WL: Bahnsteigmusiker und mehr Securitys für die U-Bahn-Stationen

  • Wien: Stadträtin Sima will Musiker in U-Bahn-Stationen holen

    Erstellt am 24. März 2017, 12:18 von APA Red

    Öffi-Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) will Musiker in Wiener U-Bahn-Stationen einsetzen*), um das Sicherheitsgefühl zu erhöhen. Im Rahmen eines Sicherheits- und Servicepakets, das sie bei der Klubtagung der Wiener SPÖ am Freitag präsentierte, sollen außerdem bis 2019 120 neue Security-Mitarbeiter auf den Bahnsteigen und in den Fahrzeugen unterwegs sein.

    "Die Öffis sind der sicherste Ort der Stadt", meinte Sima - in manchen Bereichen bestehe jedoch "ein subjektives Unsicherheitsgefühl". Das Sicherheitsgefühl soll durch die Sicherheitsteams erhöht werden. Vorbild dafür seien andere Großstädte wie Hamburg, München oder Barcelona. Mit der Personalsuche für die neuen Mitarbeiter wird Ende März begonnen, bis Anfang 2019 sollen in einem stufenweisen Ausbau 120 speziell ausgebildete Mitarbeiter im Netz unterwegs sein.

    Zusätzlich dazu werden in den nächsten Jahren 210 Service-Mitarbeiter aus den Stationshäuschen hervorgeholt. Sie sollen ebenfalls auf den Bahnsteigen präsent sein, um etwa im Störungsfall Fahrgäste direkt zu informieren. "Es ist nicht geplant, dass wir die Kriminalitätsbekämpfung machen, das ist eine klare Aufgabe der Polizei", betonte Sima. Aber das Einhalten der Hausordnung werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter künftig verstärkt kontrollieren."

    In ausgewählten Stationen will Wien außerdem jungen Künstlern die Chance geben, zu musizieren. Im Rahmen eines Pilotprojekts für die Station Westbahnhof wird im Frühling ein Casting stattfinden, bei dem eine Jury die besten Darbietungen auswählt. "Das soll alles sehr strukturiert ablaufen", versicherte Sima. Die Musiker bekommen bestimmte Slots, zu denen sie spielen.

    Vorbild für das Projekt ist London, wo sie es als "sehr angenehm" erlebt habe, wenn auf verlassenen Bahnsteigen zumindest die Klänge einer Akustik-Gitarre zu hören seien. Dort seien diese Slots sehr begehrt und auch einige Superstars hätten ihre Karriere so gestartet: "Vielleicht können wir auch zu solchen Entwicklungen beitragen."

    Eine weitere Maßnahme, die zu einem höheren Sicherheitsgefühl beitragen soll, sei die laufende Umstellung auf LED-Beleuchtung, was die U-Bahn-Stationen heller mache. Außerdem werden in Stationen mit hoher Frequenz, also an Umsteigeknoten, Service-Points mit Notrufsäulen errichtet. Heuer werden noch fünf dieser Points aufgestellt.

    *) Ob die Stadträtin dabei auch an das goldene Wienerherz gedacht hat, das die Musik der Straßenmusikanten eher als lästiges Gedudel denn als Erbauung empfindet? :D

    NÖN

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Live-Musik in U-Bahn: Bewerbungen nun möglich

    02.05.2017, 11:55

    Künstler, die im Rahmen der "U-Bahn-Stars" den Wiener Untergrund beschallen möchten, können sich bis 28. Mai bewerben.

    Musiker, die ihre Karriere durch einen Auftritt im Wiener Untergrund fördern möchten, können sich ab sofort bewerben. Das teilten die Wiener Linien am Dienstag in einer Aussendung mit. Das Projekt "U-Bahn-Stars" wurde von Öffi-Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) initiiert - um die öffentlichen Verkehrsmittel in Wien noch angenehmer und sicherer zu machen, wie es hieß.

    Zunächst wird ab 6. Juli die Station Westbahnhof live bespielt. Künstler können sich bis zum 28. Mai bewerben. "Ich hoffe, dass viele Talente mitmachen, um künftig vor dem tollsten Publikum der Welt, unseren Fahrgästen, zu spielen", warb Sima um Einreichungen.

    Klare Regeln

    Im Vorfeld, so versprechen die Wiener Linien, wird klar geregelt, wer wann wo spielen darf. Vorbild für die Musik-Darbietungen in der U-Bahn sei London, wo es seit Jahren üblich sei, dass U-Bahn-Stationen musikalisch "aufgewertet" würden.

    Musiker können sich ab sofort online unter http://www.wienerlinien.at/ubahnstars um einen Gig bewerben. Wer sich persönlich präsentieren möchte, hat dazu beim Tramwaytag am 6. Mai die Möglichkeit. Ein Teil der ersten Öffi-Stars werden von einer Jury, andere wiederum mittels Online-Voting ausgewählt.

    Insgesamt werden sich zunächst zehn Künstler präsentieren, nämlich abwechselnd täglich zwischen 15.00 und 23.00 Uhr. Die Testphase in der Westbahnhof-Passage dauert einen Monat, anschließend wird die Aktion analysiert, wobei auch Rückmeldungen der Fahrgäste eingeholt werden, wie beteuert wurde. Im Lauf des Jahres sollen dann weitere Stationen dazukommen.

    KURIER

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Grüner kritisiert SPÖ wegen U-Bahn-Musikanten

    Martin Margulies, Abgeordneter der Wiener Grünen, greift die geplanten Live-Auftritte von Musikern in U-Bahn-Stationen an. Es handelt sich um ein Projekt von SPÖ-Stadträtin Ulli Sima. Margulies forderte ein fixes Gehalt für die Musiker.

    Der Grün-Politiker verfasste einen Offenen Brief. Das Schreiben, das Margulies auf Facebook und auf seinem Blog veröffentlichte, tituliert ihr Verfasser als „große Bitte“ an die Wiener Linien, wobei der Ton doch einigermaßen scharf anmutet.

    „Werft die von euch vorgeschlagenen Teilnahmebedingungen so schnell wie möglich in den nächsten Mistkübel und überlegt euch doch bitte, wie man diese an sich gute Idee auf sinnvolle Beine stellen kann“, heißt es im Text. Denn: „Es ist nicht in Ordnung von KünstlerInnen zu erwarten, dass sie mehrmals pro Woche für je 1,5 Stunden live auftreten und ihnen dafür nichts zu bezahlen.“

    „Es handelt sich um einen Job“

    Laut Bewerbungsformular der Wiener Linien ist es den U-Bahn-Stars erlaubt, freiwillige Spenden entgegenzunehmen. Würde es den Wiener Linien nur darum gehen, Kunst und Kultur zu fördern, könnte man über Spenden reden, meint Margulies. Allerdings sei das Ziel der Öffi-Betriebe, die subjektive Sicherheit zu heben.

    „Damit handelt es sich auch nicht mehr um eine Förderung, sondern um einen Job“, so der Grün-Mandatar. Eine Bezahlung sei dank des Fahrgastzuwachses durchaus drin: „So arm sind die Wiener Linien nicht.“

    Margulies fiel auch bei Heumarkt-Projekt auf

    Öffi-Stadträtin Sima hat das Live-Musik-Projekt bei der roten Klubtagung im März vorgestelltl. Die erste Bewerbungsphase läuft bis 28. Mai, ein einmonatiger Testballon startet am 6. Juli im Westbahnhof.

    Margulies war kürzlich schon einmal damit aufgefallen, nicht unbedingt viel von Koalitionsräson zu halten. Er hat sich im Zuge der Heumarkt-Debatte als erster Grüner geoutet, infolge der negativen Urabstimmung nicht für die Hochhaus-Flächenwidmung zu votieren, obwohl die grüne Planungsstadträtin Maria Vassilakou und der Regierungspartner SPÖ das Projekt klar befürworten.

    ORF Wien

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • „U-Bahn-Stars“ spielen ab sofort am Westbahnhof

    Am Donnerstag hat die Öffi-Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) den Startschuss für das von ihr ersonnene Projekt „U-Bahn-Stars“ gegeben. 14 gecastete Bands spielen dabei vorerst einen Monat lang alternierend in der U-Bahn-Station Westbahnhof.

    Das soll den Wohlfühlfaktor für Fahrgäste erhöhen. Sollten diese das auch so sehen, wird die Live-Musik-Initiative auf andere Haltestellen ausgeweitet. Die Auftrittslots dauern jeweils eineinhalb Stunden, musiziert wird ab dem Nachmittag - konkret zwischen 15.00 bis 23.00 Uhr.
    Eine Ausnahme machte man freilich für die Medienpräsentation, weshalb einige Passanten schon am Vormittag in den Genuss erster Darbietungen von glücklichen Gewinnern des Online-Votings bzw. des Fachjury-Castings kamen. Sie nahmen Aufstellung im Zwischengebäude der Station - dort, wo sich die Fahrgastströme zwischen den Auf- und Abgängen der Linien U3 und U6 kreuzen und Alfred Frohner seine riesige Wandarbeit „Ca. 55 Schritte durch Europa“ schuf.
    Ukulele-Klänge bis Operettiges
    Die ersten Kostproben versprechen unterschiedliche Stile und Lautstärke. Während etwa das Trio Tenori Amici aus voller Kehle Operettiges in die Stationsräumlichkeiten schmetterte, gingen es Rocky Leon & Knostel, die Ukulele-Klänge und Rap verbinden, mit ihren Akustik-Pop-Covers etwas ruhiger und trommelfellschonender an. Was das erlaubte Dezibellimit anbelangt, seien kleine Verstärker erlaubt, heißt es von den Wiener Linien. Stationsdurchsagen müssten aber jedenfalls hörbar bleiben.
    Sima kupferte die Idee, U-Bahn-Stationen durch Straßenmusik zu beleben, von London ab. „Ich mag das dort so gern“, meinte sie heute. Darum wünschte sich die Stadträtin etwas ähnliches auch für die Bundeshauptstadt - ein Vorstoß, den die Wiener Linien anfangs nicht allzu euphorisch entgegengenommen haben, wie die Ressortchefin nun eingestand.
    Darauf erklärte Alexandra Reinagel von den Wiener Linien: „Unser Kerngeschäft ist natürlich der Betrieb.“ Und da gebe es jede Menge Vorschriften, Passagierströme dürften ebenfalls nicht behindert werden. Kosten entstünden durch das Projekt - bis auf einen „kaum nennenswerten Verwaltungsaufwand“ - für das Unternehmen keine.
    Bands spielen um „Hutgeld“
    Für die Stadt im Übrigen auch nicht: Denn eine fixe Entlohnung bekommen die aus 200 Bewerbern ausgewählten Bands nicht. Sie dürfen um „Hutgeld“ spielen - was im Vorfeld vereinzelt für Kritik gesorgt hatte. Sima verteidigte das Reglement heute noch einmal. Straßenmusiker, die zu ebener Erd’ um rege Zuhörerschaft buhlen, bekämen schließlich auch kein Gehalt. Außerdem sei die Vorgangsweise gemeinsam mit Straßenmusikern und dem Buskers Festival für Straßenmusik erarbeitet worden, hieß es.
    Kommen die Live-Auftritte am Westbahnhof gut an, sollen diese und andere „U-Bahn-Stars“ künftig auch in weiteren Stationen aufspielen dürfen. Angedacht sind etwa größere Knotenpunkte wie der Praterstern, der Karlsplatz oder der Handelskai.

    ORF Wien

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • In Paris ist/war das nicht anders : en Komission wählt/e aus, wer einen Musiker-Fahrschein füer den Metro bekommt/bekam.

    ich weiss allerdings nicht, ob es das noch gibt.

  • „U-Bahn-Stars“: Gewerkschaft übt Kritik

    Die Gewerkschaft younion hat die Aktion „U-Bahn-Stars“ der Wiener SPÖ-Stadträtin Ulli Sima kritisiert. Die Rahmenbedingungen seien unzumutbar, ärgert sich der Vorsitzende der younion-Sektion Musik per Aussendung.

    Gefordert werden vom Gewerkschafter Peter Paul Skrepek Gagen für die Bands und Musiker. Bekanntlich bekommen die - via Casting und Jury - ausgewählten Künstler kein fixes Gehalt von Stadt bzw. Wiener Linien für ihre Auftritte. Sie dürfen für ein Hutgeld spielen - mehr dazu in „U-Bahn-Stars“ spielen ab sofort am Westbahnhof.

    Unbeschränkte Rechteabtretung

    Allerdings verlange das Unternehmen zeitlich und örtlich unbeschränkt Rechte an den Darbietungen für Weiterverwertungen - nicht nur für Werbekampagnen, so Skrepek. Die Wiener Linien dürften die Rechte auch an Dritte weitergeben, „während die Musikerinnen und Musiker die Wiener Linien schad- und klaglos halten müssen. Kurzum: Die Musikschaffenden sind für alles verantwortlich, erhalten dafür jedoch kein fixes Entgelt“, resümiert der Gewerkschafter - mehr dazu in Wirbel um Lohn für U-Bahn-Musiker.

    Die „U-Bahn-Stars“ treten vorerst einen Monat lang zu Testzwecken in der Station Westbahnhof - dem Linienkreuz von U3 und U6 - auf. Gespielt wird zwischen 15.00 und 23.00 Uhr. Wird die Straßenmusik gut angenommen, kommen weitere Haltestellen wie Karlsplatz, Praterstern oder Handelskai dazu.

    Quelle: ORF Wien 7. Juli 2017

  • Livemusik in U-Bahn-Stationen wird ausgeweitet

    Die „U-Bahn-Stars“ dürfen weitersingen: Das Projekt mit gecasteter Livemusik in Wiener U-Bahn-Stationen geht in die Verlängerung und wird auf vorerst drei Standorte ausgeweitet, teilten die Wiener Linien am Dienstag mit.

    Zum Westbahnhof, wo am 6. Juli die Probephase begonnen hat, kommen ab Ende September der Karlsplatz und der Praterstern dazu. Zu Testzwecken wird das Geschoß zwischen U3 und U6 am Westbahnhof seit knapp einem Monat von rund einem Dutzend Künstlern bzw. Bands täglich zwischen 15.00 und 23.00 Uhr bespielt.
    Das Feedback der Passanten sei sehr positiv gewesen, begründete die Projektinitiatorin, „Öffi“-Stadträtin Ulli Sima (SPÖ), per Aussendung die Entscheidung, den Konzertreigen im Untergrund fortzusetzen.
    Kein fixer Lohn für Musiker
    Für die Auftritte am Westbahnhof hatten sich im Vorfeld gut 200 Musikerinnen und Musiker beworben, die Auswahl wurde schließlich per Jury und Onlinevoting getroffen. Aus diesem Pool will man auch für die zusätzlichen beiden Stationen schöpfen. Darüber hinaus haben Hobbymusiker, die vom „U-Bahn-Star“-Dasein träumen, beim Buskers Festival für Straßenkunst - dieses findet von 8. bis 10. September am Karlsplatz statt - die Möglichkeit, vor der „Öffi“-Jury vorzuspielen.
    Wiener-Linien-Geschäftsführerin Alexandra Reinagl versicherte in der Aussendung, dass die Zusammenarbeit mit den Künstlern am Westbahnhof reibungslos geklappt habe. Eine fixe Entlohnung erhalten die Sänger und Musiker übrigens nicht: Sie dürfen um Hutgeld spielen. Das hatte bereits für Kritik u. a. von Gewerkschaft und den Grünen gesorgt.
    ORF Wien

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • „U-Bahn-Stars“ bespielen weitere Stationen

    Die Live-Musik in Wiener U-Bahnstationen wird ausgeweitet. In einer Probephase wurde im Sommer die Station Westbahnhof von den Straßenmusikanten bespielt. Nun wird das Projekt auf die Stationen Praterstern und Karlsplatz ausgedehnt.

    Mit den Künstlerauftritten gelinge es die Stationen zu beleben und das subjektive Sicherheitsgefühl zu erhöhen, sagte die für die Wiener Linien zuständige Stadträtin Ulrike Sima von der SPÖ. Das Projekt „U-Bahn-Stars“ sei ein voller Erfolg, nun habe man die Auftrittsmöglichkeiten ausgeweitet.
    Gewerkschaft kritisiert Nichtbezahlung der Künstler
    Insgesamt 40 Gruppen spielen nun an ausgewählten Plätzen in den Stationen Westbahnhof, Karlsplatz und Praterstern - in der Zeit zwischen 15.00 und 23.00 Uhr. Kritik kommt nach wie vor von Gewerkschaftsseite. Die Künstler müssten die Rechte an ihren Darbietungen abgeben, ohne dafür entsprechend entschädigt zu werden.
    Bearbeitungsgebühr abgeschafft
    Von Seiten der Wiener Linien weist man das als absurd zurück Es handle sich um Straßenmusik und man stelle die Plätze unter Dach zur Verfügung. Die AKM-Abgabe werde von den Wiener Linien bezahlt und man habe inzwischen auch die einmalige Bearbeitungsgebühr von 10 Euro abgeschafft.

