Die Zukunft der Murtalbahn

  • Von der Taurachbahn und Murtalbahn gibt es wieder Einiges zu berichten:

    Am 22.06.2017 ist die Dampflokomotive SKGLB 22 (nachher Aquarius C, vorher HF 210 E) mit dem Spezialtransporter der PRESSNITZTALBAHN im Pinzgau in Tischlerhäusl angekommen. Die Lok bekommt in den kommenden Monaten in der PLB- Werkstätte eine Revision samt Überprüfung des Dampfkessels durch den TÜV Kesselinspektor, (wieder) eine Vakuumbremse für den Zug und eine Anpassung der Kupplungshöhe an die „österreichische“ Norm – und was halt sonst noch ansteht. Der erste Eindruck vom Zustand der Lok ist „sehr gut gepflegt und bestens in Schuss“! Die Foto von Walter STRAMITZER zeigen die Abladung vom Spezialtransporter am 22.6. in Zell am See - Tischlerhäusl.


    Weiterer Neuzugang, die HF 130 C, die von einem Vereinsmitglied angemietet wurde und als VL 7 als Verschub- und Streckenlok tätig sein wird. Diese Lok wurde auch in Zell revidiert und mit einer Vacuumbremse ausgestattet.


    Inzwischen ist auch unsere 298.56 in ausgezeichnetem Zustand nach allen Arbeiten aus Jenbach wieder rechtzeitig in Mauterndorf eingetroffen. Am 20.07.2017 wird sie den inzwischen ausgebuchten Ferndampfzug Mauterndorf - Murau - Unzmarkt und zurück befördern. Den Kessel hat übrigens die Achenseebahn-Werkstätte überarbeitet. Dort gibt es einen staatlich geprüften Kesselschmied.


    Die ganzen Neuzugänge machten es notwendig, die untaugliche SKGLB11 von Mauterndorf ins Schmalspurmuseum Frojach zu überstellen. Das geschah mit der SKGLB 12, gleichzeitig wurde der SKGLB-Güterwagen Kwd5302 nach Frojach gebracht.

    Auf der Rückfahrt hat die S12 dann einen Holzzug der StLB übernommen.


    Rundholzzüge VON Unzmarkt NACH Tamsweg (SW Bogensberger) wird es übrigens in Zukungt öfter geben, es handelt sich um Holz aus der Ukraine. Eine dort vorkommende Kiefernart ist derzeit in Österreich im Möbelbau sehr beliebt.


    Diese und noch andere Meldungen auf der Website des Clubs 760


    Noch eine Meldung in Sachen Taurachbahn:

    Letzten Sonntag taufte Frau Christine Haslauer, Gattin von LH Wilfried Haslauer, die 298.56 auf den Namen Mariapfarr, einen Bericht gibt es im Bezirksblatt

  • Hier ein Foto vom Anheizen der S 12 in Mauterndorf am 12. April 2017:


    Zitat von Club 760

    Auf der Rückfahrt kam es dann zu einer echten Güterzugfahrt von Murau nach Tamsweg, da in Murau einige Holzwagen abgfestellt waren, die nach Tamsweg gebracht werden sollten. So ergab sich die Gelegenheit, diese gleich mitzunehmen.

    Die oben zitierten Holzwagen sind hier im Bf. Murau ansatzweise neben dem VT 34 zu sehen:
    Fotos: dr. bahnsinn, aufgenommen am 12. 4. 2017

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Der Ek-Unfall am 12. Juli 2017 in Stadl an der Mur (siehe hier, Antwort 443) hat der Murtalbahn veritable Fahrzeugprobleme beschert, da die in den Unfall involvierten Fahrzeuge VT 33 und VS 44 längere Zeit nicht zur Verfügung stehen werden. Um den Fahrzeugmangel zu lindern, wurde bei der Pinzgauer Lokalbahn der Stromlinienwagen BDs 351 (ex ÖBB BD4ip/s 4260) entliehen. Dieser ist seit Schulbeginn im morgendlichen Schülerzugpaar 8700/8703 zwischen Murau und Unzmarkt im Einsatz.

    Quelle: EÖ-Heft 10/2017, S.529.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Die Konzession der Murtalbahn endet am 31. Dezember 2018. Zuständig für Konzessionsvergabe an der Murtalbahn ist das BMVIT und nicht die Länder. Die Taurachbahn ist eine nicht öffentliche Eisenbahn. Zuständige Behörde ist daher die Bezirkshauptmannschaft Tamsweg. Der Konzessionsinhaber hat spätestens sechs Monate vor Ablauf der Konzessionsdauer den Antrag auf deren Verlängerung bei der zuständigen Behörde zu stellen. Wird über einen rechtzeitig eingebrachten Antrag nicht spätestens drei Monate vor Ablauf der Konzessionsdauer entschieden, so gilt diese als auf ein Jahr verlängert.

    Mittelfristig ist die private Trägerschaft für die Pachtstrecke Tamsweg – Mauterndorf finanziell und organisatorisch überfordert. Derzeit gibt es keine Überlegungen, die Strecke durch das Land zu übernehmen. Die Taurachbahn hat keinerlei Bedeutung für den Öffentlichen Nahverkehr. Sie wird hierin auch künftig keinerlei Bedeutung erlangen. Alleine deren Verlauf weit abseits der in Frage kommenden Ortskerne von Mariapfarr und Mauterndorf begründen diese Feststellung. Daher gibt es keine Überlegungen im Verkehrsressort zu zukünftigen Organisationsmodellen.

    Die Vergabe/Verlängerung einer Konzession ist daran gebunden, ob der Konzessionär die Wirtschaftlichkeit darstellen kann und das bedeutet im konkreten Fall, dass die StLB eine Zusage für die Finanzierung des Weiterbetriebs braucht. In dem Antrag ist glaubhaft zu machen, dass die Eisenbahn den öffentlichen Interessen dient, und anzugeben, wie die erforderlichen Geldmittel beschafft werden sollen. Und jetzt kommt die langwierige Diskussion ins Spiel: Niederflur, E-Betrieb, Umspurung, weil diese politische Entscheidung darüber natürlich sinnvollerweise vorher fallen muss. Dass ein Weiterwurschteln wie bislang noch eine Zeitlang funktionieren kann, ist denkbar, wie sinnvoll das letztlich ist, steht auf einem anderen Blatt.

    2 Mal editiert, zuletzt von westbahn (1. Februar 2018 um 09:50)