? 1110.522? Wenn man schon eine Werbelok will, ist es doch besser, eine zu nehmen, die man "doppelt" hat, als etwa die 1245, die 1046 oder die 1020er umzugestalten.

    Ich finde auch, dass unbedingt noch zumindest die Webadresse draufstehen sollte. Telefonnummer und E-Mail sind eher verzichtbar, aber es soll ja schließlich eine Werbelok sein.

    Meinem persönlichen Empfinden nach ist das Logo für diesen Zweck noch etwas zu klein geraten, und auch die Schrift könnte noch etwas größer sein...

  • Das ist eher ein Kompromiss zwischen Werbe- und Pseudonostalgielok...

    Den vollen Nutzen als Werbelok erhält man in der Regel, wenn die Lok mit Folien (fast) komplett beklebt wird. Aber mir gefällts so besser! Für Valousek-Fetischisten gibts ja noch die 1110 522...
    Von einer Nostalgielok kann bei der 1010.15 mit dem Neubaukasten eigentlich eh noch keine rede sein!

    L.G. 1141 021-4

  • Ich konnte gerstern im Lokpark mit einigen Besuchern über die Lok sprechen. Ich hatte das Gefühl das dies positiv aufgenommen wurde da dies mal was anderes ist. In echt schaut die Lok noch schöner aus und als am Foto.

  • Zwar nicht authentisch, aber recht hübsch.

    Der Schienenverkehr wird durch Schienenersatzverkehr ersetzt.

    Einmal editiert, zuletzt von 2020.01 (23. Februar 2015 um 13:17)

  • Zur Gedächtnisauffrischung für alle, die sich an das Aussehen der Lok vor ihrer Umgestaltung nicht mehr genau erinnern können:

    Foto: dr. bahnsinn

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Ja und?

    Das ist DEINE Meinung, andere sind durchaus davon angetan und soviel mir bekannt ist, gehört die 1010.15 zu den Betriebfahrzeugen der ÖGEG und soll in erster Linie einen aktiven finanziellen Beitrag zur Erhaltung der Museumsfahrzeuge liefern. Und logischerweise nimmt man dazu Lokomotiven, die zu ÖBB Zeiten noch eine größere Ausbesserung erhalten haben und somit mit vergleichsweise wenig Aufwand rasch in Betrieb genommen werden können. Da damals viele Komponenten aufgearbeitet wurden, dient das ebenfalls zur Erhöhung der Einsatzbereitschaft und minimiert das Risiko eines Verschleißausfalles. Schon auch mal daran gedacht?

    Und wo steht es geschrieben, dass so eine Lok unbedingt auf ewig ihr ursprüngliches Design behalten muss? Noch dazu ein Design, welches man nicht unbedingt als vollkommen gelungen bezeichnen kann?

    Wie gesagt - es ist eine Werbelok aus dem Betriebsstand und daher gelten hier andere Maßstäbe als bei "Nostalgie"-Loks. Sie soll (muss) auffallen aus der Masse der 08/15 Tfz in blutorange, verkehrsrot oder gar tannengrün... Und dass Ral 2002 oder gar RAl 6009 nicht auf eine HG 2 Lok epochenmäßig passen, braucht hoffentlich nicht gesondert erwähnt zu werden. Ich stelle mir gerade den (verständlichen) Aufschrei vor, wenn die ÖGEG sie so lackiert hätte!

    Und noch eine kleines Detail am Rande: angenommen RedBull würde ein Sponsoring für eine betriebsfähige Aufarbeitung einer historischen Lok machen und erwartet sich dafür eine Lok oder einen Wagen in deren Design, dann wäre die ÖGEG dumm, wenn sie das Angebot nicht annehmen, oder? Und nachdem ja noch eine weitere Valousek 10er existiert, könnte dafür diese in Frage kommen.

    Der Lack der 1010.15 war bereits alles andere als werbend und daher ein Neulack überfällig. Die 1110 522 hat den besseren Valousek Lackzustand und daher bleibt sie als Vertreterin für diese Variante erhalten. Also was solls... Abgesehen davon darf der Eigentümer einer Maschine schon noch selbst entscheiden, wie er sie lackieren will. Und wenn beschlossen wird, dass der Kasten in quietschgeld mit giftgrünen Rahmen und violetten Dach ausgeführt wird, dann ist das deren Entscheidung und diese ist zu akzeptieren. Einen Erfolg hätte die Lok schon im Vorfeld - man spricht über sie...


    Also fassen wir kurz zusammen:

    1) Die 1010.15 entspricht einer historisch weniger wertvollen Version und hatte auch noch einen mäßigen Lackzustand
    2) Die 1110. 522 besitzt die gleiche Ausführungsvariante und ist lackmäßig wesentlich besser -> bleibt so als Vertreterin erhalten.
    3) Eine Werbelok sollte gefällig sein und genau dieser Effekt wurde auch erreicht.
    4) Über eine Werbung muss gesprochen werden, denn damit ist sie in aller Munde - auch das wurde erreicht.
    5) Auf die Meinung von ein paar Nietenzähler, welche in der Regel auch noch nie aktiv bei der Erhaltung von echten Museumsfahrzeugen mitgearbeitet oder sich sonst wie beteiligt haben, würde ich auch nicht unbedingt zählen!
    6) Wenn dir das Fahrzeug nicht gefällt, dann ignoriere einfach den Thread, ansonsten könnte man durchaus meinen, dass du dich gerne selbst quälst...

    Egal ob BBÖ, DRG oder KPEV - die alten E-Maschinen sind faszinierend!

    Einmal editiert, zuletzt von 1X45 (2. Mai 2014 um 17:16)

  • Ja und?

