[P] 2,7 Mrd. EUR für den Bahnausbau in den kommenden sechs Jahren

  • Deswegen sollte man solche Sachen per Vertrag regeln und nicht irgendwelchen Politikerzusagen trauen. Mich würde es aber nicht wundern, dass hier Spanien einfach pokert, dass Portugal für die Elektrifizierung mitzahlt.

  • Oder die EU


    Wenn ich mir so anschaue, wie säumig so manche Länder bei der Umsetzung der diversen EU-Richtlinien sind, zweifle ich ein wenig daran, dass die EU den Spaniern bezüglich des Bahnausbaus Richtung Portugal Beine machen kann. Derzeit sind sie ja gerade dabei, sehr viel Geld in die weitgehend sinnfreie und mittlerweile eh schon abgespeckte AVE-Strecke in den endlosen Weiten der Extremadura zu stecken, die vielleicht irgendwann einmal den Grenzbahnhof Badajoz erreichen wird, wo es derzeit auf portugisiescher Seite keinen PV-Anschluss Richtung Lissabon gibt. Es lebe die Koordinierung der Bahnbaumaßnahmen zwischen den EU-Mitgliedsländern! :D

    Über die Fehlinvestition Extremadura-AVE wurde in diesem Forum schon hier und hier berichtet.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Zitat

    ...schaut so richtig nach "Geld ist ausgegangen" aus.


    Aber jetzt geht was weiter. Zumindest wird es vom portugiesischen Infrastrukturminister angekündigt. 2019 sollen zehn Jahre nach der Einstellung der Beira Baixa-Linie zwischen Covilhã und Guarda im Jahr 2009 wieder Züge fahren:


    http://www.railwaygazette.com/news/news/euro…vilha-link.html

    Zur Orientierung:

    Ausschnitt aus der Eisenbahnkarte Iberische Halbinsel v. B. Chomenko

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Zitat

    Elektrifizierungen an der Algarve (Tunes - Lagos und Faro - Villa Real).


    Hier der Fahrplan für die Elektrifizierung der Strecken Tunes - Lagos (46 km) und Faro - Vila Real de Santo António (56 km) mit 25 kV 50 Hz:

    Im 3. Quartal 2017 wird der Neubau eines Unterwerks für die Strecke Faro - Vila Real und die Aufrüstung des bestehenden Unterwerkes in Tunes ausgeschrieben.

    Im 3. Quartal 2018 wird die Elektrifizierung der beiden Strecken ausgeschrieben, wobei die Fertigstellung für das 4. Quartal 2020 vorgesehen ist. Der Kostenrahmen ist mit 14 Mio. € für Tunes - Lagos und 18 Mio. € für Faro - Vila Real festgelegt.

    Für die Verbesserung der Streckensignalisierung und der Fernmeldeeinrichtungen sind 1,6 Mio. € budgetiert.

    http://www.railwaygazette.com/news/infrastru…-timetable.html

    Zur Orientierung:

    Ausschnitt aus der Karte Iberische Halbinsel v. B. Chomenko

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Ergänzend zu den obigen Ausführungen über die geplanten Elektrifizierungen berichtet TR EU-Issue auf Seite 58, dass es seitens des portugiesischen Infrastrukturministeriums Überlegungen zum Bau einer in Faro abzweigenden, 3 km langen Stichstrecke zum dortigen (Ferien-)Flughafen gibt. Detailplanungen und Aussagen über die zu erwartenden Errichtungskosten liegen allerdings noch nicht vor.

    Auch im Norden des Landes gibt es Neuigkeiten: Derzeit nähert sich die Elektrifizierung des 14 km langen Abschnitts Caíde de Rei - Marco de Canaveses der Linha do Douro der Fertigstellung. Nun will man die Gelegenheit nutzen und auch gleich die Elektrifizierung des 43 km langen Abschnittes bis Régua (17.000 EW) anhängen.

    Die Fertigstellung der Elektrifizierungen an der Algarve und im Douro-Tal sind für das Jahr 2020 geplant.

    Quelle: TR EU-Issue 255, S. 58.

    Zur Orientierung:

    Ausschnitt aus der Eisenbahnkarte Iberische Halbinsel v. B. Chomenko

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Elektrifizierte Neubaustrecke (79 km) von Èvora nach Elvas Richtung Grenze zu Spanien bei Caia/Badajoz. Kostenpunkt: 626 Mio. €.

    Laut EÖ-Heft 8/2017, S. 410, hat die EU eine Finanzierungszusage in Höhe von 80. Mio. Euro abgegeben, wodurch die Finanzierung der Neubaustrecke gesichert ist. Mit dem Bau soll noch heuer begonnen werden, allerdings wird mittlerweile mit Kosten in Höhe von 700 Mio. Euro gerechnet.
    Bis Évora (siehe Karte unten) benutzt die künftige Gütermagistrale die Linha do Alentejo bis Casa Branca und ab dort die Linha de Évora bis Évora. Durch Neutrassierungen einzelner Abschnitte und den Bau von Doppelspurinseln soll die Kapazität der Strecke erhöht werden. Seit 2011 ist die Strecke bis Évora elektrifiziert. Zwischen Évora und Elvas erfolgt ein 79 km langer Neubau mit einer V/max. 200 km/h, wobei teilweise die Trasse der 1990 stillgelegten Bahnlinie nach Portalegre genutzt wird. Zwischen Elvas und Caia an der Grenze zu Spanien wird die bestehende Strecke auf einer Länge von 9 km elektrifiziert.