    ORF Wien

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  • Klagen über U-Bahn-Musiker: "Kunden fühlen sich gestört"
    Seit Anfang Februar spielen Musiker auch in der U-Bahn-Station Schwedenplatz. Ein Geschäftsbetreiber neben dem Auftrittsort klagt, dass er deswegen Kunden verloren und Einbußen erlitten hat.

    Die Betreiber der Restplatzbörse in der U-Bahn-Station Schwedenplatz fürchten, dass die Musiker ihre Kunden vertreiben. – Clemens Fabry
    Erich Kocina
    22.02.2018 um 07:57
    "Ein Kunde, der einmal aus dem Büro rausgeht, ist weg", sagt Roman Vaibar. Und genau das, erzählt der Vertriebsleiter der Restplatzbörse, sei in den vergangenen Tagen mehrfach passiert. Den Grund dafür ortet er in den Musikern, die "in drei Meter Luftlinie" vor dem Reisebüro in der U-Bahn-Station Schwedenplatz stehen. Seit 2. Februar ist auch hier ein Standort der U-Bahn-Stars - das sind jene Musiker, die in Stationen der Wiener Linien für Unterhaltung und Belebung sorgen und nach der
    Vorstellung der zuständigen Stadträtin Ulli Sima auch das subjektive Sicherheitsgefühl erhöhen sollen. Im Sommer 2017 war das Projekt in einem Zwischengeschoß der U-Bahn-Station Westbahnhof gestartet, nach und nach wurde es auch auf andere Stationen ausgeweitet. "Da spielen die unterschiedlichsten Musiker", sagt Vaibar, "mal mit Gitarre, mal mit Klavier oder auch Opernsänger. Je nach Instrument ist das extrem laut." Und hier beginne das Problem. Viele Kunden hätten sich
    beschwert und zum Teil Beratungsgespräche abgebrochen. "Manche Beratungen dauern eben ein bisschen länger. Und wenn man dann eine Stunde lang antrompetet wird, geben einige auf." Auch telefonische Beratung sei wegen der Musik manchmal nicht möglich, weil man den Gesprächspartner nicht mehr verstehe. Allein in den ersten neun Tagen, in denen man mitprotokolliert hat, habe es 19 Beschwerden gegeben - und durch nicht abgeschlossene Geschäfte Einbußen von 20.000 Euro.
    Ein leiserer erster Slot
    Dazu komme, dass man vor dem Start des Projekts nicht informiert worden sei. "Aber man muss den Wiener Linien zugute halten, dass sie schnell reagiert haben, als wir uns gemeldet haben." Ein Mitarbeiter sei gekommen und habe sich die Situation angesehen. Allein, "sie sind ein bisschen planlos, was sie da tun sollen". Man sei mit dem Herrn vom Reisebüro in laufenden Gesprächen, sagt Wiener-Linien-Sprecher Dominik Gries. "Und wir suchen nach einer Lösung, die für alle Beteiligten
    passt." Dazu gehört unter anderem, dass der erste Slot, der um 15 Uhr beginnt, etwas leiser gespielt werden soll - also ohne Verstärker.
    Es sei aber jedenfalls nicht daran gedacht, den Platz an sich aufzugeben - "wir suchen den Kontakt mit Geschäftstreibenden und stimmen uns ab", sagt Gries. Aber letztlich würden auch Geschäfte davon profitieren, dass sich die Aufenthaltsdauer der Passanten im Stationsbereich verlängere.
    Ein Argument, das Vaibar von der Restplatzbörse nicht gelten lassen will - das sei vielleicht beim Bäcker nebenan so, bei dem man sich schnell einen Kaffee oder ein Weckerl kaufe. Aber bei einem Reisebüro, in dem man doch mehr Zeit verbringe und kommunizieren muss, sei die Lautstärke
    ein Problem. "Und auch für die Mitarbeiter ist es schlimm", meint er, "denn die können, wenn es ihnen reicht, nicht einfach aufstehen und gehen."
    Die Presse

    dr. bahnsinn - der Forendoktor