Aktuelle und geplante Ausbaumaßnahmen im Flachgau auf West- und Mattigtalbahn

  • Streit um Bahnknotenpunkt Steindorf

    Im Flachgau geht der Streit um den Bahnhof des Straßwalchener Ortsteils Steindorf weiter. Die SPÖ will ihn unbedingt erhalten. Im neuen Salzburger Verkehrskonzept spielt Steindorf, wo die Bahn ins Innviertel abzweigt, aber nur noch eine Nebenrolle.

    Der Straßwalchener Ortsteil Steindorf hat heute rund 700 Einwohner. Historisch betrachtet ist er eine typische Siedlung, deren Entstehung mit dem Bahnbau im 19. Jahrhundert zusammenhängt. Seither ist der kleine und traditionsreiche Bahnhof ein wichtiger Umsteige-, Anschluss- und Verkehrsknotenpunkt zwischen Mattigtalbahn im nahen Innviertel und der Westbahn zwischen Salzburg, Linz und Wien.

    Steindorf nur noch Nebenschauplatz?

    Die Bedeutung von Steindorf soll nun aber deutlich sinken, wenn es nach Verkehrspolitikern und Bahnmanagern geht. Künftig soll dort auf der Westbahn nur noch ein Zug pro Stunde halten, statt bisher drei. Für die Straßwalchener SPÖ ist das eine Zumutung. Sie macht sich seit Monaten für den Bahnhof Steindorf stark. Kommenden Montag will sie 1.700 Unterschriften an den zuständigen Verkehrslandesrat Hans Mayr (SBG) übergeben. In dessen Büro versteht man die Aufregung nicht, beim Salzburger Verkehrsverbund auch nicht.

    Züge aus dem Innviertel künftig bis Neumarkt

    Land, ÖBB und Verkehrsverbund gemeinsam haben die Nachbargemeinde Neumarkt am Wallersee zum neuen Verkehrsknotenpunkt für die Region erhoben. Dort gebe es höhere Frequenzen von Zugpassagieren und Pendlern, Steindorf stoße längst an seine Kapazitätsgrenzen, sagen die Befürworter der neuen Pläne. Neumarkt soll dabei deutlich aufgewertet werden. Neben einem neuen Park-and-Ride-Parkplatz sollen die Züge der Mattigtalbahn aus Richtung Braunau künftig bis nach Neumarkt fahren - und eben nicht mehr nur bis Steindorf.

    Die Fans des Steindorfer Bahnhofes bleiben bei ihrem Protest: SPÖ-Gemeindevertreterin Tanja Kreer befürchtet zusätzlichen Autoverkehr, wenn Pendler künftig auf fünf Minuten längere Zufahrten nach Neumarkt ausweichen müssen.

    ORF Salzburg

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Zitat

    Steindorf stoße längst an seine Kapazitätsgrenzen


    Wenn man Steindorf so ausbauen würde wie Neumarkt, dann wäre dort doch kein Kapazitätsengpass und man würde sich das dritte Gleis sparen. Also muss da etwas anderes dahinter sein.

    Zitat

    SPÖ-Gemeindevertreterin Tanja Kreer befürchtet zusätzlichen Autoverkehr, wenn Pendler künftig auf fünf Minuten längere Zufahrten nach Neumarkt ausweichen müssen.


    Wenn der IC ab Salzburg dann von den Pendlern "missbraucht" wird, dann ist man vermutlich sogar schneller und andererseits sollen die Züge sowieso nach Salzburg durchgebunden werden.


    lt. Anfragebeantwortung erhält Steindorf aber nur mehr einen Inselbahnsteig: https://www.salzburg.gv.at/00201lpi/15Ges…ion/052-BEA.pdf

    Auch interessant darin zu lesen, dass in Neumarkt halten wird:

    • 1h-Takt S-Bahn Vöcklabruck –Freilassing
    • 1h-Takt S-Bahn Friedburg –Freilassing
    • 1h-Takt Braunau –Freilassing
    • durch S -Bahnen und REX entsteht ein 20-Minuten-Takt von/nach Salzburg
    • Verdichtetes Angebot zur Hauptverkehrszeit
    • IC-Halt Salzburg/Wien stündlich.

    In Steindorf gibt es aber nur einen Stundentakt (Friedburg - Salzburg). D.h. die S-Bahn Vöcklabruck - Freilassing hält nicht überall? Das geht am Sinn einer S-Bahn vorbei. Dass in Neumarkt die S-Bahn bis Freilassing fährt, in Steindorf aber nur bis Salzburg ist auch merkwürdig.
    Zusätzlich schließe ich aus der S-Bahn Freilassing - Friedburg, dass man nicht nur zwischen Neumarkt und Steindorf ein drittes Gleis legen möchte, sondern zumindest auch einen Teil der Strecke nach Branau elektrifizieren möchte. Von dem ganzen weiß der Rahmenplan aber nichts.