    Durch diesen Neubau verkürzt sich sich der Transportweg von den wichtigen Antlantik-Seehäfen Sines und Setubal zur spanischen Grenze gegenüber den derzeitigen Transportweg über Entroncamento und Torre das Vargens um über 140 km, den aktuell Güterzüge der portugiesischen EVU Medway und Takargo benutzen.



    Grafik: EÖ/pd

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Laut TR EU-Heft 267, S. 57, ist man mit dem Modernisierungs- und Elektrifizierungsprogramm ordentlich in Verzug:

    Auch im Norden des Landes gibt es Neuigkeiten: Derzeit nähert sich die Elektrifizierung des 14 km langen Abschnitts Caíde de Rei - Marco de Canaveses der Linha do Douro der Fertigstellung.

    Diese Meldung in Antwort 17 vor ziemlich genau einem Jahr war etwas voreilig. Zuerst verzögerte der Konkurs des Auftragnehmers die Arbeiten und schließlich stellte man beim östlich von Caide de Rei gelegenen Tunnel gravierende Strukturschäden fest, die vorher nicht bekannt waren, die vor Beginn der Elektrifizierungsarbeiten saniert werden müssen.

    Am 24. Juni 2016 fand am Bahnhof von Barcelos nördlich von Nine der offizielle Spatenstich für die Elektrifizierung der 91 km langen Strecke zwischen Nine (Abzweigbahnhof der elektrifizierten Stichstrecke nach Braga) und Valença an der Grenze zu Spanien statt.

    Die Ausschreibung für den ersten, knapp 43 km langen Abschnitt bis Viana do Castelo soll Ende dieses Jahres erfolgen. Die Fertigstellung dieses Abschnitts ist zwischen Anfang und Mitte 2020 vorgesehen.

    Auch diese Meldung in Antwort 9 ist Makulatur. Im Abschnitt Nine - Viana do Castelo wurde mit den Elektrifizierungsarbeiten noch gar nicht begonnen.

    2019 sollen zehn Jahre nach der Einstellung der Beira Baixa-Linie zwischen Covilhã und Guarda im Jahr 2009 wieder Züge fahren:

    Hier soll mit den Arbeiten demnächst begonnen werden.

    Hier der Fahrplan für die Elektrifizierung der Strecken Tunes - Lagos (46 km) und Faro - Vila Real de Santo António (56 km) mit 25 kV 50 Hz:
    Im 3. Quartal 2017 wird der Neubau eines Unterwerks für die Strecke Faro - Vila Real und die Aufrüstung des bestehenden Unterwerkes in Tunes ausgeschrieben.
    Im 3. Quartal 2018 wird die Elektrifizierung der beiden Strecken ausgeschrieben, wobei die Fertigstellung für das 4. Quartal 2020 vorgesehen ist. Der Kostenrahmen ist mit 14 Mio. € für Tunes - Lagos und 18 Mio. € für Faro - Vila Real festgelegt.

    Auch hier tut sich nichts, trotzdem wird am Zeitplan "Inbetriebnahme 2020 festgehalten.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Zitat von dr. bahnsinn

    Am 24. Juni 2016 fand am Bahnhof von Barcelos nördlich von Nine der offizielle Spatenstich für die Elektrifizierung der 91 km langen Strecke zwischen Nine (Abzweigbahnhof der elektrifizierten Stichstrecke nach Braga) und Valença an der Grenze zu Spanien statt.

    Langsam aber sicher geht was weiter. Am 26. November fuhr der erste mit einer E-Lok (Eurosprinter 5614) bespannte Zug mit Regierungsvertretern auf dem 11 km langen Abschnitt zwischen Nine und Barcelos. Sollte die 43 km lange Strecke bis Viana do Castelo, die eigentlich bereits Ende 2016 elektrisch in Betrieb gehen sollte, wie nun angekündigt, im August 2019 in Betrieb gehen, stellt sich die Frage nach dem entsprechenden Fahrzeugeinsatz, da die CP unter akutem Mangel an E-Fahrzeugen leidet.

    .....und schließlich stellte man beim östlich von Caide de Rei gelegenen Tunnel gravierende Strukturschäden fest, die vorher nicht bekannt waren, die vor Beginn der Elektrifizierungsarbeiten saniert werden müssen.

    Diese Sanierung wurde mittlerweile durchgeführt und die Gleise im Tunnel abgesenkt. Allerdings stellte sich die Absenkung als unzureichend heraus, weshalb der 15 km lange Abschnitt zwischen Caide und Marco de Canaveses zwischen 26. November 2018 und 2. März 2019 gesperrt werden musste, um im Caide-Tunnel die Gewölbeerweiterung durchführen zu können. Während der Streckenunterbrechung wird der Verkehr auf dem östlichen Abschnitt der Douro-Linie in eingeschränktem Ausmaß (sechs Zugpaare bis Régua, nur zwei bis zum Endpunkt Pocinho) aufrecht erhalten. Eingesetzt wird dabei beinahe schon historisches Rollmaterial in Form von Wagen von Schindler aus den 1940er- und Dieselloks der Reihe 1400 aus den 1960er-Jahren. Angeblich ist die Reihe 1400 weniger unterhaltungsintensiv als die üblicherweise hier eingesetzten Diesel-Tw der Reihe 592 der RENFE. Die Reihe 592 ist derweil auf der Linha do Oeste (Lissabon - Figueira da Foz) im Einsatz, wo derzeit akuter Fahrzeugmangel herrscht.
    Quellen: TR EU-Heft Nr. 277, S. 57 und EÖ-Heft 2/2019, S. 89.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor