Stimmt. Photos die Fernweh erzeugen...
Plandampf "Ein Kessel Buntes" im Thüringer Wald und am Rennsteig
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dr. bahnsinn -
4. November 2017 um 19:48 -
Erledigt
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Bevor es hier mit der Fotoreportage weitergeht, ein kleiner Exkurs. Die Werrabahn durchquert zwischen den Bahnhöfen Oberrohn und Bad Salzungen bei Str.-km 21,8 ein als "Schlammloch" bezeichnetes Erdsenkungsgebiet, wo sich der der Erdboden auf Grund natürlicher unterirdischer Hohlräume immer wieder absenkt. Aus diesem Grund ist dieser Streckenabschnitt, der auf dem Luftbild-Ausschnitt innerhalb des roten Ovals liegt, für die DB ein Problemkind in Form einer Dauerbau- und Langsamfahrstelle, da Sanierungsmaßnahmen nur bedingt helfen und die Strecke immer wieder für mehrere Wochen gesperrt werden muss. Zuletzt war die Strecke Ende 2015 für drei Wochen und am 14. 10. 2017 für einen Tag gesperrt.
Das Schlammloch aus der Vogelperspektive:
Ausschnitt aus Google EarthDas Schlammloch macht wieder Probleme. Nachzulesen hier:
Wartburgkreis: Erdfälle bedrohen Bahnstrecke zwischen Eisenach und Bad Salzungen
Die Bahn kämpft zwischen Eisenach und Bad Salzungen mit ungewöhnlich instabilem Untergrund. Das Gleis bei Oberrohn ist zuletzt jährlich um 44 Zentimeter abgesunken. Bahn und Landkreis investieren fast eine Million Euro.
von Heidje Beutel
Die Südthüringenbahn fährt wegen des Erdfallgebiets an der Stelle bei Oberrohn nur 10 km/h.Bildrechte: MDR/Heidje BeutelDie Gegend um Tiefenort im Wartburgkreis ist als Erdfallgebiet bekannt. Hier tun sich öfter mal Erdkrater auf, weil Wasser das Material im Untergrund ausgewaschen hat. Anfang des Jahres erkannte der Leiter des Bahn-Regionalnetzes Uwe Krüger allerdings "Gefahr im Verzug": Der Hang direkt neben der Bahnstrecke drohte "in seiner Spitze auseinander zu brechen. Und wenn er unkontrolliert auseinander gebrochen wäre, dann wäre der Hang abgerutscht und wir hätten nicht gewusst, in welche Richtung er rutscht." Ob auf die Gleise oder auf den See daneben. Schuld ist der Bach Rohrgraben, der mit 23 Kubikmetern Wasser pro Stunde in den Untergrund fließt. Dort löst er Steinsalz so sehr auf, dass immer wieder Erde nachrutscht. Nach Messungen der Bahn hat sich das Bahngleis dadurch um 44 Zentimeter pro Jahr gesenkt. Betroffen ist ein etwa 500 Meter langer Gleisabschnitt. Die Züge der Südthüringenbahn dürfen an dieser Stelle höchstens zehn Kilometer pro Stunde fahren.
Erste Bauarbeiten im Jahr 2018
Der Hügel wurde abgetragen, weil er einen Riss in der Mitte hatte und sonst auf die Gleise hätte fallen können.Bildrechte: MDR/Heidje BeutelVor einem halben Jahr haben Bahn und Landratsamt entschieden, dass der bedrohliche Hang abgetragen werden muss, der daneben liegende Teich wurde verfüllt. Der Bach Rohrgraben muss nun 250 Meter weit durch einen Schlauch fließen, damit er nicht mehr im Boden versickern kann. Das alles hat 820.000 Euro gekostet, die sich Landratsamt und Deutsche Bahn geteilt haben. Die Sanierung der Kreisstraße zwischen Oberrohn und Unterrohn für 80.000 Euro bezahlt nach Angaben des Beigeordneten Udo Schilling allein das Landratsamt. Er hofft, dass sich dadurch die Senkung verlangsamt. "Wir werden sie jedoch nie zum Stoppen bringen", befürchtet er. Die Züge dürfen weiterhin höchstens zehn Kilometer pro Stunde fahren.
Weitere Bauarbeiten geplant
Die Karte der Bahn zeigt, wie sehr sich an zwei Stellen der Boden gesenkt hat.Bildrechte: MDR/Heidje BeutelFür Uwe Krüger von der Bahn ist die Strecke bei Oberrohn ein "teures Krisenzentrum" - und für die Bahn das größte in Thüringen. Denn der Konzern wird für den Erhalt der Gleise auch 2019 Geld ausgeben - und zwar etwa eine halbe Million Euro. Nach Angaben von Uwe Krüger muss die Bahn zweimal im Jahr das Gleis nachstopfen - also den Schotter auffüllen. Dadurch werde jedoch der Schotterkegel immer höher und sei nicht mehr stabil. Dann müsse der Damm wieder aufgebaut werden, so dass die Schotterhöhe wieder eine reguläre Höhe bekomme. Das steht für den Sommer 2019 im Plan. Während der Bauarbeiten werde Schienenersatzverkehr eingerichtet.
Zukunft ungewiss
Der Bach war in den Untergrund versickert und hatte den Untergrund ausgewaschen. Deshalb wurde der Bach in den Schlauch verlegt.Bildrechte: MDR/Heidje BeutelParallel lässt die Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie den Untergrund untersuchen und den Umfang der Auswaschungen in dem Gebiet bestimmen. Im Januar 2019 rechnet das Land mit ersten Ergebnissen. Messungen der Bahn zeigen an, dass die Bahnstrecke direkt über einer Stelle liegt, die sich besonders stark senkt. Die Bahn und Landratsamt rechnen also auch in Zukunft mit unvermeidbaren, hohen Kosten. Denn nach Angaben von Uwe Krüger kann man die Schienen nicht einfach verlegen, weil nicht bekannt ist, wo als nächstes der Boden absinkt. Eine Brücke müsste 200 Meter lang sein und wäre zu teuer. Sicher ist demnach nur, dass die Bahn bei Oberrohn auch weiterhin langsam fahren wird.
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Die Werrabahn durchquert zwischen den Bahnhöfen Oberrohn und Bad Salzungen bei Str.-km 21,8 ein als "Schlammloch" bezeichnetes Erdsenkungsgebiet, wo sich der der Erdboden auf Grund natürlicher unterirdischer Hohlräume immer wieder absenkt. Aus diesem Grund ist dieser Streckenabschnitt, der auf dem Luftbild-Ausschnitt innerhalb des roten Ovals liegt, für die DB ein Problemkind in Form einer Dauerbau- und Langsamfahrstelle, da Sanierungsmaßnahmen nur bedingt helfen und die Strecke immer wieder für mehrere Wochen gesperrt werden muss. Zuletzt war die Strecke Ende 2015 für drei Wochen und am 14. 10. 2017 für einen Tag gesperrt.
Das Schlammloch aus der Vogelperspektive:
Das Schlammloch macht aktuell wieder Probleme:
Erdfall-Warnsystem schlägt Alarm: Bahnstrecke bei Oberrohn bis Samstag gesperrt
Stand: 27.02.2024 10:06 Uhr
Zwischen Eisenach und Bad Salzungen verläuft eine Bahnstrecke durch ein Erdfallgebiet. Jetzt musste die Trasse wegen eines unterirdischen Hohlraums zum wiederholten Mal gesperrt werden. Aktuell geht die Bahn davon aus, dass die Strecke bis einschließlich Samstag gesperrt bleibt.
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