[CH] Neuerliche Verzögerung für die Twindexx-DoSto von Bombardier

  • Schweiz: Gericht erlaubt SBB Fahrgastbetrieb mit sechs FV-Dosto 
    19.02.2018

    Das Bundesverwaltungsgericht der Schweiz hat am 14.02.2018 entschieden, dass die SBB die sechs bereits fertiggestellten Fernverkehrs-Doppelstockzüge (je zwei IC 200, IR 200 und IR 100) im Fahrgastbetrieb einsetzen darf.
    Die SBB will diese FV-Dosto ab Ende Februar im Alltagsbetrieb testen. Die Behindertenorganisation Inclusion Handicap hat eine Beschwerde gegen die befristete Betriebsbewilligung des Bundesamts für Verkehr (BAV) eingereicht und beanstandet, die neuen Züge seien nicht behindertengerecht. Das Gericht erließ eine Zwischenverfügung und entzog der Beschwerde teilweise die aufschiebende Wirkung. Im nächsten Schritt wollen die Richter entscheiden, ob sie auch bezüglich der nicht fertigen Züge die aufschiebende Wirkung entziehen, so wie es SBB, BAV und Hersteller Bombardier wünschten, meldet die NZZ. Die SBB teilt mit, sie bleibe in einem „lösungsorientierten Dialog mit den Behindertenorganisationen“. (as)
    Eurailpress

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Bundesverwaltungsgericht Schweiz: SBB darf alle neuen Doppelstockzüge einsetzen 
    09.03.2018

    Die SBB dürfen alle von Bombardier gelieferten und den SBB abgenommenen neuen Doppelstockzüge (FV-Dosto) zu Testwecken und im Fahrgastverkehr einsetzen.
    Am 06.03.2018 erließ das Bundesverwaltungsgericht (BVGer) einen Zwischenbescheid, mit dem die aufschiebende Wirkung der Beschwerde des Verbandes Inclusion Handicap aufgehoben wurde (Az.: A-359/2018). Damit kann die FV-Dosto-Flotte gemäß der befristeten Betriebsbewilligung des BAV bis zum 30.11.2018 eingesetzt werden. Das Gericht folgte der Argumentation der SBB, dass ein überwiegendes öffentliches Interesse am Einsatz des FV-Dosto besteht. Laut SBB hält das BVGer zudem fest, dass Menschen mit Behinderungen durch den Einsatz des neuen Rollmaterials kein Nachteil erwachse. Die neuen Züge stellten gegenüber dem alten Rollmaterial eine Verbesserung dar. In der Hauptsache hat das BVGer noch nicht entschieden, ob und inwiefern die FV-Dosto nach dem Behindertengleichstellungsgesetz anzupassen sind. Die SBB wollen nun mindesten 25 Züge einsetzen und die Züge im Alltagsbetrieb hinsichtlich ihrer Funktionstauglichkeit und Zuverlässigkeit im Rahmen der Betriebseinführung ertüchtigen. Die Zwischenverfügung kann beim Bundesgericht angefochten werden. (cm)
    Eurailpress

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Ein Erfahrungsbericht aus dem ICE-Treff:

    Zitat

    Ich habe auf der Einfahrt nach Zürich HB im Limmattal zwischen Schlieren und Zürich HB gemessen, da lag ich bei 65 dB, im Tunnel gar bei 70. Und das in einem leeren Zug!Zum Vergleich, ich habe an gleicher stelle bei der Retourfahrt im IC 1, also in einem IC 2000 Wagen bei vollbesetzter erster Klasse gemessen; 50 dB. Ein Unterschied von 15 dB ist schon merklich! Und das ganze bei rund 80-100 kmh (schätze ich mal) - ich will nicht wissen wie laut es dann auf der NBS bei 200 sein wird!

    Auch wenn diese (ich vermute mal Handy-App) nicht allzu genau sind. 15 dB Unterschied sind schon ein eindeutiges Zeichen.


    Zitat

    Hier sieht man den voll ausgefahren Sitz im Vordergrund. Die Rückenlehne bewegt sich nicht, lediglich das Sitzteil rutsch etwas nach vorne. Recht nutzlos und wohl nur eine PR Aktion dass man sagen kann dass sich die Sitze auch weiterhin verstellen lassen.


    ....