    PS: Ja, hier stand vorher etwas komplett anderes. Habe auf den geplanten Ausbau von Neumarkt-Köstendorf vergessen.
    PPS: Am 23. Feb gibt eine Info-Veranstaltung in Neumarkt (für mich leider ein wenig weit): http://www.neumarkt.at/system/web/Get…?fileid=1026764
    Lt. dem Zettel ist man erst dabei die UVE zu erstellen, da frage ich mich, wie man 2019 bauen möchte.

    7 Mal editiert, zuletzt von KFNB X (17. Februar 2017 um 14:09)

  • Zitat

    ......sondern zumindest auch einen Teil der Strecke nach Branau elektrifizieren möchte.


    Siehe dazu unten den farblich hervorgehobenen Satz:

    Bahnhofsumbau in Neumarkt und Steindorf

    Im Flachgau wird nun nicht nur der Bahnhof Neumarkt modernisiert, sondern auch jener in Steindorf. Das bestätigten am Montag die ÖBB. Vergangene Woche war nur der Ausbau Neumarkts zum Bahnknotenpunkt versprochen worden.

    Das neue Verkehrskonzept des Landes sieht vor, dass ab 2019 der Bahnhof Neumarkt-Köstendorf zum Hauptknotenpunkt auf der S-Bahn-Strecke im nördlichen Flachgau werden soll. Bislang war das die Haltestelle Straßwalchen-Steindorf. Hier wollte man aber nicht akzeptieren, dass die Bahnhaltestelle, bei der die Verbindung derzeit noch ins Innviertel abzweigt, ab 2021 nur mehr eine Nebenrolle spielen wird. Die Steindorfer SPÖ sammelte deshalb rund 1.700 Unterschriften gegen die Degradierung des Steindorfer Bahnhofes.

    Die ÖBB bestätigten am Montag, dass sowohl der Bahnhof in Neumarkt, als auch in Steindorf ab 2019 modernisiert werden. Zum neuen Verkehrsknotenpunkt solle aber der Bahnhof Neumarkt-Köstendorf werden. Dort soll künftig die Endstation der Braunauer Bahn sein. Auch Regional- und S-Bahn-Züge und die IC-Verbindung nach Wien soll künftig in Neumarkt halten.

    Schulen und Einwohnerzahl sprechen für Neumarkt

    Land, Verkehrsverbund und die ÖBB begründeten die Entscheidung für den neuen Verkehrsknotenpunkt mit mehreren Argumenten. Demnach habe Neumarkt mit seinen Schulen und der höheren Einwohnerzahl ein größeres Einzugsgebiet. Mit dem Umbau soll aber nicht nur der Bahnhof Neumarkt modernisiert werden, sondern auch jener in Steindorf bei Straßwalchen. „Beide Bahnhöfe werden modernisiert und barrierefrei gestaltet. Im Zuge der geplanten S-Bahn-Strecke von Freilassing bis Friedburg wird die Strecke von Steindorf bis Friedburg elektrifiziert“, sagte Christian Höss, Projektleiter der ÖBB für Neubauprojekte in Salzburg.

    Die Regionalzüge aus Braunau und die S-Bahn nach Salzburg sollen auch nach Umsetzung des neuen Verkehrskonzeptes in Steindorf halten. Lediglich die Regionalzüge nach Vöcklabruck dürften ab 2021 nur mehr vom Bahnhof Neumarkt abfahren. Diese Haltestelle ist rund zwei Kilometer vom Steindorfer Ortszentrum entfernt.

    ORF Salzburg

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Das heisst Branau - Vöcklabruck muss man den Umweg via Neumarkt machen?


    Da man in Steindorf aktuell fast 20 Minuten Umsteigezeit hat, wird das, sofern auf den Anschluss Rücksicht genommen wird, vermutlich keine Fahrzeit kosten. Aktuell ist man über Attnang ja sogar ein paar Minuten schneller.

  • ich habe jetzt nicht unbedingt an Braunau - Vöcklabruck gedacht, sondern an alles was halt auf der Strecke liegt, war missverständlich ausdgedrückt, pardon. Da ist über Attnang fahren nicht unbedingt eine Alternative.

  • Neue Verkehrsdrehscheibe für den Flachgau

    Der Bahnhof Neumarkt-Köstendorf (Flachgau) soll zu einer Drehscheibe für den öffentlichen Verkehr ausgebaut werden. Insgesamt sollen in den nächsten Jahren 80 Millionen Euro dafür investiert werden.

    Mit der nächsten Fahrplanänderung im Dezember sollen beim Bahnhof Neumarkt-Köstendorf auch Fernverkehrszüge Richtung Wien und Salzburg halten. Der Bahnhof soll zu einer Nah - und Fernverkehrsdrehscheibe werden, sagte Christian Höss von den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB). Der Bahnhof werde ausgebaut, die Unterführung durch Aufzüge barrierefrei gestaltet.

    Mehr S-Bahnen, mehr Fahrgäste

    Derzeit werden maximal zwei Züge pro Stunde der S2 von Straßwalchen (Flachgau) nach Salzburg geführt. Das Intervall soll in Zukunft spürbar verdichtet werden - auf drei Züge pro Stunde. Insgesamt werde das gesamte öffentliche Verkehrsnetz rund um Neumarkt angepasst. „Es gab eine Simulation zu diesem Fahrplankonzept und wir rechnen auf den verschiedenen Ästen mit 300 bis 700 Fahrgäste pro Werktag mehr“, sagte Hermann Riedl vom Salzburger Verkehrsverbund.

    Modernere Verbindung zwischen Salzburg und OÖ

    Auch der Bahnhof Steindorf bei Straßwalchen (Flachgau) wird modernisiert. Die Mattigtalbahn endet dann nicht mehr dort, sondern wird parallel zur Westbahn mit einem eigenen Gleis bis nach Neumarkt verlängert. Außerdem wird die Strecke elektrifiziert. Die Länder Oberösterreich und Salzburg beteiligen sich mit 17,5 Millionen Euro an den Gesamtkosten, über den Aufteilungsschlüssel wird noch verhandelt. Dieses Jahr werde damit begonnen, bis 2022 soll es finalisiert sein, sagte Verkehrslandesrat Hans Mayr. Insgesamt sollen 80 Millionen Euro investiert werden.

    Park&Ride - Plätze sollen ausgebaut werden

    Rund 5.500 Menschen pendeln täglich allein aus Neumarkt und Straßwalchen zur Arbeit. Ein Potential, das Bahn und Bus offensichtlich verstärkt nutzen wollen. Deshalb wird auch der Park&Ride Parkplatz in Neumarkt massiv ausgebaut. Außerdem soll der Güterumschlag am Bahnhof Steindorf gesichert und nach Möglichkeit ausgebaut werden.

    ORF Salzburg

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Der aktuelle Stand:

    Der Flachgau und das angrenzende Oberösterreich sollen durch ein neues Verkehrskonzept innerhalb der kommenden fünf Jahre eine deutliche Aufwertung erleben. Unter anderem wird dafür der Bahnhof Neumarkt-Köstendorf zum Verkehrsknoten ausgebaut. Gemeinsam mit dem Land Salzburg und der Stadtgemeinde Neumarkt am Wallersee errichtet die ÖBB Immobilienmanagement GmbH als ersten Schritt eine Park & Ride Anlage mit 246 Pkw-Stellplätzen. Um die Fläche dafür zu gewinnen, wurden seit Ende Juni leerstehende Gebäude im Bereich des Bahnhofs abgetragen, nun startet die Errichtung der Park & Ride Anlage.Die neue P&R-Anlage soll Ende November, rechtzeitig vor dem Fahrplanwechsel (9. Dezember 2017) fertiggestellt sein. Die Gesamtkosten für dieses Projekt belaufen sich auf 1,4 Mio. Euro, wovon 50 % die ÖBB-Infrastruktur AG und jeweils 25 % das Land Salzburg und die Gemeinde Neumarkt am Wallersee übernehmen.


    Quelle und wem das zugehörige Polit-Blabla interessiert: http://presse.oebb.at/de/presseinfor…endorf-entsteht

  • Bahn-Teilstrecke wird elektrifiziert

    INNVIERTEL / SALZBURG.
    OÖ Nachrichten vom 29.1.:

    Der Bahnabschnitt Steindorf bei Straßwalchen bis Friedburg-Lengau soll elektrifiziert werden, um die Strecke effizienter zu machen, so Landesrat Günther Steinkellner.

    Zudem vorgesehen sind eine Attraktivierung der Verkehrsstationen Neumarkt-Köstendorf und Steindorf bei Straßwalchen, die Herstellung einer zusätzlichen Gleisverbindung zwischen Neumarkt-Köstendorf und Steindorf bei Straßwalchen und eine Attraktivierung der Verkehrsstation in Friedburg.

    Für das 10,1-Millionen-Euro-Maßnahmenpaket auf oberösterreichischer Seite werden Zuschüsse in Höhe von 2,22 Millionen Euro seitens des Landes geleistet. Darin enthalten sei auch die Errichtung einer Eisenbahnkreuzung auf der Landesstraße 1044. Finalisiert werden soll bis Ende 2021.