Werbevideo "Der Fan" zum 25-jährgen ICE-Jubiläum mit Botschaft gegen Homophobie

  • "Der Fan"

    "Der Fan": Deutsche Bahn rüttelt mit EM-Werbung an Tabu

    Zum 25-Jahres-Jubiläum des ICE überrascht die Deutsche Bahn mit einem Online-Werbespot, der ein Zeichen gegen Homophobie setzt.

    03.06.2016 | 10:34 | (DiePresse.com)

    Am 1. Juni, pünktlich zum 25-jährigen Jubiläum des Schnellzugs ICE und kurz vor Beginn der Fußball-EM, veröffentlichte die Deutsche Bahn einen neuen Werbespot, der Aufsehen erregt. Ein offenbar besonders eingefleischter junger Fan reist seiner Mannschaft im Zug hinterher und scheut auch keine unangenehmen Situationen, um die Spieler zu unterstützen. Einer von ihnen hat es dem Fan offensichtlich besonders angetan, ein Foto zeigt die beiden auf dem Fußballplatz. Erst in den letzten Sekunden des eineinhalb Minuten langen Videoclips wird klar, was wirklich hinter der Geschichte steckt: Der Spieler und der Fan liegen sich am Bahnsteig in den Armen und gehen händchenhaltend davon.

    Die Deutsche Bahn wirbt damit nicht nur als eines von wenigen Unternehmen mit einem homosexuellen Paar, sie lenkt die Aufmerksam kurz vor der EM außerdem auf das Tabu-Thema Homosexualität im Fußall.Produziert wurde der Werbespot, der nur im Internet zu sehen ist, von der Werbeagentur BBDO Berlin. Der Film sei "ein cineastischer Liebesbrief", sagt Geschäftsführer Franzis Heusel. Und weiter: "Er ist gerade zum Zeitpunkt der Fußball-Europameisterschaft ein echtes Statement."

    Vor allem positive Reaktionen

    Innerhalb eines Tages wurde der Clip bereits fast eine halbe Million Mal auf Youtube aufgerufen. Die Kommentare unter dem Video sind fast durchgehend positiv. Manche Kommentatoren sehen es allerdings als problematisch an, dass ein kommerzielles Unternehmen mit gesellschaftspolitischen Themen für sich wirbt. Wesentlich heftiger war die Kontroverse im vergangenen Winter, als die deutsche Supermarktkette Edeka in ihrem Weihnachts-Werbespot #heimkommen das Problem der Vereinsamung im Alter thematisierte.

    (sk)

    Quelle: Die Presse

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