[P] 2,7 Mrd. EUR für den Bahnausbau in den kommenden sechs Jahren

  • Portugal: 2,7 Mrd. EUR für den Bahnausbau

    24.02.2016

    Portugal wird in den nächsten sechs Jahren 2,7 Mrd. EUR investieren, um rund 1200 km Strecken für den Güterverkehr zu ertüchtigen.

    Rund 95 % der Mittel stammen von der EU. So soll eine neue, 92 km lange zweigleisige Strecke zwischen Évora und Caia für 626 Mio. EUR gebaut werden für den Verkehr mit Spanien. Weiter ist der Ausbau der Línea de la Beira Alta (Pampilhosa – Vilar Formoso – Spanien) für den Güterverkehr mit 691 Mio. EUR budgetiert. Hier sind dann Zuglängen von 750 m statt derzeit nur 500 m möglich. Ebenfalls im Plan enthalten sind Umfahrungen zwischen Pampilhosa und Guarda und im Abschnitts Guarda – Covilhã während der Schließung von Teilen der Línea de la Beira Alta. Die Modernisierung der Línea del Norte in den Abschnitten Alfarelos – Pampilhosa, Ovar – Gaia und Braço de Prata – Alverca soll bis 2020 abgeschlossen sein, hier sind 315 Mio. EUR eingeplant. Für 83 Mio. EUR soll der Abschnitt Nine – Valença elektrifiziert und für 750-m-Züge hergerichtet werden. Im Süden werden für 32 Mio. EUR die Zugänge zu den Häfen von Sines und Setúbal verbessert und die Algarve-Linie vollständig elektrifiziert. (wkz/cm)

    Quelle: Eurailpress

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Das mit Guarda - Covilha muss mir wer ausdeutschen, der Satz ist für mich unverständlich.

    Ansonsten: wenn das alles verwirklicht ist, sind an die 90% des aktiven Netzes elektrisch, von ganz im Norden bis ganz in den Süden.

  • Das mit Guarda - Covilha muss mir wer ausdeutschen, der Satz ist für mich unverständlich.


    Ich vermute, gemeint war, dass der 2009 stillgelegte 56 km lange Abschnitt der Beira Baixa-Linie zwischen Covilhã und Guarda zuerst elektrifiziert und wieder in Betrieb genommen werden muss, bevor die Beira Alta-Linie zwischen Pampilhosa und Guarda saniert wird.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • hier ein Foto des Bahnhofs von Belmonte auf dem derzeit nicht befahrenen Abschnitt Covilha - Guarda der Beira Baixa Linie:

    schaut so richtig nach "Geld ist ausgegangen" aus.

    jetzt bin ich einmal Interesse halber die Strecke mit Googlemaps "abgeflogen" und habe festgstellt, dass lt. Luftaufnahme bis etwa 4km nördlich von Belmonte (halbe Strecke zum Bahnhof Macainhas) das Gleis schön weiss ist, bis dahin dürften die Sanierungsarbeiten gemacht sein.

    Vom Gleis her fehlen also 25km, sicherungstechnisch allerhöchstwahrscheinlich mehr (Corvilha - Guardia, 36km)

  • In TR EU-Issue 244 sind auf S. 58 die im Eröffnungsposting genannten Zahlen etwas genauer aufgeschlüsselt. Es geht um exakt 1.193 Streckenkilometer, die von folgende Maßnahmen betroffen sind:

    • Oberbauerneuerung und Streckenbegradigungen: 542 km
    • Elektrifizierung: 272 km
    • Modernisierung und Elektrifizierung: 162 km
    • Streckenneubau: 214 km


    Laut aktueller Regierung erwartet mn sich eine EU-Förderung in Höhe von 80 %, was auch nicht ohne ist.
    Die wichtigsten Projekte sind:

    • Elektrifizierte Neubaustrecke (79 km) von Èvora nach Elvas Richtung Grenze zu Spanien bei Caia/Badajoz. Kostenpunkt: 626 Mio. €.
    • Ausbau und Wiedereröffnung der Beira Baixa-Linie zwischen Covilhá und Guarda einschließlich Elektrifizierung. Kostenpunkt: 85 Mio. €.
    • Ausbau und Elektrifizierung der Minho-Hauptstrecke im Norden Portugals von Nine bis zur Grenze zu Spanien bei Valença. Kostenpunkt: 83,2 Mio. €.


    Weitere Projekte sind:

    • Elektrifizierungen an der Algarve (Tunes - Lagos und Faro - Villa Real).
    • Elektrifizierung des 85 km langen Abschnitts Mira Sintra-Meleças - Caldas da Rainha der Oeste-Linie.
    • Sanierung von Abschnitten der Norte-Hauptlinie Lissabon - Porto, insbesondere der Abschnitte Santana-Cartaxo - Entroncamento, Alfarelos - Pampilhosa und Ovar - Vila Nova de Gaia, der sich in einem besonders schlechten Zustand befindet.


    Sowohl auf der Norte- als auch auf der Oeste-Linie sollen die Kreuzungsgleise auf 750 m verlängert und auf der Oeste-Linie zusätzliche Kreuzungsmöglichkeiten geschaffen werden, um 750 m lange Güterzüge führen zu können.

    Die Regierung hat außerdem die Absicht bekräftigt, eine neue 86 km lange Bahnlinie von Aveiro an der Norte-Linie über Viseu nach Mangualde an der Beira Alta-Linie bauen zu wollen. Allerdings gibt es bis dato keinerlei Finanzierungspläne für dieses Projekt. Viseu war schon einmal (bis 1988) über die 49 km lange meterspurige Linha do Dão an die Beira Alta-Linie angeschlossen.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Zitat

    Ausbau und Elektrifizierung der Minho-Hauptstrecke im Norden Portugals von Nine bis zur Grenze zu Spanien bei Valença. Kostenpunkt: 83,2 Mio. €.


    23. Juli 2016

    Am 24. Juni 2016 fand am Bahnhof von Barcelos nördlich von Nine der offizielle Spatenstich für die Elektrifizierung der 91 km langen Strecke zwischen Nine (Abzweigbahnhof der elektrifizierten Stichstrecke nach Braga) und Valença an der Grenze zu Spanien statt.

    Die Ausschreibung für den ersten, knapp 43 km langen Abschnitt bis Viana do Castelo soll Ende dieses Jahres erfolgen. Die Fertigstellung dieses Abschnitts ist zwischen Anfang und Mitte 2020 vorgesehen.

    Erste bauliche Maßnahme wird der Ersatz einer Ek im Bereich des Bahnhofes Midões (zwischen Nine und Barcelos) durch eine Unterführung sein. Damit soll die Abwicklung der Kreuzung von bis zu 750 m langen Güterzügen ermöglicht werden.

    CP hat zudem vor, nach der Fertigstellung der Elektrifizierung der Minho-Linie den Laufweg der Alfa Pendular-Triebzüge von Porto bis Valença auszudehnen.

    Quelle: http://www.railwaygazette.com/news/infrastru…n-underway.html

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Zitat

    Die Ausschreibung für den ersten, knapp 43 km langen Abschnitt bis Viana do Castelo soll Ende dieses Jahres erfolgen. Die Fertigstellung dieses Abschnitts ist zwischen Anfang und Mitte 2020 vorgesehen.


    20. Oktober 2016

    Elektrifizierungsauftrag vergeben

    PORTUGAL: Der Infrastrukturbetreiber Infraestruturas de Portugal hat am 19. Oktober den Auftrag zu Elektrifizierung des 43 km langen Abschnitts Nine - Viana do Castelo der Minho-Linie zwischen Porto und Valença an der Grenze zu Spanien an die Firma Mota-Engil mit einem Auftragswert von 16 Mio. € bekanntgegeben.

    Der Auftrag beinhaltet auch die Verlängerung der Bahnhofsgleise auf 750 m Länge in den Bahnhöfen Midões und Barroselas sowie Gleisneulagen in den Bahnhöfen Barcelos, Barroselas, Darque and Viana do Castelo.

    Folgende, gesondert vergebene Arbeiten werden ebenfalls ausgeführt: Absenkung der Trasse bei Unterführungen zwecks Erreichung des erforderlichen Lichtraumprofils, Böschungstabilisierungen, Abdichtung der Tunnel in São Miguel da Carreira, Tamel und Santa Lucrécia, Verlängerung und Erhöhung der Bahnsteige in den Bahnhöfen.

    Weitere gesonderte Aufträge gibt es für die Errichtung eines Unterwerkes in Vila Fria, Kostenpunkt 3,7 Mio. € sowie für Erneuerung der Signaltechnik zwischen Nine und Valença, Kostenpunkt 8,8 Mio. €, wobei hier auch die Instandhaltung inkludiert ist.

    Insgesamt sind 83,2 Mio. € für den Ausbau der Minho-Linie zwischen Nine and Valença budgetiert. Neben der Verkürzung der Reisezeit soll auch eine Kapazitätserhöhung im Güterverkehr um 33 % erreicht werden. Derzeit hat die Strecke eine Tageskapazität für 15 Züge mit einer Maximallänge von 300 m. Durch den Ausbau soll eine Tageskapazität von 20 Zügen mit 750 m Länge möglich sein.

    Quelle: http://www.railwaygazette.com/news/infrastru…act-signed.html

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Zitat

    Der Infrastrukturbetreiber Infraestruturas de Portugal hat am 19. Oktober den Auftrag zu Elektrifizierung des 43 km langen Abschnitts Nine - Viana do Castelo der Minho-Linie zwischen Porto und Valença an der Grenze zu Spanien an die Firma Mota-Engil mit einem Auftragswert von 16 Mio. € bekanntgegeben.


    Laut den aktuellen Planungen sollen die Elektrifizierungsarbeiten bis Viana do Castelo bis 2018 fertiggestellt sein. 2019 will man bereits den Grenzbahnhof Valença erreicht haben.
    So erfreulich diese Aktivitäten sind, es geht aber auch nicht ohne Schildbürgerei ab. Laut Aussage des portugiesischen Ministers für Planung und Infrastrukturen, Pedro Marques, hat Spanien nicht vor, den 6 km langen Abschnitt über den Grenzfluss Rio Miño zwischen Valença und dem Bahnhof Guillarei an der Strecke nach Ourense zu elektrifizieren. Die durchgehende Führung von E-Triebzügen zwischen Porto und Vigo wird dadurch verunmöglicht. Auch die durchgehende Bespannung der von CP Carga und dem Privat-EVU Takargo geführten Güterzüge mit E-Traktion wird dadurch nicht möglich sein.
    Der Minister beklagte sich außerdem darüber, dass man in Spanien trotz der im Jahr 2003 getätigten Zusage, die Strecke zwischen Salamanca und dem Grenzbahnhof Villar Formoso zu elektrifizieren, mit den Arbeiten noch nicht einmal begonnen habe, während man in Portugal die "Linha da Beira Alta" bereits elektrifiziert habe.
    Die porugisiesche Regierung will diese Probleme beim nächsten iberischen Gipfeltreffen zur Sprache bringen.

    Quelle: EÖ-Heft 12/22016, S. 622.

    Zu Orientierung:

    Boris Chomenko, Suchfeld B-2.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor