[WL] Simmering: Shuttle-Tramlinie geplant

  • Anrainer verhindern Straßenbahnprojekt

    In Favoriten haben Anrainer die neue Endstation samt Umkehrschleife der Straßenbahnlinie 6 verhindert. Jetzt soll der 6er bis zur Geiselbergstraße in Simmering fahren und dort wenden. Doch auch dort gibt es Widerstand.

    Stolz wurde im Mai die neue Straßenbahnlinie 11 präsentiert: Ab September verbindet die neue „Bim“ Kaiserebersdorf mit dem Otto-Probst-Platz und fährt dabei großteils auf den Gleisen der Linie 6. Diese Straßenbahnlinie ist aber schon jetzt oft überlastet und verspätet, deshalb wird die Strecke gekürzt und braucht eine neue Umkehrschleife. Zuerst war diese im Wohngebiet rund um die Puchsbaumgasse geplant, doch dort regte sich Widerstand. Eine Bürgerinitiative sammelte 700 Unterschriften und hat die Gleise nun endgültig verhindert.

    Die Umkehrschleife soll nun nicht in Favoriten liegen. Foto: Wiener Linien

    Neuer Standort soll Simmering werden
    Jetzt machen sich die Wiener Linien für eine neue Endstation in Simmering stark, wie auch die Tageszeitung „Die Presse“ berichtete: Die Linie 6 soll künftig im Bereich Geiselbergstraße/Geiereckstraße im Industriegebiet wenden. Doch der Bezirk legt sich quer: „Wir haben jetzt schon das Verkehrschaos und wenn jetzt noch zwei Ampeln dazukommen - ich bin zwar kein Verkehrsspezialist, dazu haben wir die Magistrate -, aber von meiner Seite habe ich große Bedenken“, sagt FPÖ-Bezirksvorsteher Paul Stadler im „Wien heute“-Interview.
    Aufgrund der Umsteigemöglichkeit hofft Simmering, dass die Linie 6 bei der Schnellbahnstation Geiselbergstraße wendet. Doch laut den Wiener Linien fehlt dort der Platz. In einer schriftlich Stellungnahme heißt es: "Unsere favorisierte Variante für die Linie 6 ist eine neue Umkehrschleife in der Geiselbergstraße zu errichten. Wir denken das Öffi-Netz als Gesamtes und orientieren uns nicht an Bezirksgrenzen sondern an der besten Lösung für unsere Fahrgäste. Wir sind zuversichtlich, die letzten Bedenken des Bezirks ausräumen zu können.“
    Entscheidung könnte Donnerstag fallen
    Am Donnerstag wird die Simmeringer Umkehrschleife magistratsintern diskutiert. Möglicherweise entscheiden sich die Wiener Linien aber auch für einen Plan C: Dann könnte die neue Endstelle des 6ers im Bereich Gudrunstrasse/Absberggasse entstehen.

    ORF Wien

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Umkehrschleife für Linie 6 fixiert

    Umkehrschleifen für die Straßenbahnlinie 6 sind zuletzt in Favoriten und Simmering viel diskutiert worden. Nun ist die Umkehrschleife Geiereckstraße in Simmering fix. Die Wiener Linien hoffen, letzte Bedenken ausräumen zu können.

    Da die Linie 11 ab Schulbeginn die Strecke bis nach Kaiserebersdorf übernimmt, dreht die Linie 6 ab Herbst 2019 bereits früher wieder um. Nachdem mehrere Varianten für eine neue Umkehrschleife geprüft wurden, hat sich laut Wiener Linien die Geiereckstraße in Simmering als beste Lösung für die Fahrgäste herausgestellt. Direkt unter der A23 wird dafür die neue Umkehrschleife entstehen, die ab April gebaut werden soll.
    Bürger verhindern Straßenbahnprojekt
    Die Wiener Linien stoßen mit ihren Plänen für eine Umkehrschleife der Linie 6 nach Favoriten auch in Simmering auf Widerstand.
    In der Absberggasse haben die Fahrgäste der Linie 6 und der Linie 11 somit ab Herbst einen direkten Umsteigepunkt zur Linie D. Mit dieser Lösung wird zudem die Kapazität im stark genutzten Abschnitt zwischen Quellenplatz und Geiereckstraße für die Fahrgäste um bis zu 80 Prozent erhöht. „Wir denken das Öffi-Netz als Gesamtes und orientieren uns nicht an Bezirksgrenzen, sondern an der besten Lösung für unsere Fahrgäste", sagte Wiener-Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer.
    (.....)

