Mostviertler Schienenradl ins Ybbstal übersiedelt

  • Laut einer Meldung im Schmalspur-Modell-Forum wird das Mostviertler Schienenradl ab der kommenden Saison nur mehr zwischen Ruprechtshofen und der Raststation Reisenhof-Lehen am Scheitelpunkt der Strecke verkehren. Das Reststück bis Wieselburg wird abgebaut.
    Da gestern der letzte Fahrtag auf der Gesamtstrecke war, sind die Fotos unten nur mehr Erinnerungsstücke:

    Die Endstelle des Schienenradls in Wieselburg:

    Ek in der Steigungsstrecke ca. 1,3 km vor dem Scheitelpunkt:

    Anstieg Richtung Reisenhof-Lehen durch den Wald:
    Fotos: dr. bahnsinn

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Nicht wirklich, da die Trasse "überführt" wird: Die ersten 300 m verläuft die Trasse nahezu am Bestand, verläuft weiter Richtung Osten und fällt mit einer Steigung von knapp 6% in das Erlauftal ab. In diesem Gefälleabschnitt wird ein Wilddurchlass angeordnet sowie eine Gemeindestraße überführt. Danach läuft die Trasse zwischen der Kläranlage und der Brauerei vorbei. Nach der Brauerei überquert die neue Trasse die Erlauf mittels eines langen Brückenobjektes und verläuft weiter entlang der Gemeindegrenze Wieselburg Stadt - Petzenkirchen. Die Trasse wird hier in hoher Dammlage mit geringen, variierenden Längsneigungen gequert, um die kreuzenden Straßen (L 96, L 6002 und die Erlaufpromenade) sowie die kreuzenden Bahnstrecken (Pöchlarn - Kienberg - Gaming und die stillgelegte Schmalspurbahn Wieselburg - Mank) niveaufrei überführen zu können. Nach der Querung der Landesstraße L 6002 und der Draisinenbahn folgt ein Rechtsbogen und die horizontal verlaufende Trasse schwenkt in südliche Richtung. Dabei wird die angehobene Landesstraße L 105 unterführt sowie der Dürnbach und die Landesstraße L 6140 überführt. In diesem Abschnitt wird die Stadt Wieselburg östlich umfahren.

  • Somit fällt fast die Hälfte der Strecke und einer der beiden "Attraktionen" weg.
    Interesse am Bahnreisenden hatte man sowieso nie (am Vormittag ging es Richtung Wieselburg und am Nachmittag retour).


    Nicht wirklich, da die Trasse "überführt" wird: ...

    Aber auch eine Überführung kostet und wird gerne eingespart (siehe Mistelbach).

  • Obige Streckenbeschreibung der Umfahrung Wieselburg lässt sich in grafischer Form einfacher darstellen:

    Ausschnitt aus dem NÖ. Atlas

    Zitat von KFNB X

    Aber auch eine Überführung kostet und wird gerne eingespart.

    Im konkreten Fall ist die Überführung der B 25 über die L 6002 und die Bahntrasse ein Bauwerk (siehe roter Kreis), die Einsparungen daher marginal. Außerdem dürfte die Überführung bereits in Bau sein. Die Überführung über die Erlauftalbahn nördlich der Brauerei ist jedenfalls bereits fertig.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Ruprechtshofen
    Neuausrichtung beim Mostviertler Schienenrad
    Mostviertler Schienenradl wird mit der kommenden Saison nur noch von Ruprechtshofen nach Reisenhof fahren.