    Auch hat es hier und da Qualitätsprobleme:

    Sofern die Bilder nicht täuschen, sind die Sitze der ersten Klasse eine Frechheit. Die Verarbeitungsqualität ist auch mehr als gruselig, da ging es wohl darum, Hauptsache der Zug fährt.

  • Im selben Forum gibt’s noch einen weiteren Bericht, in dem darauf hingewiesen wird, dass der Zug hochfrequent Schwankt, wobei hier die Wagen unterschiedlich stark schwanken, obwohl sie lt dem dortigen Schreiber eigentlich Fahrtechnisch gleich aufgebaut sein sollten?!?

  • Vom dortigen Bericht:

    Zitat

    Es bestehen gute Chancen, dass man das via Software noch verbessern kann.

    Ich bin mir über den aktuellen Stand nicht sicher, aber Ende 2017 hieß es, dass die WaKo noch nicht eingesetzt wird. Ursprüngliche Überlegungen gingen sogar davon aus, dass nur ein Teil der ersten Testfahrzeuge damit ausgestattet werden und bei den anderen bracht liegen. Ob das ARS (active wheelset-steering) aktiv ist, weiß ich nicht.

  • Twindexx Swiss-Express: Bombardier mietet Güterhalle an 
    05.04.2018

    Für die Arbeiten an den Twindexx Swiss-Express-Zügen hat Bombardier jetzt eine ehemalige Güterumladehalle bei Utzenstorf zwischen Gerlafingen und Wiler angemietet.
    Die 240 m lange Halle gehörte zum Cargodrome und ist heute im Eigentum der Moser Maschinen und Immobilien AG. Bombardier nutzt die Halle, um Arbeiten und Nachbesserungen an bereits fertiggestellten Einheiten vornehmen zu können. Derzeit sind laut Medienberichten 66 Personen dort beschäftigt, die Halle wird noch mindestens zwei Jahre benötigt. (cm)
    Eurailpress

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • FV Dosto der SBB: Bundesverwaltungsgericht - Neuer Doppelstockzug erfüllt die Normen

    23.11.2018

    Inclusion Handicap hat im Januar 2018 eine Beschwerde zum neuen Fernverkehrs-Doppelstockzug beim Bundesverwaltungsgericht eingereicht.

    Das Bundesverwaltungsgericht hat am 21.11.2018 darüber entschieden und bestätigt, dass der neue Zug die Vorgaben des Behindertengleichstellungsrechts erfüllt (Urteil A-359-2018). Gemäß des Urteils müssen die SBB einzig den Nachweis erbringen, dass mindestens der Ein- und Ausstieg ins Rollstuhlabteil sowie in die Verpflegungszone beim Speisewagen normkonform ist und damit eine Neigung von maximal 15 % aufweist. Die übrigen zehn Rechtsbegehren hat das Bundesverwaltungsgericht abgewiesen. Gegen das Urteil kann innerhalb von 30 Tagen beim Bundesgericht Beschwerde eingelegt werden. Die Züge werden ab dem 09.12.2018 auf der IC1 Linie zwischen St. Gallen und Genf sowie als Interregio zwischen Chur, St. Gallen, Zürich und Basel (IR13/IR37) fahren. (cm)

    Eurailpress

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Bombardier will weitere Züge liefern, doch die SBB lehnen ab

    Die SBB und Bombardier streiten über die Zuverlässigkeit des Zuges. Das hat auch finanzielle Gründe.

