Heute vor 56 Jahren: Endstation Freiheit

  • Heute vor 56 Jahren flüchtete ein ostdeutscher Lokführer mit seinem Zug nach Westberlin:
    Advent, Advent - 5. Tür: Mit Volldampf in die Freiheit
    05.12.17 | 00:00 Uhr
    "Heute um 19:33 Uhr fährt der letzte Zug in die Freiheit" – mit diesen Worten lädt der Oranienburger Lokführer Harry Deterling Freunde und Verwandte zur Flucht in den Westen ein. Ein spektakulärer Trip – sogar mit Happy End.

    Der Personenzug, mit dem Lokführer Harry Deterling am 5. Dezember 1961 über das einzige noch freie Gleis Richtung West-Berlin durchbricht, startet Punkt 19:33 Uhr in Oranienburg. In den acht Waggons sitzen Deterlings Familie, beim letzten Halt in Falkensee steigen noch Freunde zu. Alles geht sehr schnell. Gegen 20.50 Uhr passiert der Dampfzug den ostdeutschen Endbahnhof Albrechtshof, hält auf West-Berliner Gebiet zu und durchbricht die Grenze. Mit Deterling zusammen fliehen an diesem Abend 25 Personen aus der DDR, darunter seine Frau Ingrid und seine vier Kinder. Sie entkommen unverletzt, kein einziger Schuss fällt beim Grenzdurchbruch.
    Schon am nächsten Tag ist es zu spät
    Schon am nächsten Tag wird die Eisenbahnstrecke unterbrochen, Schienen werden herausgerissen und Sperren errichtet: Die Grenze wird unpassierbar gemacht. Nie wieder gelingt es einem Zug, die Sperranlagen in Berlin zu durchbrechen. Der Dampfzug wird von einer DDR-Lok in den Osten zurückgezogen. Die Aufsehen erregende Flucht wird 1963 unter dem Titel "Durchbruch Lok 234" (Regie: Frank Wisbar) verfilmt. Doch wie so oft übertrifft das Leben die Fiktion: Dem spektakulären Originalereignis kann das schablonenhafte Filmdrama nicht das Wasser reichen.
    https://www.rbb24.de/panorama/thema…der_rbb_05.html

    Über diese Flucht gibt es auch eine Eisenbahn-Romantik-Folge mit dem Titel "Endstation Freiheit".

    dr. bahnsinn - der Forendoktor