    Das ist DEINE Meinung,
    .....
    6) Wenn dir das Fahrzeug nicht gefällt, dann ignoriere einfach den Thread, ansonsten könnte man durchaus meinen, dass du dich gerne selbst quälst...

    Wen hast Du jetzt angesprochen, 1X45? Ich nehme an Dr. Bahnsinn.

    Der Schienenverkehr wird durch Schienenersatzverkehr ersetzt.

    Einmal editiert, zuletzt von 2020.01 (23. Februar 2015 um 13:21)

  • Eines hat die ÖGEG auf alle Fälle bereits erreicht, nämlich dass über ihre Werbelok im Internet diskutiert wird. Und somit ist einer der Hauptzwecke erreicht!

    Ich persönlich finde es gut, dass die ÖGEG diesen Schritt gesetzt hat, neben einer gehörigen Portion Mut benötigt man auch eine ordentliche Durchsetzungskraft, denn ich bin überzeugt, dass auch innerhalb des Vereines es genügend Widerstand dagegen gegeben haben wird. Und dass dennoch die 1010 umgesetzt wurde, zeigt, dass man sich der Wichtigkeit einer ungewöhnlichen Werbung bewusst ist.

    Da bekanntlich Ohrfeigen und Geschmäcker unterschiedlich sind, entstehen natürlich nunmehr heftige Diskussionen darüber, ob das notwendig wäre und ob das Design gelungen sei. Meine Meinung dazu ist, dass man ein deutliches Signal gesetzt und die Zeichen der Zeit erkannt hat. Marketing mäßig hat sich die ÖGEG aus der Masse der Eisenbahnvereine emanzipiert und es schaut so aus, als ob dort eine neue Linie umgesetzt wird, auch daran erkenntlich, dass der Internetauftritt überarbeitet wurde. Auf alle Fälle weht dort ein neuer Wind und man ist sich bewusst, dass man sich in der breiten Öffentlichkeit anders als unter den Hobbykollegen präsentieren muss, wenn man wirtschaftlich überleben will.

    Anhand des Bildes von dr. bahnsinn erkennt man, dass die 1010 sich äußerlich nicht mehr optimal präsentiert hat und ein Neulack überfällig war. Man hat diese Gelegenheit genutzt und ein ungewöhnliches aber durchaus gefälliges Erscheinungsbild geschaffen und zusätzlich auch noch die Hausfarben des Partners WLB einfließen lassen. Ich bin überzeugt, dass bei den Einsätzen mit dem Blue Train aus dem Hause B&B bzw. mit dem Majestic Imperator vom Rieck ein harmonisches Erscheinungsbild entstehen wird, welches schlussendlich nicht nur von den Auftraggebern und deren Fahrgästen sondern auch von der Fotografengilde honoriert werden wird.

    Apropos Fotografen: Wie ist das mit den verschiedenen Werbetauri der ÖBB und GySEV bzw. SZ? Wo allein schon beim Durchsickern von Gerüchten über eine neue Lok sich bei den Fotografen Nervosität verbreitet und jeder von ihnen bestrebt ist, möglichst das erste Bild am besten noch vor der offiziellen Präsentation zu schießen? Und dann heftig urgiert wird, ob Roco hoffentlich auch bald ein Modell davon bringt??

    Meine Gratulation an die ÖGEG für diesen richtigen und wichtigen Schritt und für den Farbtupfen auf Österreichs Schienen. Möge die 1010 den erwarteten Zweck erfüllen und der Öffentlichkeit zeigen, dass man erkannt hat, dass das sektenmäßige Rostschnüffeln [(C) eine Kollege aus einem anderen Forum] in einem abgeschlossenen Bereich zwar ganz nett zur Befriedigung der eigenen Interessen ist, aber damit das wirtschaftliche Überleben in einer Zeit wo die öffentliche Hand sogar Einsparungen in sozialen Bereichen durchzieht nicht mehr gesichert ist, weil staatliche oder ländermäßige Zuwendungen gestrichen werden...

    In den 40 Jahren ihres Bestehens ist die ÖGEG sehr groß geworden und hat sich als der aktivste und wichtigste Verein Österreichs etabliert, der interessanterweise im Ausland teilweise bekannter als im eigenen Land ist. Standortmäßig ist sie in OÖ günstig gelegen und hat einen schnellen Zugriff auf die schönsten Streckenabschnitte der ÖBB und kann daher kostengünstig mit ihren deutschen Partnern agieren. Dass Salzburg bzw. Passau ebenfalls im Einzugsbereich der ÖGEG sich befinden, ist ein zusätzlicher Vorteil. Interessanterweise ist die ÖGEG jedoch nicht wirklich im Osten der Republik vertreten und auch nur eingeweihten wirklich bekannt - das dürfte jedoch damit zusammenhängen, dass über viele Jahre hinweg nur Fahrten außerhalb der Ostregion stattgefunden haben. Die Gründe dafür kenne ich nicht, doch kann man erkennen, dass auch hier ein Umdenken stattgefunden hat. Auf einmal werden Fahrten angeboten, wo dezidiert auf Anschlüsse aus dem Osten hingewiesen werden, auch der Fahrplan der hauseigenen Museumsbahn Timelkam - Ampflwang wurde so überarbeitet, dass Übergänge zu ÖBB Zügen möglich sind. Da hat sich wohl im Hintergrund einiges getan...


    Und die 1010 ist jetzt das öffentliche Signal dafür, dass die ÖGEG nunmehr neue Wege eingeschlagen hat! Ich wünsche der ÖGEG vom ganzen Herzen, dass sie den Erfolg bekommen, den sie sich als größter Verein Österreichs auch verdient haben. Mir sagt die Erneuerung auf jeden Fall zu und die 1010.15 ist in meinen Augen als gelungen zu bezeichnen!


    ALLES GUTE ZUM 40er!