[OÖ. Zentralraum] ÖV-Planungen und Ausbaumaßnahmen im OÖ. Zentralraum

  • Bau der zweiten Straßenbahn-Achse verzögert sich

    03. Juni 2016 - 01:02 Uhr - Christopher Buzas und Florian Meingast

    LINZ. Statt im Dezember 2020 soll die Linie im Linzer Osten erst im August 2022 fertig sein.

    Nicht zu halten sind die Zeitpläne für den Bau der zweiten Straßenbachn-Achse im Linzer Osten. Die Stadtpolitik und die Linz AG gehen davon aus, dass die ersten Fahrgäste erst im August 2022 in die neue Linie im Osten der Stadt einsteigen können. Bisher war stets von einer Eröffnung Ende 2020, also 20 Monate früher, die Rede gewesen.

    Hauptgrund für die Verzögerung ist für Bürgermeister Klaus Luger (SP) die Volksbefragung über die Zukunft der Eisenbahnbrücke. 68 Prozent hatten vergangenen Herbst für den Abriss des Bauwerkes und die Errichtung einer neuen Brücke gestimmt. "Die Befragung hat uns ein Jahr Zeit gekostet", sagt Luger. Schließlich habe man die Planungen für das Projekt nicht wie gewünscht vorantreiben können, solange der Ausgang der Bürgerentscheidung unklar gewesen sei. Ähnlich argumentieren Vertreter der Linz AG.

    Warum es trotz dieser zwölfmonatigen Verzögerung 20 Monate dauert, bis die zweite Straßenbahn-Achse fertig sein soll, konnte den OÖN gestern niemand erklären. Im Sommer des Vorjahres war der Stadtchef noch davon ausgegangen, dass die Zeitpläne trotz Bürgerbefragung halten.

    Als "Ausrede" bezeichnet die Argumente von Luger und der Linz AG hingegen der seit November amtierende Verkehrsstadtrat Markus Hein (FP). "Die Zeitpläne waren von Beginn an zu optimistisch." Aktuellen Planungen zufolge wird mit den ersten Bauarbeiten für die neue Straßenbah-Achse im Juli 2017 begonnen.

    Wie berichtet, soll die neue Tramway den Osten der Landeshauptstadt besser erschließen. Die Trasse soll vom Bulgariplatz aus großteils unterirdisch durch das Franckviertel entlang der Gruberstraße verlaufen. Hinter dem Parkbad soll die Straßenbahn wieder an die Oberfläche kommen und über die neue Brücke nach Urfahr und dort voraussichtlich bis zum Mühlkreisbahnhof fahren. Ob nördlich der Donau ober- oder unterirdisch gefahren wird, ist nicht endgültig geklärt.

    Kosten soll der Bau zwischen 280 und 300 Millionen Euro. Nicht enthalten ist dabei der Brückenneubau.

    Der Zeitplan für die zweite Schienenachse

    Noch bis September sollen die Ausschreibung und die Vergabe der Generalplaner-Leistungen abgeschlossen sein. Ab Oktober ist die Erstellung der Einreichplanung geplant. Klappt alles nach Wunsch, sind die Behördenverfahren Ende 2017 abgeschlossen. Die ersten Bau-Vorbereitungsarbeiten sollen im Juli des kommenden Jahres beginnen. Die Inbetriebnahme ist für August 2022 geplant. Die Kosten sollen zwischen 280 und 300 Millionen Euro betragen (ohne Brückenneubau). Die Stadt zahlt 55 Prozent, das Land 45. Ob sich der Bund beteiligt, ist unklar.

    Quelle: OÖN

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Und man kann die Straßenbahnachse nicht bis zur Brücke bauen? Eine Wendeschleife davor würde sich auch empfehlen, wenn man bei Hochwasser, Schiffskollision, etc. sperren müsste.

  • Zweite Schienenachse: Kritik an Verzögerung

    06. Juni 2016 - 00:04 Uhr

    LINZ. Kritisch reagiert die Linzer ÖVP auf die nun bekannt gewordene Verzögerung für die zweite Straßenbahn-Achse.

    Diese soll, wie berichtet, erst im August 2022 statt wie bisher geplant im Dezember 2020 fertig werden. Bürgermeister Klaus Luger (SP) sieht in der vergangenen Herbst abgehaltenen Bürgerbefragung über die Eisenbahnbrücke den Hauptgrund für die Verzögerung. Nicht nachvollziehen kann diese Aussagen VP-Fraktionsobmann Martin Hajart. Er findet die Argumente des Stadtchefs "ziemlich dreist". "Zwischen der Entscheidung für eine Volksbefragung und dem Ergebnis am 27. September lagen vier Monate und nicht mehr als ein Jahr." Für Hajart hinkt das Argument ohnedies. Bezüglich der Straßenbahn-Planungen wäre es egal, ob die Straßenbahn über eine Zwei-Brückenlösung oder, wie jetzt, über einen Neubau der Brücke geführt wird.