    ORF Wien

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • 24.04.2019
    FPÖ und ÖVP demonstrierten gegen "Stauchaos" in Simmering

    Die FPÖ/ÖVP-Demo gegen Stau verlängerte den Stau. © Bild: Kurier/Gerhard Deutsch

    Ein paar Dutzend Teilnehmer protestierten Mittwochfrüh mit Simmeringer FPÖ und ÖVP gegen geplante 6er-Umkehrschleife.
    Mit einer Handvoll Kernwählern demonstrierten heute Früh FPÖ und ÖVP gemeinsam gegen den Bau der 6er-Bim-Schleife bei der Station Geiereckstraße in Simmering. Dazu verteilten blau bzw. türkis gekleidete Wahlhelfer Werbematerialen der Regierungsparteien. Kipferl im HC-Sackerl, FPÖ-Kulis und blaue Reimkultur auf Transparenten durften da nicht fehlen: "Simmeringer, g'wöhnt Euch dran: Stau für Simas Straßenbahn!", war zum Beispiel zu lesen.
    Was den blauen Bezirksvorsteher Paul Stadler und ÖVP-Bezirksparteiobmann Wolfgang Kieslich so erzürnt, dass sie am frühen Morgen auf die Barrikaden stiegen (und dabei ihrerseits den Verkehr behinderten), ist der Plan der Wiener Linien, eine eigene Linie 11 nach Kaiserebersdorf einzurichten.
    Um deren Schaffung "irgendwie zu rechtfertigen, sollen die bestehenden Linien 71 und 6 verkürzt/verlängert, umgeleitet und im Kreis geschickt werden", echauffieren sich in den Zusammenhang auch die Klubobleute der Stadtblauen bzw. -türkisen, Toni Mahdalik und Elisabeth Olischar.
    "Horror in den Stoßzeiten"
    Durch die Schaffung einer Umkehrschleife für die Linie 6 bei Geiereckstraße würden nicht nur zehn Millionen Euro an Steuergeld verschwendet, meint Stadler. Rot-grün produziere so auch ein dauerhaftes Stauchaos auf der Geiselbergstraße, um "ein Prestigeprojekt von SPÖ-Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) durchzuboxen". "In den Stoßzeiten wird das ein Horror", prognostiziert der Bezirksvorsteher.
    Zudem müssten die Anrainer infolge der Baustelle mit massiven Lärmbelastungen rechnen. Darüber hinaus befürchtet ÖVP-Bezirkschef Kieslich ein Geschäftesterben.
    Auf KURIER-Nachfrage bestätigen die Teilnehmer an der FPÖVP-Demo, sich von den Staus in der Geiselbergstraße gestört zu fühlen - auch wenn sie zum Teil gar nicht hier wohnen. Frau Blasi ist extra für die Kundgebung aus Kaiserebersdorf gekommen, Frau Novotny wohnt eigentlich beim Zentralfriedhof. Aber irgendwann müsse man hier ja trotzdem durch, stimmen beide überein.
    Gegenvorschlag
    Die Alternative zur Bim-Schleife sei einfach, sagen Stadler und Kieslich unisono: Den 6er belassen wie er ist. Und die Linie 71 um sechs Stationen nach Kaiserebersdorf verlängern.

    Bezirkschef Stadler bei der Demo. Im Hintergrund wurde wahlgeworben. © Bild: Kurier/Gerhard Deutsch