    Philipp Felber 07:20

    Er wird hämisch «Pannen-» oder wahlweise auch «Schüttelzug» genannt: Der neue Doppelstöcker der SBB hat derzeit keinen guten Ruf. Bei einem Zug, der Jahre auf sich warten liess, ist das kein Wunder. Zurzeit fahren die Züge nur auf einem Teil der ursprünglich angedachten Einsatzstrecke.
    Die offizielle Begründung der SBB: Der FV-Dosto, wie ihn die Bundesbahnen nennen, sei noch zu wenig zuverlässig. Insbesondere auf die viel befahrene Strecke zwischen Bern und Zürich lassen die SBB die Züge noch nicht im Pendlerverkehr. Hinzu kommen Komforteinbussen für die Reisenden, weil es teilweise im oberen Teil des Doppelstöckers stark schwankt. Insgesamt sind zwölf der neuen Züge regelmässig im Einsatz. 62 werden es am Ende sein. Wann diese fahren, ist jedoch noch offen.
    Mittlerweile fährt der FV-Dosto bis zu 3500 statt wie anfangs 850 Kilometer ohne Panne.
    Wer dieser Tage von Bern nach Zürich fährt, dem begegnen aber immer wieder herumstehende Zugkompositionen des FV-Dosto. Bei Bombardier heisst es, dass eigentlich neun weitere Züge einsatzbereit wären. Auf die Nachfrage, warum diese nicht Pendler von A nach B bringen und wortwörtlich auf dem Abstellgleis stehen, verweist Bombardier auf die SBB.
    Eine Sprecherin der Bundesbahnen sagt dazu: «Die SBB sind mit der aktuellen Leistung der neuen Züge nicht zufrieden und werden erst weitere Züge in den Einsatz nehmen, wenn die Fahrzeuge die erforderliche Betriebsstabilität aufweisen.» Die Doppelstöcker bleiben also auf dem Abstellgleis. Derweil setzen die SBB immer wieder altes Rollmaterial ein, um Spitzen abzudecken. Oder es verkehren S-Bahn-Züge auf längeren Strecken.
    Neue Züge würden eine Zahlung auslösen
    Anders als die SBB ist Bombardier überzeugt, dass die Züge mittlerweile die erforderliche Zuverlässigkeit aufweisen. Das würden auch Zahlen belegen. Beim Fahrplanwechsel im Dezember 2018 lag die durchschnittliche Länge der Fahrten zwischen zwei Vorfällen bei 850 Kilometern. Vorfälle sind in diesem Zusammenhang nicht zwingend mit einem kompletten Zugausfall gleichzusetzen. Auch kleinere Störungen, die eine Wartung mit sich bringen, werden gezählt. Der Wert liege nun zwischen 3000 und 3500 Kilometer. Für Bombardier Grund genug, die neuen Züge schnellstmöglich in den Einsatz zu bringen.
    «Als Fahrgast habe ich die Gestaltung geschätzt»: Was Walter von Andrian, Chefredaktor der Schweizer Eisenbahn-Revue, vom neuen FV Dosto hält. Video: Lea KochDie Pannen beim Zug haben unter anderem mit den Türen und den automatischen Trittbrettern zu tun. Rund ein Drittel aller Störungen waren am Anfang darauf zurückzuführen. Was immer wieder zu Verspätungen führte. Eine neue Softwareversion hat die Probleme mit den Türen entschärft.
    Bombardier will nun mit der Auslieferung vorwärtsmachen. Ein Bombardier-Sprecher sagt: «Man muss die Züge einsetzen, damit die Zuverlässigkeit weiter erhöht werden kann und Erfahrungen gesammelt werden können.» Denn: «Stehende Züge werden nicht einfach so besser.»
    Die Verspätung bei der Übernahme der Züge hat laut Bombardier auch einen Einfluss darauf, wie schnell die restlichen Fahrzeuge produziert werden können. Die Firma ist überzeugt, dass sie bis Ende 2019 zusätzlich zu den neun Zügen 15 weitere fertigstellen kann. Aber nur, wenn die SBB die nächsten Fahrzeuge bald übernehmen.
    Unter der gleichen Bedingung geht Bombardier davon aus, dass alle 62 Züge bis circa Ende 2020 geliefert werden können. Das wäre rund ein Jahr nach dem 2010 vereinbarten Endliefertermin für die gesamte Flotte.
    Die Verzögerung durch die SBB dürfte auch finanzielle Gründe haben. So haben die SBB die ersten zwölf Züge, welche zurzeit im Einsatz stehen, vor­übernommen. Das ist eine wichtige Etappe im Zahlungsplan der Züge, wie ein Bericht der SBB zeigt. Für jeden der zwölf Züge, die vorübernommen wurden, floss Geld.
    Würden die SBB nun zusätzliche Züge übernehmen, wäre dies mit einer weiteren Anzahlung verbunden. Ein einzelner Zug kostet etwas über 30 Millionen Franken. Rund 70 Prozent davon werden bei der Vorübernahme fällig. Bisher haben die SBB laut eigenen Aussagen rund ein Drittel des Gesamtpreises von 1,9 Milliarden Franken – abgesichert über Bankgarantien – angezahlt. (Redaktion Tamedia)
    Erstellt: 17.03.2019, 22:26 Uhr
    Basler Zeitung

    dr. bahnsinn - der Forendoktor