    Quelle: OÖN

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • So soll Hauptstraße attraktiver werden: Straßenbahn verlegen, Autos verbannen
    LINZ. Linzer Volkspartei hat eine "große Lösung" für Urfahr ausgearbeitet.

    Der VP-Vorschlag sieht die Verlegung der Straßenbahn vor. Bild: VP
    Dass die Hauptstraße in Urfahr einen Attraktivitätsschub notwendig hat, ist kein Geheimnis. Das Wie lässt die Meinungen allerdings noch auseinandergehen.
    Die Linzer ÖVP hat jetzt ihre Vision der Zukunft für die Hauptstraße vorgestellt. Das Motto: größer denken.
    Die zweite Schienenachse würde nämlich die Chance für eine große Verkehrslösung sowie für eine echte Entwicklung für das Zentrum von Urfahr bieten, ist VP-Klubobmann Martin Hajart überzeugt.
    Straßenbahn in der Reindlstraße
    Der Vorschlag, der federführend von Josef Ratzenböck, Obmann der Ortsgruppe Auberg/Pöstlingberg, erarbeitet wurde, zielt darauf ab, den Durchzugsverkehr aus der Hauptstraße zu verbannen und gleichzeitig den öffentlichen Verkehr als Frequenzbringer in die Straße hineinzubringen. Dafür müssten die Straßenbahnlinien 1 und 2 in die Hauptstraße und dann in die Reindlstraße geführt werden.
    Dies würde im Umkehrschluss bedeuten, dass der Individualverkehr am Hinsenkampplatz unterirdisch geführt wird und damit ein "urbaner Dorfplatz" entstehen könnte. "Ein öffentlicher Platz im Zentrum von Urfahr wäre ein stadtbildprägendes Jahrhundertprojekt", so Hajart.
    Durch die Verlegung der Straßenbahn könnte die Ferihumerstraße frei gemacht werden, um die fehlende Ost-West-Verbindung für den Autoverkehr zu werden. Und statt der Straßenbahn könnten dann laut ÖVP-Vision die Autos das Zentrum auf der Ferihumerstraße und Wildbergstraße umfahren. Diesen Vorschlag einer Attraktivierung der Hauptstraße mit ihren vielen kleinen Geschäften und Lokalen will die ÖVP in den kommenden Wochen mit Experten und Verantwortlichen diskutieren. Mit der Einbindung der Straßenbahn in die Hauptstraße und einer "entschleunigten Begegnungszone" sieht Hajart die Chance eines echten Frequenzschubes und einer Belebung im öffentlichen Raum.
    Quelle: http://www.nachrichten.at/oberoesterreic…art66,2841842,B
    Würde bedeuten, dass man die Umkehrschleifen Sonnensteinstraße und beim ehem. Bergbahnhof vergessen kann. Weiters sehr enge Radien, denn anders als im Foto, stehen neben dem Verbindungsbahngleis Gebäude bis ans Gleis heran...
    Ich habe mal die derzeitige Situation auf google Earth gesucht und alles Eingezeichnet:
    Bei den Linienfarben habe ich mich an oberer Grafik orientiert, zusätzlich: Rot: derzeitige Linienführung Linien 3, 4 und 50, weiß umkreist und Durchgestrichen, diese Häuser wurden Wegretuschiert...

  • Ich finde es gut, dass mal jemand mit mutigen Ansätzen kommt. So ist es vermutlich nicht 1:1 umsetzbar, aber die Idee gefällt mir.

    Bei den bestehenden Gebäuden ist der grüne Verlauf wohl nicht möglich. Die weiß ausgekreuzten Gebäude kann man aber kaum schleifen (4-5 stöckige Wohngebäude). So wird man wohl bei "rot" bleiben müssen. Das ist aber kein wirkliches Problem, da man mit dem Bahnhof Linz Urfahr viel Platz für die mögliche Kreuzung findet.
    Für die blaue Linie müsste man vermutlich auch ein Gebäude schleifen: das zweistöckige Eckhaus (mit der empfehlenswerten Bäckerei brotsüchtig).

    Ich fürchte nur, die ÖVP will sich damit eine KFZ-attraktive Ferihumerstraße schaffen und die Straßenbahn soll durch die Reindlstraße zuckeln. Dort sollte man sich klar dagegenstellen! Für die Straßenbahn sollte dies nur eine Option sein, wenn sie in der Reindlstraße ebenfalls eine eigene Fahrbahn mit ebenfalls Vmax 50 / 60 km/h* bekommt. Um die Parkplätze zu erhalten, muss sie dann vermutlich flächendeckend eine Einbahn werden.