    Aus dem Büro von Öffi-Stadträtin Ulli Sima folgte postwendend eine Absage. "Stadlers Plan, die Linie 71 nach Kaiserebersdorf zu verlängern, würde 7,5 Millionen Euro Anschaffungskosten bedeuten und jährlich weitere zwei Millionen Euro zusätzlich an Betriebskosten verschlingen." Der aktuelle Plan sei kostengünstiger.
    "Demo verursachte Stau"
    Für die blau-türkise Protestaktion zeigt man im Rathaus wenig Verständnis. "Staus bis zur Leberstraße: Das waren heute Früh die Folgen der Demo von Bau und Türkis in Simmering", heißt es. Dass ausgerechnet der blaue Bezirksvorsteher gegen "die Verbesserung der Öffis" im Bezirk demonstriere, sei bemerkenswert, sagt Sima. Mit der Linie 11 komme die Stadt "der langjährigen Forderung der Simmeringer Bevölkerung nach einer zweiten Linie bis Kaiserebersdorf nach". Zudem werde eine bessere Verbindung zwischen Simmering und Favoriten geschaffen. In der Absberggasse werde darüber hinaus ein neuer Umsteigeknoten für die Linien D, 6 und 11 geschaffen.
    Für den Autoverkehr entstehe durch die aktuellen Maßnahmen kein Nachteil, argumentiert Sima. Denn das Nadelöhr sei schon jetzt die Ampel an der Kreuzung Gudrunstraße/Gräßlplatz bzw. bei der Kreuzung Geiselbergstraße/Leberstraße.
    Hier müsse der Bezirk "seine Hausaufgaben machen und die Ampelsituation verbessern", spielt die Stadträtin den Ball zurück.
    (kurier.at, Ich) | Stand: 24.04.2019, 12:48

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Neue Straßenbahnlinie 11 präsentiert

    Eine seltene Premiere in Wien steht bevor. Am 2. September nimmt eine neue Straßenbahnlinie ihren Betrieb auf. Die Linie 11 fährt zwischen Otto-Probst-Platz und Kaiserebersdorf. Das wirkt sich auch auf andere Linien aus.

    Online seit heute, 15.22 Uhr Der 11er verbindet Favoriten und Simmering. Mit 31 Stationen und einer Länge von 13 Kilometern gehört die Linie zu den längsten Wiens. Die Route führt vom Otto-Probst-Platz in Favoriten zunächst auf der bisherigen Trasse des 67ers bis zum Reumannplatz. Von dort geht es dann auf jener Trasse, auf der derzeit der 6er unterwegs ist, zur U3-Station Enkplatz und von dort über die U3- und S-Bahn-Station Simmering vorbei am Zentralfriedhof bis zur Endstelle Kaiserebersdorf.
    Änderungen bei Linien 71 und 67
    Der neuen Linie müssen andere Linien Platz machen. Um eine längere Parallelführung zu vermeiden, wird die Linie 6 künftig deutlich verkürzt und nicht mehr bis nach Kaiserebersdorf fahren. Verlängert wird hingegen die Linie 71. Sie wird die zweite Straßenbahnverbindung nach Kaiserebersdorf und kehrt damit zu ihren Wurzeln zurück. Sie wird von ihrer derzeitigen Endstelle Zentralfriedhof, 3. Tor wieder nach Kaiserebersdorf verlängert. Mit dem 71er gibt es damit künftig wieder eine Direktverbindung von Kaiserebersdorf in die Innenstadt. Die Linie 67 wird eingestellt.
    Bezirksvorsteher bleibt bei Kritik
    Die Linie 6 endet knapp nach der Bezirksgrenze in Simmering bei der Geiereckstraße, wo sie in einer neu gebauten Schleife wendet. Diese Umkehrmöglichkeit hatte für schlechte Stimmung bei FPÖ-Bezirksvorsteher Paul Stadler gesorgt. Er war heute übrigens nicht beim Medientermin dabei. Er sei weder eingeladen worden noch habe er von dem Termin gewusst, sagte Stadler gegenüber „Wien heute“.
    Stadler bleibt auch jetzt noch bei seinem Hauptkritikpunkt: Er befürchtet ein Verkehrschaos in der schon jetzt stark belasteten Geißelbergstraße, wo der 6er künftig die Schleife machen wird. Dort gebe es schon jetzt Probleme, erst recht aber dann, wenn der 6er dort zwei Mal die Straße überquert.
    Ablehnende Stimmen „unverständlich“
    Die für Öffentlichen Verkehr zuständige Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) betonte, dass die Schleife unter der Südosttangente und um ein Betriebsgelände herum verlaufe und dadurch keine Anrainer gestört würden. Und auch Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) konnte sich einen Seitenhieb nicht verkneifen: „Es ist mir absolut unverständlich, dass es politisch motivierte Stimmen gab, die das Projekt abgelehnt haben.“ Die genauen Kosten für die Umkehrschleife – der einzige neu gebaute Teil des Pakets – konnte man bei den Wiener Linien nicht nennen. Man bleibe „auf jeden Fall im einstelligen Millionenbereich“, hieß es.
    red, wien.ORF.at/Agenturen

    dr. bahnsinn - der Forendoktor