ÖCD: Der Grund der Übersiedelung

  • St. Aegyd
    Neues Leben im alten Lokschuppen
    Verein restauriert alte Dieselloks und Triebwägen. Vizeortschef Karl Oysmüller sieht touristische Chance.


    Der Obmann des Österreichischen Clubs für Diesellokgeschichte, Günter Hellein, und Vizebürgermeister Karl Oysmüller (v. l.) bei der Geländebesichtigung vor einer Lokomotive des Baujahres 1956. | NOEN, Zeller
    Erstmals seit vielen Jahren zogen letzten Monat wieder Lokomotiven im Lokschuppen am St. Aegyder Bahnhof ein. Der ÖCD, der Österreichische Club für Diesellokgeschichte, mietete die Lokremise und das ehemalige Lagerhaus samt Gleisanlagen an.
    „Möglich gemacht hat das die im Besitz der Kleinregion Traisen-Gölsental stehende Anschlussbahn Traisental, die mit ihrem Schneepflug und den technischen Einrichtungen in einen Teil des alten Lagerhauses übersiedelt ist, das sich Verein und Bahngesellschaft jetzt teilen“, informiert Vereinsobmann Günter Hellein.
    Gegründet wurde der ÖCD 1996, seitdem werden alte Dieselloks und Triebwägen der ÖBB im schrottreifen Zustand angekauft und mit viel Aufwand restauriert, teilweise auch wieder fahrfähig gemacht. Insgesamt betreut der Verein, der aus acht Aktiven besteht, sechs Lokomotiven, einen Triebwagen und mehrere Waggons.
    Verein besitzt 1941 gebaute Verschublok
    Der älteste Triebwagen ist 1938 gebaut worden und immer noch betriebsbereit, der älteste Waggon wurde 1909 in Stauding gebaut. Mehrere der Vereinsloks waren viele Jahre von Freiland aus nach Kernhof und Türnitz eingesetzt, sodass auch ein regionaler Bezug gegeben ist. Sogar die 1941 gebaute Verschublok vom St. Pöltner Alpenbahnhof existiert noch, sie steht restaurierungsbedürftig beim alten Lagerhaus in St. Aegyd.
    „Die ersten Vereinsziele am neuen Standort sind die Renovierung des Lokschuppens samt Einrichtung der nötigen Werkstätte und die Schaffung weiterer geschützter Abstellplätze für die Fahrzeuge. Denn noch müssen mehrere restaurierte Fahrzeuge vorläufig in Oberösterreich und einige Waggons in St. Pölten abgestellt bleiben und dort natürlich auch gepflegt werden“, berichtet Hellein weiter.
    Sind diese betrieblich notwendigen Einrichtungen in St. Aegyd vorhanden, sollen die Fahrzeuge dann für Nostalgie- und Touristikfahrten zum Einsatz kommen und so den Ort St. Aegyd beleben sowie die landschaftlich schöne Traisentalbahn auch für Fahrgäste wieder erlebbar machen.
    „Wir hoffen auf ein langfristiges Angebot für unseren Fremdenverkehr in St. Aegyd.“ Vizebürgermeister Karl Oysmüller
    Als touristische Chance für die Gemeinde sieht auch Vizebürgermeister Karl Oysmüller die Vereinsaktivitäten. „Es ist uns natürlich sehr willkommen, dass in das alte Gelände wieder Leben einzieht. Die Gemeinde, mit zehn Prozent an der Kleinregion Traisen-Gölsental beteiligt, unterstützte den Verein auch beim Einzug mit diversen Hilfeleistungen. Wir hoffen auf ein langfristiges Angebot für unseren Fremdenverkehr in St. Aegyd“, so Oysmüller.
    Wer Informationen vom Verein möchte oder vielleicht bei den Restaurierungsarbeiten mithelfen will, kann sich unter der E-Mail-Adresse guenter.hellein@aon.at an Vereinsobmann Günter Hellein wenden, der seit 20 Jahren im Nebenberuf auch Lokführer ist.

    Quelle: http://www.noen.at/lilienfeld/st-…ppen/68.948.202