    *) Die Vmax 60 in der "Biegung", welche in der Openrailwaymap eingezeichnet ist, bezweifle ich. :D

  • Eines wurde aber hier übrigens nicht angesprochen: Adresse Reindlstraße 24, ASB Leitstelle und Hauptstützpunkt der ASB-Fahrzeugflotte. (S. Hier, Gebäude im Hintergrund v. Foto bei Antwort 92)
    Bildschirmfoto 2018-04-11 um 19.37.38.jpgDies würde bedeuten, dass, bei den derzeitigen Taktzeiten alle paar Minuten eine Strab oder ein Zug, Lightrail,... direkt an der regulären Zufahrt vorbeirauscht. (Grüner Pfeil). Es gibt zwar auch noch die Feuerwehrzufahrt in die Ferihumerstr., (blauer Pfeil) welche bei Blockade der regulären Reindlstr.-Zufahrt genutzt werden kann, aber dies sollte nur die Ausnahme, und nicht die Regel sein... Übrigens bekam der ASB dort sogar noch eine LZA bei der Einfahrt verpasst, so dass dann ähnliche Verhältnisse wie bei der EK Landgutstr. (Mühlkreisbahn Strab Linie 50) entstehen... Ob hier das Schwarze RK die Hände im Spiel hat? :D
    Was weitere Nachteile sind:

    • Längerer Zugangsweg zum Jahrmarktgelände.
    • Ferihumerstr. ist Wohngebiet, Reindlstr. im Bereich zwischen Wildberg- und L. Brückenstr. Gewerbegebiet.

    Man kann sich also usmalen, was das heißt...

  • Dran gedacht habe ich (in Erinnerung an die letzte Diskussion), aber dann drauf vergessen. Man könnte die Ausfahrt Richtung Peuerbachstraße umleiten, bzw. eine Ampelschaltung für die Straßenbahn einrichten (in Salzburg wird z.B eine Ampel bei der Rettungs-Ausfahrt geschalten).

    Bezüglich Wohnsiedlung ist dafür das Wohngebäude in der Peuerbachstraße besser angebunden. Genauso die dort liegende BH. Da braucht es vermutlich Erhebungen zu den möglichen Pendler.

  • Rechnungshof-Dämpfer für Mühlkreisbahn

    In einem am Freitag veröffentlichten Bericht empfiehlt der Landesrechnungshof, dass sich das Land die Finanzierung der Verbindung der Mühlkreisbahn zum Linzer Hauptbahnhof noch einmal ganz genau ansehen sollte.

    Seit langem will man die aus dem Bezirk Rohrbach nach Linz führende Mühlkreisbahn auf einer Schienentrasse bis zum Hauptbahnhof weiterführen. Nach jahrelangen Verhandlungen einigten sich das Land und die Stadt Linz auf eine Trasse und die Aufteilung der Kosten.
    Landtag für Finanzierung des Ausbaus
    Im März 2017 fasste der Landtag einen Grundsatzbeschluss zum Ausbau der Bahn aus dem Mühlviertel. Mit Kosten von etwa 300 Millionen Euro war ursprünglich gerechnet worden, das Land würde 45 Prozent davon übernehmen, und damit etwa 135 Millionen, den Rest die Stadt Linz.

    Grafik: Land OÖ/Kauder
    Der Landesrechnungshof hat sich jetzt diese neue Nord-Süd-Verbindung durch die Landeshauptstadt ganz genau angesehen und kommt zu dem Ergebnis, dass dieses Projekt, für das Land deutlich teurer werden könnte. Auf mindestens 175 Millionen Euro ist der Rechnungshof gekommen. Bei diesen hohen Kosten sollte man beim Land auch noch einmal überprüfen lassen, ob die hohen Ausgaben auch wirklich mehr Fahrgäste zur Mühlkreisbahn locken würden.
    Rechnungshof empfiehlt neue Berechnungen
    Die Empfehlung des Landesrechnungshofs ist daher, das gesamte Projekt noch einmal ganz genau durchzukalkulieren. Vor allem, noch einmal genau zu prüfen, ob eine andere Schienentrasse durch Linz nicht doch günstiger wäre, bevor man weitere Beschlüsse fasst.

    ORF OÖ

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Ich frage mich, warum man sich nicht die zweite Straßenbahnachse spart, nur die zweite Schienenachse baut und darauf zwischen dem Hauptbahnhof und Urfahr ähnlich der Wiener S45 im 10-Minuten-Takt fährt, bzw. die Züge eben entsprechend nach Rottenegg oder weiter führt. Das würde doch deutlich Kosten sparen, und wie viel Sinn macht es wirklich, die zweite Straßenbahnachse ausgerechnet zwei Stationen südlich des Hauptbahnhofs in die bestehende Trasse münden zu lassen?

  • Ich sehe da recht wenig Potential um Kosten zu sparen. Die Größe des Ausbaus liegt primär an der Regiotram.
    Und die südliche Straßenbahn ins östliche Stadtgebiet zu führen, bringt den Pendlern vermutlich einiges. Der Umstieg Straßenbahn - Regiotram wäre sehr weit und ist vermutlich unattraktiv. Ein Anschluss der Regiotram an die unterirdische Straßenbahnhaltestelle ist schwierig (vermutlich mehr Tunnel als die Straßenbahn in den Süden) bis unmöglich.