[München] Einigung bei 2. S-Bahn-Stammstrecke

  • Zweite Stammstrecke: Weitere Röhre als Rettungstunnel notwendig
    Die Bahn muss beim Bau der zweiten Stammstrecke nochmal umdisponieren - das Eisenbahnbundesamt fordert eine dritte Röhre als Rettungstunnel für den Brandschutz. Auf den Zeit- und Kostenrahmen soll dies laut der Bahn keine Auswirkungen haben.
    Gravierende Umplanungen bei der zweiten Stammstrecke in München sehen offenbar eine dritte Röhre als Rettungstunnel anstelle von Schächten vor. Der Münchner Merkur berichtet in seiner heutigen Ausgabe, dass das Eisenbahnbundesamt von der Zusatzröhre ausgeht und sie fordert.
    Brandschutzkonzept muss überarbeitet werden
    Es geht um eine weitere Röhre für den Brandschutz - die Umplanungen für die zweite S-Bahn-Stammstrecke, die beim Spitzentreffen in der Staatskanzlei vergangene Woche vorgestellt wurden, sind so massiv, dass jetzt auch das bereits genehmigte Brandschutzkonzept geändert werden muss.
    Die Bahn hatte in Verhandlungen mit der Stadt und dem Freistaat dargelegt, einen zusätzlichen Bahnhof für eine Entlastungs-U-Bahn U9 am Hauptbahnhof mitzuplanen. Außerdem soll die östliche Station nicht am Orleansplatz sein, sondern hinter dem Münchner Ostbahnhof im sogenannten Werksviertel an der Friedensstraße.
    Neue Forderung kommt nach bereits genehmigten Plänen
    Tatsächlich hatte die Bahn einen bestandskräftigen Planfeststellungsbeschluss für die bisherige Planung, bei der auch das Brandschutzkonzept mit den Rettungsschächten als ausreichend genehmigt war. Sie hätte das also bauen dürfen. Wie der Münchner Merkur berichtet, verlangt das Eisenbahnbundesamt jetzt die Zusatzröhre.
    Die Bahn hat inzwischen bestätigt, dass eine dritte Röhre als Rettungstunnel gebaut werden muss. Allerdings habe der Einbau keine Auswirkungen auf den Zeit- und Kostenrahmen, wie der Konzern mitteilte.
    Rettungsröhre könnte Konflikte mit Anliegern verhindern
    Zu weiteren Details will sich die Bahn nicht äußern, sie spricht aber von Optimierungen, die bei dem Spitzentreffen in der Staatskanzlei letzte Woche vorgestellt worden seine. Dazu gehört laut Bahn die dritte Röhre als Flucht- und Rettungsröhre.
    Das würde zudem bedeuten, dass mehrere Rettungsschächte entfallen können, die gedacht waren, Fahrgästen im Notfall über große Treppenhäuser 40 Meter hoch einen Weg ins Freie zu bieten. So spare die Rettungsröhre Konflikte mit Anliegern der Schächte, Rettungskräfte hätten einen besseren Zugang und überhaupt könnten Fahrgäste leichter flüchten. Am Zeit und Kostenrahmen würde sich durch das neue Flucht- und Rettungskonzept nichts ändern.
    Verkehrsminister Reichhart gelassen
    Das Bayerische Kabinett muss noch zustimmen, das Eisenbahnbundesamt die Umplanungen mit der Sicherheitsröhre genehmigen. Unterstützung bekommt die Bahn für die Umplanungen vom Bayerischen Verkehrsminister Hans Reichart: "Wir wollen für unsere Fahrgäste sowie die Anwohner bestmögliche Sicherheit auf dem neuesten Stand der Technik", sagte Reichhart dem BR. "Bei solch lang laufenden Großprojekten ist es üblich, die Planungen neuen Erkenntnissen und technischen Entwicklungen anzupassen." Umplanungen haben allerdings selten ein Projekt schneller fertig werden lassen oder günstiger gemacht.

    https://www.br.de/nachrichten/ba…twendig,RVwXbNa

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