    Das Mostviertler Schienenradl hat ab kommender Saison Ausgangs- und Zielpunkt in Ruprechtshofen. | Duchkowitsch, ecoplus
    Große Veränderungen stehen in der kommenden Saison beim Mostviertler Schienenradl an. Die Strecke verläuft nicht mehr bis Wieselburg, sondern nur noch bis Reisenhof. „Dort investieren wir in einen neuen Umkehrbahnhof“, berichtet Geschäftsführer Johannes Eßmeister. Der Grund für die Verkürzung der Strecke von 24 auf zwölf Kilometer liege keinesfalls daran, dass das Schienenradl schlecht läuft:
    „Wir passen uns schlicht den Wünschen unserer Kunden an.“ Es sei einfach so, dass diese lieber kürzer unterwegs sind: „Wir haben erkannt, dass die Besucher meist nur eine Strecke zurücklegen, aber nicht mehr retour fahren und stattdessen unseren Shuttlebus nutzten und demnach von unseren Fahrzeiten abhängig waren.“
    Mit der neuen Streckenführung werde sich das ändern: „Ausgangsbahnhof und Zielbahnhof sind nun gleich, die Fahrzeit beträgt zwei Stunden“, erklärt Eßmeister und weist auf einen weiteren Tourismustrend hin: „Viele möchten nicht nur einen Ausflug an einem Tag machen. Durch die kürzere Strecke reicht nun die Zeit, um noch ein anderes Ausflugsziel zu kombinieren.“
    „Wir wollten uns touristisch besser ausrichten und die Stadt Wieselburg hat auch Interesse gezeigt.“Johannes Eßmeister
    Geschäftsführer Johannes Eßmeister erklärt den Schritt im NÖN-Gespräch. | Duchkowitsch, ecoplus
    Die Nachnutzung des Gleisabschnitts bis Wieselburg ist auch schon geregelt. „Für das Bahnhofsgelände läuft derzeit ein Umwidmungsverfahren. Hier soll ein Wohnbauprojekt entstehen.“ Den Abschnitt bis zur Gemeindegrenze Wieselburg übernimmt die Stadt: „Hier soll mittelfristig ein Geh- und Radweg entstehen und dadurch die Anbindung zum neuen Ortsteil verbessern.“ Die vier Kilometer von Bergland bis Reisenhof werden derzeit den Anrainern angeboten: „Hier gibt es schon konstruktive Gespräche. Vormals haben die Schienen Felder ‚durchtrennt‘, diese können wieder zusammengeführt werden.“ Generell sei das Ganze eine Win-win-Situation.
    „Wir wollten uns touristisch besser ausrichten und die Stadt Wieselburg hat auch Interesse gezeigt.“ Schlecht gehe es dem Schienenradl auf keinen Fall, im Gegenteil: „Wir konnten unseren Einzugsradius deutlich erweitern und auch immer mehr ausländische Kunden genießen bei uns das Erlebnis Schienenradl.“ Bisher kamen rund 51.600 Gäste und nutzten das Angebot. Die neue Saison wird am 24. März starten. „Von Anfang November bis April läuft jetzt der Gleisabbau. Und auch die Schranken werden bei den Kreuzungen verschwinden.“
    Quelle: http://www.noen.at/melk/ruprechts…nrad/65.750.010

  • „Wir passen uns schlicht den Wünschen unserer Kunden an.“ Es sei einfach so, dass diese lieber kürzer unterwegs sind: „Wir haben erkannt, dass die Besucher meist nur eine Strecke zurücklegen, aber nicht mehr retour fahren und stattdessen unseren Shuttlebus nutzten und demnach von unseren Fahrzeiten abhängig waren.“


    ich denk' eher, dass die Gäste nur in eine Richtung fahren wollen, egal wie lang die Strecke ist. Zurückfahren ist halt uninteressant.

  • ich denk' eher, dass die Gäste nur in eine Richtung fahren wollen, egal wie lang die Strecke ist. Zurückfahren ist halt uninteressant.

    Das wird ganz einfach damit unterbunden, dass es kein Shuttle mehr gibt. (Die Seite wurde bis auf die "Mittelstation", die jetzt Wendestation ist, schon umgestaltet)

    Interessant wäre, wie das ganze mit den Auflagen des Auflassungsbescheides zusammenpasst. Aber das interessiert wohl keinen...

    Der Schritt ist absolut nachvollziehbar:

    1. Die Erhaltung der Brücke fällt weg (wem wird das jetzt umgehängt?)
    2. Durch den Verkauf der Flächen kommt sicherlich einiges an Geld rein.
    3. Die Radler müssen in der Schienenrast warten, bis sie zurück fahren dürfen. Das wird den Konsum sicherlich ankurbeln.